Der Universal-Dessinateur

Textdaten
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Titel: Der Universal-Dessinateur
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aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 624
Herausgeber: Ernst Keil
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Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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[624] Der Universal-Dessinateur. Das Fach einen Musterzeichners oder Dessinateurs ist, obgleich wir seine Erzeugnisse in allen Schaufenstern auf Kleiderstoffen, Spitzen, Bändern, Tapeten, Teppichen, Shawls, Tischdecken, Wachstuchen etc. bewundern, ein außer den Fabrikstädten fast unbekanntes. Wer nicht Fachmann in der Fabrikation von Manufacturwaaren ist, weiß nicht, welche Schwierigkeiten der Fabrikant hat, um seinen Waaren durch Zeichnung und Farbe ein immer veränderten, neues Aussehen zu geben, und sie dadurch leicht verkäuflich zu machen. Die Aufgabe den Musterzeichners ist es, immer Neues zu ersinnen; seine Phantasie und sein Geschmack sind es, welche neben seiner technischen Geschicklichkeit die Muster in Form und Farbe so herstellen, wie wir sie in den oben erwähnten verschiedenen Artikeln sehen. Die meisten großen Fabriken halten solche Künstler, um den stets gestellten hohen Anforderungen entsprechen zu können, um den Geschmack für ihre Fabrikate zu cultiviren und das Bestmöglichste darin zu erreichen. Zu diesem Zwecke wendet sich ferner der Fabrikant an Ateliers für Musterzeichnungen, wie solche besonders in Paris, Lyon, Mülhausen im Elsaß, in der Neuzeit auch in Deutschland in Wien, Berlin, Leipzig, Chemnitz und Elberfeld existiren, und sucht dort nach von früheren abweichenden neuen Ideen, um sie direct zu verwenden oder seinen Zeichnern zur Benutzung zu übergeben, d. h. sie für seine specielle Fabrikation brauchbar zu machen. Wir glauben nun im Interesse aller Manufacturisten zu handeln, wenn wir ihnen eine neue Quelle von Ideen zu ihrer Benutzung empfehlen und sie auf ein Werk aufmerksam machen, welches bereits bei seinem ersten Erscheinen vor Jahresfrist die Beachtung der namhaftesten Gewerbeblätter auf sich zog und das in seiner jetzigen Vervollkommnung, welche es schon beim Erscheinen des zweiten Jahrgangs erreichte, die größte Beachtung verdient. Dieses Werk ist der in Elberfeld bei J. Löwenstein erscheinende Universal-Dessinateur von J. C. Clement. Der Zweck desselben ist: den Fabrikanten in allen Zweigen der Druck- und Weberei mit immer neuen Originalmustern, Farbenstellungen und Ideen zur Hand zu gehen, den deutschen Geschmack und Schönheitssinn zu bilden und somit möglichst viel beizutragen, den leider noch immer großen Einfluß der französischen Mode auf deutsche Fabrikate zu verdrängen. Diese Aufgabe ist eine so große und lobenswerthe, daß sie die Unterstützung aller Industriellen verdient.