Textdaten
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Titel: Das Mutterherz
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aus: Die Gartenlaube, Heft 39, S. 624
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1865
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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Das Mutterherz.

Wenn Du mit kecker Jugendkraft
Beginnst im Lebensspiel zu ringen,
Und um den frischen grünen Schaft
Sich Freundesranken lockend schlingen –
 O denke dran, o denke dran,
 Daß liebend folget allerwärts
 Durch Freud und Leid Dir allezeit
 Ein Mutterherz.

An Lied und Wein, an Lust und Lieb
Will bald Dein Sinn gefangen haften,
Schon wird Dein Himmel manchmal trüb
Von Wolken dunkler Leidenschaften –
 Dann denke dran, o denke dran.
 Daß sorgend folget allerwärts
 Durch Freud und Leid Dir allezeit
 Ein Mutterherz.

Ringst endlich Du als fester Mann
Den Wechselkampf des ernsten Lebens
Und tritt Enttäuschung Dir heran
Als Lohn des pflichtgetreuen Strebens –
 Dann denkst Du dran, dann denkst Du dran.
 Daß tröstend folget allerwärts
 Durch Freud und Leid Dir allezeit
 Ein Mutterherz.