Textdaten
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Titel: Der Preisträger
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 11, S. 336–337, 355
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[336–337]

Der Preisträger.
Nach dem Gemälde von Otto Kirberg.

[355] Der Preisträger. (Zu dem Bilde S. 336 und 337.) Jede holländische Landschaft hat ihre besondere Art von öffentlichen Belustigungen beim Volksfest: Pferde- und Wagenrennen, Wettspiele der Geschicklichkeit, wie das Ringstechen, welches besonders in der Provinz Seeland mit großem Eifer geübt wird. Ueber die Rennbahn spannt sich ein Seil, in dessen Mitte der Ring herabhängt; ihn gilt es, vom Rücken des ungesattelt galoppierenden Pferdes aus herabzustechen, und zwar mehrmals hintereinander. Wer das fertig bringt, ist Sieger und zieht triumphierend mit seinen Kameraden zur Schenke, wo ein freudiges Halloh seinen Eintritt begrüßt. So schwenken auf unserem Bilde die Männer ihre Gläser dem Glücklichen entgegen, der seinen gewonnenen Preis, eine schöne Uhrkette mit Anhänger, stolz lachend vorweist, und oben vom hohen Sitz herunter fiedelt der Musikant aus Leibeskräften in das fröhliche Hochrufen hinein. Die Frauen verhalten sich stiller, doch auch ihre Blicke gelten dem Sieger, und triumphierend wendet sich die hübsche Dirne im Vordergrund nach dem Fenster zurück, wo eine neidische Freundin den Aerger über die Niederlage des eigenen Schatzes umsonst hinter einer spöttischen Miene zu verbergen sucht. Im übrigen aber waltet über der Versammlung jene gediegene behagliche Lebensfreude, welche schon aus den Bildern der alten Niederländer zu uns spricht und offenbar ein Erbteil ihres heimischen Stammes ist.