Constantinopel (Meyer’s Universum)

XXVIII. Amsterdam. – Der Cingel Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Erster Band (1833) von Joseph Meyer
XXIX. Constantinopel
XXX. Clumm in Tyrol
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CONSTANTINOPEL UND DIE SOPHIENKIRCHE
vom Bosphorus aus.

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XXIX. Constantinopel.




Der Strom des Menschengeschlechts zieht über die weite Erde. Völker steigen in ihm wie Wogen auf und gehen unter. Ein glänzender Tropfen, oft ein Schaumbläschen nur, glüht das Leben großer Menschen im Lichte der Sonne. Es strahlt oder schillert für einen Augenblick und verschwindet. Aber die Ewigkeit schwebt ernst und schweigend über den Fluthen, Wage und Schwerdt der richtenden Gottheit in den Händen.

Selten ruhig, oft sturmbewegt und tosend, wälzt sich seit ein paar Jahrtausenden der Strom der Menschheit über Constantinopels hesperidische Hügel. Völker kamen, drängten, siegten, unterjochten, trieben oder tilgten aus, weilten und herrschten eine Zeitlang, wurden wieder gedrängt, unterjocht, und vergingen.

Selbst der Ortsname unterlag dem Wechsel. Byzantium hieß (nach seinem ersten Erbauer Byzas aus Megara) was man später Constantinopel nannte. Die Stadt erstand am Thrazischen Bosporus, der Europa von Asien scheidet, auf einem die Gestalt eines Dreiecks habenden Vorgebirge, an der Stelle, welche das Serail jetzt einnimmt. Ihre für den Handel äußerst günstige Lage wurde bald von den benachbarten griechischen Völkerschaften erkannt. Sie ward das Ziel großer Schaaren von Auswanderern aus allen Theilen des alten Hellas. Besonders zahlreich ließen sich reiche Milesier hier nieder, deren Einfluß, obschon durch republikanische Regierungsformen beschränkt, bald überwiegend wurde. Die Stadt erweiterte sich bis um die Zeit des Peloponnesischen Kriegs so sehr, daß sie fast die Hälfte des Raumes, den das heutige Constantinopel bedeckt, einnahm. Man zählte Byzanz damals schon unter die mächtigsten, reichsten und schönsten Pflanzstädte Griechenlands.

Ihre gewissermaßen schutzlose Lage und ihr Reichthum stellte sie den beutesüchtigen, kriegerischen Völkern Thraziens und Bythiniens blos. Sie wurde in häufige Kriege mit denselben verwickelt, die nicht immer glücklich endigten. – Mehrmals besiegt und gebrandschatzt, und im Peloponnesischen Kriege eingenommen und verwüstet, erhob sie sich doch immer von neuem wieder zu Macht und Ansehn. In den Kämpfen, welche durch die gänzliche Unterjochung Griechenlands unter die römische Weltherrschaft endigten, theilte sie das allgemeine Schicksal; sie wurde römische Provinzstadt. Gerade dieses aber, welches ihrem Handel das ganze unermeßliche Weltreich öffnete, wurde die Grundlage ihrer nachmaligen Größe. Sie wuchs an Reichthum und Ausdehnung von Jahr zu Jahr. Unter den Kaisern [70] begann ihr höchster Flor. Byzanz zählte zur Zeit Constantins über eine Million Einwohner und war die größte und schönste Stadt des römischen Ostens.

Der ebengenannte Kaiser wählte das alte Byzanz zu seiner Residenz. Er ließ ganze Stadtviertel niederreißen und neu bauen, andere durch Palläste, Theater, Bäder verschönern, zahllose Kunstwerke aus allen Theilen Griechenlands und Italiens, ja selbst aus Rom in sie versetzen, die reichsten Familien Italiens übersiedeln, und gab ihr so binnen wenigen Jahren einen Glanz, der selbst den der herrlichen Roma verdunkelte. Er schuf aus ihr gewissermaßen eine neue Stadt, zehnmal herrlicher als sie früher gewesen, und nannte sie nach sich Constantinopolis, die Stadt des Constantin. Doch nur zu bald, mit dem Verfall des Römerreichs unter seinen Nachfolgern, begann auch der der Kaiserstadt. Das Westreich sank unter den Streichen der Barbaren; das Ostreich wurde mehrmals von Hunnen, Avaren, Persern geplündert, verheert. Innere Kriege zerfleischten es; also vielfach geschwächt, konnte es den sich um das Jahr 630 entspinnenden achthundertjährigen Kampf mit den Arabern, die unter Mahomed und seinen Nachfolgern als eroberndes Volk auftraten, nur mit immer wachsendem Nachtheile fortsetzen. Schon in den ersten 11 Jahren des Kriegs gingen die schönsten Provinzen in Asien und Afrika – Phönizien, die Länder am Euphrat, Judäa, Syrien und ganz Aegypten – an die Mohamedaner verloren; dreißig Jahre später ganz Nordafrika und Sicilien. Schon belagerten sechs Jahre hinter einander die Türken Constantinopel; dießmal fruchtlos. Binnen einem Jahrhundert später wurden alle übrigen Provinzen in Asien (Kleinasien allein ausgenommen) harterstrittene Beute der Araber; Italien die der Longobarden. Thrazien wurde von Türken und den nordischen Raubvölkern abwechselnd geplündert. Constantinopel war öfters zur Selbstvertheidigung genöthigt, seine Handelsflotten wurden verbrannt oder geplündert. Auswanderung und Krieg brachten seine Einwohnerzahl auf die Hälfte herab. Empörungen, Thronentsetzungen, Hinrichtungen, färbten die Straßen der Hauptstadt unaufhörlich und lange Jahre hindurch mit Blut. Die zahllosen wilden Kreuzfahrerhorden kamen als Freunde und Beistand gegen die Türken; hausten aber wie blutdürstige Feinde, plünderten und brandschatzten, setzten Kaiser ein und Kaiser ab und übten gesetzlose Herrschaft. Endlich wurde Constantinopel von ihnen, die die Oströmer Lateiner nannten, förmlich in Besitz genommen (1204), und ein flandrischer Graf, Balduin, herrschte in ihr als Kaiser, während in den Provinzen völlige Anarchie waltete. In Nizäa, in Trapezunt, spielten Sprößlinge der vertriebenen Regentenfamilie die Kaiserrolle, in kleinern Orten Usurpatoren die der Könige. Constantinopel sank mehr und mehr, zumal nachdem die Türken die Lateiner und Byzantiner aus Palästina und dem ganzen Orient vertrieben hatten. 1357 brachen sie nach Europa auf, um die Unterjochung des oströmischen Reichs zu vollenden. Sultan Murat eroberte 1361 Adrianopel, und das einstige Weltreich war fortan auf die Mauern von Constantinopel beschränkt. Noch fast hundert Jahre vegetirte dieser Schattenstaat unter der Vormundschaft der Genueser oder Venetianer, die abwechselnd in demselben die Herren spielten, bis ihm endlich durch die Erstürmung Constantinopels am 29. Mai 1453 durch die Türken unter [71] Mahomed II. für immer ein Ende gemacht wurde. Sein letzter Beherrscher, Kaiser Johann, starb, nachdem er sich zum verzweifelten Todeskampf durch den Genuß des heiligen Abendmahls in der Sophienkirche gestärkt hatte, mit 10,000 Streitern in der heldenmüthigsten Vertheidigung auf den Mauern der Hauptstadt, eines alten Römers würdig.

Ueber die erstürmte Stadt aber ergingen alle Schrecken barbarischer Feindeswuth. Mahomed hatte zur Ermunterung seiner Krieger diesen die Plünderung verheißen. Durstend nach Blut und nach Beute stürzten die Türken über die wehrlosen Bürger. Weder Geschlecht, noch Alter, noch Stand wurde geschont. Ueberall floß das Blut, große Schaaren der Einwohner schleppte man fort in ferne Sklaverei, alles bewegliche Gut wurde zerstört oder geraubt, unermeßliche Schätze kamen in der Siegtrunkenen Hand.

Am dritten Tage endlich des allgemeinen Mordens und Verwüstens vertobte der Sturm, und es hielt Mahomed, der Verderber, eine eiserne Keule in der Faust, in der blutgebadeten Cäsarenstadt feierlichen Einzug. Doch als er in den herrlichen Kaiserpallast trat und dessen Verödung sah durch Brand und Mord, da drang in sein Gemüth die ernste Betrachtung des Schicksals, das über die menschlichen Dinge waltet. Gnade sprach er aus über das was die Flammen oder das Schwerdt seiner Horden übrig gelassen, und die Stadt Constantin’s erklärte er zum ewigen Herrschersitz der Sultane, Istambol fortan geheißen. –

Dieses bedeckt mit seinen 80,000 Häusern die ganze Area des alten Constantinopels; aber an Schönheit und an Einwohnerzahl ist es ihm nicht zu vergleichen. Auf dem Schutt der breiten Römerstraßen, der Amphitheater, der Tempel, der Bäder, erbauten die Türken in widerlicher Unregelmäßigkeit die engen Gassen von schlechten Lehmhütten, aus welchen zuweilen ein Pallast, oder eine Moschee, oder eine herrliche Bautrümmer des Alterthums hervorragen. Seine amphitheatralische Lage, auf beiden Seiten eines vom Meer umflossenen, 2 Stunden langen, nach dem Lande zu breiter werdenden Hügels, gibt ihm in der Ferne ein imposantes Ansehn, schöner als das irgend einer Stadt in der Welt; aber im Innern herrscht Schmutz und Armseligkeit. Die Stadt selbst hat, ohne die Vorstädte, 2½ deutsche Meilen im Umfange; mit den Vorstädten etwa 24 Stunden. Die Zahl der Einwohner war während der Türkenherrschaft nie über 700,000; sie beträgt jetzt unter ½ Million. Ungefähr die Hälfte sind Türken; 150,000 griechische, 30,000 armenische Christen, über 60,000 Juden. Die Befestigung von Constantinopel besteht gegen die Landseite hin aus Gräben und einer doppelten Mauer mit 500 Thürmen besetzt; zur Abhaltung einer regelmäßigen Belagerung ist sie aber nicht geeignet. An der Westseite der Stadt, an der Einfahrt aus dem Marmormeer, erhebt sich ein Castell noch innerhalb der Ringmauer; es ist das Schloß der sieben Thürme. Gegenüber auf der asiatischen Seite, am Westende von Scutari, liegt ein ähnliches, und zwischen beiden, mitten im Bosporus, ein drittes – der Thurm des Leander. Den Hafen bildet ein, etwa eine Viertelstunde breiter und 2 Stunden langer Arm des Bosporus, welcher sich zwischen zwei Hügeln hinschiebt, von welchen der links [72] das eigentliche Constantinopel, der rechts die Vorstädte Galata, Tophana, und auf seinem Rücken Pera, der Aufenthalt der fremden Europäer (Franken), trägt. Die merkwürdigsten und prachtvollsten Gebäude der Stadt befinden sich auf dem breit abgerundeten, in das Meer hineinragenden Ende der Landspitze. Der größere Theil desselben nimmt das Serail (die Residenz des Sultans) ein. Die Kuppeln und Minarets rechts auf unserm Bilde sind ein Theil dieser ungeheuern, unregelmäßigen, von Gärten, Cypressenhainen und Höfen unterbrochenen Gebäudemasse, welche eine mit Thürmen und Kanonen besetzte, fast 4 Stunden im Umfange messende Mauer umschließt. Der Haupteingang ist ein aus Marmorblöcken hochgewölbtes, von den 50 kaiserlichen Thürstehern (Kapidschis) gehütetes Thor, die hohe Pforte genannt, ein Name, der von den Türken symbolisch für das ganze Reich gebraucht wird. Auf beiden Seiten des Eingangs sieht man gewöhnlich frisch abgeschlagene Menschenköpfe, die Opfer der Sultanslaune oder der Reichs-Justiz, und oft in entsetzlicher Anzahl, aufgesteckt. Das Innere ist nicht geeignet, das Graußen, welches dieser Anblick erregt, zu verscheuchen; überall Bewaffnete, überall schwarze, gelbe und weiße Verschnittene, Tausende von Sklaven des durch kein Gesetz gefesselten Willens eines Einzigen. Dicke, finstere Mauern, deren Pforten zahlreiche Leibwachen besetzt halten, trennen die einzelnen Gebäude, und der Zauber, den der Anblick des Pallasthaufens mit seinen vergoldeten Kuppeln und Minarets von der Seeseite schuf, verschwindet in Täuschung. Der hinterste Theil des Serails – mehre abgesonderte, außerordentlich große, sehr hohe, nach Außen fast fensterlose Gebäude, von herrlichen Gärten umgeben, – ist der Harem, die Wohnung der sieben rechtmäßigen Frauen des Sultans, von denen jede ihren eigenen Haushalt und zweihundert junge Sklavinnen (Odalisken) zur Bedienung hat. Das größte aller Gebäude enthält die 1400 Kebsweiber des Fürsten, welche wiederum von eben so viel Sklavinnen bedient, und von 300 schwarzen und eben so viel weißen Eunuchen bewacht werden. Die Bewohner des Harems stehen mit der Außenwelt in keiner Berührung – selbst die Frauen des Sultans kennen sich unter einander nicht und sehen sich niemals. Die eigentliche Wohnung des Sultans ist für alle Sterblichen, außer für die Leibdienerschaft, den Kammerherrn (Kapidschi-Baschis) und Leibpagen, ein unzugängliches, geheimnißvolles Heiligthum, das Keiner, selbst der Vezier nicht, zu betreten wagt. Haufen von Stummen und Zwergen, in seltsamer Kleidung, sind die Staffage der Vorzimmer, erstere oft die Vollstrecker geheimer Hinrichtungsbefehle im Innern des Pallastes.

Das die Häusermasse hoch überragende Gebäude auf der Mitte des Bildes ist die ehemalige Kirche der heiligen Sophia, jetzt die Hauptmoschee der herrschenden Mohamedaner. Der Grund zu diesem großartigen Tempel wurde unter der Regierung des Kaisers Justinians im 6ten Jahrhundert gelegt; 20 Jahre nach ihrer Erbauung stürzten Erdbeben sie ein; sie erhob sich in der Form eines griechischen Kreuzes zum damals prächtigsten Gotteshause der Christenheit wieder aus ihren Trümmern. Ihr Aeußeres wurde in spätern Zeiten durch ungleichartige Anbauten entstellt, die dem Ganzen ein schwerfälliges, unästhetisches Ansehen geben; nur die Kuppel wölbt sich hoch über den [73] regellosen Steinhaufen in ihrer ganzen ursprünglichen Majestät. Das Innere ist höchst prachtvoll und von der größten Wirkung. Neun große, bronzene, antike Thüren bilden, durch eine hehre Vorhalle, den Eingang. Der Fußboden besteht ganz aus kunstvoller Mosaik von köstlichem Porphyr und Verdantiko. Alle Wände sind mit Marmor bekleidet. Mit der großen Kuppel, deren inneres Gewölbe ganz mit Gold und einer durchsichtigen Mosaik ausgelegt ist, sind noch 2 Halbkuppeln und 6 kleinere auf eine den Eindruck des Ganzen wundervoll erhebende Art verbunden. Rund um das, 109 Fuß im Durchmesser haltende Gewölbe läuft eine durch 24 Bogenfenster erhellte Galerie aus Marmor, getragen von 67 antiken Säulen, entnommen aus den Ueberresten der herrlichsten Bauwerke des Alterthums. 6 davon gehörten dem weltberühmten Dianen-Tempel zu Ephesus, 8 dem Sonnentempel in Rom an. Das ganze Gebäude hat im Innern 270 Fuß Länge und 200 Fuß Breite, der Hauptdom 170 Fuß Höhe. Ohne Erlaubniß des Großherrn darf kein Christ den Tempel betreten. Die 4 Säulenthürme, (Minarets), welche denselben rechtwinklich umgeben, stehen isolirt und sind ein Zusatz der Türken.

Links von der Sophienkirche erhebt sich eine mit Kuppeln bedeckte, und mit Minarets umstellte Gebäudemasse – es ist die große Moschee Sultans Achmed. Auch zu ihrer Verzierung wurden eine Menge Säulen den schönsten Gebäuden des Alterthums entzogen. Außer dieser Moschee zählt Constantinopel noch eine Menge anderer, an 5000 mohamedanische Bethäuser, 36 christliche Kirchen aller Confessionen, 11 Vorbereitungsanstalten zum Staatsdienst für 1600 Eleven und über 1800 Schulen. In 5000 Kaffeehäusern und Opiumbuden fröhnt der träge, arbeitsscheue Türke dem Genuß der Ruhe, des Träumens und der Bewußtlosigkeit. Die Bazars sind große steinerne Gebäude mit Arkaden, unter denen sich die Läden befinden, und diese Märkte sind Mittelpunkte des Handels für das ganze türkische Reich. Fast jede einzelne Waare hat ihren besonderen Bazar, auch die Sklavinnen haben den ihrigen, ein täglicher Schauplatz der tiefsten Herabwürdigung der Menschheit und des grenzenlosesten Jammers. Das Arsenal, die Waffenfabriken und andere, Staatszwecken gewidmeten Gebäude, sind mit hohen Mauern umgeben, dem Auge nicht sichtbar und für den Fremden nicht zugänglich. – Merkwürdige Ruinen der Vorzeit fallen, meistens verbaut von den türkischen Hütten, im Innern der Stadt selten in’s Auge; aber darum ist Constantinopel an ihnen nicht weniger reich. Ueberall reden dem Alterthumsforscher hier in Trümmern und Denkmälern Völker an, aus denen zum Theil keine menschliche Stimme mehr ertönt. Vom uralten Megaris, vor mehr als drittehalb Jahrtausenden Byzantiums Begründer, kennt man die Stätte kaum; aber hier zeigen kyklopische Substruktionen noch von den ersten Erbauern. Der ausgebildete, edle Kunstsinn der Milesier verräth sich noch in manchen Trümmern. Der welterobernde, römische Adler schwebt noch über tausend Denkmälern seiner Herrschaft. Der Thrazier, Bythinier, Gallier kurzes Daseyn ist fast spurlos verschwunden; aber von den Gebietern des Abendlandes, den Lateinern, den Venetianern und Genuesen zeugen die meisten noch vorhandenen Werke zu Trutz und zur Abwehr; – [74] der Halbmond endlich auf ihren Zinnen, auf den Tempeln der Römer und auf den Kirchen der Christen, – das Zeichen des gegenwärtigen Herrschervolks, – auch er ist ein bleiches, untergehendes Gestirn am Horizonte der Menschheit, und bald wird es verschwinden! – – –

ByzantiumConstantinsstadtIstambol – vor deines Namens Dreieinigkeit senkt der Denker den Blick in die Tiefe der Nacht, in welcher der verhüllte Diener des Weltgeistes die Loose der Völker und Menschen aus der dunkeln Urne der Ewigkeit greift, und deutlich erkennt er die Hand der langmüthigen aber furchtbar rächenden Gottheit mit dem strafenden Blitze, wie sie den Zufall lenkt, gerecht zu richten nach dem ewigen Gesetze der Wiedervergeltung die Thaten der Völker und die Thaten der Fürsten.