Das Stelldichein (Baumbach)
Das Stelldichein.
Das ist die richtige Stelle:
Die Linde am Strassenrain
Und drüben die alte Kapelle;
Hier ist das Stelldichein.
Die Glocke im Dorf schlägt acht.
Von Elsebeth nichts zu sehen. –
Ich hab’ mir’s ja gleich gedacht.
Sie kann sich nicht trennen, ich wette,
Und nestelt an Spange und Kette
Und zupft an Tüchlein und Band.
Am Ende lässt sie mich harren
Die liebe, lange Nacht.
Ich hab’ mir’s ja gleich gedacht.
Vielleicht – o du falsche Schlange!
Jetzt wird mir’s auf einmal klar,
Warum der Frieder, der lange,
Der Schrecken lähmt mir die Glieder,
Ich bin betrogen, verlacht,
Die Elsebeth hält’s mit dem Frieder. –
Ich hab’ mir’s ja gleich gedacht.
Zum Sternenhimmel – doch halt,
Was kommt durch das Wiesengelände
Vom Dorf herüber gewallt?
Ich sehe zwei niedliche Füsse,
Sie kommt, die Treue, die Süsse. –
Ich hab’ mir’s ja gleich gedacht.