Textdaten
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Autor: Friedrich Hofmann
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Titel: Des Lenzes Wappen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 239–240
Herausgeber: Ernst Keil
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Das Wappen des Frühlings.
Zusammengestellt und nach der Natur gezeichnet von Emil Schmidt.

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Des Lenzes Wappen.

 Mit Abbildung.

Holla, Menschlein, aufgeschaut!
Seht das Wunder wieder,
Wie der warme Himmel thaut
Auf die Welt hernieder!

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Stand der graue Weidenstrunk

Gestern noch verdrossen, –
Heute hat vom Himmelstrunk
Selig er genossen.

Gestern fiel noch aus der Höh’

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Manches weiße Flöckchen, –

Heute blühen, Osterschnee,
Alle deine Glöckchen.

Um die Eiche necken sich
Rings im Kreis die Veilchen,

15
Nur sie selber lächelt: Ich

Warte noch ein Weilchen!

Wie zum Strauße Flur und Hain
Bieten Perl’ um Perle:
Maßlieb, Primel, Waldröslein,

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Birke, Ulm’ und Erle.


Holla, Menschlein! Führt heraus
Lenzeslust die Sonne,
Wird die ganze Welt ein Strauß
Sel’ger Blumenwonne.

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Blumen, Laubwerk, Wiesengrün –

Alles bricht in Masse
Neuem Liebeleben kühn
Eine freie Gasse.

Denn, wo auch des Straußes Bild

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Uns entgegen glänze:

Frischer Liebe ist’s der Schild,
Wappen ist’s dem Lenze.

Bring’, o Strauß, dein junges Glück,
Bring’ es auch den Alten,

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Daß sie immer noch ein Stück

Lenz für sich behalten!

Drückt man mir den letzten Strauß
In die kalten Hände,
Dann erst sei mein Frühling aus

40
Und mein Lied am Ende!


 Friedrich Hofmann.