Textdaten
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Autor: B. Ost
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Titel: Der Weinberg der Zukunft
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aus: Die Gartenlaube, Heft 27, S. 454–455
Herausgeber: Adolf Kröner
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Erscheinungsdatum: 1891
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Der Weinberg der Zukunft.

Von B. Ost.


In einer Reihe von Lesebüchern für die erste Schuljugend findet sich die Erzählung, daß Friedrich der Große ein so leidenschaftlicher Verehrer frischen Obstes gewesen sei, daß seine Hofgärtner ihm zu Weihnachten frisch vom Baum gepflückte Kirschen gezogen hätten, und daran anknüpfend die weitere Legende vom sparsamen Kronprinzen, welcher, erschrocken darüber, daß ein Teller solcher Weihnachtskirschen fünf Dukaten koste, die Kirschen zu verkaufen und das Geld den Armen und Kranken zu geben befahl. Wie in so vielen derartigen Geschichtchen ist der Kern Wahrheit, welcher darin steckt, nur ein sehr geringer. Die heutige Gärtnerei ist nicht imstande, zu Weihnachten frische Kirschen hervorzuzaubern, trotz aller Verbesserungen, und die Gärtner Friedrichs des Großen haben dies Treibkunststück auch nicht geleistet.

Gerade in den letzten Jahren hat die Gärtnerei zwar gelernt, die Blüthezeit einer Reihe von Pflanzenarten wirklich nach Belieben zu verschieben, aber zwischen Blüthe und Frucht ist noch ein weiter Weg, der vielleicht eines Tages auch erschlossen werden wird, bisher aber noch nicht offen liegt.

Die ersten Blüthenpflanzen, welche die Gärtnerei von ihrer Gewohnheit, nur zu einer bestimmten Jahreszeit ihre Blüthenpracht zu entfalten, abgebracht und denen sie dafür eine beliebige Blüthezeit bestimmt hat, waren die Hyazinthen. Seit mehr als einem Jahrhundert haben diese sich schon in ihr Schicksal gefunden, statt im März oder April nach Kommando im Dezember zu blühen, allenfalls auch noch vier Wochen früher. Im Jahre 1867 aber erhielt Professor Münter in Greifswald auf der Pariser Ausstellung einen Ehrenpreis für ein im August blühendes Beet dieser Blumen. Von da an war man in der Lage, an jedem Tage im Jahre Hyazinthen in Blüthe zu haben. Praktische Verwerthung aber hat der Müntersche Versuch nicht gefunden, und erst zwanzig Jahre später wurde er von gärtnerischer Seite wiederholt mit dem schönsten unserer Frühlingskinder, dem Maiglöckchen oder Springauf, welches heute ebenso willig im Sommer, Herbst oder Winter wie sonst im Frühling blüht.

Noch leichter hinwegzutäuschen über den Wechsel der Jahreszeiten ist unsere Gartenrose, aber auch für sie bestand ein Zeitraum von drei Monaten, in welchem keine oder nur unvollkommene Rosenblüthen zu erreichen waren. Das wesentliche Verdienst, diese Lücke für die Rose und für zahlreiche andere Blüthenpflanzen zum Verschwinden gebracht, die Kunst der gärtnerischen Treibereien von Blüthe und Frucht auf einen ganz neuen Standpunkt erhoben zu haben, gebührt dem deutschen Ingenieur Carl Eduard Haupt, welcher seit zehn Jahren seine Kenntnisse in den Dienst der Gärtnerei gestellt hat. Die Hauptschen Gewächshäuser in Brieg und die in ihnen betriebenen Kulturen haben längst über Schlesiens und Deutschlands Grenzen hinaus Weltruf erlangt und sind für die Gärtnerei zur Hochschule geworden in des Wortes bestem Sinne.

Haupt hat seine Gewächshauskulturen 1878 als Liebhaber begonnen, indem er sich ein kleines Pfirsich- und Weintreibhaus bauen ließ. Bald aber wurde aus dem Gelegenheitsgärtner ein Fachmann, welcher seinen Kulturen zu Liebe die Direktion der von ihm in Brieg geleiteten Chamottefabrik niederlegte und sich ausschließlich der Treibgärtnerei zuwandte.

Heute zeigen die Gewächshäuser des königlichen Gartenbaudirektors Haupt eine Fläche von 50000 Quadratmetern Glas und umschließen so ausgedehnte Anlagen von Wein, Pfirsichen, Rosen, Azaleen, Orchideen zu Treibzwecken wie kein zweites derartiges Anwesen. Aus dem kleinen Versuchsgarten ist ein Weltgeschäft geworden, welches ganz Deutschland mit seinen Erzeugnissen versorgt und Wien, Warschau, selbst London in seinen Absatzkreis gezogen hat. Diese Erfolge sind erreicht worden durch Verbesserungen im Bau der Gewächshäuser, der Heizung, Lüftung, Bewässerung und durch verständnißvolles Eingehen auf die Lebensbedürfnisse der Pflanzen.

Die Einzelheiten haben in erster Linie für den Fachmann Bedeutung, wir wollen hier nur hervorheben, daß die Hauptschen Häuser innen Eisenkonstruktion, nach außen – der Abkühlung wegen – Holzbau zeigen, daß alle und jede Bewässerung durch unmittelbar an der Wasserleitung angebrachte Spritzbrausen geschieht (die Gießkanne ist für Haupt ein veraltetes Werkzeug), daß die Häuser keine Doppelfenster besitzen, also denkbar hell sind, daß die Pflanzengestelle und Spaliere in der Art der neueren Bibliothekgestelle gebaut sind, daß frische Luft in die Häuser eingebracht wird, daß die Temperaturen möglichst hoch gehalten werden (ein Centralkessel, Haupts Patent, versorgt das Röhrennetz des gesammten Gartens mit heißem Wasser) und daß eine für den ersten Anblick geradezu verblüffende Masse von Dungstoffen den Pflanzen zur Aufnahme geboten und von ihnen verdaut wird. Was die Pflanzen aber unter einem solchen Meistgebot von günstigen Bedingungen an Wuchs, Blüthen und Früchten leisten, das ist geradezu fabelhaft.

Einjährige Rebschößlinge haben 2 bis 4 cm Durchmesser, 2 bis 10 m Länge und tragen schon Früchte; ebenso erstaunlich wachsen Pfirsiche und Rosen. Wer im Januar und Februar die Hauptschen Rosenhäuser betritt, der glaubt in Aladins Wundergarten zu stehen: draußen Eis und Schnee, hier drinnen viele Hunderte köstlicher Rosen, in erster Linie natürlich der gelbe Marschall Niel (man spricht richtig Ni-él), aber auch alle Schattierungen von weiß und roth, dazu ein Duft wie in Schiras oder dem gesegneten Thale von Kasanlik. Weit über diesen Erfolg hinaus aber geht eine andere Errungenschaft Haupts, die Azalee, das schöne Kind Chinas, gezwungen zu haben, jahraus jahrein zu blühen, während grade diese köstliche Bukettblüthe bisher in unseren Gärten eigensinnig auf ihrer heimathlich gewohnten kurzen Blüthezeit bestand. Im Verlauf von acht Jahren hat Haupt es erreicht, an jedem Tage des Jahres blühende Azaleen zu haben, deren Blüthen daneben noch prächtig groß, fest und andauernd geworden sind. Weit über fünfzigtausend Orchideenbüsche liefern ihre barockschönen Blüthen, aber alle diese Massen reichen nicht aus, der Nachfrage Genüge zu leisten.

Dem rastlosen Geiste dieses Pfadfinders der Gärtnerei sind jedoch seine Triumphe, die besten Blüthen, die ersten Erdbeeren, die ersten Pfirsiche, die ersten Weintrauben in Deutschland zu ziehen, nicht ausreichend, und als Sohn des weinbauenden Naumburg schwebt ihm als Ideal vor, in der norddeutschen Ebene trinkbaren Wein zu bauen.

Auch diese Aufgabe hat Haupt gelöst.

Das Klima Deutschlands ist mit Ausnahme des Südwestens und einiger besonders begünstigter Lagen kein Weinbauklima.

Einst wurde allerdings bis an die Ostsee, längs der Oder, ja bis an die Weichsel Wein zum Keltern gebaut. Daß es ein ausgemachter Säuerling war, ist nicht zu bezweifeln. Wenn er doch getrunken wurde, so muß man zum Verständniß dieser Thatsache festhalten, daß die „alten Rittersleut“ – und auch die Bürger – so gescheit waren, diesen Rebensaft nur gekocht und gewürzt zu genießen. Der Name Weinberg findet sich sehr oft in unserem Nordosten und ist immer ein Zeichen dafür, daß an der betreffenden Stelle früher wirklich Weinbau getrieben wurde. Unzählbar ist die Fülle der guten und schlechten Witze, welche sich an die nordöstlichen Weinberge knüpft, besonders an die noch bestehenden oder erst in jüngerer Zeit eingegangenen. Vom Kloster Leubus sagt das Lied:

„Es heißt im Volkesmunde, hier fließt der schles’sche Rhein,
Auch wächst hier in der Runde ein ganz besondrer Wein.
Zwar hat man nie vernommen, daß jemand welchen trinkt,
Weil der ihn nur bekommen, der einen Giftschein bringt.“

Und in Grünberg wurde bekanntlich aus „Lacrymae Christi“, „Lacrymae Petri“ – „wer ihn getrunken hat, geht hinaus und weint bitterlich.“ So würde auch der Wein von Brieg nicht ungerupft davonkommen, wenn ja auch in Wahrheit alle diese Weine besser sind als ihr Ruf. Allein Haupt hat niemals daran gedacht, Keltertrauben in Brieg im Freien zu ziehen, sondern sein Ideal war, unter den möglichst billigen Verhältnissen einen „Weinberg unter Glas“ herzustellen.

In den Jahren 1883 und 1884 ist nun dieser Weinberg zur Thatsache geworden, allerdings nicht als Berg, sondern als Ebene von 5 Ar [455] Größe. Diese Fläche ist umgrenzt auf drei Seiten von fünf Meter hohen Glaswänden in Eisentragkonstruktion mit Holzsprossen, während nach Norden hin eine einfache Bretterwand den Schutz der Kulturfläche bildet. Ein flaches, wenig geneigtes Glasdach schließt den Weinberg nach oben ab. Eine Heizvorrichtung wurde anfänglich nicht eingelegt, dann aber im nassen Sommer und Herbst nachgebaut, um auch den Feuchtigkeitsgehalt der Luft regeln zu können. Wärme braucht dem Weinberge auf künstlichem Wege nicht zugeführt zu werden, denn schon die Wirkung der einfachen Verglasung erhöht die Innentemperatur um 8 bis 10 Grad. Im Innern enthält der fast quadratische Kastenbau zwölf eiserne Doppelspaliere von 4,5 bis 5,0 Metern Höhe, welche gleichzeitig das Dach tragen. An diesen Spalieren gedeihen in einfachem Längsschnitt – „Vertikal-Cordonform“ sagt der Deutsche – 360 Weinstöcke der edelsten Sorten: Riesling, Traminer, Muskateller, Spätburgunder, deren Setzlinge aus den besten Lagen bezogen wurden.

Das Erdbeet, in welchem die Reben wurzeln, ist 1,2 Meter tief und ruht auf einer 25 cm hohen Schuttlage; in dieser aber liegt ein Netz von Drainröhren, welches durch senkrechte Aufsatzrohre mit der oberen Luft und einem Zugschornstein in Verbindung steht. Durch diese Vorrichtung wird die erwärmte Luft in den Untergrund gesaugt, welchen sie durchlüftet und erwärmt. Der ursprünglich schwere Lettenboden dieses Weinberges ist durch reichliche Zufuhr von Sand, Kalk, Bauschutt, Dungstoffen und Salzen locker, durchlässig und fruchtbar gemacht worden. Selbstverständlich kann man durch Zufuhr zerkleinerter Gesteine, Schiefer etc. jede beliebige Bodenmischung herstellen. Bewässert wurde der Weinberg anfänglich durch 36 Brausen, welche an Gummischläuchen von den Wasserleitungsröhren herabhingen, da aber selbst dieses praktische Spritzverfahren immerhin noch eine erhebliche Arbeit erheischte, so ahmte Haupt den Naturvorgang nach und erfand eine Regenvorrichtung, durch welche, nach Aufdrehen eines einzigen Hahnes, in wenigen Minuten der ganze Weinberg in einen dichten Nebelsprühregen eingehüllt wird, den man beliebig lange sich ergießen lassen kann.

Dieser Regenapparat ist ein wahres Columbus-Ei. Einen Meter unter dem Weinbergsdache laufen nämlich über den Rebspalieren kupferne Wasserleitungsrohre, welche oben in Entfernung von je einem halben Meter fein gelocht sind. Die hier austretenden feinen Wasserstrahlen treffen gegen kleine Siebe aus Drahtgaze, die 25 cm über der Spritzöffnung stehen, und werden bei diesem Durchgange in einen wirklich nebelartig feinen Sprühregen aufgelöst, ohne daß Schlagfalltropfen entstehen, welche den Boden festschlagen oder auslaugen.

Ein Weinberg unter Glas.
Nach einer Zeichnung von E. Schmidt.

Die in so nachdrückliche Pflege genommenen Reben wuchsen geradezu wunderbar, und schon 1885 konnte Haupt den ersten Wein aus seinem Weinberge keltern. Die Trauben waren in dem künstlichen Klima zur vollen Edelreife gediehen und gaben einen Most, dessen Zuckergehalt höher als der von Johannisberg und Aßmannshausen war, während die Säureprozente geringer als in den meisten Erzeugnissen des Rheingaues blieben. 1886 brachte eine tüchtige Ernte und 1887, welches im übrigen zu den schlechtesten Weinjahren gehörte und am Rhein stellenweis gar keinen oder nur ganz geringwerthigen Wein gab, lieferte im Hauptschen Weinberge einen zarten, normalen Most. Das Mostgewicht der besten Rheinweine liegt zwischen 90 bis 115° der Mostwage, die Hauptschen Weine hatten 95 bis 115° bei 0,55 bis 0,62° Säure, während der Johannisberger 0,45 bis 0,72° Säure hat. In der Zwischenzeit haben die „Haupt-Weine“ ihre Lagerreife durchgemacht und sich zu hochedlem Getränke entfaltet, welches von erfahrenen Weinprüfern als etwas hervorragend Gutes anerkannt wird.

Aber selbst wenn dieses Ergebniß nicht erreicht würde, wenn nur ein einfacher, guter Tischwein in den Hauptschen Weinbergen gekeltert werden könnte, wäre Haupts Zweck erreicht: ein gutes Volksgetränk billig liefern zu können.

In dem Weinberge in Brieg liefert das Ar Grundfläche bei normaler Ernte vier Hektoliter Wein, da die Höhe der Reben und ihr Massenansatz ein ganz anderer ist als im Freien. Nach Anrechnung aller Kosten des Hausbaues, der Arbeit, der Dungstoffe, der Bodenrente, des Tilgungsbetrags, der Kellerbehandlung etc. stellt sich der Selbstkostenpreis des Liters Wein für Haupt auf noch nicht volle sechzig Pfennig. Hierzu kommt aber, daß unter diesen Anbauverhältnissen jedes Jahr eine sichere Ernte ergiebt, auch wenn draußen der Winzer seine mühsam erzogenen Trauben halbreif keltern oder im Frost verderben lassen muß. Im Hauptschen Weinberge giebt es keine Spätfröste, welche die Blüthe ruinieren, keine Dürre, welche die Beeren austrocknet, keine Nässe, welche sie am Stocke faulen läßt, alles geht programmmäßig nach dem Willen des Pflegemeisters. Der junge Trieb beginnt schon einige Wochen eher als im Freien, und im Herbst kann die Beere ihre volle Edelfäule am Stock erlangen. Der Schrecken des Weinbaues aber, die Reblaus, ist im Hauptschen Weinberge ein machtloser Schatten, denn im Nothfalle ist die Kulturfläche spielend unter Wasser gesetzt.

Je nach den Sorten, welche gebaut werden, kann die Kultur große Massen billiger Weine liefern oder die edelsten Qualitätsweine zum Verschnitt minderwerthiger Landweine. Jeder Ertrag wird dabei leicht noch durch Zwischenkulturen erheblich erhöht. In den Hauptschen Weinbergen steht zwischen je zwei Reben eine Rose, welche von März bis Mai ihre Blüthen als Marktware liefert, und Bohnen geben einen gleichfalls nicht zu unterschätzenden Nebenertrag. Jeder Boden, gleichviel ob Sand oder Lehm, ist nunmehr für die Weinkultur ausnutzbar. Er wird durch Be- und Entwässerung, durch Zufuhr des nöthigen Dungstoffes in urbare Fläche umgewandelt. Sonst fast werthlose Strecken werden es, besonders wenn der Anschluß an schon vorhandene Wasserleitungen möglich ist, zu hohen Renten bringen, und selbst theuere Böden in der Nähe größerer Städte geben einen Ertrag, wie ihn vorläufig keine andere Anlage zu geben vermag.

Die Weinbergskultur unter Glas hat so große und einleuchtende Vortheile, daß sie sich rasch Bahn brechen wird. Die Anlagen sind einfach, nicht übertrieben theuer, die Arbeit im Weinberge ist eine verhältnißmäßig viel geringere und billigere als im Freien, und die Kellerkosten sind dieselben.

Die neue Idee der Hauptschen Weinberge ist kein Phantasiebild, sondern das Ergebniß eines kühl rechnenden, sicher denkenden Geistes, so sonderbar sie auch im ersten Augenblick erscheint, so sehr sie auch zu Verketzerungen und zum Bespötteln verleitet. Sie ist der allein sichere Weg, dem übermäßigen ungesunden Schnapsgenuß entgegenzuwirken, indem sie billigen guten Wein liefert. Kleinigkeiten werden ja noch verbessert werden, aber der Gedanke selbst ist gut und klar auf dem allein sicheren Boden des Versuches nunmehr durchgeführt. Wenn es im bekannten Liede heißt:

„Denn um zu trinken solchen Wein,
Muß man geborner Schlesier sein“,

so wird der „Haupt-Wein“ die Welt in kurzer Frist belehren, daß Schlesien ein wirkliches Weinland ist, in welchem der Winzer Regen und Sonnenschein nach Belieben regelt. Haupts Idee wird nicht bloß die Weinberge der deutschen Ordensritter wieder beleben, sondern sie wird auch auf jetzt fast werthlosem Oedland die edelste Kulturpflanze ziehen und eröffnet der Gärtnerei und der Landwirthschaft ein neues, sicheres Erwerbsfeld.