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4. Amrichshausen,

Gemeinde III. Kl., mit 264 Einw. a) Amrichshausen, Pfarrdorf, mit 255 Einw., worunter 12 Evang., Fil. von Künzelsau; b) Zollhaus, Haus, mit 9 evang. Einw.

Auf der Hochebene zwischen Kocher und Jagst nahe dem Rand des Kocherthales liegt in einer unbedeutenden Einsenkung, die sich gegen Westen zur Teufelsklinge und dann zum Deubachthale entwickelt, das kleine Pfarrdorf Amrichshausen, welches dem Landkapitel Amrichshausen den Namen gegeben hat. Die Lage in der kleinen Mulde bildet zwar einigermaßen einen Schutz gegen die rauhen Winde, welche die Hochebene beherrschen, doch ist das Klima ziemlich rauh. Die Umgebung ist einförmig; das Dorf selbst ziemlich regelmäßig gebaut. Die Häuser stehen in einzelnen Gruppen an den Dorfstraßen. Sie sind meist mittelgroß, theilweise bunt, theilweise weiß getüncht, einzelne auch recht ansehnlich. Das Pfarrhaus steht etwas abseits von der Hauptstraße. Es ist ein großes, stattliches Gebäude mit| 8 schönen Wohnzimmern und wurde ursprünglich von Bischof Julius von Würzburg 1614 neu aufgebaut. Derselbe ließ daran die Inschrift setzen:

Bischof Julius sein Unterthon
Bringt zur wahren Religion,
Baut neu dies Haus, befilcht dabei
Daß die Seelsorg ohn Mangel sei.
Dann wann vorgeht ergerlich Leben,
Straft Gott gewiß und folgt kein Segen.
Derowegen der Stand der Priesterschaft
Sol sein mit all Tugenten b’haft.

Jetzt ist der Stein in der Kirche eingemauert beim Aufgang zum Thurm. 1842/43 wurde das jetzige Pfarrhaus auf der Stelle des alten vom Interkalarfond aus Mitteln der Pfarrstelle neu erbaut.

Die Kirche, unmittelbar hinter dem Pfarrhaus, steht auf einer kleinen Anhöhe. Es ist ein sehr würdiges Gotteshaus, mit hochragendem, stolzem, 8seitigem, schiefergedecktem Thurm, der für die ganze Gegend ein Wahrzeichen, aber mit seiner baulichen Unterhaltung für die Gemeinde eine schwere Last ist. Die Kirche wurde 1614 von Bischof Julius von Würzburg neu zu bauen begonnen und unter Bischof Philipp von Ehrenberg († 1631) vollendet. Daran erinnert ein Gedenkstein über der Kirchthüre mit der Inschrift:

Bischof Julius aus Vatterstreu
Baut Kirch und Pfarrhaus ganz von neu,
Ergänzt die alte Religion,
Dazu hilft ihm sein Unterthon.
Wünscht also nunmehr diesen Segen,
Daß fleißig Volk, unsträflich Leben
Bleibe bei dieser ganzen Heerd
Mit rechtem Eyffer unversehrt.

Der Gedenkstein zeigt noch die Wappen der beiden Bischöfe Julius und Philipp und drunter die Jahreszahlen 1614 und 1621. Der Stil der Kirche ist der spätgothische. An der großen im Spitzbogen gewölbten Kirchthüre ein Steinmetzzeichen. Vergl. auch die Inschrift an der Kirche zu Laudenbach, OA.Beschr. von Mergentheim S. 600.

Zum Chor führt der etwas gedrückte Triumphbogen. Der Hochaltar, der Jungfrau Maria geweiht, wurde von Bildhauer Sommer in Künzelsau erbaut und 1705 am 25. Sept. von Weihbischof Johann Bernhard v. Chrysopolis aus Würzburg| geweiht. Der Chor ist mit Gurten und Gräten gewölbt. Das Schiff ist flach gedeckt und enthält 3 Grabsteine, theilweise mit halberhabener Arbeit. Neben dem Josephsaltar (der andere Seitenaltar ist Johannes dem Evangelisten geweiht) der Grabstein des Pfarrers Schwarz mit der Inschrift:

Neben diesem Stein ruhen die Gebeine des hochwürdigen und hochgelehrten Herrn Johann Michael Schwarz von Statt Lauda gebürtig, Pfarrers allhie, welcher im Jahr 1753 20. Jan. in Gott sanft und selig verschied, seines Alters im 71. Jahr. Herr gib ihm die ewige Ruhe.

Unter der Kanzel an der Nordwand der Kirche befindet sich ein Grabstein mit dem Bild eines Geistlichen, den Kelch in der Hand. Die theilweise verdeckte und verschmierte Inschrift lautet: MDCV XXV Aprilis obiit reverendus (et eru)ditus DNS M. Georg … vs (Weidenhöfer), cuius anima in pace requ(iescat). Beim Eingang steht noch eine Grabplatte zum Andenken an den würzburgischen Amtsverweser zu Jagstberg, Künzelsau und Braunsbach, Franz Henchen, † 1720.

Die Kirche wurde am 28. Juni 1625 von dem Weihbischof Jodocus B. v. Augustopolis und Generalvikar zu Würzburg, der Jungfrau Maria (eigentlich Nativitas Mariä) geweiht.

In der Sakristei findet sich ein kleines altes Kruzifix, aus Messing gearbeitet, von einigem Kunstwerth.

Auf dem Kirchthurm hängen 4 Glocken. Die größte hat die Inschrift: Sub Balthasare Markert et Martino Rauenecker gos mich J. L. Lösch nach Amlishausen. Darunter: sub gratioso enixoque praesidio S. Mariae virginis patronae ecclesiae Augusti VIII 1799.

Die zweite Glocke trägt die Inschrift: Ave Maria gratia plena . dominus tecum . anno domini MCCCCC und XX.

Die dritte Glocke von länglicher Kelchform ist ohne Inschrift und wohl die älteste.

Die vierte hat die Inschrift: ave maria gratia plena benedicta tu. amen.

Der Gottesacker umgibt die Kirche. Beide sind von der Gemeinde zu unterhalten.

Das Schulhaus steht frei an der Hauptstraße. Es wurde 1843 zweckentsprechend an der Stelle des 1699 erbauten Schulhauses erbaut und enthält das Rathszimmer, das Lehrzimmer und die Wohnung des Schullehrers, hat aber eine etwas winterliche Lage. Dasselbe ist von der Gemeinde zu unterhalten.

| Außerdem besitzt die Gemeinde eine Kelter mit 6 Bäumen, ein Armenhaus und ein Schafhaus.

Das Dorf ist mit gutem Trinkwasser versehen. Dasselbe wird aus 2 laufenden Brunnen, in welche das Wasser durch eine hölzerne Leitung geführt wird, und 4 andern Brunnen bezogen. Außerdem ist eine Wette und 2 Weiher vorhanden. Ein dritter Weiher wurde trocken gelegt zu Wiesenland.

Die Haupterwerbsquellen der Einwohner sind Feldbau und Viehzucht. Der Wohlstand ist im Allgemeinen mittelgut. Der Vermöglichste hat 60 Morgen, der Mittelmann 30, die ärmere Klasse 5 Morgen. Auf angrenzenden Markungen besitzen die Ortsbürger 60 Morgen.

Der Gewerbebetrieb beschränkt sich auf die nothwendigsten Handwerke, da das gewerbreiche Künzelsau nahe liegt. Eine Wirthschaft (aber kein Bäcker und Krämer) ist vorhanden.

Die Markung, welche zu den kleineren des Bezirks gehört, ist von Osten nach Westen langgestreckt; der Boden theilweise naßkalt und lehmhaltig, wie auf der ganzen Hochebene zwischen Kocher und Jagst, und mittelfruchtbar; das Klima rauh und windig, aber Hagelschlag selten.

Gemeindewald ist nicht vorhanden. Die Bürger sind genöthigt, ihr Holz auf fremden Markungen, oft ziemlich entfernt, zu kaufen.

Zur Weide dient nur Brach- und Stoppelweide. Sie ist mindergut und wird mit einheimischen Schafen befahren. Pacht wird nicht bezahlt, dagegen trägt die Pferchnützung ca. 200 M. für die Gemeindekasse. Die wenigen Güterstücke der Gemeinde sind zu 20 M. verpachtet.


Amrichshausen, nach den Kirchenbüchern „Anna Maria“hausen, hieß ursprünglich Amelungshausen (im hohenlohischen Lehenbuch Amelingshausen), auch Amelgershausen und heißt beim Volk heute noch Amlishausen, ist also der Zwilling zu Amelungshagen, Amlishagen OA. Gerabronn, mit welchem eine alte Verbindung auf der Hohlsteige und Todtensteige bei Bächlingen bestanden haben mag, und kommt von dem altdeutschen Namen Amelung.

Amrichshausen war stets ein Theil der Herrschaft Jagstberg, wohin es mit der Cent gehörte, und theilte die Schicksale dieser Herrschaft, welche seit 1406 zum Bisthum Würzburg gehörte (s. Jagstberg). Außer Frohnen, Schatzung und Steuer| bezog der Bischof nichts von dem Orte. Der große Zehnte gehörte dem Pfarrer. In der älteren Zeit aber scheint Amrichshausen einen Bestandtheil der Besitzungen der Herren von Stetten gebildet zu haben, von denen es ringsum eingeschlossen ist. Auch saß eine Zeit lang ein ritterlicher Herr in Amrichshausen. Einige Gefälle bezogen die Herren von Stetten s. unten und das Kloster Gnadenthal.

Im Jahr 1632 wurde die Herrschaft Jagstberg von Gustav Adolf an den Grafen Georg Friedrich von Hohenlohe geschenkt, aber 1634 nach der Nördlinger Schlacht kehrte A. wieder unter das würzburgische Regiment zurück.

1803 fiel A. an den Fürsten von Hohenlohe-Öhringen, der das Dorf aber seinem Neffen Friedrich Ludwig von Hohenlohe-Ingelfingen schenkte. 1806 trat A. unter württembergische Staatshoheit. Im Januar 1809 gab Hohenlohe-Ingelfingen die grundherrschaftlichen Besitzungen, Rechte und Gefälle zu A. an Hohenlohe-Langenburg und -Kirchberg ab, welches letztere durch Vertrag von 1831 dieselben ausschließlich bekam.

Von dem abgegangenen Hof Neugreut, um dessen Markung A., Mäusdorf und Kügelhof stritten, ist nichts mehr bekannt. Nach dem Jagstberger Lagerbuch von 1593 scheinen auch Nitzenhausen und Berndshausen daran Antheil bekommen zu haben. Mühlebene oder Mühleburg ist nicht bei A., sondern bei Heimhausen zu suchen.

Von Flurnamen sind zu nennen: Exterweg, Schlot, Betzenacker und Betzenwiesen, Häusle, hart beim Dorf, Burkertsdobel, Eisenhöhe, daneben Leisenhöhe auf Ohrenbacher Markung, Bildacker, Kelter, wo früher eine Kelter gestanden.


Kirchliches. Zur Pfarrei gehörte vor der Reformation Ohrenbach und Steinbach, wo die Pfarrer auch den Zehnten bezogen. Nach der Sage hätte A. ursprünglich nach Kocherstetten gehört, was nicht wahrscheinlich ist, da die Pfarrei Kocherstetten selbst verhältnismäßig jüngeren Ursprungs ist. 1628 wies der Deutschorden auch seine Unterthanen in Nitzenhausen und Berndshausen nach A. Ende des 16. Jahrhunderts war das halbe Dorf evangelisch, Bischof Julius aber „ergänzte die alte Religion“ s. Kircheninschrift. 1590 ff. wanderten viele Evangelische aus. 1633 setzte Graf Georg Friedrich von Hohenlohe einen evangelischen Pfarrer ein. Die Gemeinde bat, ihr den Pfarrer Mögelius zu lassen, erhielt aber den Bescheid, wenn ihr die| Predigten des neuen Pfarrers nicht gefallen, sollen sie den Gottesdienst in Jagstberg besuchen, wenn sie sich im Gewissen beschwert fühlen (Weikersh. Arch.).

Der neue Pfarrer, von Rothenburg kommend, setzte einen Tisch statt des Altars in die Kirche und wollte das Abendmahl halten. Von der Gemeinde kam aber niemand, da sie zuvor bei Pfarrer Mögelius kommunizirt hatten. Nach der Nördlinger Schlacht kehrte der katholische Pfarrer zurück, der evangelische mußte weichen. (Von Febr. 1633 bis Okt. 1634 ist eine Lücke in den Kirchenbüchern.)

Zur Pfarrei stiftete (1534?) Nikol. Weingartsmann ein ansehnliches Pfarrgut. Neben der Pfarrei bestand nach dem lib. synodal. eine Frühmesse. Württ. Viertelj. 1879 S. 283. 1818 wurde aus den im Königreich Württemberg gelegenen Pfarreien der Kapitel Buchen und Krautheim das Landkapitel Amrichshausen gebildet und Amrichshausen Dekanatssitz, was es auch bis 1879 blieb. Das Patronat zur Pfarrstelle, das 1803 von Würzburg an Hohenlohe gekommen war, kam durch Tausch gegen Steinkirchen 1826 an Württemberg. Jetzt ist die Kollatur bischöflich.

Pfarrer: Joh. Finger 1484, Wib. 4, 76. Peter Rüdiger ca. 1480. Kaspar Hofmann 1524. Kaspar Bruckner von Alheim 1587 und 1593 (Bisch. Arch. zu Würzb. und Jagstb. Lagerbuch) Jodoc. Dürrenser oder Dürrmenser (Annivers.), † 1591. Seb. Rhapsius 1595–1600. Ge. Weidenhofer 1600–1605 († 25. April). Pet. Horbelt 1605–12. Phil. Krantz 1612–28. M. Veit Lutz von Geltersheim 1628. Gottfried Mögelius 1629–47 (stirbt im Frühjahr 1647 zu Künzelsau, wohin er sich wegen der Kriegsläufte geflüchtet). M. Mich. Markhert 1647–54. M. Ge. Riegler 1654–64. M. Joh. Christ. Beckmann von Eichsfeld 1664–67. Georg Wilh. Seibel 1667. M. Andr. Bechtold 1667–72, stirbt im Juliusspital zu Würzburg. Joh. Bapt. Geisler 1672, Kaplan zu Amrichshausen, von Ober-Ginsbach. Nic. Cäsar von Walldürn, Präfekt des Klerikalseminars zu Würzburg, 1673–79, stirbt als Pfarrer zu Groß-Eibstadt. M. Ad. Christ. Upilio, Pfarrer in Bretzigkeim bei Hartheim, in Amrichshausen 1679–82, starb 91 Jahre alt als Spitalpfarrer zu Würzburg 1737. M. Joh. Christi. Seibert von Bingen 1682–93, gab die Pfarrei wegen der Kriegsläufte auf, starb in Schönthal. Joh. Mich. Vogel von Bischofsheim 1693–1713, Beichtvater der Ursulinerinnen in Kitzingen, † 1738, gab 1770 fl. für einen Jahrestag. Peter Christi. Fr. Hardt von Dettelbach 1713–26, starb im Juliusspital 1749. Georg Braungart 1726–38, starb als Senior der Diözese Würzburg 83 Jahre alt, vermachte sein Vermögen seiner Heimat Haselbach. Joh. Mich. Schwarz von Lauda 1738–53, vermachte den Armen 500 fl. und 500 fl. für sein Annivers. Andr. Bumm von Neusaß a. d. Tauber 1753–65, zuvor in Beroldsheim, starb in Ballenberg. Ant. Nik. Löschert von Würzburg, Pfarrer in Prielsdorf (?) Oberheyd, Bütthart, 1765–76, kam nach Dietigheim. Joh. Endres von Haselbach, Pfarrer in Dietigheim,| 1776–83. Franz Erbacher 1785–95. Balth. Markert von Würzburg 1804–09. Bernh. Baumeister 1810–17. Bäuerlein, Fr. Jos. 1818–34. Dekan J. M. Dorn 1834–45. Longner, Ignat. 1845–56, Domkapitular, † 1868. Pfitzinger, Georg 1858–79, Dekan. Joos, J. 1879, Kammerer.

Eine Schule bestand in A. jedenfalls schon 1593. Wahrscheinlich wurden dazu die Einkünfte der früheren Frühmesse verwendet. 1593 war Schulmeister Hans Reuter. (Jagstb. Lagerb.)


1317 Christabend. Gernot v. Bartenau verkauft an die Pfarrei Amrichshausen sein Holz zwischen A. und Künzelsau. Weik. Rep.

1348. Konrad v. Americhshausen kauft Güter und Gülten zu Kubach, ebenso zu Waldsall und Hesselbronn zu einem Leibgeding, welche nach seinem Tode an das Kloster Gnadenthal fallen. W. F. 9, 52.

1348. Konrad v. Amrichshausen, hohenlohischer Diener. (Hanselmann.)

1350. Diepolt v. Baltersheim verwechselt sein Gut zu Belsenberg gegen des Klosters Gut zu A. Wib. II, 198. W. F. 9, 53.

1357. Agnes v. Bretzenkeim, Witwe Wilhelms v. Stetten, gibt ihrer Tochter Elisabeth in Gnadenthal auf Lebenszeit ein Gut zu Amelgershausen zu genießen, welches als Seelgeräthe ans Kloster fällt. W. F. 9, 53.

1357. Kunz Weingartsmann hat ein hohenlohisches Lehen zu Amelingshausen, etwas später Heinz Rohenkeim 1/2 Haus und 1/2 Stadel von Graf Gerlach. Hohl. Arch. I, 364.

(?) 1380. Kaiser Wenzel im Lager zu Amrichshausen. Württ. Viertelj. 1879, 152.

ca. 1470. Hans Helbing, Pfarrer zu Buchenbach, Hans Pharant, Schloßkaplan, und Nikol. Burkhardt, Dekan in Künzelsau, werden bei Amlingershausen von den Knechten der Herren v. Stetten überfallen. Württ. Viertelj. 1879, 73.

1487 rauben die Fußbuben Simons v. Stetten der Witwe Wingartsmann v. Amlingershausen alle Habe. Württ. Viertelj. 1879, 68.

ca. 1480 überfallt Kilian v. Stetten Pfarrer Peter Rüdiger von Amlishausen auf der Jagd. Württ. Viertelj. 1879, 73.

1501 bei der Theilung erhält Christoph v. Stetten die Zinse und Gülten zu Amrichshausen. (Stett. Urk.)

1505. Götz v. Stetten stiftet Zinse und Gülten zu A. an die Kaplanei Stetten zur Haltung zweier Seelämter in der Pfarrkirche daselbst. (Stett. Urk.)

1520. Gabr. v. Stetten verkauft seinen halben Theil an einem Gut zu A. an Christoph v. Stetten. (Staatsarch.)

1543 s. Garnberg.

1557. Lutz Rinck zu Baldenstein tritt an seinen Schwager Eberh. v. Stetten 7 fl. Gült zu Americhshausen ab. (Stett. Urk.)

1559 verkauft Wilh. Sützel und seine Gattin Anna geb. v. Stetten an Eberh. v. Stetten Gülten zu A. Stett. Urk.

1583 an Urbani gibt Bischof Julius eine Gemeindeordnung. A. hatte damals 30 Gemeinderechte. Es gab ein Selbotengericht. Zum Zwölfergericht stellt A. wie Mulfingen und Jagstberg je 4 Richter. (Gem.-Ordnung.)

| 1589 Streit zwischen Würzburg und Hohenlohe wegen Ohrenbach, Steinbach u. A. (Bauer.)

1591. Ludw. Casim. Erer verkauft an Hans Reinhard v. Stetten seine Gülten, Rechte und Gefälle zu A. (Stett. Arch.)

1595. Beginn der Kirchenbücher. Schulmeister Joh. Albert. (Kb.)

Ludw. Casim. v. Stetten wird von Hohenlohe mit einem Stück Zehnten zu A. belehnt. (Stett. Arch.)

1633 März liegen Soldaten in A. (Kb.)

1634 wird der evangelische Pfarrer, der schimpfliche Reden gegen den Kaiser ausgestoßen, gefangen, entkommt aber. Der Kornet und Quartiermeister hatten für seine Loslassung 20 Eimer Wein verlangt. (Mayer Coll.)

1637 starben 51 Personen, im April 20.

1693 berauben sächsische Soldaten auf dem Durchmarsch das Pfarrhaus, nahmen auch aus andern Scheunen Futter und führten es nach Heilbronn.

1695 7. Sept. sind fränkische Kreissoldaten in A. (Kb.)

1734 und 35 flüchtige Pfälzer in A.

1741 wird ein Knabe vom Blitz erschlagen, als er die Glocke läutete. (Kb.)

1746 zu A. begraben Alb. Mourian, kaiserlicher Kapitän aus Williamfort in Belgien. (Kb.)

1752 schlägt der Blitz Nachts um 12 Uhr in den Kirchthurm. Der Thurm brennt, das Feuer wird mit Milch gelöscht. (Pfarrakten.)

1766 an St. Kiliani schlägt der Blitz wieder ein. Es regnet das ganze Jahr nicht. (Pfarrakten.)

1768 schlägt der Blitz Sonntag nach Fronleichnam während der Betstunde in die Kirche (ib.).

1770 18. März großer Schnee. 14 Tage große Kälte (ib.).

1806 sind die Franzosen unter Davoust in A. und Umgegend.

1851 Febr. brennt eine Scheune ab.

An der Straße von Künzelsau nach Langenburg-Kirchberg steht hart beim Kügelhof das ehemals würzburgische Zollhaus, das jetzt ein Privathaus geworden ist.


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