Textdaten
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Autor: August Friedrich Langbein
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Titel: Der Kusshandel
Untertitel:
aus: Die zehnte Muse. Dichtungen vom Brettl und fürs Brettl. S. 25–26
Herausgeber: Maximilian Bern
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1904
Verlag: Otto Eisner
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Erscheinungsort: Berlin
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Quelle: Commons = Google-USA*
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[25]

Der Kusshandel.

Ein Hirtenmädchen, schön zum Malen,
War etwas kaufmännisch gesinnt;
Mit zwanzig Schafen musst Amint
Den ersten Kuss ihr bar bezahlen.

5
Fünf Jahre älter war Narzisse,

Als er den Tausch schon besser traf:
Da blühten um ein einzig Schaf
Auf ihren Lippen zwanzig Küsse.


[26]

Bald lag ihr Handel ganz darnieder,

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Und aus freiwilligem Entschluss

Gab sie für einen kalten Kuss
Aminten seine Schafe wieder.

Die eigne Herde samt dem Hunde
Bot sie für einen Kuss zuletzt;

15
Allein der Schäfer dankte jetzt

Und flog zu Daphnens Rosenmunde.

Friedr. Ernst Langbein.
(1759–1835.)