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Leider starb der thatkräftige Carl Eli Schwalbe in noch rüstiger Lebenskraft plötzlich am 7. November 1885, wonach das Etablissement an seine beiden Söhne, die vorher schon mehrjährig im Geschäfte thätig waren, überging.

Dieselben, Carl Richard und Hans Eli Schwalbe, wurden als Inhaber am 10. Juli 1886 eingetragen.

Die seitens der Fachleute im In- und Ausland den Schwalbeschen Maschinen gezollte Anerkennung hinsichtlich der soliden und exakten Ausführung und vorteilhaften Arbeitens, sowie die fortwährend vergrößerte Nachfrage nach denselben, veranlaßten die nunmehrigen Inhaber, die seither mit betriebene Spinnereibranche bis auf die Versuchsspinnerei zu beschränken, um den Maschinenbau entsprechend zu vergrößern und sich ausschließlich mit der Herstellung von Spinnerei­-Maschinen für Streichgarne, Vigogne, Tuch- und Schoddygarne etc. zu beschäftigen. In welchem Maße sich der Betrieb vergrößerte, zeigt die Zahl der Arbeiter, die sich seit Ende 1885 bis gegenwärtig von 175 auf 300 steigerte. Für sie liefern Dampfmaschinen von 120 Pferdestärken die bewegliche Kraft; das Etablissement ist mit elektrischer Beleuchtung versehen.

Das Fabrikat der Firma, welches teilweise durch in- und ausländische Patente geschützt ist, findet Absatz in allen Fabrikationsplätzen des Deutschen Reiches, in Österreich-Ungarn, der Schweiz, Rußland, Dänemark, Schweden und Norwegen etc. und stellt sich hinsichtlich Güte und Leistungsfähigkeit den ersten und größten Spezialfabriken dieser Branche des Industrieplatzes Chemnitz gleichwertig zur Seite.

Zweimal ist der Firma die hohe Ehre zu teil geworden, bei Besuchen des königlichen Landesherrn in der Stadt Werdau denselben in den Räumen der Fabrik begrüßen zu dürfen und zwar am 2. September 1859 Se. Majestät den hochseligen König Johann und am 14. Juli 1883 Se. Majestät König Albert. Außerdem hat die Firma früher auf Ausstellungen mehrfach Auszeichnungen erworben.

Wie aus den Angaben über den Anfang des Geschäftes hervorgeht, wird die Firma C. E. Schwalbe Ende dieses Jahrzehntes auf ein 50-jähriges Bestehen zurückblicken können; möge die in diesem langen Zeitraum gesammelte Erfahrung die Firma in den Stand setzen, auch für die Folgezeit sich in dem durch ihre Vergangenheit gebotenem Maße zu vergrößern.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild. Zweiter Teil. Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig 1893, Seite 360. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Gro%C3%9F-Industrie_des_K%C3%B6nigreichs_Sachsen_in_Wort_und_Bild_Teil_2.pdf/376&oldid=- (Version vom 2.4.2020)