Das Singemäuschen (Die Gartenlaube 1861/49)

Textdaten
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Autor: Leopold Eichelberg
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Titel: Das Singemäuschen
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aus: Die Gartenlaube, Heft 49, S. 777–778
Herausgeber: Ferdinand Stolle
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Erscheinungsdatum: 1861
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Das Singemäuschen.

Eine Erinnerung aus meinem Haftleben.

Unter den vielen und vielerlei Erlebnissen in der dreizehnjährigen Haft, welche ich wegen meiner Beziehungen zu den während der Jahre 1823–35 in einem großen Theile von Deutschland hervorgetretenen politischen Bewegungen aus dem Schlosse zu Marburg und der Bergfestung Spangenberg, sowie in dem Kastell zu Cassel zu erstehen hatte, wird das folgende als besonders mittheilenswerth anzuerkennen sein.

Es war in der zweiten Hälfte des Novembers 1846, als ich im Castell zu Cassel eines Tages zur Zeit der Dämmerung in gewohnter Weise beim Ofen saß und mit einem Male von dem hellen Schlagen eines – wie ich dem Schlage nach nicht anders annehmen konnte – Kanarienvogels, das ganz in meiner Nähe ertönte, überrascht wurde. Der Vogel schien im Kamin zu sitzen und mußte – so dachte ich – dorthin durch irgend einen Zufall verschlagen worden sein; als nach einiger Zeit das Schlagen wieder aufhörte, zweifelte ich daher auch nicht, daß er seinen Rückweg wieder gefunden habe. Um so größer war mein Erstaunen, am nächsten Tag, ganz zu derselben Zeit und von derselben Stelle her, ein gleiches Schlagen ertönen zu hören. In größter Spannung erwartete ich nunmehr die Abendvisitation, um alsdann den Arrestaufseher zu veranlassen, im Kamin nachzusehen. Derselbe fand die Thür des Kamins fest angelegt und im geöffneten Kamin konnte er nirgend Etwas entdecken; zum Ueberfluß erkundigte er sich noch bei einem Zellennachbar, dessen Öfen in dasselbe Kamin mündete, ob er nicht ein gleiches Schlagen gehört habe, erhielt aber von diesem eine verneinende Antwort.

Am zweiten oder dritten Tag später, zur Zeit, wo ich schon Licht hatte, ertönte das Schlagen von Neuem, jedoch diesmal nicht, als komme es aus dem Kamin, sondern aus dem Fußboden in der Nähe meines Sitzes am Ofen, bis es nach wenigen Minuten mit einem Male aus der Gegend des nach einer anderen Seite gelegenen Fensters hörbar wurde. „Wie,“ sagte ich mir da, „konntest Du auch nur einen Augenblick den Ursprung verkennen? Wie konnte es anders sein, als daß ein Arrestat, der in der Zelle unter Dir verbringt, die Dämmerstunde damit feiert, daß er von seiner Gabe Gebrauch macht, das Schlagen eines Kanarienvogels auf’s Täuschendste nachzuahmen?“ Als ich aber den bald nachher eintretenden Arrestaufseher frug, ob die gerade unter mir gelegene Zelle eben besetzt sei, mußte ich diese Annahme schon wieder aufgeben; denn nicht nur in der gerad unter mir gelegenen Zelle, sondern auch in den rechts und links daran stoßenden sollte sich in dem Augenblick kein Arrestat befinden, was ich gleich nachher dadurch noch bestätigt fand, daß ich zur Zeit der allgemeinen Visitation, trotz des angestrengtesten Hinhorchens, Thüren unter mir weder öffnen, noch schließen hörte. Es war also jetzt das Räthsel noch viel größer, eine neue Erklärung vermochte ich schlechterdings nicht mehr zu finden; deshalb unterließ ich auch, weiter über den Zusammenhang der Sache nachzudenken; ich war schon zufrieden, daß die unbekannte Stimme wenigstens hin und wieder zurückkehrte.

Da geschah es, ohngefähr zwei Wochen später, daß ich eines Abends gegen elf Uhr durch das mir bereits bekannte Schlagen aus dem ersten Schlafe aufgeweckt wurde. Ich konnte nicht verkennen, daß die Töne in dem Augenblick von Etwas herrührten, das im Inneren der Zelle dicht bei der Thür sich befinde; zugleich erfolgte das Schlagen in zuvor noch nicht gehörter Weise: die Töne, dem Schlage des Kanarienvogels sonst ganz ähnlich, halten einen sanften und wundervoll melodischen Klang und rollten, ohne irgend abzusetzen, weiter. Ich blieb lange, um nicht durch ein Geräusch zu stören, regungslos liegen. Endlich, nach ungefähr zehn Minuten, übermannte mich aber doch das Verlangen, dem Ding auf die Spur zu kommen. Ich setzte mich auf, um Licht zu machen; währenddeß kamen die Töne plötzlich von einer anderen, der meinem Bett gegenübergelegenen Seite her, aber erst als das Licht angezündet war, erkannte ich als unzweifelhaft, daß das zauberische Wesen jetzt hinter einer Schiefertafel steckte, die, auf dem Boden stehend, an die Wand angelehnt war. So leise als möglich erhob ich mich, um die Tafel vorsichtig wegzunehmen. Doch kaum hatte ich den Fußboden betreten, so schwebte auch schon Etwas wie ein Schatten hinter der Tafel hervor und nach der Fensterseite hin, und ebenso bald nahm das Schlagen dicht unter dem Fenster seinen Fortgang. Einmal im Recognocieren begriffen, setzte ich dies fort, bewegte mich leise nach dem Fenster hin, und, die Töne zum Leiter für meine Augen nehmend, gewahrte ich kurz vor demselben am Boden den aus einer Oeffnung hervorgestreckten Kopf eines – Mäuschens, dessen Mäulchen sichtbar die noch fortgehenden Töne entquollen. Der Sänger, oder vielmehr die Sängerin, war mir jetzt mit einem Male bekannt; meine Ueberraschung deshalb aber nicht geringer, denn bis dahin hatte ich von keinem Mäuschen gehört, das wie ein Kanarienvogel, nur noch schöner, weit melodischer und sanfter, als dieser, schlagen und dies, abweichend vom Kauarienvogel, sogar eine Viertelstunde und darüber, ohne ein Mal abzusetzen, fortsetzen könne.

Natürlich war am anderen Morgen mein Erstes, den Arrestaufseher von meiner Entdeckung in Kenntniß zu setzen, doch denselben zu überzeugen, fand ich erst zehn bis zwölf Tage später Gelegenheit.

Von der Nacht an, wo die Sängerin mir zuerst sichtbar geworden war, kam sie unter den gewohnten Schlägen immer häufiger zum Vorschein, und zwar nicht blos am Abend, sondern auch bei Tage; ja bald trieb sie sich ohne alle Scheu um den Sitz herum, den ich während des Tags vor einem Tische einzunehmen pflegte; ein Junge von zwei bis drei Jahren, der dem Arrestaufseher gehörte und manchmal eine Stunde am Tage bei mir verbrachte, durfte sich dem Mäuschen ganz vertraulich nahen, und besonders hübsch war es anzusehen, wenn der Junge, sobald das Thierchen zu schlagen anfing, mitten in seinen Bewegungen inne hielt und, einen Finger an die Nase legend, aufmerksam lauschte. Das Schlagen war übrigens nicht immer ein lang andauerndes, bei Tage mehrentheils sogar nur ein kurzes; am längsten, mindestens zehn bis fünfzehn Minuten, hielt es an beim Schlußconcert, welches das Mäuschen mit einem Male allabendlich präcis 73/4 Uhr gab; alsdann konnte ein noch so starkes Geräusch in der Nähe eintreten, das Schlagen brach doch nicht ab.

Sobald ich diese ganz präcise Wiederkehr des Schlußconcertes wahrgenommen halte, machte ich den Arrestaufseher damit bekannt, damit er um dieselbe Zeit sich einmal bei mir einstelle und mit eigenen Augen und Ohren überzeuge. Er kam, sah und hörte, und gestand mir dann, daß er sowohl, wie der Commandant des Castells, dem er zum Oefteren schon Mittheilung über die Sache gemacht habe, an dieselbe nie hätte glauben wollen. An einem der nächsten Abende erschien nun auch der Commandant und überzeugte sich von dem, was er immer noch bezweifeln wollte.

Einige Tage später trat der Commandant wieder bei mir ein, theils um sich nach dem ferneren Verhalten des Mäuschens zu erkundigen, theils um mir mitzutheilen, daß, wie er unterdessen erfahren habe, von einem Kaufmann Gundlach in Cassel ein ähnliches Mäuschen längere Zeit in einem Käfig bewahrt worden sei. Von dieser Mittheilung nahm ich denn Veranlassung, den Commandanten zu ersuchen, mir aus dem kleinen Bestand meiner Casse, die er bewahrte, einen ähnlichen Käfig und zugleich eine Mausefalle besorgen lassen zu wollen, in welcher das Mäuschen lebendig eingefangen werden könne. Ich hätte allerdings das Mäuschen wohl auch mit der Hand greifen können, allein ich, wollte es doch, auf keinen Versuch hierzu ankommen lassen, indem ich fürchtete, durch einen möglicherweise mißlingenden Versuch das Thierchen ganz zu verscheuchen.

Von da an sehnte ich wahrhaft den Augenblick herbei, wo ich Falle und Käfig erhalten würde, denn plötzlich hatte mich eine ordentliche Furcht beschlichen, es werde meine geheime Sängerin nicht lange mehr bleiben. Ich glaubte mir sogar den Vorwurf machen zu müssen, Verrath an unserm Verhältniß dadurch begangen zu haben, daß ich das Geheimniß nicht besser bewahrte. Meine trübe Ahnung sollte sich leider mir zu bald begründet zeigen. Schon am dritten Tag nach dem letzten Besuche des Commandanten blieb das Mäuschen aus. Da dies jedoch schon früher manchmal einen halben Tag und länger geschehen war, so hoffte ich noch auf den folgenden Tag. Allein diese Hoffnung war eine eitle, mein kleiner Liebling ließ auch an diesem Tag vergebens auf sich warten, wohl aber drangen an selbem, zu meinem Entsetzen, andere Töne an [778] mein Ohr, die von dem Oeffnen und Schließen der unter mir gelegenen Zelle herrührten. Sie sagten mir genug. Ich wußte jetzt, daß diese Zelle wieder einen Bewohner habe, und zweifelte somit nicht, daß von demselben das Mäuschen weggefangen worden sei. Meine Annahme erhielt bald Bestätigung, der Arrestaufseher bejahte, daß die betreffende Zelle, und zwar schon seit einigen Tagen wieder besetzt sei, und fügte das für mich noch gewichtigere hinzu, daß die Insassen derselben bereits eine große Anzahl von Mäusen weggefangen hätten. Die Beschaffung der Falle und des Käfigs war nun unnöthig geworden.

Ich gestehe, die nächsten Tage von wahrer Betrübniß über den Verlust erfüllt gewesen zu sein. War ja das Mäuschen das einzige lebendige Wesen, das nach längerer Zeit einmal wieder zu meiner Seele gesprochen hatte. Am längsten und am empfindlichsten mißte ich den letzten Abendgruß, den ich bereits seit Wochen von ihm zu erhalten gewohnt war.

Daß diese außerordentliche Erscheinung ebenfalls in wissenschaftlicher Hinsicht mein Interesse rege machen mußte, liegt in der Natur der Sache. Ich unterließ deshalb nicht, darauf zu achten, ob nicht vielleicht im Aeußeren schon ein Unterschied zwischen meinem Mäuschen und unserer Hausmaus zu erkennen sei, konnte jedoch für einen solchen mit Bestimmtheit mich nicht entscheiden; schien mir auch die Schnauze etwas zugespitzter zu sein. so schrieb ich dies jedoch mehr den Muskelbewegungen zu, welche das Schlagen, während dessen ich das Thierchen mehrentheils nur betrachtete, begleiteten. Die inneren Organe, namentlich das Stimmorgan zu untersuchen, blieb mir leider versagt. Nichts desto weniger glaubte ich, eine besondere Anlage als Naturspiel annehmen zu müssen, auch hielt ich dafür, daß mein Mäuschen nicht erst durch Nachahmung gerade die Weise des Kanarienvogels sich angeeignet habe, zumal, so viel ich wenigstens ermitteln konnte, zu jener Zeit weder in den Räumen des Castells, noch in der nächsten Nachbarschaft desselben ein Kanarienvogel eingesetzt war. Das Gundlach’sche Mäuschen, über das ich damals ein Näheres nicht hörte, schien mir dafür zu sprechen, daß ein solches Naturspiel nicht einzig in seiner Art sei, und es ist offenbar ganz natürlich, daß mir die Erforschung der näheren Geschichte desselben eine Herzenssache wurde.

Da Kaufmann Gundlach nicht mehr lebte, so wandte ich mich an dessen Schwiegersohn, den Herrn Kaufmann Scholl zu Cassel, dem ich folgende Mittheilungen verdanke:

„Zu dem Comptoir der Firma N. Gundlach, welche jetzt auch die meinige ist, wurden vor 14–16 Jahren mit einem Mal, gewöhnlich Abends, in der Wand Töne gehört, welche ich mit full, full bezeichnen kann. Dieselben erfolgten in der ersten Zeit in kleinen Zwischenräumen, später in immer rascherer Folge auf einander, überhaupt ähnlich dem Schlagen einer Nachtigall.

Sie wurden nicht selten an verschiedenen Seiten der Wand gehört, jedoch nie gleichzeitig, zuweilen gab sich sogar ganz deutlich rasches Ueberspringen der Töne von einer Stelle zur andern kund, es pflegte dies dann auch von einem Geräusche begleitet zu sein, welches man nothwendig der Bewegung eines größeren Thieres zuschreiben mußte. Mein Schwiegervater, der überhaupt für Naturkunde ein besonderes Interesse hatte, gab sich alle Mühe, den Zusammenhang der Erscheinung zu entdecken, lange aber erfolglos. Da wurden mit einem Male dieselben Töne, statt, wie bisher, in der Wand des Comptoirs, in der Wand der eine Treppe höher gelegenen Küche gehört. Schnell ließ nun mein Schwiegervater eine Falle besonderer Construction aufstellen, um das fragliche Thier lebendig einzufangen, und nicht lange dauerte es, so hatte man den Sänger. Man fing nämlich eine Maus, welche man gleich von vorn herein schon deshalb für diesen halten mußte, weil mit ihrem Einfangen die Töne in der Küche und dem Comptoir nicht mehr hörbar wurden. Mein Schwiegervater setzte sie unter eine Glasglocke, es verstrich aber eine Zeit, ehe sie hier die ersten Töne der erwähnten Art hören ließ. Sobald diese vernommen wurden, nahm mein Schwiegervater die Maus in ihrem Bewahr in seine Privatwohnung, die von dem Comptoir durch einen Hof getrennt war.

Nach einigen Wochen entsprang sie hier, und alsbald ertönte ihr munterer und fröhlicher Gesang in den Räumen des Erdgeschosses, wohin sie aus einer Stube ersten Stockes entkommen war; es gelang mittelst der bereits probat gefundenen Falle, sie auch wieder einzufangen. Was weiter aus ihr geworden, entsinne ich mich nicht mehr ganz genau; es steht mir jedoch so vor, als habe sie sich nochmals befreit und sei nicht wieder eingefangen worden. Was das Aussehen der Maus anlangt, so war, wie mir noch erinnerlich ist, der Kopf etwas länger und spitzer als bei unseren gewöhnlichen Mäusen, auch der Körper ungewöhnlich groß, und das graue Fell hatte einen bräunlichen oder röthlichen Schein, wie ihn das Fell der Ratten zeigt.

Noch muß ich bemerken, daß ungefähr ein Jahr später in den Wänden des Comptoirs, wo die Singemaus zuerst sich hören ließ, wieder Töne ähnlicher Art gehört wurden; doch nicht lange dauerte es, so hörte man nichts mehr, auch ist seitdem nichts wieder gehört worden. Ob wohl diese Töne von Abkömmlingen jener ersten Maus herrührten?“

Nachdem dieser Gegenstand mich lange mit seinem Dunkel beunruhigt hatte, mußte mir ein wenn auch noch nicht Alles aufhellendes Licht über ihn vom größten Interesse sein. Ich fand dasselbe in folgender Mittheilung des Berliner Bazar (Jahrg. VII. Nr. 23): „Ein englischer Officier, der an der Expedition nach China Theil genommen, erzählt, daß man in den Wohnungen der Chinesen vergoldete Käfige von den verschiedensten Formen findet, welche den europäischen an Eleganz nichts nachgeben, daß aber die Bewohner dieser kunstreichen Gefängnisse nicht, wie bei uns, Vögel, sondern Mäuse sind. Die Männchen unter diesen kleinen, zu der Familie unserer gewöhnlichen Mäuse gehörigen Thiere sind mit der Gabe des Gesanges ausgestattet, und zwar hat ihre Stimme die größte Aehnlichkeit mit der des Kanarienvogels, sie ahmen die langen Passagen und Cadenzen derselben vollständig nach, ja ihr Ton möchte eine noch weitere Ausdehnung, als der dieses Vogels haben. Einer der Naturforscher, welche die Expedition begleiteten, hat sich mit Hülfe einer Loupe von der Vibration des Kehlkopfs überzeugt. Zuweilen läßt die Maus lange warten, ehe sie sich entschließt, die sanften Töne hervorzubringen, die kein menschliches Wesen nachzuahmen im Stande wäre; hat sie jedoch einmal zu singen angefangen, so läßt sie sich auch durch das größte Geräusch darin nicht stören. Man beabsichtigt in kurzer Zeit einige Exemplare dieser merkwürdigen Thierart nach Europa zu bringen, wo sie sicher allgemeines Staunen erregen werden, wenn der Einfluß des veränderten Klimas sie nicht ihrer vorzüglichsten Eigenschaft beraubt, wie schon häufig bei Thieren, die man aus ihrem Vaterlande in andere Länder brachte, der Fall war.“ – Trotz dieser aufklärenden Nachricht fragen wir allerdings mit Recht immer noch nach dem Zusammenhange zwischen diesen chinesischen und unseren kurhessischen Singemäuschen. Den zahlreichsten Vermuthungen ist wohl kaum noch ein annehmlicheres Feld eröffnet worden; ich muß jedoch dasselbe dem Privatvergnügen des Lesers überlassen. Die Hauptsache ist, daß ich die volle Wahrheit ohne irgend welche Täuschung berichte, und ich finde daher schließlich auch die Bemerkung hier am Ort, daß sowohl der Commandant, als auch der Arrestaufseher heute noch in Cassel leben, und daß letzterer auch seinen damaligen Posten noch einnimmt.

Dr. med. Eichelberg zu Marburg.