Mary Morison
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Mary Morison.
O, wirst Du wohl am Fenster steh’n
Zur trauten, heißersehnten Stund’!?
Das Lächeln laß mich wiederseh’n,
Das macht ein krankes Herz gesund.
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[65] Ich trüge gern das schwerste Joch, Als nied’rer Sklav’, von Sonn’ zu Sonn’,
Könnt’ ich nur je erreichen noch
Die holde Mary Morison.
Als gestern wilde Melodie
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Den Tanz beschwingte in dem Saal,Flog doch zu Dir die Phantasie,
Denn alles And’re schien mir schaal.
Obgleich dies hübsch und jenes schön,
Stahl ich mich traurig doch davon,
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Und sagte: Was ich auch geseh’n, Ihr seid nicht Mary Morison! –
O, kannst den Frieden rauben Du,
Dem Manne, der Dich nie betrübt!?
O, kannst Du stören meine Ruh’,
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Weil ich Dich nur zu sehr geliebt!? –Willst Lieb’ Du nicht der Liebe weih’n,
So gieb doch Mitleid mir zum Lohn;
Unedel kann doch nimmer sein,
Der Sinn von Mary Morison.