« Kapitel B 21 Beschreibung des Oberamts Künzelsau Kapitel B 23 »
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22. Hohebach,
Gemeinde III. Kl. mit 967 Einw. a) Hohebach, Pfarrdorf, 831 Einw. worunter 34 Kath., Fil. von Ailringen, und 120 Isr. mit Synagoge; b) Eisenhutsroth, Weiler, 87 ev. Einw. c) Heslachshof, Weiler, 62 ev. Einw., d) Wendischenhof, Weiler, 37 ev. Einw.

Der stattliche, einem Städtchen gleichende Ort Hohebach liegt in anmuthiger Lage auf dem linken Ufer der Jagst und zieht an einem von 2 Bächen eingeschlossenen Hügel allmählich in die Höhe. Mit gutem und frischem Wasser ist der Ort reichlich versehen. Auf der Markung finden sich 4 starke Quellen, zwei südöstlich vom Ort im Lixenthal und Heslachgraben, welche in den Hohebach fließen, eine in den Forellenbach mündende Quelle im äußeren Thal und eine im Brautstenglein, welche in die Jagst fließt.

Auf der Markung befinden sich drei Steinbrüche, ein Bruch mit weißem Sandstein beim Heslachshof, ein Kalksteinbruch in den hohen Weinbergen und ein Tuffsteinbruch über der Steinkapelle zu St. Wendel. Außerdem finden sich 1 Gyps-, 1 Lehm- und mehrere Sandgruben.

Besonders günstig ist der Anblick des Ortes vom rechten Jagstufer, wo vor dem Wanderer die breite herrliche Brücke und mehrere große Privathäuser stehen. Die Häuser sind gut gebaut, meist mit reinlichen Vorplätzen versehen.

Die schöne Kirche zu St. Jakob steht im untern Theil des Dorfes, vom alten Kirchhof, einer hübschen Anlage, Pfarr- und Schulhaus umgeben. Sie wurde 1859 neugebaut und am 30. Sept. 1860 eingeweiht. Der alte Thurm blieb stehen, aber das Schiff wurde nicht mehr an die Westwand des Thurmes, sondern an die Südwand angebaut, so daß die Kirche nicht mehr geostet ist, wie früher. Der Thurm bildet in seinem untern Stock den Chor. Das Schiff der Kirche ist in edlem, aber einfachem romanischem Stil gebaut, innen sehr hell und würdig ausgestattet. Über dem Haupteingang der Kirche steht die Inschrift: Mein Haus ist ein Bethaus. Erbaut 1860 von S.

Durchlaucht Karl Fürst von Hohenlohe-Kirchberg. Über dem jetzt durch das Dach des Schiffes verdeckten Bogen im Thurm| befindet sich die Zahl 1594. Auf den beiden Seiten des Bogens stehen sich entsprechend folgende Buchstaben
H.     M.
L.     Z.
 I.     A.
von denen die ersten 4 wohl zu lesen sind: Herr M. Lazarus Ziegler (Pfarrer seit 1587). Auf den Baumeister weist ein Steinmetzzeichen.

Auf dem mit Ziegeldach versehenen Thurm hängen drei Glocken, die große hat die Inschrift: Lucas. Marcus. Johannes. Mateus. O Kunnic diner eren kund uns im frieden. Jos. Glockengiesser gos mich 1493. Die mittlere: Hilf Gott und Maria. Bernhard Lachamann gos mich 1514. Die kleinere: Me fundere jussit Carl Ludwig Com. de Hohenlohe in honorem Dei et ecclesiae a. aetat. 77. (Carl Ludwig v. H. geb. 1674). Joh. Mich. Lösch von Morsbach gos mich nach Hohbach 1751.

Die Baulast der Kirche, welche früher die Standesherrschaft Hohenlohe-Kirchberg hatte, ist seit 1866 auf die Stiftung übergegangen.

Der Begräbnisplatz ist seit 1877 an einen Bergabhang außerhalb des Orts gegen den Windischenhof verlegt.

Das Pfarrhaus, 1854/55 aus Tuffsteinen in gefälligem Stile erbaut, steht neben der Kirche von einem Hof umgeben, hat eine freundliche Lage und ist sehr wohnlich eingerichtet. Die Unterhaltung ist Sache der Staatsfinanzverwaltung. Das ev. Schulhaus, bei Kirche und Pfarrhaus gelegen, 1851 ganz umgebaut, enthält zwei Lehrzimmer und die Wohnung des ständigen und unständigen Lehrers. Dasselbe ist von der Gemeinde zu unterhalten. In einer Nebenstraße befindet sich die Synagoge der Israeliten und im obern Stock das Lehrzimmer für die isr. Konfessionsschule und die Wohnung des isr. Lehrers, der zugleich Vorsänger ist.

Ein Rathhaus ist nicht vorhanden. Die Gelasse für die Gemeindebehörden sind gemiethet.

Die Gemeindebehörde besitzt ein Armenhaus und Schafhaus. Eine öffentliche Kelter ist nicht vorhanden. Die Weinbauer haben ihre eigenen kleinen Keltern.

Brunnen sind 2 laufende, 27 Pumpbrunnen, 1 Schöpfbrunnen vorhanden. Besonders gerühmt wird das Wasser des| Kirchbrunnens. Ein See befindet sich auf dem Pfarrgut im Hang, der „Pfarrsee“, 2,13 Ar im Flächeninhalt.

Die ländliche Volkstracht wird immer mehr von der städtischen verdrängt. Die Haupterwerbsquellen sind Feldbau, etwas Gewerbe und bei den Israeliten der Handel mit Frucht, Wolle, Vieh, Pferden und Gütern. Die Vermögensverhältnisse der Landbau treibenden Bevölkerung sind im Allgemeinen geordnete. Der Vermöglichste in der Gesammtgemeinde (auf dem Heslachshof) besitzt 80 Morgen Feld und 15 Morgen Wald, der Mittelmann, Häcker genannt, 20 Morgen Feld und 2 Morgen Wald, der ärmere Mann 2 Morgen Feld. Die Vermögensverhältnisse der Israeliten sind zum großen Theil sehr günstig und unterscheiden sich von denen der israelitischen Bevölkerung in den Nachbargemeinden. Die Lage des Gewerbestandes in Hohebach ist mittelmäßig, zum Theil dürftig.

Unter den Gewerben sind besonders die Maurer vertreten, welche auch nach außen arbeiten. An der Jagst befindet sich die Jagstmühle mit 3 Mahlgängen und 1 Gerbgang, einer Sägmühle, Hanfreibe und Gypsmühle, am Forellenbach westlich vom Ort die Bachmühle mit ebenfalls 3 Mahlgängen und 1 Gerbgang und Gypsmühle. Im Ort sind 4 Schildwirthschaften, von denen eine mit einer Bierbrauerei verbunden ist, ein Kaufmann und 4 Krämer. Durch den Ort führt die frequente schöne Poststraße von Mergentheim nach Künzelsau-Waldenburg über Stachenhausen und die alte Poststraße über Weldingsfelden, sowie die Vicinalstraße nach Ailringen, Hollenbach, Mulfingen. Ein mächtiger Bau ist die große steinerne Brücke über die Jagst mit 4 hochgesprengten Bogen, erbaut als Militärstraße für den Verkehr mit dem neu erworbenen Mergentheim von König Friedrich 1810, an den eine gewaltige Säule mit 2 württembergischen Wappen und dem verschlungenen Namenszug F. R. MDCCCX erinnert. Die Brücke hat der Staat zu unterhalten. Über den Hohebach führen 3 Brückchen, über den Forellenbach ein Brückchen und ein Steg, welche sämmtlich die Gemeinde unterhält.

Die großentheils auf den Gehängen und Halden des linken Jagstufers und auf der Hochebene gelegene Markung hat einestheils lehmhaltigen, schweren und naßkalten, anderntheils in der Thalsohle leichten Sandboden, der wenig tiefgründig und steinig ist.

Der Weinbau ist wenig ausgedehnt und seit 20 Jahren zurückgegangen.

| Die Gemeinde hat 206 Morgen gemischten Wald, aus dem 10 Kl. und 4000 Wellen gehauen werden.

Das Oberholz wird verkauft, das Unterholz aber an die Gemeinderechtsbesitzer vertheilt. Der Erlös von ersterem mit 500–600 M. fließt in die Gemeindekasse.

Zur Weide dient Brach- und Stoppelfeld, das von einheimischen Schafen befahren wird. Das Weiderecht gehört der Gemeinde und 106 Gemeinderechtsbesitzern. Der Weidepacht mit 900 M. und die Pferchnutzung mit 12–1500 M. fällt der Gemeindekasse zu. Die Allmanden sind in den letzten Jahren mit Obstbäumen bepflanzt worden, Ertrag bis jetzt Null.

Von den Gütern der Gemeinde ist der größte Theil dem Farrenhalter, ein Stück dem Gänsehirten überlassen. 11/2 Morgen Wiesen sind zu 40 M. verpachtet.

Der Viehhandel wird von 17 israelitischen Familien im ganzen Bezirk schwunghaft betrieben. Die Gemeinderechtsbesitzer und der Ortsschäfer halten Sommer und Winter ca. 500 Stück Schafe (Bastarde).

Unter den Stiftungen ist besonders die des Pfarrers Schenk mit 2000 fl. hervorzuheben, deren Zinse für die Armen und die Schulkinder zu verwenden sind, 200 fl. von Faist Krailsheimer und 100 fl. von Moses Stern für die Ortsarmen.


Alterthümer. Im Rupertsholze südlich vom Ort zwischen Weldingsfelden und dem Windischenhof befinden sich 3 Grabhügel, von denen 2 1746, der dritte 1815 geöffnet wurden. In einem fanden sich nur 15–20 Gefäße von verschiedener Größe, im zweiten 2 durchbrochene Haarnadeln, 2 Ringe, 1 offener Ring, 2 Stücke von einer feinen Kette und 6 Spangen, im dritten Gefäße und Bronzesachen, in allen Steinkreise oder Steinkerne, s. Hanselmann Beweis, wie weit der Römer Macht. Hall 1768. Keller, Vicus Aurelii S. 53, W. F. 1848 S. 82 ff. Paulus Alterthümer S. 99. Nach der Sage liegt auf den Gräbern ein goldnes Kalb.

Der Burgstall der Herrn von Hohebach dürfte auf dem Burkenberg westlich vom Ort gestanden haben. Das von Konrad von Krautheim gegründete Frauenkloster stand hinter dem Gasthof zur Linde im Baumgarten des Konrad Rutsch, wo man noch heute Bausteine und Ziegelstücke findet und in den 1830er Jahren eine gut erhaltene Dohle fand. Die westliche und nördliche| Begrenzung des Raums bildet ein wallartiger Erdaufwurf und Steingemäuer. W. F. 9, 35.

Abgegangen sind auf der Markung Lieboldsbronn, 1 km vom Heslachshof auf den Liebetswiesen und Eschbronnen südlich von Hohebach in der Richtung nach Dörrenzimmern auf der Höhe, wo man noch ein Waschöfelein fand, und Ripperg.

An Flurnamen sind zu bemerken: Aspen beim Windischenhof, Brändenhofel, Bräunershölzlein, Dazen, Deißen, Döllen, Dürrenrain, Frauenholz, Günsberg, Hasseläcker, Läusersberg, Lixen, Latten, Pfanne, Stutzäcker, Sulen, Wollbrunn. In einem alten Gültbuch erschienen der Pulz, Bosse, Steinsfelder, „Hermann Dechants“ (ein Weinberg), Kuhzagel.

Hohebach, alt Hobach, später auch Hapach geschrieben (am Hohebach gelegen), war ursprünglich Besitzung der Herren von Krautheim Reg. 1238, nach deren Aussterben es an die Grafen von Hohenlohe fiel. Zwischen 1240–43 gründete Konrad von Krautheim ein Cisterzienser-Frauenkloster in H., dem er alle seine Güter in H. und das Patronat der Kirche, später auch Weinberge und Fischwasser in Klepsheim (Klepsau bad.), sowie Wiesen zwischen Krautheim und Klepsheim schenkte. Im Januar 1245 faßte Konrad den Entschluß, das Kloster aus dem belebten Jagstthale in das stille abgelegene Thälchen von Gnadenthal zu verlegen (OA. Öhringen). Doch müssen die Nonnen noch bis Mai 1245 in H. geblieben sein. Die Besitzungen des Klosters H. giengen an Gnadenthal über. W. F. 9, 33 ff.

Als Dienstleute der Herren von Krautheim, später der Grafen von Hohenlohe saßen zu Hohebach auf dem Burkenberg die Herren von Hohbach. Reg. s. unten. Auch die Schenken von Limpurg hatten Lehen zu H. Reg. 1342. Die Hohenlohischen Besitzungen wurden vor 1300 dem Stift Würzburg zu Lehen aufgetragen; s. Reg. 1300. Von geistlichen Körperschaften besaßen, außer Gnadenthal, seit 1267 die Klause zu Neunkirchen OA. Mergentheim und der Deutschorden seit 1445. Stift Neumünster 1494 Güter in H. Mit der Cent gehörte H. bis an den Bach (Forellenbach) nach Jagstberg. Bei der Erbtheilung 1555–60 fiel Hohbach mit seinem Ämtlein an den Grafen Ludwig Casimir von Hohenlohe-Neuenstein, der Zehnte aber blieb gemeinschaftlich mit Waldenburg. Schöll, Chron. Hohebach gehörte zur Herrschaft Hohenlohe Weikersheim und wurde 1635 vom Kaiser Ferdinand II. mit den Besitzungen| Graf Ge. Friedr. sequestirt und 1637 dem Deutschorden geschenkt, der nun auch Juden in H. einließ. OA.Beschr. Mergenth. S. 809. 1649 mußte aber der Deutschorden Hohebach wieder an die Erben Georg Friedrichs zurückgeben. Nach dem Tode Karl Ludwigs von Hohenlohe-Weikersheim fiel es an Hohenlohe-Ingelfingen, 1811 bei der Neutheilung der Neuensteiner Linien an Hohenlohe-Kirchberg und -Langenburg gemeinschaftlich, 1831 an H.-Kirchberg im Weg des Vergleichs und nach dessen Erlöschen 1861 an Hohenlohe-Langenburg.

Der Ort hatte jedenfalls ein Thor bei der Brücke, das im Lauf dieses Jahrhunderts abgebrochen wurde, wahrscheinlich aber noch ein zweites gegen Weldingsfelden und einen Bannzaun oder Hecke zur Wehr.


Kirchliches. Der Kirchsatz der Pfarrei, 1238 von Conrad v. Krautheim an das hiesige Kloster geschenkt, kam durch die Reformation von Gnadenthal an Hohenlohe, und war bis 1758 in den Händen der Linie Weikersheim, bis 1805 der Linie Ingelfingen, war dann streitig bis 1811, sodann bis 1831 gemeinschaftlich zwischen Hohenlohe-Kirchberg und -Langenburg, von 1831–61 im Besitz von Hohenlohe-Kirchberg und seitdem von H.-Langenburg, dem auch die Besetzung der Schulstelle zusteht. Zur Pfarrei Hohebach gehören Eisenhutsroth und Heslachshof, Weldingsfelden und Windischenhof. In Folge des Restitutionsedikts riß der Abt von Schönthal seine Unterthanen zu Weldingsfelden von der Kirche zu H. los und pfarrte sie nach Jagstberg (s. Weldingsfelden), die Evangelischen in W. gehören aber noch zur Kirche und Schule in Hohebach. Die Kirche war dem heil. Jacobus, der Jungfrau Maria und der h. Katharina geweiht, für welche ein eigener Altar und eine Frühmeßpfründe bestand. Die Collatur derselben besaß das Kl. Gnadenthal ebenfalls als beneficium simplex, Reg. 1336. Die Güter und das Haus der Frühmesse sind ohne Zweifel zur Errichtung der Schule benützt worden. Die Reformation wurde 1556 eingeführt, der damalige Pfarrer Veit Fabri gab die Pfarrei auf und hielt an der alten Kirche fest. In den Kirchenbüchern erscheint ein Schulmeister zuerst 1575. Doch baten die Hohebacher schon 1556 um einen und 1559 muß eine Schule bestanden haben, s. Reg.

Die Synagoge wurde 1818 erbaut und 1838 umgebaut und eine Schule oben aufgesetzt. Früher hatten die Israeliten nur einen Privatlehrer, der umgehalten wurde, erhielten 1829| einen geprüften unständigen, 1838 den ersten definitiven Lehrer. Der israelitische Gottesacker auf dem Bergabhang gegen Norden jenseits der Brücke wurde 1852 angelegt.


Pfarrer: Konrad 1238–1253, zugl. Dekan 1254. Wib. I, 151. II, 42. 58, 61. Hermann Dechant s. Flurnamen und Reg. 1305. Kraft Kihelme oder Kisiling 1288. Wib. II, 180. 1304 Wib. I, 72. Konrad 1305 Wib. II, 181 Kämmerer des Kapit. 1328 und 29 Wib. II, 188. Dietrich 1329. Wib. 2, 188. Friedrich 1336. Wib. 1, 152 (wenn nicht von Hollenbach). Zürich von Gabelstein 1336 16. Nov. Mon. b. 40, 88. Heinrich Gewer s. a. Wib. 1, 152. Friedr. Erman 1448. Mayer Koll. Hans Frank (Mayer). 1456 Hans Pfeffer oder Pfefflin von Eschelbach, 1518–25 so den alten Hans Velten eingebeichtet (K.B.). Kasp. Kern 20 Jahre Pf. Veit Fabri 1556, der „von Evangelium zu den Papisten entwichen“ (K.B.). Dan. Hinkelmann 1558 (3/4 Jahre). Joh. Kestner 1558–76. N. Jak. Hartmann von Krautheim geb. 1547, 1576–87, Pf. in Wachbach 1587, † 1617 zu Wettringen. M. Laz. Ziegler von Hornberg, aus der Pfalz von den Kalvinisten vertrieben, 1587–1607. Hubert Kreß von Öhringen 1607 bis 12 Pf. in Nassau. M. Mark. Kolluder 1612–26. J. G. Guettermann 1626–39. Christ. Deuzer 1639–67. M. Joh. Beck von Augsburg 1667–69. Joh. Wilh. Angelin v. Wertheim, Pf. in Eschenau 1648, Baumerlenbach 49, Hohebach 1669–86. Joh. And. Kern, Pf. in Ruschheim 1686–1721. J. G. Höfner 1722–29. Joh. Lud. Martin 1730–33. Joh. Christ. Geßler 1734–49. Christ. Fr. Knapp 1749–68. J. Christ. Fenninger 1768–76. J. Christ. Fr. Weißmann 1777–78. J. Chr. Frosch 1778–1800. G. Mich. Mart. Wolf 1800 bis 1803. C. Alb. Schenk 1803–52. K. H. Cranz 1854–63. Chr. Haag 1863. Jul. Hartmann 1878.

Frühmesser: Joh. Eltrich 1334. Wib. 3, 50. Konr. Frank 1431 und 1456 (Gültb.).


1238 kauft Konrad, Pfarrer zu Hohebach, von Konrad von Krautheim 2 vogtfreie Güter und schenkt sie an die Kirche, in welcher ein ewiges Licht brennen soll für die Kirchenheiligen. W. U. 3, 447. B. Hermann von Würzburg bestätigt im April die Schenkung.

1243 Sept. bestätigt B. Hermann von Würzburg die Schenkung des Kirchsatzes und aller seiner Güter zu H. durch Konrad von Krautheim an das von ihm gestiftete Kloster Hohebach. W. U.

1245 3. Jan. bestätigt Papst Innocenz IV dem Kloster Gnadenthal den Besitz des Kirchsatzes zu Hohebach und Kirchensall. Wib. II, 45.

1245 11. Jan. nimmt er das Kloster Gnadenthal in seinen Schutz. Wib. II, 46.

1245 17. Mai verkauft Konrad von Krautheim an seinen Bruder Wolfrad Güter, nimmt aber ausdrücklich die Besitzungen der Äbtissin und des Konvents in Hohebach aus. Wib. II, 50.

1266. Das Domkapitel von Würzburg bestätigt dem Kloster Gnadenthal den Besitz des von Konrad von Krautheim geschenkten Dorfes und Kirchsatzes in H. Wib. II, 77.

| 1267. Konrad von Schweinsberg schenkt der Klause in Neunkirchen Güter in H. und Assamstadt (Amt Tauberbischofsheim) cfr. die Flur Schweinsberg. Stäl. 2, 746.

1287 26. April bestätigt Heinrich von Eberstein die Schenkung Alberts des Wilden, seines Ministerialen, über Güter in H. an Gnadenthal. Wib. II, 103.

1300 9. Nov. belehnt B. Mangold Adelheid, Witwe Gebhards von Hohenlohe-Brauneck, und ihren Sohn Ulrich mit dem Zehnten und Gericht zu Habach. Mon. b. 38, 244.

1305 gibt Kraft Kiselme, gewes. Pfarrer zu H. dem Kloster Gnadenthal den Weiler Klingen (Seidelklingen ?), 1 Pfd. vom Hermannsberg, und 1 Holz in der Mark Hohebach gegen ein Leibgeding. Öhr. Arch. Wib. II, 181.

1310. Kraft Kiselme gibt dem Kloster Gnadenthal Gülten zu Hermannsberg und ein Holz in der Mangoldsklinge bei Hohebach und A. Öhr. Arch. W. F. 9, 46.

1328. Schrot von Dörzbach gibt Güter zu Ginsbach, Meßbach, Hohbach seiner Schwester auf Lebenszeit und dann zu seines Vaters Jahrzeit an das Kloster Gnadenthal. W. F. 9, 48.

1329. Sophie von Dörzbach und Heinrich von Hohbach verkaufen, jene Güter, dieser Gülten zu H. an Gnadenthal. W. F. 9, 48, 49.

1334. Joh. Eltrich Frühmesser zu H. verkauft an Schönthal Güter in Seidelklingen und Büttelbronn. Staatsarch.

1336 9. Nov. Auf Bitten der Nonnen zu Gnadenthal und des Pfarrers Zürch von Gabelstein wird die Pfründe am St. Katharinenaltar zu Hohbach zu einem benificium simplex gemacht. Mon. b. 40, 88.

1336. Vasold von Hollenbach und seine Gattin Grete verkaufen an Pfarrer Friedrich von H. ihren Gülthof zu Hercwighausen[ER 1] um 30 Pfd. OA.Beschr. Mergenth. 572. Schönh. mittl. Jagstthal 142. Wib. 1, 152.

1342. Hein von Hohebach gibt dem Kloster Gnadenthal alle Gült auf den Weinbergen zu H. und auf einer Hofstatt vor der Mühle. Schenk Albrecht befreit die Weingärten von dem Zehnten, der limpurgisches Lehen war. W. F. 9, 50.

1367. Diether von Hobach vermacht seiner Schwester, Nonne in Gnadenthal, ein Fastnachtshuhn von allen seinen Gütern zu H. nach seinem Tode 6 Pfd. auf Lebenszeit. W. F. 9, 56.

1379. Wiprecht Martin verkauft die Güter zu H., welche Bruder Heinrichs von H. gewesen, an Gnadenthal um 405 Pfd. (?). W. F. 9, 58.

1380 erhebt Konrad von Klingenfels Ansprüche an diese Güter, mit denen er von seinem Lehensherrn belehnt sei. Öhr. Arch. Rep.

1383 und 84 wird Konrad von Klingenfels vom Gericht abgewiesen. ib.

1383. Adelheid von Enslingen verkauft Gülten zu Rengershausen an die Frühmesse zu H. Weik. Reg.

1406. Das Kloster Gnadenthal rechtet mit Eberhard von Wertheim, Propst zu Neumünster in Würzburg, wegen Güter zu Hohbach. Dem Kloster werden die Güter, dem Propst seine Gült zugesprochen. Öhr. Arch. W. F. 9, 60.

1420 verkaufen die Klosterfrauen zu Neunkirchen ein Gut zu Ober-Ginsbach an die Frühmesse zu Hohbach (B.).

| 1431. Gnadenthal vertauscht Güter und Gülten zu Seidelklingen und eine Hofstatt zu H. gegen Güter zu H. mit der Frühmesse daselbst. W. F. 9, 61.

1445. Konz Beyer verkauft eine Wiese zu H. an den Deutschordenskomthur Jost von Venningen für 105 fl. Staatsarch.

1473. Walter und Hedwig zu H. und Margarete seine Hausfrau verkaufen eine Wiese zu H. an den Deutschorden. Weik. Rep.

1487 10. Febr. wird H. im Rosenberger Krieg von Jörg von Rosenberg und Simon von Stetten um 310 fl. gebrandschatzt, Hans Völker ermordet, Hans Sommer tödtl. verwundet. Württ. Viertelj. 1879, 67.

1494 kauft der Deutschorden vom Stift Neumünster zu W. seine Gülten zu H. (Staatsarch.).

1504. Hans Hofrichter und Agnes seine Hausfrau geben 22 fl. zum Bau der Kirche in Ingelfingen für einen Jahrtag. Ingelf. Urk.

1541 furchtbares Ungewitter zu Forchtenberg, Hohebach, Eisenbach (wohl Eisenhutsrod) und auf dem Kracken (wohl dem Eigen bei Hollenbach. Chronik im Besitz von Pf. Haspel). S. ob. Krusius.

1543. Christoph von Berlichingen gibt die Martinswiese zu H., welche seine Mutter Urs. von Stettenberg vom Deutschorden zu Lehen erhalten, dem Deutschorden wieder auf und erhält 16 fl. Staatsarch.

1556 bittet die Gemeinde um einen Schulmeister. Der Schultheiß, der des Einkommens wegen zugleich Meßner sei, nehme sich um die Schule nicht an, sei auch nicht tüchtig dazu. Visitat. Akten.

1559 klagt der Pfarrer von H. über mangelhaften Schulbesuch. Man solle den Beamten befehlen, die Kinder um ihres zeitlichen Nutzens und ewigen Seelenheils willen zur Schule anzuhalten (Mayer Koll.).

1561 wird eine Dorfordnung erlassen.

1564 24. Mai. Mittwoch nach Pfingsten wird zu H. durch Pf. Joh. Kestner getraut Hieronymus Weiß, Pf. zu Tauberrettersheim, geb. von Mainberg in Bayern, und Martha Kumble, Bastian Kummels Tochter von Markelsheim (K B.).

1568 baut Hohebach das Mühlwehr. Staatsarch.

1570 bedroht Marx von Berlichingen den Pfarrverweser von H. mit Lebensgefahr. Staatsarch. (Der deutschordsche Bericht erkennt den evangel. Pf. nur als Pfarrverweser an).

1589 nach dem Vertrag Graf Wolfgangs von Hohenlohe mit dem Deutschorden soll ersterer beweisen, daß das Lehengut Hans Kirschners zu Rengershausen vor mehr als 30 Jahren der Pfarrei H. zuständig gewesen. Schöll Chr. 129.

1591. Das Amt H. wird dem Amt Ingelfingen zugetheilt (Mayer Koll.).

1592 bitten die H., ihre Kinder nach Ailringen schicken zu dürfen, da ihr Schulmeister ungeschickt sei; wird bewilligt unter der Bedingung, daß ihre Kinder keine „Abgötterei“ lernen. Bescheidbuch des Grafen Wolfg. v. H.

1592. Der Centgraf von Jagstberg fällt mit 40 Mann in H. ein, um einen Verdächtigeu zu holen, die Hohebacher jagen ihm nach und nehmen ihm den Gefangenen ab. Der Keller von Ingelfingen bietet 250 Mann auf, aber Graf Wolfgang will den Weg des Rechts gehen und entläßt die Mannschaft. W. F. 7, 493.

| 1607. Pf. Kreß ehlicht Math. Kenzelmanns, eines Lautenmachers von Wittenberg Tochter (K.B.).

1617 kommt es zu einem blutigen Konflikt zwischen dem Pf. von Ailringen und den Bürgern von H. (Mayer Koll.).

1623 ist Einquartirung in H. ib.

1625 sind Kurbayern in H. (K.B.).

1626 sterben 205 Menschen an der Pest, darunter Pfarrer Colluder und seine Schwiegermutter. K.B.

1627 entzieht der Abt von Schönthal der Pfarrei den Zehnten zu Weldingsfelden. Wib. 1, 716.

1634 13. Mai wird Leonhard Kraus und sein Schwestersohn von einem Soldaten tödtlich verwundet (K.B.).

1645 4. April ist kein Pfarrer auf dem Land anzutreffen. K.B.

1645 31. Okt. liegt ein Lieutenant vom Balesischen Regiment in H. K.B.

1667 ist Schulmeister Salomon Chares aus Crewisch in Böhmen. K.B.

1671 wird Pf. Angelin bei einer Funktion in der Kirche zu Weldingsfelden gefangen genommen und nach Jagstberg geführt. Wib. 1, 717.


Die Herren von Hohebach, welche auf dem Burkenberg saßen, treten 1254 als Vasallen der Grafen von Eberstein zu Krautheim auf. Sie hatten einen ansehnlichen Eigenbesitz Reg. 1359, einige hohenlohische (1359) und limpurgische Lehen (s. ob. 1342). Ihre Besitzungen waren außer Hohebach in Niedermulfingen, Öhringen, Westernach, Orbachshof 1347, Azenrod 1338, Bärenweiler 1328. Ihr Wappen zeigt 2 sich kreuzende Hauen Wib. 2. Dunkel ist das Verhältnis zu der Mergentheimer Familie Hobach, welche nur „bescheidene“ Leute sind, aber sehr wohlhabend waren und Besitzungen in Lüllstadt OA. Mergentheim, Ösfeld, Kupprichshausen und Ilmspann hatten. Es ist wahrscheinlich doch eine und dieselbe Familie. Wir geben ihre beiderseitigen Regesten. – Nach Hobach auf dem Spessart gehört Konrad v. Hobbach 1273. Arch. f. Unterfr. 9, 3, 133.


Engelhard, 1254 Ministeriale Ottos von Eberstein entsagt Ansprüchen auf die Güter des Klosters Gnadenthal, ebenso sein Sohn Heinrich, Schultheiß zu Krautheim, Wib. 2, 67.

Hermann Zeuge Konrads von Schweinberg 1267, Staatsarch. Götz, Bruder Zeuge in 2 Gnadenthaler Urk. Wib. 2, 183.

Heinrich zu Mergentheim. 1322 kauft Hof und Gülten zu Kupprichshausen von Konrad von Sachsenflur, Staatsarch. 1328 verkauft mit Hedwig ux. und Hermann, seinem Bruder, Güter zu Bärenweiler OA. Gerabronn an Kloster Schäftersheim, Wib. 2, 229, ebenso 1329 Gülten zu Hohebach an Gnadenthal, Zeuge sein Schwager Hildebrand| Negelin, Wib. 2, 188. 1338 Zeuge für die von Mulfingen, Wib. 2, 231. 1338 verkauft mit seinen Kindern Heinrich und Jutta einen Hof Otzinrode (Atzenrod OA. Gerab.) an Konrad von Hall, advocatus curiae in Würzburg, Staatsarch. – 1342 H. und Luccard verkaufen Gülten zu Hohebach an Gnadenthal, Öhr. Arch., W. F. 9, 50. 1342 kauft einen Hof zu Kuberghausen von Konrad von Sachsenflur, gesessen zu Dürn, Zeitschr. Oberrh. 32, 232, 1343 Gülten zu Königshofen a. d. T. von Heinrich Englrich, l. c. 32, 225 und Gülten zu Ösfeld[ER 2] von Walter von Urbach, Staatsarch. 1344 Güter und Gülten zu Königshofen a. d. T. von Heinrich von Markolsheim, gesessen zu Rötelsee, Zeitschr. Oberrh. 32, 226, Gülten zu Ilmspunt (Ilmspann) von Gottfried von Sachsenflur.

Heinrich, Hans, Bertold 1342 Richter zu Mergentheim, OA.Beschr. Mergenth. 339, W. F. 4, 281. 1343 Heinrich und Bertold erhalten die von Rüdiger Reich erkauften Wiesen zu Lüllstadt von Pfalzgraf Stephan geeignet. Staatsarch.

Heinrich und Alhus ux. 1347 geben Güter zu Öhringen, Kirchensall, Westernach, Ohrenbach (Orbachshof ?) und Eschelbrunn für sich und ihre Töchter Gerhus und Lucie, Nonnen, an das Kloster Gnadenthal, W. F. 9, 52. 1348 H. miles quondam uxoratus, wird Mönch in Schönthal, gibt diesem Kloster seine Güter. Kloster Gnadenthal verspricht seiner Hausfrau Alhus 10 Schill. Gült, Wib. 4, 29, 197. W. F. 9. 52. 1361 Bruder H. von H. in Schönthal, Luitgard von Morstein, seine einstige Hausfrau, Diether ihr Sohn geben Elisabeth, Heinrichs Tochter, Nonne in Gnadenthal 1/2 Fuder vom Steinsfelder auf dem Altenberg (bei Hohebach). Sig. ihr Sohn Heinz Lesch, Wib. 2, 202. – Also 2 Heinrich von H. zugleich in Schönthal. Heinrichs Gattin Alhus Willmännin begabt 1365 die Schönthaler Kapelle zu Mergentheim, OA.Beschr. Mergenth. 404. 1373 ebenso Wittwe Hermanns Adelheid (?) Vulmännin, OA.Beschr. Mergenth. S. 404.

Bertold s. Heinrich. 1336 Richter in Mergentheim, W. F. 1854, 118,

Konrad s. Mulfingen. 1368 verkauft an Abt Konrad von Schönthal 8 Morgen Wiesen zu Lüllstadt, Staatsarch. Im Nekrolog des Dominikanerklosters zu Mergentheim Konrad und Anna von Althausen ux., Konrad und sein Sohn Johann, Peter und Husa geb. von Bernsfelden ux., W. F. 5, 398, 399, 400.

Dietrich trägt 1359 den Eckenhof zu Mulfingen für Adelheid, die Wirthin, hat einen eigenen Hof zu Hohebach, 1 Hube als Lehen Gerlachs von Hohenlohe, Hoh. Arch. 1, 368, 379, 381. 1361 s. Heinrich, gibt seiner Schwester Elisabeth in Gnadenthal mit Rath seines Vaters Heinrich, Mönchs in Schönthal und seines Bruders Heinz Lesch (Mulesch = der Lesch mit dem großen Maul oder dem die Mühle gehört) 6 Pfd. Heller und 1 Fastnachtshuhn, Wib. 2, 206, Öhr. Arch.

Elisabeth s. Heinrich und Dietrich, Nonne in Gnadenthal, erhält vom geistlichen Gericht den Spruch, Wiprecht Martin in seinem Besitz zu Hohebach nicht zu irren. Öhr. Arch., W. F. 9, 47, Wib. 2, 209.


Zur politischen wie zur kirchlichen Gemeinde Hohebach gehören Eisenhutsroth, Heslachshof und Windischenhof.

| Eisenhutsroth liegt 1/2 Stunde südöstlich vom Mutterort auf der Hochebene über dem waldigen Thalgehänge der Jagst. Der kleine Weiler besteht aus 4 wohlgebauten Wohnhäusern, die von 4 Familien bewohnt werden. E. hat mit

Heslachshof gemeinsam einen Anwalt.

Für Feuersgefahr und Wassermangel ist eine Wette vorhanden, aber nur ein Ziehbrunnen.

Eisenhutsroth, im Volksmund Eisesrod, alt Isenhutes-, aber auch Isenhartesrode, die Ansiedlung eines Isenhut oder Isenhart auf dem Boden eines ausgerodeten Waldes, also richtiger Eisenhutsrod zu schreiben, war stets in unmittelbarer Verbindung mit Hohebach und theilte dessen Geschichte.


1252. Konrad von Krautheim schenkt dem Kloster Gnadenthal Einkünfte in curia in Isenhutesrode. Wib. 2, 57.

1266 vermacht Konrad von Krautheim seiner Gattin Kunigunde Einkünfte in Isenhutesrode, welche nach ihrem Tod an das Kloster Gnadenthal fallen. Wib. 2, 76.

1300 9. Nov. empfängt Adelheid, Witwe Gebhards von Brauneck, die Vogtei zu Isenhartesrod als würzb. Lehen. Mon. b. 88, 244.

1329. Ulrich von Brauneck freit dem Kloster Gnadenthal 2 leibeigene Leute zu E. Öhr. Arch.

ca. 1500 hat der Heilige zu St. Jakob in Hohebach Gülten in E. Weikersh. Arch.


Heslachshof, 1/2 Stunde südlich vom Mutterort auf der Höhe, ein wohlhabender Weiler von 8 Familien bewohnt, hat eine freie, den Winden stark ausgesetzte Lage.

Es sind 3 Pumpbrunnen vorhanden.

Heslachshof, alt Heselech (von Hasalaha, das Wasser an den Haselbüschen), in überflüssigem Pleonasmus genannt Heslachshof, war ursprünglich Besitzung der Herren von Krautheim, von denen es an das Kloster Gnadenthal kam und mit diesem an die Grafen von Hohenlohe.


Auf einen Besitz des Deutschordens weist der Name eines kleinen Sees bei H.: der Deutsche See. Die Güter dabei heißen Deutsche Wiesen.

1252 schenkt Konrad von Krautheim dem Kloster Gnadenthal seine Besitzungen in Heselech. Wib. 2, 57.

1266 wie in Eisenhutsroth.

1583 3. Juli wird Burkh. Münch auf dem Heslachshof vom Blitz erschlagen (K.B.).


Windischenhof, 1/2 Stunde südwestlich vom Mutterort hoch über dem scharf eingeschnittenen Thal des Forellenbachs in| waldreicher Umgebung gelegen, gewährt einen hübschen Blick auf das Jagstthal bei Hohebach und das Stachenhäuser Thal und die herrlichen Wälder ringsum. Es ist von 4 Familien bewohnt und hat 4 Wohnhäuser und hinreichendes Wasser in

4 Pumpbrunnen.

Windischenhof aus Windisch-Hobach entstanden wie Windischenbach OA. Öhringen aus Windisch-Pfedelbach (vgl. Windisch-Brachbach OA. Gerabronn gegenüber Brachbach OA. Hall, Windisch-Bockenfeld OA. Gerabronn gegenüber von Tauber-Bockenfeld bei Rothenburg bayr.), ursprünglich eine Niederlassung von Slaven, die in der Zeit Karls des Großen freiwillig oder gezwungen als Ansiedler von der Elbe nach Franken gekommen und neben dem altdeutschen Orte Hobach den neuen windischen gegründet haben mögen.

Ursprünglich Besitz der Herren von Krautheim, kam der Hof nicht mit Eisenhutsroth und Heslach an Gnadenthal, sondern wahrscheinlich als unmittelbare Zugehörung zu Hohebach schon früher um 1240 an das Kloster Hohebach und dann an Gnadenthal. Aber auch Schönthal hatte Zinse und Gülten daselbst bis 1603, welche es von den Erben der Herren von Krautheim, den Grafen von Eberstein, erkaufte. Mit der Säkularisirung des Klosters Gnadenthal kam W. an Hohenlohe.


1306. Kloster Gnadenthal gibt zur Gründung einer Priesterpfründe in Gnadenthal 2 Huben in W. Hobach. W. F. 9, 46.

1310. Poppo von Eberstein und seine Hausfrau Guta verkaufen die Güter des Heinrich Hennesbach und Konrad Rötelstein und seines Bruders zu Wind. Hobach an das Kloster Schönthal. Schönh. Schönth. S. 60.

1407. Konz, Lecher B. zu Hall verkauft seinen Hof zu W. an das Kloster Gnadenthal um 50 fl. Öhr. Arch.

1603. Kloster Schönthal tritt seine zins- und lehenbaren Güter zu W. an Hohenlohe-Neuenstein im Tausch ab. Ingelf. Rezeßb.


Von den abgegangenen Orten ist noch zu erwähnen: Eschbronnen, s. oben, ursprünglich Ezzebrunn oder Ezzelbrunnen, der Brunnen eines Ezzo oder Ezzilo.

1251. Heinrich von Eschelbrunnen Zeuge im Testament Konrads von Dürren. W. F. 1847. 20.

1305 s. Ailringen Reg. 1305. 1347 s. oben Reg. der Herren von Hohebach.

Lieboldsbronn, ein ursprünglich krautheimischer Besitz (der Brunnen, an dem ein Luitpold wohnte) muß schon früher abgegangen sein, da es in der sorgfältigen Aufzählung der abgegangenen Orte im Jagstberger| Saalbuch nicht mehr als solcher genannt wird und nur in der Schenkungsurkunde Konrads von Krautheim genannt ist. Es lag auf den Liebetswiesen beim Heslachshof.

1252 vermachte Konrad von Krautheim seine Einkünfte dort dem Kloster Gnadenthal. Wib. II, 57.

Ripperg, alt Ryperc (cf. Rippach, alt Rietpach, von riot, Riedgras, Ried auf dem Berg) zwischen Windischenhof, Weldingsfelden und Seidelklingen links von der Straße nach Hohebach, wo noch Gemäuer sich findet, war Besitzung der Herren von Krautheim und kam von ihnen durch die Schenkung Konrads von Krautheim an Gnadenthal 1252. Wib. 2, 57.

Die Herren von Stetten hatten ein im 15. Jahrhundert abgegangenes festes Haus daselbst. Württ. Viertelj. 1879, S. 65.



Errata


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