Das Teufelsfenster am Czorneboh

Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Das Teufelsfenster am Czorneboh
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 161–162
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
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[161]
771) Das Teufelsfenster am Czorneboh.
Köhler a. a. O. S. 18.

An einer freien Stelle des westlichen Abhanges des Berges erblickt man zur Rechten am Saume der Nadelwaldung den Anfang einer Felsparthie, die durch eine runde Oeffnung an dem obern Theile des Felsens als das sogenannte Teufelsloch oder Teufelsfenster bezeichnet wird. Aus dieser Oeffnung sollen nach der Sage noch heute kleine Koboldchen schlüpfen und einen Keller mit unendlichen Schätzen bewachen, weshalb man die Stelle auch zuweilen die Koboldskammer genannt hat. Eine Frau, die mit ihrem Kinde auf den Berg gegangen war, um Waldbeeren zu suchen, hatte [162] Gelegenheit, in den Keller zu gelangen. Sie setzte ihr Kind auf den Boden der Höhle und raffte die Schätze begierig zusammen. Schreckliches Donnern erschütterte die Erde und trieb die Frau angsterfüllt in’s Freie. Aber als sie sich umsah, war die Höhle geschlossen und kein Eingang wieder zu finden. Die arme Mutter lag bei ihren Schätzen, unbekümmert um deren Werth, denn sie hatte ihr Kind verloren. Doch nach einem Jahre an demselben Tage stand sie wieder am Teufelsfenster. Der Keller that sich auf und auf dem Boden saß ihr Kind und spielte. Die Schätze mochten funkeln und glänzen, die Mutter sah sie nicht, sie erblickte nur ihr Kind und entriß es mit Blitzeschnelle den unterirdischen Mächten.