Die Hochlandrose
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Die Hochlandrose.
Ihr Ufer, Ström’ und Hügel all’
Wohl um Montgom’ry’s Mauern,
O, möcht’ eu’r Laub- und Blumenreich,
Im Winter nie vertrauern!
Im Grün am längsten kose;
Denn dort nahm Abschied ich zuletzt
Von meiner Hochlandrose.
[64] Wie lieblich dort die Birke prangt,
In Eurem Schatten durft’ zuerst
Ich an mein Herz sie ziehen;
Die gold’nen Stunden, leichtbeschwingt,
Floh’n eilig bei’m Gekose,
Ich meine Hochlandrose!
Mit manchem Schwur und manchem Kuß,
Sind zärtlich wir geschieden,
Mit manchem Schwur, zu sehen uns
Doch, oh, des Todes zeit’ger Frost,
Riß jäh’ sie mir vom Schooße! –
Nun grünt bereits die kühle Gruft
Von meiner Hochlandrose.
Die mich so oft entzücket,
Das Aug’ geschlossen, das so oft
Mich liebend angeblicket.
Nun fällt in Staub das treue Herz,
Doch ewig mir im Busen lebt
Die süße Hochlandrose.