Deutsche Bilder/Nr. 7. Der deutsche Hansabund

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Titel: Deutsche Bilder/Nr. 7. Der deutsche Hansabund
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aus: Die Gartenlaube, Heft 52, S. 821-823
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1860
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Deutsche Bilder.
Nr. 7.

Dänemarks Demüthigung durch den deutschen Hansabund, in Stralsund 1370.

Es war im Jahre 1315, als zum ersten Male in den Urkunden der Geschichte der Name des „deutschen Hansabundes“ genannt wurde; allein bereits ein Jahrhundert früher finden wir Verbindungen einzelner Städte unter einander, um durch ein engeres Aneinanderschließen den bei der Zersplitterung Deutschlands und der Raub- und Beutesucht des Adels vielfach gefährdeten Handelsverkehr nach dem Innern wie nach dem Auslande zu sichern und zu fördern. Im Laufe der Zeit erweiterten sich diese Verbindungen, und in der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts – ein bestimmtes Jahr läßt sich nicht angeben – mögen diese Vereine wohl ihre erste Organisation als wirklicher Bund erhalten haben. Zunächst waren es Seestädte Niederdeutschlands, die sich [822] zu gemeinsamer Wehr gegen Seeräuber und zur Gründung von Niederlagen in den Ländern, mit denen sie einen lebendigen Handelsverkehr unterhielten, verbanden; und wenn sich auch diese erste Wirksamkeit des neuen Bundes anfangs nicht über die Küstenländer der Ostsee hinaus erstreckte, so werden am Ende des 13. Jahrhunderts doch bereits 23 (größtentheils niederdeutsche) Städte genannt, die dem Bunde zugehörten, während sich im folgenden Jahrhundert sein mächtiges Gebiet vom Ausflusse der Schelde bis nach Esthland erstreckte. Im Jahre 1343 ertheilte Magnus, König von Schweden und Norwegen, den Städten Lübeck, Rostock, Wismar, Stralsund und Greifswalde und der „deutschen Hansa“ überhaupt ausgedehnte Handelsfreiheiten, um durch Anschluß an diese bedeutsame Macht und den Beistand derselben die innern Wirren, die seine Königreiche zerrütteten, stillen zu können. Allein nicht immer gelang es dem Städtebund, sich auf solch friedliche Weise seine kostbaren Handelsprivilegien zu sichern, und oft sah er sich genöthigt, zum Schwerte zu greifen, um das gefährdete Recht gegen die eifersüchtigen Nachbarn und Fürsten zu vertheidigen. Eine der blutigsten Fehden hatte die Hansa gegen Dänemark zu bestehen, das sich jedoch endlich dem siegreichen Bunde beugen und unterwerfen mußte.

Als König Waldemar III. Atterdag den dänischen Thron bestieg, kam ein neues und besseres Leben in das zerrüttete, von Parteiungen zerrissene Reich. Er zwang die deutschen Fürsten im Wendenlande, in Cassubien, Pommern und Rügen, die sich der dänischen Lehnshoheit entzogen hatten, dieselbe wieder anzuerkennen; gewaltsam wurden die schwedischen Inseln Oeland und Gottland von ihm besetzt; namentlich empfand die auf letzterer gelegene, durch ihren blühenden Handel berühmte Stadt Wisby den Zorn des neuen Herrschers, der sie trotz ihrer Verbindung mit der mächtigen Hansa (1361) von Grund auf zerstören ließ. In Wisby hatten die deutschen Seefahrer und Kaufleute seit langen Jahren wichtige Handelsniederlagen, hier waren namentlich die Deutschen so zahlreich vertreten, daß sie einen ansehnlichen Theil der Stadt innehatten, Bürgerrecht besaßen und an der Magistratur theilnahmen. Achtzehnhundert Bürger, Deutsche und Gottländer, fanden unter den Mauern der Stadt den Heldentod gegen Waldemar’s Heer, und eine unermeßliche Beute fiel in die Hände der Sieger, deren König zu dem Titel eines Königs der Dänen und Wenden jetzt noch den eines Königs der Gothen hinzufügte.

Das unverschuldete Leiden der unglücklichen Schwesterstadt weckte die deutschen Communen aus ihrem Schlummer und forderte sie zur ungesäumten Rache auf. Zunächst schlossen sie mit Waldemar’s Feinden, den Königen Magnus und Hakon von Schweden und Norwegen, ein Bündniß: die Städte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswalde, Anklam, Stettin und Colberg traten enger zusammen; die preußischen Städte hoben allen Handel mit Dänemark auf und bewilligten einen Pfundzoll; zu ihnen gesellten sich noch von deutscher Seite der Graf Heinrich von Holstein und der Herzog Heinrich von Mecklenburg. An ihrer Spitze standen der Graf von Holstein und der lübeckische Bürgermeister Johann Wittenborg. Endlich schlossen sich noch vier andere Städte, Bremen, Hamburg, Kiel und Neustargard, mit Mannschaft und Schiffen dem Bunde an.

Anfänglich begünstigte sie das Glück: Oeland und Gottland wurden dem Dänenkönige wieder entrissen; die dänische Flotte erlitt eine nicht unbedeutende Niederlage; der sie befehligende Prinz Christoph empfing dabei eine tödtliche Wunde. Bald aber nahm die Sache der Deutschen eine unglückliche Wendung. Kaum war die Macht der Städte an den dänischen Küsten gelandet, als ihre Schiffe überfallen und mit bedeutendem Verluste nach den deutschen Häfen zurückgetrieben wurden. Man gab der Sorglosigkeit Wittenborgs das Unglück der deutschen Waffen schuld; der arme Bürgermeister wurde eingekerkert und nach zweijähriger Haft auf dem Marktplatze zu Lübeck enthauptet. Inzwischen gelang es jedoch den Städten, einen Waffenstillstand mit Dänemark abzuschließen, dem im nächsten Jahre (1363) ein Friede folgte, welcher aber auch nur von kurzer Dauer war. Zwar hatte König Waldemar mit mehreren Königen und Fürsten Europa’s neue Verbindungen angeknüpft und sogar von Kaiser Karl IV. einen Befehl an die Stadt Lübeck ausgewirkt, welcher dieser gebot, die dem Könige verpfändete und seit der Fehde ihm vorenthaltene Reichssteuer auszuzahlen; zwar hatte ihm Papst Urban V. den mächtigen Schutz des heiligen Stuhles zugesagt; zwar war ein päpstlicher Befehl an die Bischöfe von Kammin, Lübeck und Linköping ergangen, kraft dessen sie alle Rebellen und alle mit ihnen verbundenen Fürsten und Städte mit dem Banne belegen sollten. Allein dies Alles konnte den Muth der Communen der Ostsee nicht beugen; je stärker die Gefahr von außen sie bedrohte, desto mächtiger wuchs mit dem Bewußtsein ihrer guten Sache die stolze Zuversicht, und ein festes Ineinanderschließen sollte ihnen die Kraft verleihen, dem feindlichen Heere, wie zahlreich es immer auch sein möge, siegreich begegnen zu können. Zu Köln am Rhein traten die Genossen der Hansa zu einer engeren Verbindung zusammen (1364), und so sah Deutschland zum ersten Male, wie seine Bürger sich einigten, um dem Uebermuthe des Auslandes gerüstet entgegen zu treten. Nach der einstimmigen Aussage selbst dänischer Geschichtschreiber empfing Waldemar von siebenundsiebzig deutschen Hansa-Städten Fehde- und Absagebriefe. Zwar konnten die entfernteren und weniger bedeutenden Landstädte nur durch Geldbeiträge und durch einen Pfundzoll ihre Theilnahme am Kriege bethätigen; dafür rührten sich aber die deutschen Städte der Ost-, Nord- und Zuyder-See desto eifriger und gaben ein Beispiel von Eintracht, wie solches in der Geschichte Deutschlands kaum noch gefunden worden war.

Die Süderseeischen Städte rüsteten ihre Schiffe zu Campen aus und erschienen, die ersten, an den Küsten von Dänemark; kurz nach ihnen trafen die von der Ostsee ein, die trotz des kurz vorher abgeschlossenen Friedens dem Könige die Fehde ansagten, weil die Hansa solches beschlossen habe und sie diesem Beschlusse Folge leisten müßten; am eifrigsten zeigte sich Lübeck, das um diese Zeit überhaupt die bedeutendste Rolle in der deutschen Hansa spielte.

Waldemar Atterdag spottete Anfangs der hansischen Fehdebriefe und glaubte die Macht der Städte, an deren Einigkeit er zweifelte, leicht brechen zu können; allein nur zu bald rückte die Gefahr ihm näher auf den Leib und zwang ihn, an seine Räthe die Aufforderung ergehen zu lassen: „Alles anzuwenden, um den Zorn der deutschen Communen zu besprechen oder wenigstens ihre Verbindung wo möglich zu trennen.“ Wirklich glückte es auch dem Herzoge Barnim von Pommern-Stettin, als Vermittler des Königs Waldemar, und den dänischen Reichsräthen, noch in demselben Jahre einen Waffenstillstand und im nächstfolgenden (1365) einen Frieden festzustellen, der die Handelsfreiheiten der genannten Städte, wie überhaupt „aller Herren und Städte der deutschen Hansa“, bestätigte und vielfach erweiterte. Allein auch dieser Friede war nur von kurzer Dauer. Die Könige Magnus und sein Sohn Hakon von Schweden und Norwegen waren von ihrem Volke des Thrones entsetzt und an ihre Stelle der Freund der deutschen Städte und der Hansa, Herzog Albrecht von Mecklenburg, zum König erhoben worden. Waldemar sagte den Vertriebenen seinen Schutz zu, und nur durch Abtretung von Schonen, Gottland und Oeland konnte der neue Herrscher sich den Frieden mit Dänemark erkaufen. Dies erbitterte die Hansestädte, die noch einmal einen Bund mit Waldemar’s Feinden zu Stande brachten (1368). Außer dem neugewählten Könige Albrecht von Schweden traten dessen Verwandte, die Herzöge von Mecklenburg, die Grafen von Holstein und der aufgestandene nordjütische Adel mit den Städten der Hansa zusammen, um das dänische Reich zu erobern und zu theilen, wobei namentlich die Hansen die ausgedehntesten Handelsprivilegien in den zu erobernden Ländern Dänemarks zugestanden erhielten.

Diesmal fürchtete Waldemar, den drohenden Sturm nicht, wie früher, beschwören zu können; nur in eiliger Flucht erschien ihm ein Mittel der Rettung. Heimlich verließ er daher sein Reich und wendete sich nach Deutschland, wo ihm in Kaiser Karl IV. ein Freund und Beschützer lebte, dessen Hülfe er nicht vergebens anzusprechen hoffen konnte, während ihm die geretteten Schätze die Mittel zur Werbung von Truppen gegen den mächtigen Bund der Feinde verschaffen sollten. Allein Kaiser Karl konnte ihm keine andere Hülfe reichen, als einen ohnmächtigen Bannstrahl gegen alle seine Feinde und Rebellen, einen Blitz, der damals so wenig zündete, wie in unseren Tagen. Inzwischen wußten die verlassenen Räthe Waldemar’s, Henning von Podebusk, des Reiches Hauptmann, an ihrer Spitze, sich kaum zu retten und dem nahenden Sturm zu widerstehen. Zwar zogen sich die Verbündeten der Hansa ziemlich unthätig zurück, und König Albrecht von Schweden, der Mächtigste derselben, mußte selbst den Beistand der Städte in Anspruch nehmen, als er von König Hakon von Norwegen mit gewaffneter Hand überfallen wurde; allein die Hansestädte fühlten sich in ihrer Einigkeit kräftig genug, um allein den Kampf bestehen zu können. Zunächst überfielen sie, da König Hakon von keiner Neutralität [823] hören wollte, die norwegischen Küsten, plünderten Kirchen und Klöster, verheerten mit Feuer und Schwert mehrere Städte und fünfzehn Kirchspiele und brannten gegen zweihundert norwegische Dörfer nieder. Dieses durch Geist und Sitte der Zeit gerechtfertigte Verfahren bestimmte Hakon, um einen Waffenstillstand und Frieden mit den Städten nachzusuchen, wobei er allen Ansprüchen auf die schwedische Krone entsagte, den hanseatisch-gesinnten Albrecht von Mecklenburg als König von Schweden anerkannte und alle Handelsfreiheiten, welche die Hansa jemals in Norwegen besessen, von Neuem bestätigte. Dies geschah im Jahre 1370.

Unterdessen hatte dasselbe Glück die Städte auf ihrem Zuge gegen Dänemark begleitet. Gleich bei Eröffnung des Kampfes verheerte die hanseatische Flotte einen Theil der dänischen Küsten, vornehmlich Schonen, von wo sie König Albrechts Kriegsthaten unterstützte. Im folgenden Jahre eroberten die Hanseaten die Hauptstadt Kopenhagen und den Schlüssel des Sunds, das wichtige Helsingör, dann Nyköping, Falsterboe, Kanoer und Ellholm; gleichzeitig verheerten sie die seeländischen Küsten, nebst den Inseln Amak und Hween. Ihre kühnsten Hoffnungen waren weit übertroffen worden; sie waren Herren des Sundes und im Besitz der vortrefflichsten Punkte der Halbinsel Schonen, von wo aus sie Handel und Gewerbe im Norden Europa’s zu beherrschen vermochten.

Auch in diesem Kampfe leuchtete Lübeck’s Beispiel den übrigen Hansestädten hochherrlich voran; sechszehnhundert rüstige Männer dieser Stadt zeichneten sich rühmlichst dabei aus. Ihre Rathsmänner, Everhard von More und Gottschalk von Attendorn, befehligten die Flotte; Bruno von Warendorp, eines lübeckischen Bürgermeisters Sohn, war ihr Hauptmann. Ihn traf im Kampfe ein tödtliches Geschoß; aber die Hochachtung und Liebe seiner Mitbürger folgte dem verdienten Manne über das Grab hinaus; seine Asche wurde im Chor von St. Marien zu Lübeck beigesetzt und über der Gruft sein Bildniß, sein Schild und sein Helm den späteren Geschlechtern zur Nachahmung aufgestellt.

Vor diesem seltenen Glücke des deutschen Hansabundes erschraken des dänischen Reiches Hauptmann und Räthe, die in des Königs Abwesenheit die Regierung führten, und der ganze Gang des Krieges schien ihnen so gefährlich zu werden, daß sie schleunigst zu Stralsund Unterhandlungen mit den siegreichen Städten anknüpften. Ritter und Prälaten Dänemarks traten mit den Vertretern der Hansa zusammen und unterwarfen sich dem Machtspruche der Städte. Der ganze Trotz des siegreichen Bürgerthums, welches längst in Fürsten und Adel einen seiner Hauptfeinde zu erblicken begann, entfaltete sich den hoffährtigen Rittern gegenüber, welche in dem Kaufmannsstande ein niedriges Gewerbe erblickten und lieber auf wohlfeilere Weise zu Reichthum und Schätzen zu gelangen suchten. Umweht von den Bannern der von ihnen vertretenen Städte empfingen die Hanseaten die Abgeordneten des gedemüthigten Dänemark; sitzend gaben sie den stehenden Rittern und Prälaten ihren Willen kund, und wie hart auch immer die Bedingungen waren, Dänemark sah sich zur Annahme derselben gezwungen. Die festen Plätze auf Schonen mit den dazu gehörigen Landstrecken, somit fast das ganze Land, wurden nebst zwei Dritteln der daselbst eingehenden königlichen Einkünfte auf fünfzehn Jahre den Siegern als Schadenersatz überlassen. Falls aber der König auf diese Bedingungen nicht eingehen würde, so versprachen die Räthe des Reichs gleichzeitig, ihm die Rückkehr in sein Königreich so lange zu verweigern, bis er sie angenommen und diesen Frieden ratificirt haben würde. Nach einem längeren Schriftenwechsel zwischen den Betheiligten fügte sich der bedrängte König endlich nothgedrungen dem Willen der Hansa. Er versprach noch außerdem, daß, wenn durch fremde Hand den Städten die ihnen auf fünfzehn Jahre verpfändeten Schlösser auf Schonen entrissen werden sollten, er mit seinen und des Reichs Waffen sie dem gemeinschaftlichen Feinde wieder abnehmen und sie der Hansa überliefern wolle. Zum Unterpfand für diese neue Zusage trat er ihnen, außer den obengenannten Ortschaften, das Schloß Warberg in Halland ab, und versprach endlich noch, falls er die Krone niederlegen und einen Andern zum Könige von Dänemark bestellen würde, um hierdurch sich und seinen Nachfolger der geleisteten Zusage zu entledigen, so sollten des Reiches Räthe und Stände sich dagegen zu setzen berechtigt sein; keiner sollte zur Krone von Dänemark ohne Rath und Einwilligung der Hanse-Städte gelangen dürfen und keiner als rechtmäßiger König anerkannt werden, bevor er nicht die den Städten bewilligten Rechte und Freiheiten und diese von Waldemar mit ihnen eingegangenen Verträge bestätigt haben würde. Gleichzeitig erhielten die Städte, theils in gemeinschaftlichem Namen, theils einzeln, verschiedene Freibriefe für ihren Handel auf den dänischen Provinzen, vermöge welcher nicht nur die ältern Freiheiten bestätigt, sondern auch verschiedene neuere ihnen zugesichert wurden.

So glücklich waren von den Hanse-Städten Zeit und Umstände benutzt, so zweckmäßig ihre Kräfte verwendet, so glorreich diese erste bedeutsame Fehde beendigt worden, daß fortan der Name und das Ansehen des Hansebundes im ganzen Norden in hohen Ehren stand und die handeltreibenden Völker Europa’s sich willig dem Machtgebote der Hansa beugten. Und was war das Mittel, durch welches so hohes Ziel erreicht wurde? Der gegenseitige Beistand und die unverbrüchliche Eintracht der Glieder des Bundes, welche muthig den Kampf mit den Fürsten des Auslandes bestanden. Dies war sonst – und jetzt? Auch dem Feigsten im deutschen Volke steigt die Schamröthe glühend in’s Angesicht, wenn er des letzten Jahrzehnts und des Uebermuths der Dänen und ihrer Willkürlichkeiten gedenkt! Wann aber – fragen wir mit zornerfülltem Herzen – wann wird das Schamerröthen sich zur muthigen That umwandeln, welche die verlorne Ehre des deutschen Volks in Schleswig-Holstein wieder einlöst und mit dem Schwerte gut macht, was die Feder der Diplomaten gesündigt?! Wann wird das befleckte Blatt deutscher Schmach und Schande wieder herausgerissen werden aus den Jahrbüchern unserer Geschichte?! Die Fürsten Europa’s und ihre geheimen Räthe mögen darauf Antwort geben. Wir aber wollen nicht müde werden, zu mahnen und zu drängen, bis die ersehnte Stunde schlägt, wo das deutsche Volk sich rein wäscht von einer Schuld, welche Andere auf seine Schultern geladen!