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12. Crispenhofen.
Gemeinde III. Kl. mit 445 Einw. a) Crispenhofen, evangel. Pfarrdorf mit 389 Einw; b) Halberg, Weiler, 56 Einw., worunter 1 Kath., Fil. von Westernhausen, und 9 eig. Konfession.


In einem nördlichen Seitenthal des Kochers liegt, umgeben von bewaldeten Bergen und Rebengeländen wie in einem Kessel, in welchem sich der Gäbichsbach, der Diebach und Hettenbach vereinigen, das Dorf Crispenhofen mit seinen meist bescheidenen ziegelbedachten Häusern. Die Anlage des Dorfes ist etwas unregelmäßig, da das Dorf sich dem Lauf des Baches anbequemen und theilweise die Höhe hinansteigend sich ausbreiten mußte. Die Hauptstraßen des Dorfes sind chaussirt, reinlich und in gutem Zustand, die Nebenstraßen weniger.

Die Markung ist reich an Quellen, besonders im Diebacher Thal und am Ursprung des Hettenbachs und Gäbichsbachs. Mit Trinkwasser ist der Ort reichlich versehen. 7 Ziehbrunnen geben gutes Wasser.

Die dem h. Georg und Mauritius geweihte Kirche steht mitten im Dorf in dem alten noch ummauerten Friedhof, der aber nicht mehr benützt wird. Sie ist von Außen unscheinbar, von ganz unregelmäßiger Anlage. Der Thurm mit einem plumpen Aufsatz, der zu massig auf dem kurzen Rumpf sitzt, steht im Südwesten. Das Innere ist hell, nicht unfreundlich, aber schmucklos. Der Chor, an dem sich noch ein gothisches Fensterchen befindet, ist zum Schiff gezogen, indem die Seitenwände des Schiffs durchbrechen und der Chor auf dieselbe Breite, die das Schiff hat, erweitert wurde. Ohne Zweifel wurde mit dieser Erweiterung der Thurm von Osten nach Westen verlegt. In einer Schallöffnung des Thurmes hängen die beiden Glocken, von denen die kleine in schlecht gothischer Schrift und in verkehrten Buchstaben die Inschrift trägt: S. Lucas, S. Marcus, S. Mateus. S. Johannes. Sie dürfte so alt sein als die Kirche. Die große Glocke hat die Inschrift: Philipp Heinrich, Friedrich August und August Wilhelm, Gebr. Grafen von Hohenlohe und Gleichen, Herrn zu Langenburg und Cranichsfeld, resp. Administrator, Generalmajor und Oberst. Im J(ar) C. 1759| gos mich J. Leonh. Lösch nach Crispenhofen. Phil. Jac. Breyer Pfarrer. Am Rand steht:

Non fugat haec campana tonitura, fulgura, sed quos Excitat, horum audit vota precesque deus.

Die Kirche wurde 1344 zur Pfarrkirche geweiht unter Abt Gottfried von Lurtz zu Amorbach, dem Patronen, und wohl damals auch erbaut Wib. 1, 137. Gropp, Hist. monast. Amorb. 91. 148. Die Unterhaltung der Kirche ist Sache der Stiftung, ein besonderer Baufond ist vorhanden. Drei Grabsteine außerhalb der Kirche ohne Kunstwerth erinnern an ein Kind des Pfarrers Widmann † 1609 und seine Frau Eva † 1624, an den Pfarrer Ackermann, 39 Jahre Pfarrer in Cr. † 1821 5. Juni 94 Jahr 6 Monate alt, und Pfarrer Phil. Jac. Breyer † 14. August 1770. Das Pfarrhaus, von der Kirche nur durch eine Straße getrennt, liegt freundlich und sonnig auf einer kleinen Erhöhung an der Straße nach Weisbach. Es wurde 1823 neu erbaut und wird vom Staat unterhalten.

Das Schulhaus, unmittelbar vor der Kirche stehend, war ursprünglich ein Privathaus. Das alte, unweit davon auf der andern Seite der Straße, ist jetzt Privathaus. Das Schulhaus enthält ein Lehrzimmer und die Lehrerwohnung für den einen Lehrer; das Rathhaus im obern Theil des Dorfes an der Straße nach Westernhausen wurde 1842 neu erbaut, hat zwar eine bescheidene Größe, entspricht aber seinem Zweck.

Außer Schulhaus und Rathhaus hat die Gemeinde noch eine Kelter mit 3 Bäumen, ein Armenhaus und ein Schafhaus zu unterhalten.

Der freundliche Gottesacker wurde 1857 außerhalb des Orts an der Straße nach Criesbach angelegt und 1867 erweitert. Den Verkehr vermitteln drei gute Straßen nach Weisbach, Niedernhall, Forchtenberg, nach Criesbach, Ingelfingen über den sog. Sattel und nach Westernhausen in das Jagstthal. Die Einwohner, ohne besondere körperliche Vorzüge und Gebrechen, unterliegen hauptsächlich entzündlichen Krankheiten. Leute über 80 Jahre sind selten. Sie theilen den Charakter der hohenlohischen Franken.

Die Haupterwerbsmittel sind Feldbau und Viehzucht, auch Obstbau, der Weinbau tritt allmählich zurück. Die Gewerbe sind unbedeutend. Zwei Schildwirthschaften sind vorhanden, auch ein Kaufladen. Am Bache steht eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang.

| Die Vermögens-Verhältnisse sind nicht sehr günstig, aber nicht ungünstiger als bei den weinbautreibenden Gemeinden des benachbarten Kocherthals. Der größte Grundbesitz ist 25 ha, der Mittelmann besitzt 10 ha, die ärmere Klasse ca. 1 ha.

Einige Armenstiftungen von früheren Geistlichen sind vorhanden, aber nicht von Belang.

Die Gemeinde besitzt eine große, über Berg und Thal und Hochebene ausgedehnte Markung mit mittelfruchtbarem, steinigem und seichtgründigem Boden. Nasse Wiesen finden sich im Hettenbachthal und Jagstthal. Frühlingsfröste und kalte Nebel sind nicht selten. Hagelschlag traf die Markung 1829. 47. 50. 63. 73.

Die Weiden, meist Ödungen, sind gering. Sie ergeben einen Pacht von 800 M. und 650 M. Pferchnützung.

Die Güterstücke sind theils dem Schäfer, theils dem Farrenhalter zur Nutznießung überlassen, Pacht wird davon jährlich ca. 3 M. erhoben.

Schafe hält ein Pachtschäfer im Ort und zwar im Sommer 500, im Winter 300 Stücke. Die Schafe sind gewöhnliche Landrace. Wolle und Schafe gehen auf die nächsten Märkte.

Die Herrschaft Hohenlohe-Öhringen hatte früher einen Jäger in Crispenhofen. Das Jägerhaus ist jetzt Armenhaus. Die Kelter gehörte erst dem Kloster Amorbach, später der Herrschaft Hohenlohe-Öhringen.

Zur Kirchengemeinde Crispenhofen gehören außer Weisbach und Guthof, (s. d.) Bobachshof und Halberg, zur politischen Gemeinde aber nur Halberg.

Vor ungefähr zwanzig Jahren wurden hinter dem Pfarrhaus alte Münzen gefunden. Im Silberberg hinter dem Pfarrhaus stieß man auf ein altes Grab mit Kohlenresten. Auf der Höhe berührt die hohe Straße die Markung Crispenhofen. Abgegangene Orte sind Breitenthal, Entberg, Hettenbach und Wallenstein. Nach dem Wallenstein führt die „Donnersteige“. Eigenthümliche Flurnamen sind Gäbich mit dem Gäbichsbach, Reichertshalde, Hirtenberg, Heiligenholz, Sindrich, Giebelheide, Welscher Hase bei dem Wallenstein, Weisenstein beim Wallenstein, Leer, Judenkirchhof, Weisbach, Kärchersweg, Igel, Kränzle, Dasche, Aulesrain.


Crispenhofen, bis ins vorige Jahrhundert auch Criesbach- oder Criespachhofen geschrieben, ursprünglich wohl der| Hof eines Herrn von Crigesbach = Criesbach und erst allmählich zum Dorfe erwachsen, tritt später als alle umliegenden Orte in der urkundlich beglaubigten Geschichte auf. Durch die Grafen von Düren war es ohne Zweifel 1323 mit dem Amt Forchtenberg an Hohenlohe gekommen. Im Centverband und kirchlichen Verband stand es mit Forchtenberg, cfr. OA.B. Öhringen 216 ff. 1344 wurde es mit Weisbach, Breitenthal, Oberdiebach (s. Diebach), Hettenbach, Halberg und Slierbach = Schleierbach = Schleierhof von der Pfarrkirche Forchtenberg getrennt und zur selbständigen Pfarrei erhoben. Das Patronatrecht hatte Kl. Amorbach, (jedenfalls 1395. Wib. 2, 337 und nach 1556, hohenl. Visitationsacten) das auch den großen Zehnten bezog, aber 1600 alle seine Rechte an Hohenlohe verkaufte Wib. 1, 496. Das Patronatrecht muß übrigens Hohenlohe schon um 1560 erworben haben.

Unter hohenlohischer Oberherrschaft hatten Schönthal, die Herren von Adelsheim, Aschhausen, Berlichingen, Rosenberg, Stetten, Steinau u. A. Einkünfte in Cr., welche aber Hohenlohe sämmtlich nach und nach erwarb. 1579 wurde Cr. der Superintendentur Ingelfingen zugetheilt.


Pfarrer. Thomas N. 1395, Wib. 4, 91. 2, 337. Eckhart 1422. Joh. Protbecke v. Niedernhall 1442. Heinrich Weißbach 1466, Wib. 1, 137. 3, 52. Thomas Doner 1517. Amorb. Kop. Peter Schultheiß 1556. Philipp Jakob Som 1559 (die Bauern müssen ihm seine Bücher von Würzburg holen Meyer Koll.) Mich. Birndümpfel (kommt nach Belsenberg) 1566. David Feyerabend, Schulmeister in Waldenburg 1556, Pfr. Cr. 1568. M. Ge. Widmann v. Öhringen 1594–1636. Georg Neumeyer 1636–46. G. Fr. Zoller † 1672. M. Georg Ab. Schoch, Pf. in Enslingen 1670, Crispenh. 1672, Bächlingen 1675. M. Joh. Friedr. Trapp 1671–81, Rupertshofen 1681, in Schrotsberg 1714. Joh. Ludwig Wolff 1681–98, Stadtpf. in Kirchberg 1698. Joh. Georg Wibel, Pf. in Döttingen 1692, Crispenh. 1698–1745. Joh. Hieronym. Yelin, vertriebener Pfarrer von Sindringen, 1746–50. Phil. Jak. Breyer 1750–1770. Karl Heinr. Baumann 1771–77, wird Pf. in Schrotsberg. Georg Christoph Gleiß † 1782. Jak. Friedr. Ackermann † 1821. Gottl. Theod. Bauer 1823–32, Pf. in Kirchensall 1831. G. Hein. Karl Kern 1832–38, Diak. in Weikersheim 1838, Prof. am Gymnas. in Stuttgart 1845. J. Lud. K. Th. Braun 1838–44, Stadtpf. Niedernhall 44, Großheppach. Herm. Herwig 1844–51, Pf. in Hohenhaslach 1851. Fr. Goez 1852–66, Stadtpf. Altensteig. 1866 Pf. Plieningen 1876. Ferd. Wilh. H. Eug. Weber 1867, Stadtpf. Kirchberg 1878. V. Vischer 1878.


Kloster Amorbach erhält Güter in Crispinhofen von einer Ida. W. F. 8, 131.

1344. Errichtung der Pfarrei unter Abt Gottfried v. Lurtz zu Amorbach s. oben.

| 1357. Samst. vor Dom. in Alb. verkauft Hans v. Berlichingen gesessen zu Grunbach mit Alhus seiner Gattin 2 M. Weinberg zu Cr. an Schönthal. Schönh. 85.

1357. Mont. vor St. Lucä verkauft Hein. v. Veinau und Jutta, seine Gattin, ein Pfd. Hellergült zu Cr an Schönthal. Schönh. 86.

1357. Die Vogtei zu Cr. gehört Hohenlohe, das Gericht halb, der hohenl. Amtmann ist „Besitzer und Frager“ des Gerichts. Gültb. v. 1357.

1358. Hans v. Berlichingen gibt dem Deutschorden 2 M. Weinberg zu Cr. zu Lehen. W. F. 5, 221.

1409 Mai 1. Arnold v. Rosenberg, gesessen zu Schüpf, mit seiner Hausfrau Elisabeth verkauft alle seine Güter und Gülten zu Oberdiepach und Cr. an Schönthal. Schönh. 107.

1420. Kunz v. Veinau verkauft seinen Antheil am Zehnten zu Cr. an Hohenlohe um 4 fl. Wib. 1, 137. Öhr. Arch.

1422. Sonnt. nach Fronl. verträgt Abt Hein. v. Schönthal Pf. Eckart v. Crispenhofen wegen des Heidekorns dort mit dem Kl. Amorbach. Am. Kopb.

1428 steuern die Einwohner zu Cr. zum Hussitenkrieg 3 fl. 6 Sch. Böhm. Wib. 1, 223.

1438. St. Ulrichstag Heinrich Heuberger, Pfarrer zu Jagsthausen, bekennt, daß Götz v. Berlichingen Güter zu Unterselbach und 1 fl. Geld zu Crispenhofen für einen Jahrtag an die Pfarrkirche in Jagsthausen gegeben. Jagsth. Arch.

1442 s. Weisbach.

1472. Simon v. Neudeck, Chorherr zu Öhringen, vermacht dem Stift Gülten zu Westernbach und Cr. (Öhr. Arch.).

1486. Hans v. Aschhausen verkauft seine Zinse und Gülten zu Cr. um 50 fl. an Hohenlohe. Wib. 1, 137.

1501 Christoph v. Stetten erhält bei der Erbtheilung ein Gut zu Cr. (Stett. Urk.)

1505 verkauft Hans Gassolt, gen. Henn, zu Ingelfingen an Simon v. Stetten seine Gült zu Cr., von Hans Herolt und Fritz v. Euerhausen herkommend, um 54 fl. Ingel. Urk.

1511. Konr. Gast, Vikar zu St. Wolfgang in K., verkauft 42 Pf. Gült zu Cr. an Hohenlohe für 31/2 fl. (Öhr. Arch.).

1517. Oktave St. Agnes verleiht Thom. Doner, Pf. zu Crispenhofen, an Michel Müller zu Cr. 21/2 M. wüste Äcker zum Reuten im Grund neben der „Loer“ (?) Veinaus im Teich gegen 11/2 Sri. flürlich sammt Zehnten. Am. Kopialb.

1539 G. Georg v. Hohenlohe verkauft 1/2 Gütlein zu Cr. an Urban Wolfert zu Babach. Weik. Rep. Öhr. Arch.

1539. Konz Kneuser v. Berlichingen verkauft eine Gült zu Cr. freieigen an Hohenlohe für 26 fl. Öhr. Arch.

1546. Amorbach spricht den Neugereutzehnten an. Öhr. Arch.

1562 verkauft Thomas v. Berlichingen die Jagsthäuser Pfarrgülten zu Cr. an Ludw. Cas. v. Hohenlohe um 25 fl. Öhr. Arch.

1564 zahlt Lud. Cas. v. Hohenlohe an Bernh. v. Steinau 106 fl. für Gülten zu Cr. Öhr. Arch.

1575 wird die Gemeinde-Ordnung erneuert. Der Abt in Amorbach hatte das Faselvieh zu unterhalten und 30 Kufen in die Kelter zu stellen. Lgb. Arch.

| 1596 erscheint ein hohenloh. und mönchischer Schultheiß in Cr. Kirchenb.

1596 2. Juni stirbt Schulmeister Bastian Voleth. Kirchenb.

1597 verkauft Bernhard Ludw. v. Adelsheim seine Zinse und Gülten zu Cr. an Wolfg. v. Hohenlohe. Wib. 1, 496.

1600 verkauft Kl. Amorbach seine Wein- und Fruchtzehnten, Zinse, Gülten und alle Gerechtigkeit zu Cr., Hettenbach, Babach, Criesbach und Niedernhall an Wolfg. v. Hohenlohe, Wib. 1, 496.

1603 6. Okt. überläßt Schönthal seine Güter zu Cr. an Hohenlohe. Ingelf. Rezeßb. W. F. 6, 190.

1626 kauft Hohenlohe von Hans Phil. Hormold die ehmals Stettenschen Gülten zu Cr. um 490 fl. Fleiners Kron. 370.

1627 starben 101 Menschen an der Pest. Kirchenb.

1634 6. Sept. wird ein Mädchen auf der Flucht von Reitern getödtet, ebenso ein zweites, 18. Sept. ein junger Mann und ein Schneider von ihnen ermordet. Kirchenb.

1634 starben 134 Personen. (Kirchenb.) Die Leute flüchteten nach Niedernhall und Ingelfingen, auch Pf. Neumayer.

1635 wüthete Pest und Hungersnoth weiter, so daß die Gemeinde in den Jahren 1634 und 35 230 Menschen verlor. Wib. 1, 777.

1677 heirathet im Febr. eine Cr. Bürgerstochter einen kaiserl. Soldaten vom Regiment Graf de Souche. Kirchenb.

1689 14. Febr. ein Chirurg unter Hauptmann Radonitz im Quartier. Kirchenb.

1713/17. Joh. David Sevin, Sohn des Nik. Sevin Baumeisters in Neuenstadt im Koburgischen, Schulmeister. ib.


Halberg, (der Berg, unter welchem sich das Haal, das Niedernhaller Salzwerk, befindet) ein schöner Hof, frei auf dem Berg über Niedernhall gelegen mit pächtiger Aussicht auf Waldenburg und die hohenloher Ebene.


Den großen Zehnten hatte Amorbach. Unter dem Abt Bernhard 1468–86 erwarb Schönthal den Hof, welcher dem Gericht und der Schultheißerei Westernhausen zugewiesen wurde, Mone Quellen 4, 159. Um die Cent wurde lange Zeit gestritten zwischen Hohenlohe und Schönthal, bis 1781 ein Vergleich zu Stande kam. Vom Halberg stammt vielleicht das Haller Patriziergeschlecht der Hallberger.

? Albert von Hallerberg Zeuge in einer Urkunde Poppos von Wertheim, Reg. b. 4, 782.

1324. Richza von Halleberg stiftet ein Haus in Würzburg für 16 arme Frauen. Reg. b. 6, 139.

1344 wird H. v. Forchtenberg nach Crispenhofen gepfarrt.

1403/10. Claus Hallberg Richter zu Hall. Wib. 2, 215. 3, 61.

1485. St. Kath. Abend verträgt sich Abt Bernh. v. Schönthal und der Hofmann zu Hallberg einer- und Heinrich Bocksberger auf dem Hof zu Babach andererseits wegen des Schaftriebs. (Bauer).

1603 tritt Hohenlohe seine Rechte zu Halberg an Schönthal ab (Ingelf. Rezeßb.).

| 1608. Albrecht Senft wohnt auf dem Halberg, im Winter in Niedernhall. Er hat auf dem Halberg einen gedingten Bauern. (Kirchenb. von Crispenhofen.)

1730. Kl. Amorbach verkauft seine Gefälle zu Halberg an Schönthal. (Staatsarch.)

1752 klagt Schönthal gegen Hohenlohe wegen Beeinträchtigung der peinlichen Gerichtsbarkeit beim Reichskammergericht. Schönthal behauptet, Halberg sei centfrei. Der Prozeß dauert 30 Jahre.

1781 15. März vereinigen sich beide Theile wegen gemeinschaftlicher Ausübung der hohen Jurisdiktion.

1802 fällt Halberg mit Schönthal an Württemberg.


Von abgegangenen Orten sind zu nennen:

Breitenthal auf der Höhe zwischen Westernhausen und Crispenhofen und Schleierhof. Es gehörte zum Krautheimer Erbe der Grafen von Flügelau und wurde 1344 nach Crispenhofen eingepfarrt. Amorbach hatte dort den Zehnten, Schönthal die Vogtei, die Gemeinde Westernhausen das Triebrecht auf der ganzen Markung. 1560 war es jedenfalls schon wüst, denn es erscheint nie im Crispenhofer Kirchenbuch. 1690 bauen Crispenhofen, Schleierhof und Westernhausen die Markung gemeinschaftlich, 1751 aber wurde sie getheilt. Amorbach hatte den großen, der Pfarrer v. Crispenhofen den kleinen Zehnten.

1302 Mai Konrad und Otto von Flügelau verkaufen ihre Besitzungen in Breitenthal an Schönthal. W. F. 8, 79.

1465 streiten die Bürger von Breitenthal mit der Gemeinde Westernhausen über Holz, Wald und wüstes Feld. Staatsarch.

1600 tritt Kl. Amorbach sein Zehntrecht an Wolfg. v. Hohenlohe ab. Wib. 1, 496 und ebenso

1603 Schönthal seine Gültegüter. Ingelf. Rezeßb.

Entberg, Enteberg, nach der Diebacher Ortssage ein altes Kloster, wohl der Sitz eines Anto, liegt auf der Höhe zwischen Diebach und Crispenhofen mitten im dichten Wald. Es finden sich noch Mauerreste in der Länge von 100 Schritten. Zwei Mauern ziehen neben einander hin in der Entfernung von 30’ am einen, von 50’ am andern Ende.

Hier saßen krautheimische Vasallen, deren einer urkundlich bekannt ist, H. advocatus de Enteberg, welcher in einer Urkunde Wolframs v. Eberstein auf Krautheim 1278 zeugt. W. F. 5, 428.

Wallenstein, richtiger Walhenstein oder nach dem ältesten Hohenloher Gültbuch 1357 Walhenstal W. F. 10, 109, eher auf eine Walen-, Welschen-, als auf Walchos Burg zurückzuführen, da unweit davon die Flur welscher Hase ist, liegt neben der hohen Straße.

Es finden sich keine Mauerreste mehr. An einen römischen Vorposten ist kaum zu denken.

Amorbach hatte in Wallenstein oder zu dem hohen See 12 Äcker. Amorb. Kopialb.

Hettenbach, der Bach des Hatto, im Hettenbachthal gegen Criesbach und den Bobachshof gelegen, gehörte den Herren von Düren und kam mit ihrem Erbe an Hohenlohe 1323. Amorbach besaß beträchtliche Güter, auch den großen Zehnten in Hettenbach, welche Hohenlohe 1600 erwarb. Auch Schönthal hatte einige Einkünfte dort. Der| Ort muß schon vor 1560 abgegangen sein, da er im Kirchenbuch von Crispenhofen nicht mehr genannt ist.

1312 verpfändet Rupert v. Dürn seine Dörfer Orendelsall und Hettenbach an Raban v. Neuenstein. Freitag vor Ostern. Hans. II, 280.

1314 verkauft Rupert v. Dürn alle seine Güter zu Orendelsall, Diebach und Hettenbach an Zürch v. Sachsenheim (?) W. F. 1847, 30.

1344 wird Hettenbach mit Cr. von Forchtenberg getrennt und nach Crispenhofen eingepfarrt. Gropp, Hist. Amorb. 148.

1352 Juni 23. verkaufen Friedrich von Bieringen und seine Gattin Elisabeth Güter und Gülten zu Hettenbach an Schönthal um 21 Pfd. Schönh. 83.

1600 2. Juli verkauft Amorbach seine Zehnten und Gülten zu Hettenbach an Graf Wolfgang v. Hohenlohe (Ingelf. Rezeßb.).


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