Textdaten
<<< >>>
Autor:
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Des Wikings Bestattung
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 16, S. 273, 276
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[273]

Des Wikings Bestattung.
Originalzeichnung von A. Zick.

[276] Des Wikings Bestattung. (Zu dem Bilde S. 273) Baldur, der weiße Lichtgott, ward getötet von Hödur, dem blinden Asen, den Loki aufgereizt. Und als die Götter sich erholt von ihrem jähen Schrecken, da nahmen sie Baldurs Leiche und brachten sie zur See.

In dem Mythus von der Leichenfeier Baldurs, den uns die „Jüngere Edda“ aufbewahrt hat, spiegelt sich die uralte nordische Sitte, die großen Helden da zu begraben, wo ihrer Thaten Schauplatz war – draußen auf der wogenden See, die sie so oft durchschnitten hatten auf verwegenem Raubzug. Und so sehen wir auch auf unserem Bilde den toten Wiking aufgebahrt auf seinem treuen Schiffe, umgeben von den Waffen, mit denen er seine Siege erfochten. Aufgezogen ist das drachengeschmückte Segel, gebläht vom Nachtwind, der des Holzstoßes Gluthen hell entfacht, und kraftvolle Arme schieben den Kiel hinaus ins Meer – zu seiner letzten Fahrt. Am Strande aber, da stehen die Skalden und singen des Toten Ruhm – und die Mannen lauschen und starren hinaus auf das schaurig schöne Schauspiel, bis der mächtige lodernde Rumpf versinkt im Meere und der letzte Funke verglommen ist.