Der Wittelsbach-Brunnen zu München

Textdaten
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Autor: H.
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Titel: Der Wittelsbach-Brunnen zu München
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 21, S. 341, 356
Herausgeber: Adolf Kröner
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1895
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
Vgl. Der neue Wittelsbacherbrunnen in München, Heft 29, S. 500
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[341]

Der Wittelsbachbrunnen in der „Königlichen Residenz“ zu München.
Nach einer Photographie aus dem Architekturverlage von B. Reiffenstein in München.

[356] Der Wittelsbach-Brunnen zu München. (Zu dem Bilde S. 341.) Unter den verschiedenen Höfen, welche der prächtige Bau der Münchener „Residenz“ einschließt, ist einer der größten der Brunnenhof. Er trägt seinen Namen nach dem „Wittelsbach-Brunnen“, dessen reiche und zierliche Anlage sich inmitten des langgestreckten achteckigen Hofes erhebt. Ueber dem Brunnen auf reichgeschmücktem Piedestal ragt das Standbild Ottos von Wittelsbach, des Begründers der bayerischen Dynastie, in voller Rüstung. Das Brunnenbecken ist auf seinem Marmorrande mit allegorischen Figuren, die vier Elemente darstellend, und mit den Flußgottheiten der bayerischen Flüsse Isar, Inn, Donau und Lech geschmückt. Alle diese Figuren sind Bronzeguß, zum Teil nach Entwürfen des Niederländers Pieter de Witte (Peter Candid), von dem auch der Erzschmuck der westlichen Residenzportale und die Michaelsgruppe an der Michaelskirche herrühren; er wirkte im Anfang des 17. Jahrhunderts in München. Der Brunnenhof selbst ist in seiner Architektur einfach gehalten. Kurfürst Maximilian I., welcher den Residenzbau, ehe der Dreißigjährige Krieg begann, fast vollendet hatte, war dabei weniger auf eine glänzende Außenseite als auf eine reiche, prachtvolle und gediegene Ausstattung der Innenräume bedacht gewesen. Drei schwere Brandunfälle, welche die Umgestaltung des Residenzbaues während des 17. und 18. Jahrhunderts zur Folge hatten, ließen doch den Brunnen unversehrt, der mit seiner ganzen Umgebung heute den Eindruck einer weltabgelegenen schweigenden Vornehmheit hervorbringt. H.