C. E. Schwalbe, Werdau, Streichgarnspinnerei-Maschinenfabrik

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Titel: C. E. Schwalbe, Werdau, Streichgarnspinnerei-Maschinenfabrik
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aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil, in: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild.
Herausgeber: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1893
Verlag: Eckert & Pflug, Kunstverlag
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Commons und SLUB Dresden
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C. E. Schwalbe
gegründet 1849
Spinnerei-Maschinenfabrik und Eisengiesserei.
Werdau
in Sachsen.


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C. E. Schwalbe, Werdau
Streichgarnspinnerei-Maschinenfabrik.

Dieses Etablissement ist so recht geeignet, in seinem Entwicklungsgang vom bescheidensten Anfang bis zur jetzigen Ausdehnung den Aufschwung zu illustrieren, welchen in den letzten Jahrzehnten die Industriestadt Werdau überhaupt genommen hat.

Gegründet wurde der Betrieb 1849 von Carl Eli Schwalbe. Derselbe war geboren 1818 in dem kleinen Städtchen Geyer im sächsischen Erzgebirge und lernte daselbst bei einem Holzdrechsler, der in seiner Werkstatt zugleich Reparaturen für die große Eli Evanssche Baumwollspinnerei in Siebenhöfen b. G. besorgte. Hatte Carl Eli Schwalbe somit schon in seiner Lehrzeit Gelegenheit, praktischen Einblick in die Konstruktion und den Gang der Spinnereimaschinen zu erlangen, so erweiterte er in der Folgezeit seine Kenntnisse nach dieser Richtung durch langjähriges praktisches Arbeiten in den Spinnerei-Maschinenfabriken von Constantin Pfaff in Chemnitz und später von Naundorff in Werdau, wo ihm besonders Gelegenheit geboten wurde, durch die Inbetriebsetzung der Maschinen in den Spinnereien, auch diese gründlich kennen zu lernen.

Mit den bescheidensten Mitteln, hauptsächlich aber auf seine vielseitigen praktischen Erfahrungen gestützt, unternahm er es hier, sich im obengenannten Jahre einen kleinen selbständigen Betrieb einzurichten, der zunächst mit Drechslerarbeiten und Reparaturen von Spinnereimaschinen beschäftigt wurde. Ein von der Hand gedrehtes Schwungrad bewirkte den Gang der bescheidenen Hilfsmaschinen für Dreherei und wenig Schlosserei. Allein der Zähigkeit und Tüchtigkeit des rührigen Mannes gelang es, sich empor zu arbeiten, so daß er schon 1853 wagen konnte, sich eine eigene Fabrik zu bauen und mit der Herstellung von kompletten Spinnereimaschinen zu beginnen.

Im Jahre 1864 erfolgte die Errichtung einer größeren Gießerei für eigenen Bedarf und ferner 1877 der Zukauf eines größeren benachbarten Fabrikgrundstückes behufs räumlicher Erweiterung des Ganzen.

Die Entwicklung des Geschäftes, worin der Begründer stets auf eigene Mittel angewiesen war, ist infolge seiner charakterfesten Grundsätze, ungeachtet wiederholt eingetretener schlechter Geschäftsjahre eine stetig vorwärtsschreitende gewesen. Hierbei ist auch die zufolge seiner Vorliebe für die Spinnerei unternommene Errichtung einer solchen hervorzuheben. War dieselbe anfänglich auch nur für die praktische Erprobung von Verbesserungen an den herzustellenden Maschinen berechnet, so brachten es doch im Laufe der Jahre die Verhältnisse mit sich, daß dieselbe zur Herstellung von Seidenabfallgarnen, Streichgarnen etc. in größerem Umfange betrieben wurde.

[Ξ] Leider starb der thatkräftige Carl Eli Schwalbe in noch rüstiger Lebenskraft plötzlich am 7. November 1885, wonach das Etablissement an seine beiden Söhne, die vorher schon mehrjährig im Geschäfte thätig waren, überging.

Dieselben, Carl Richard und Hans Eli Schwalbe, wurden als Inhaber am 10. Juli 1886 eingetragen.

Die seitens der Fachleute im In- und Ausland den Schwalbeschen Maschinen gezollte Anerkennung hinsichtlich der soliden und exakten Ausführung und vorteilhaften Arbeitens, sowie die fortwährend vergrößerte Nachfrage nach denselben, veranlaßten die nunmehrigen Inhaber, die seither mit betriebene Spinnereibranche bis auf die Versuchsspinnerei zu beschränken, um den Maschinenbau entsprechend zu vergrößern und sich ausschließlich mit der Herstellung von Spinnerei­-Maschinen für Streichgarne, Vigogne, Tuch- und Schoddygarne etc. zu beschäftigen. In welchem Maße sich der Betrieb vergrößerte, zeigt die Zahl der Arbeiter, die sich seit Ende 1885 bis gegenwärtig von 175 auf 300 steigerte. Für sie liefern Dampfmaschinen von 120 Pferdestärken die bewegliche Kraft; das Etablissement ist mit elektrischer Beleuchtung versehen.

Das Fabrikat der Firma, welches teilweise durch in- und ausländische Patente geschützt ist, findet Absatz in allen Fabrikationsplätzen des Deutschen Reiches, in Österreich-Ungarn, der Schweiz, Rußland, Dänemark, Schweden und Norwegen etc. und stellt sich hinsichtlich Güte und Leistungsfähigkeit den ersten und größten Spezialfabriken dieser Branche des Industrieplatzes Chemnitz gleichwertig zur Seite.

Zweimal ist der Firma die hohe Ehre zu teil geworden, bei Besuchen des königlichen Landesherrn in der Stadt Werdau denselben in den Räumen der Fabrik begrüßen zu dürfen und zwar am 2. September 1859 Se. Majestät den hochseligen König Johann und am 14. Juli 1883 Se. Majestät König Albert. Außerdem hat die Firma früher auf Ausstellungen mehrfach Auszeichnungen erworben.

Wie aus den Angaben über den Anfang des Geschäftes hervorgeht, wird die Firma C. E. Schwalbe Ende dieses Jahrzehntes auf ein 50-jähriges Bestehen zurückblicken können; möge die in diesem langen Zeitraum gesammelte Erfahrung die Firma in den Stand setzen, auch für die Folgezeit sich in dem durch ihre Vergangenheit gebotenem Maße zu vergrößern.