Der Blechschmidt’sche Leichenstein

Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Der Blechschmidt’sche Leichenstein
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 1. S. 350–351
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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[350]
402) Der Blechschmidt’sche Leichenstein.

Als eins der Leipziger Wahrzeichen[1] betrachtet man seit dem vorigen Jahrhundert den leider von der Witterung sehr beschädigten, jetzt an der Südseite der Johanniskirche aufgestellten Leichenstein des Kaufmanns Felix Adam Blechschmidt, den ihm sein Bruder und Socius Christoph Blechschmidt setzen ließ. Derselbe trägt die wunderliche, jetzt freilich kaum noch zu entziffernde Inschrift:

Capital. Conto. Für des Christus unschätzbares Lösegeld und Ranzion Conto 100,000. Gewinn und Verlust. An glückseeligen Sterbe-Gewinn wohlgestorben ist der beste Gewinn. 100,000. Anno 1667 den 7. April in Scheibenberg. Auf J. A. Blechmidt’s bestimmten Sterbetag Anno 1700 den 21. October gelobe ich, dass Jesus Christus Selbst bürge zu bezahlen diesen meinen Solawechsel-Brief an denselben, den Werth hab’ ich selbsten verdient, [351] bin mit seinem Glauben und Leben vergnüget, schenke ihm dagegen die ewige Seligkeit aus Gnaden. Jesus Christus.


  1. Jedenfalls ist dieser Leichenstein harmloser als eine Steinplatte welche unmittelbar an der Schwelle der Eintrittsthüre in die Johanniskirche querüber in den Fußboden eingefügt ist. Von dieser erzählte sich sonst das Volk, sie decke die Asche eines frühern (Anfang dieses Jhrts.) Leipziger Kaufmanns, Namens W., der zur ewigen Strafe dafür, daß er mit einer Kuh unnatürliche Unzucht getrieben, sich nach seinem Tode dort habe müssen begraben lassen, auf daß Jedermann, der in die Kirche gehe, ihn mit Füßen trete.