« Kapitel B 2 Beschreibung des Oberamts Freudenstadt Kapitel B 4 »
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Baiersbronn,
Gemeinde II. Kl. mit 5028 Einw., wor. 77 Kath. a. Baiersbronn, Pfarrd., 1925 Einw. b. Buhlbach, Weiler, 107 Einw. c. Friedrichsthal, Weiler, 331 Einw. d. Kniebis, Weiler, 191 Einw. e. Mittelthal, 1066 Einw. f. Oberthal, 621 Einw. g. Schönmünz, 222 Einw. h. Thonbach, 565 Einw. – Evang. Pfarrei; die Kath. sind nach Heiligenbronn, O.A. Horb, eingepfarrt.


Der Gemeindebezirk Baiersbronn ist der am westlichsten gelegene, der größte[1] und in mancher Beziehung der interessanteste des ganzen Königreichs; sein Umfang beträgt in horizontaler Ausdehnung über 16 Stunden und wollte man ihn umgehen, so würde man wegen seiner vielen Unebenheiten, tiefen Schluchten und Thälern wohl 24 Stunden Zeit hiezu nöthig haben. In diesen Markungsbezirk fällt (vergl. auch den allgem. Theil) die höchste Erhebung des Landes über der Meeresfläche mit 4025 württ. Fuß am Dreimarkstein auf der Hornisgrinde [2]. Von bedeutenderen Gewässern entspringen in demselben die Murg (Rechtmurg und Rothmurg), die Schönmünz und der Forbach; die Gewässer haben durchgängig einen sehr starken Fall und fließen wildtosend häufig über beträchtliche Geschiebe, zuweilen kleine Wasserfälle bildend, von denen der des Sankenbachs der bedeutendste ist. Der mit Ausnahme der engen Thäler und der untersten Ausläufer der Thalgehänge durchaus dicht bewaldete Bezirk bildet die wildeste und zerrissenste Partie des württemb. Schwarzwaldes und ist nach allen Richtungen von außerordentlich tief eingeschnittenen Thälern und Schluchten durchzogen, deren Abhänge und Höhen von regellos herumliegenden Gebirgstrümmern überlagert sind. Auf den Höhenrücken, namentlich auf dem Hauptgebirgsrücken vom Kniebis bis zur Hornisgrinde treten vegetationsarme Sümpfe und Moorgründe auf. Von Seen (vergl. den allgem. Theil) ist besonders der auf der Markung gelegene „wilde See“ merkwürdig, dessen Bild hier beigefügt ist. Die Gemeindemarkung überhaupt grenzt nördlich an das Großherzogthum Baden, östlich an die Markungen Schwarzenberg, Hutzenbach, Röth, Reichenbach, Grünthal und Wittlensweiler, gegen Süden an die Markung Freudenstadt und an das Großherzogthum Baden und gegen Westen an das Großherzogthum Baden. Die klimatischen Verhältnisse sind im Allgemeinen ungünstig; | rauhe, heftige Winde, kalte Nebel, Frühlingsfröste, Reifen, sehr beträchtliche Schnee- und Regenfälle sind häufig; dagegen gehört Hagelschlag zu den Seltenheiten, da der hohe Gebirgsrücken von der Hornisgrinde bis zum Kniebis eine Wetterscheide bildet.

Der Boden besteht aus Verwitterungen, meist des bunten Sandsteins, auch, jedoch nur in einzelnen tiefer eingeschnittenen Thälern, des Todtliegenden, des Granits und des Gneiß; der für die Landwirthschaft benützte Boden darf im Allgemeinen ein magerer, minder ergiebiger, düngerbedürftiger genannt werden; auf den Höhen und an einzelnen Stellen in den Thalebenen lagert Torf und Moorgrund. Gutes, gesundes Trinkwasser findet sich an allen Orten des Gemeindebezirks, mit Ausnahme des oberen Kniebis, in hinreichender Menge.

Die Einwohner des Gemeindebezirks sind in Folge des rauhen Klimas und des häufigen Aufenthalts im Freien, namentlich in den Waldungen, abgehärtet und trotzen jeder körperlichen Anstrengung; bei einer gewissen Derbheit verbinden sie mit großem Fleiß viele Einfachheit in ihrer Lebensweise und begnügen sich mit rauher, kärglicher Kost. Ihre ökonomischen Verhältnisse sind im Allgemeinen nicht günstig; im Einzelnen beträgt der größte Güterbesitz (die Gebrüder Böhringer in Buhlbach) 78 Morgen Felder, der gewöhnliche nur 1–6 Morgen; sehr viele haben gar kein Grundeigenthum. Nahrungsquellen bestehen in Feldbau, der übrigens eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt, und Viehzucht, hauptsächlich aber in Arbeiten in den Waldungen, im Kohlenbrennen, Harz-, Beeren- und Kräutersammeln; auch bringt das Fuhrwerken mit Holz und Kohlen manchen Verdienst; deßgleichen das Sammeln von Heidel- und Himbeeren, aus welchen geistige Getränke bereitet werden (Über die Gewerbe s. die Beschreibung der einzelnen Parzellen).

Die Landwirthschaft wird ohne Flurzwang betrieben; die Bespannung des Pflugs geschieht mit 4 Stück Vieh, viele Felder werden übrigens nur mit der Hacke bearbeitet. Von Cerealien werden hauptsächlich Hafer, Roggen und nur wenig Gerste gebaut, überdieß kommen Kartoffeln, in neuerer Zeit ziemlich viel Erbsen, Kohlraben, Blätterkohl, etwas Futterkräuter und nur wenig Reps (Dotterreps) zum Anbau; in rauheren Gegenden des Gemeindebezirks, wie auf dem Kniebis (s. die Ortsbeschr. von Freudenstadt), im Oberthal und in der Schönmünz, gedeiht hauptsächlich nur noch der Hafer und Roggen, jedoch nur in günstigern Jahrgängen, während in ungünstigen auch diese Getreidearten nur ganz geringen Ertrag liefern. Man säet im Durchschnitt 6–8 Simri Hafer und 3–4 Simri Roggen; die Ernte beträgt etwa das 3–4fache der Aussaat. Die Preise | der Äcker bewegen sich per Morgen von 50–300 fl. Getreide muß sehr viel von Außen aufgekauft werden.

Von namhafter Ausdehnung ist der sämmtliche Thalebenen des Bezirks einnehmende Wiesenbau, durchgängig mit Wässerung, der bis drei Schnitte jährlich zuläßt. Die besseren Wiesen, von denen ein Morgen gegen 400 fl. kostet, ertragen 25–30 Centner Heu und 10 Centner Öhmd; die geringeren, häufig nur mit 60 fl. per Morgen bezahlten, liefern nur 10 Centner Heu und etwa 5 Centner Öhmd. Das Futter ist übrigens nicht das beste und wegen des nassen Grundes nicht selten sauer; an einzelnen Stellen wurden Trainage-Anlagen mit gutem Erfolg gemacht.

Die Obstzucht ist, namentlich in der Nähe des Pfarrdorfes, im Zunehmen begriffen, wo in neuerer Zeit besonders durch die Bemühung des Schultheißen Weidenbach viele Obstbäume (späte Mostsorten, viele Kirschen- und Pflaumenbäume) angepflanzt wurden; der Ertrag ist jedoch von keinem großen Belang.

Neben der früher stärker betriebenen Rindviehzucht hat die Ziegenzucht sich mehr Geltung verschafft; die gewöhnliche Landrace des Rindviehs wird in neuerer Zeit durch Simmenthaler Farren verbessert. Schon im Jahr 1824 hat Se. Majestät der König zur Hebung der Viehzucht der Gemeinde zwei gute Farren zum Geschenk gemacht; gegenwärtig sind in der Gemeinde 8–9 von Bürgern gehaltene Farren vorhanden, und die Gemeindekasse reicht Farrenhaltern, welche sich durch gute Zuchtstiere auszeichnen, Geldunterstützung. Das Vieh wird noch in die Gemeinde-, zum Theil auch in die Staatswaldungen zur Weide getrieben. Der Viehhandel ist unbeträchtlich.

Schafzucht besteht nicht, und die Zucht der Schweine wird nur von Einzelnen schwunghaft betrieben; im Allgemeinen aber werden die Ferkel auswärts aufgekauft und gemästet meist in’s Haus geschlachtet.

Die Fischerei ist nicht unbeträchtlich und bildet einigen Nebenerwerb; in der Murg, von dem Mittelthal bis an die Reichenbacher Markungsgrenze, im Thonbach, in der Schönmünz, im Forbach und im Sankenbach hat der Staat das Fischrecht, welcher es um etwa 200 fl. jährlich verpachtet; die übrigen Fischwasser gehören einzelnen Bürgern. Die vorkommenden Fische sind hauptsächlich Forellen; die Murg beherbergt auch Aschen und Schuppfische[3].

| Von den Gemeindeparzellen ist der Hauptort a) das Pfarrdorf Baiersbronn (Sitz eines Revierförsters, eines practicirenden Arztes und einer Filialapotheke), im Forbachthale, beinahe 11/2 Stunden nordwestlich von der Oberamtsstadt an der Staatsstraße gelegen, die von Freudenstadt durch das Murgthal führt. Auf einem leichten Ausläufer gegen den Forbach, der sich etwa 1/8 Stunde unterhalb des Orts mit der Murg vereinigt, hat das längs der Straße hingebaute, in die Länge gezogene Dorf eine sehr freundliche Lage, die wegen der hohen Berge keine ausgedehnte, jedoch eine anmuthige Aussicht, theils in das Forbachthal, theils in das Murgthal und einzelne Seitenthäler desselben erlaubt. Die Gebäude sind ziemlich ansehnlich, häufig an den Außenwänden verschindelt, zum Theil auch im städtischen Style erbaut und haben, mit Ausnahme weniger noch vorhandenen Schindeldächer, Ziegelbedachung; nur auf den zerstreut liegenden Weilern und Höfen findet man nicht selten noch eigentliche, ganz aus Holz erbaute und mit Schindeln gedeckte Gebirgswohnungen, denen sogar zuweilen das Kamin fehlt, so daß der Rauch seinen Ausweg durch die Dachfenster etc. suchen muß. Vortreffliches Trinkwasser, das zum Theil aus dem Brunnenteich 1/4 Stunde weit hergeleitet wird, ist in Fülle vorhanden; namentlich besteht in der Nähe des Pfarrhauses ein in einem Gewölbe gefaßter Brunnen (Brunnenhäusle), welcher ein besonders gesundes Wasser liefert; er soll unter der Kirche entspringen und dem Ort den Namen gegeben haben.

Die im Jahr 1791 mit dem Ort abgebrannte Pfarrkirche wurde im Jahr 1802 ohne Chor neu erbaut; der viereckige, massive Thurm, nur unbedeutend über den First des Langhauses sich erhebend, stammt noch aus früherer Zeit und besteht aus vier Stockwerken, von denen das unterste, mit einem Kreuzgewölbe versehene, einen Durchgang bildet. In dem obersten, mit einem Zeltdach gedeckten Stockwerke hängen 2 Glocken, die größere mit der Umschrift: Ave Maria veni cum pace anno 1400; auf der kleinern steht: Osanna hais ich, Pantlion Sydler in Esselingen gos mich, do man zalt 1480 Jar. Die Kirche ist Eigenthum des Ortsheiligen (St. Maria) und von der Gemeinde zu unterhalten. Nördlich vom Ort liegt der Begräbnißplatz, auf dem auch die Verstorbenen der Filialorte, mit Ausnahme von Kniebis, beerdigt werden.

Das der Kirche gegenüber gelegene Pfarrhaus, welches der Staat zu unterhalten hat, wurde nebst dem dazu gehörigen Ökonomiegebäude im Jahr 1792 neu gebaut.

Das 1794 erbaute Rathhaus, ein ansehnliches Gebäude mit | Thürmchen und Glocke, enthielt früher auch die Schule, welche im Jahr 1836 in ein bei der Kirche gelegenes, um 5450 fl. erkauftes Privathaus verlegt wurde. An der Schule unterrichten 1 Lehrer, 2 Unterlehrer und 1 Lehrgehilfe, auch besteht eine Industrieschule.

Etwas entfernt vom Ort (westlich) steht die im Jahr 1836 auf Staatskosten neu und massiv erbaute Wohnung des Revierförsters. Ein Krankenhaus, in dessen oberem Stockwerk der Ortsarzt seine Wohnung hat, ist vorhanden; ebenso ein Armenhaus.

Außer der durch den Ort führenden Hauptstraße sind noch Vicinalstraßen durch das Mittel- und Oberthal nach Buhlbach und in den Thonbach angelegt; von Oberthal führt überdieß noch eine Straße das Rothmurgthal hinauf über den sog. Ruhstein in das Kappelthal.

Im Ort bestehen 6 Schildwirthschaften, 3 Handlungen und eine Lohmühle (über die Mahlmühlen s. unten).

Zur Gemeindeparzelle Baiersbronn gehören folgende, in einer Ausdehnung von etwa einer Stunde zerstreut liegende Weiler und Höfe, die sich freundlich in den Thalebenen und an den untern Thalgehängen in verschiedenen malerischen Gruppen herumlagern und der Gegend einen eigenthümlichen Reiz verleihen:

1) Allmand, mit 62 Einw., ein aus mehreren einzeln stehenden ländlichen Wohnungen bestehender Weiler, der ziemlich erhöht an dem rechten Thalabhange gegen die Murg, 1/2 Stunde westlich vom Mutterort liegt.

2) Altaue, Weiler mit 23 Einw., hat eine freundliche Lage im Forbachthale an der Landstraße nach Freudenstadt, 1/2 Stunde südlich von Baiersbronn.

3) Altmühle, Weiler mit 10 Einw., eine nahe bei dem Mutterort an einem Arm des Forbachs gelegene, ansehnliche Mühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang, in deren Nähe noch einige Wohnungen sich befinden.

4) Aue, ein in der Murgthalebene, an der Vicinalstraße in das Mittelthal, 1/4 Stunde nordwestlich vom Mutterort gelegener Weiler mit 20 Einw.

5) Berg, Weiler, liegt 1/4 Stunde westlich vom Ort auf einem Ausläufer zwischen dem Murgthal und einem Seitenthälchen (Bergergrund) und zählt 82 Einw.

6) Bergergrund, Hof mit 8 Einw., liegt tief versteckt in einem engen Waldthälchen gleichen Namens, 1/4 Stunde westlich von Baiersbronn.

7) Bildstöckle, Weiler mit 40 Einw., der nur 1/8 Stunde nordwestlich | vom Mutterort, an den untersten Gehängen des Forbachthales liegt.

8) Bosler, Weiler mit 24 Einw., liegt beinahe 1/2 Stunde westlich von Baiersbronn, auf einem Terrainausläufer gegen das Murgthal.

9) Brunnenteich, ein 1/8 Stunde östlich vom Mutterort, in einem Seitenthälchen des Forbachthales gelegener Weiler mit 35 Einw., der seinen Namen von den Brunnen, welche hier in diesem Teich gefaßt und nach Baiersbronn geleitet werden, erhalten hat.

10) Forbachbrücke, Hof mit 22 Einw., der nahe am Ort an der über den Forbach führenden steinernen Brücke liegt.

11) Häslen, 2 Weiler, vordere Häslen mit 49 Einw. und hintere Häslen mit 47 Einw.; beide liegen sehr malerisch 1/4 Stunde nördlich von dem Mutterort auf Vorsprüngen am Fuß des majestätischen Rinkenbergs (Häslenberg); die Vicinalstraße von Baiersbronn in den Thonbach führt durch beide Weiler.

12) Heuberg, Hof mit 8 Einw., liegt oberhalb des Weilers Berg und hat seine Benennung ohne Zweifel von seiner hohen Lage, indem hier Heuberg gleichbedeutend mit Höhberg ist.

13) Hof, Weiler mit 61 Einw., 1/8 Stunde westlich vom Ort, auf einem Terrainausläufer zwischen dem Forbachthale und dem Bergergrund ziemlich hoch gelegen.

14) Hohlgaß, Weiler mit 32 Einw., in der Nähe des Weilers Bosler gelegen.

15) Hohreute, Hof mit 9 Einw., liegt nur einige 100 Schritte nördlich von Bosler.

16) Kanne, Hof mit 11 Einw., liegt nur einige 100 Schritte südlich von Baiersbronn an der Landstraße nach Freudenstadt.

17) Kienbächle, Weiler mit 25 Einw., 1/4 Stunde südwestlich vom Mutterort am Einfluß des Kienbächles in den Sankenbach gelegen.

18) Knappenteich, Weiler mit 32 Einw., der beinahe 1/2 Stunde nordwestlich vom Ort, ziemlich erhöht auf den untern linken Thalgehängen der Murg liegt.

19) Kohbach, ein Weiler mit 21 Einw., der nur 1/8 Stunde nördlich von Baiersbronn an der Landstraße liegt.

20) Loch, Weiler mit 124 Einw., ganz nahe bei dem Mutterort gegen die Murg hin gelegen.

21) Missele, Weiler mit 11 Einw., liegt nahe bei dem Mutterort an der Landstraße gegen Reichenbach.

| 22) Murgbrücke, ein an der Murgbrücke, über welche die Vicinalstraße nach Thonbach führt, gelegener Hof mit 19 Einw.

23) Nettlenstrauf, ein Hof mit 16 Einw., welcher 1/4 St. nordöstlich von Baiersbronn unfern der Landstraße liegt.

24) Neumühle, mit 5 Einw., eine am Forbach 1/8 St. nordwestlich vom Mutterort gelegene Mühle mit 3 Mahlgängen und einem Gerbgang.

25) Pappel, Weiler mit 15 Einw., hat zunächst der Försterwohnung eine angenehme Lage an der Vicinalstraße nach Thonbach.

26) Rauhfels, ein Weiler mit 18 Einw., der zunächst Knappenteich liegt.

27) Reibhäusle, ein 3/4 Stunden südlich vom Mutterort im Friedrichsthal gelegener Hof mit 15 Einw.

28) Reute, Weiler mit 36 Einw., liegt 1/8 Stunde südlich vom Mutterort, etwas erhöht über der Thalsohle des Forbachs am Fuße des Metzenbergs.

29) Rinkenberg, ein Weiler mit 29 Einw., der auf der untern steilen Terrasse des Rinkenbergs unfern der Murgthalebene liegt.

30) Rose, Weiler mit 32 Einw.

31) Sankenbach, ein Hof mit 2 Einw., der in dem engen, tiefeingeschnittenen Thälchen des Sankenbachs 1/2 Stunde südwestlich von dem Mutterort liegt.

32) Schleifwasen, Hof mit 9 Einw., liegt im Friedrichsthal, 1/4 Stunde südlich von Baiersbronn.

33) Sohlberg, ein im Sankenbachthälchen gelegener Hof mit 16 Einw.

34) Staig, ein einzeln stehendes Haus mit 14 Einw., das westlich vom Ort bedeutend erhöht am Saume des Waldes Hirschkopf liegt.

35) Städelgrund, ein Hof mit 7 Einw., der eine starke Viertelstunde südlich von Baiersbronn an der Hauptstraße liegt.

36) Steinäckerle, Weiler mit 42 Einw., liegt unterhalb Schleifwasen im Friedrichsthal.

37) Steinberg, ein ganz nahe (östlich) an Baiersbronn gelegener Weiler mit 19 Einw.

38) Stöck, ein ansehnlicher Weiler mit 103 Einw., sehr freundlich gegenüber von Baiersbronn auf der untersten Spitze des zwischen dem Forbach und dem Sankenbach hinziehenden Metzenbergs gelegen.

39) Surrbach, liegt 1/8 Stunde südlich vom Ort, nahe der Landstraße nach Freudenstadt; der aus einigen, weitläufig gebauten Häusern | bestehende Weiler, welcher 56 Einw. zählt, erhält sein Trinkwasser mittelst einer Wasserleitung, die von dem nahe gelegenen Walde Hirschkopf bis zu dem Weiler angelegt ist.

40) Wasen, ein zunächst Hohlgaß gelegener Hof mit 4 Einw.

41) Wäldele, Weiler mit 13 Einw., liegt 1/2 Stunde nordwestlich von Baiersbronn auf einem Ausläufer der rechten Thalgehänge gegen die Murg.

Weitere Parzellen der Gesammtgemeinde sind:

b. Buhlbach; der Weiler besteht hauptsächlich aus der den Gebrüdern Böhringer eigenen Glashütte mit Wohn- und Fabrikgebäuden, nebst einer Mühle mit einem Mahl- und einem Gerbgang. Der Ort liegt in dem wilden, tiefeingeschnittenen, engen Thale der Rechtmurg, unfern der Einmündung des Buhlbachs in dieselbe, 1/4 Stunde oberhalb des Vereinigungspunktes der Rechtmurg mit der Rothmurg und 21/2 Stunden westlich von dem Mutterort Baiersbronn, von dem eine wohlunterhaltene Vicinalstraße, dem Murgthal entlang, bis nach Buhlbach führt; er ist die letzte bewohnte Stelle im Murgthale aufwärts, um so mehr überrascht in dieser Abgeschiedenheit der ansehnliche, zum Theil aus stattlichen Gebäuden bestehende Weiler, der dem Wanderer in dieser wilden Gebirgsgegend eine freundliche Herberge bei den Besitzern der Glashütte bietet. Über die Glasfabrikation, hauptsächlich Hohlglas, s. o. Seite 97. Der Absatz geht nicht nur in das Inland und die Nachbarländer, sondern auch in entferntere Gegenden, insbesondere in großer Ausdehnung nach Ungarn.

Neben der Glasfabrikation bewirthschaften die Glashüttebesitzer noch ein ansehnliches Gut in der gewöhnlichen, durch die rauhen klimatischen Verhältnisse bedingten Weise, die sich hauptsächlich auf den Anbau von Hafer, Roggen und Kartoffeln beschränkt, während die Obstzucht und der Anbau feinerer Gewächse nicht mehr gedeihen will.

Die Einwohner sind nach Baiersbronn eingepfarrt und die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Oberthal.

Die Glashütte soll unter Herzog Eberhard Ludwigs Regierung durch Straßburger Handelsleute angelegt worden seyn. Joh. Georg Böhringer, der Vater der gegenwärtigen Besitzer, Sohn eines Holzhändlers zu Buchenbronn unweit Pforzheim, hatte das Werk von Franz Karl Klumpp, Gastmeister von Reichenbach erworben, welch letzterer es im Jahr 1788 als kirchenräthliches Lehen von der Calwer Holländer-Holz-Compagnie (Kammerrath Jac. Christoph Vischer und Consorten) um 4600 fl. erkauft hatte.

c. Friedrichsthal, Weiler mit dem K. Eisenwerk, Pfarr-Filial von Freudenstadt, hat eine freundliche Lage in dem hier schon etwas | erweiterten Forbach-Thale, 1/2 Stunde südlich von Baiersbronn und beinahe eine Stunde nordwestlich von Freudenstadt. Der sehr ansehnliche Ort, größtentheils aus Fabrikgebäuden, Wohnungen der Beamten und Laboranten bestehend, zerfällt in 3 Gruppen und zwar:

1) Der Stahlhammer, der Schmelzofen, die Wohnungen des Hüttenverwalters, des Kassiers, des Platzmeisters und ein großes Gebäude, welches Wohngelasse für die Laboranten enthält; zu diesen gesellen sich noch das Gasthaus und mehrere kleinere Wohngebäude.

2) Der Königshammer nebst mehreren Wohn- und andern Gebäuden. Zunächst dabei steht das aus Eisen gegossene Monument, welches der Gründer der Werke in Friedrichsthal, der damalige Churfürst Friedrich setzen ließ; es enthält auf seinen 4 Seiten folgende Inschriften: 1) Friedrichshammer 1804. Durch Friedrichs Beharrlichkeit endlich gegründet; 2) schafft dem Landmann die Sichel; 3) dem Krieger das Schwerdt; 4) dem Erwerbsfleiß neuen Kunststoff.

3) Der Sensenhammer, ein großes Laborantenhaus und die Schule, welche nebst Lehrerwohnung auf ein Sensenmagazin im Jahr 1822 aufgebaut wurde; das untere Stockwerk dient noch gegenwärtig zur Aufbewahrung von fertigen Waaren. Unterhalb dieser Gruppe befindet sich eine Sägmühle.

Um die Stahlfabrikation zu heben, ward im Jahr 1803–4 ein Hammerwerk hergestellt, welches aus einem Rohstahlhammer, einem Raffinirhammer, 5 Sensenhämmern mit 8 Feueressen besteht und den Namen Friedrichshammer erhielt. Im Jahr 1805 wurde eine Rohr-, Ladstock-, Schloß- und Klingenfabrik angelegt, welche 1811 abbrannte und dann als Gewehrfabrik nach der Stadt Oberndorf am Neckar übersiedelt wurde.

Die bedeutendere Nachfrage nach Stahl veranlaßte im Jahr 1810 eine Erweiterung der Werke; es wurde daher die Stahlfabrik aus dem Sensenhammer in das sogenannte neue Werk verlegt, in demselben 2 Rohstahl- und ein Raffinir-Feuer eingerichtet und diesem der Name „Königshammer“ beigelegt.

Im Jahr 1835, bei Vereinigung des Werks Christophsthal (siehe oben Ortsbeschreibung von Freudenstadt) mit Friedrichsthal in Eine Verwaltung wurden der obere Hammer, der Zainhammer, der Streckhammer und der obere Pfannenhammer verkauft, dagegen der untere Pfannenhammer durch Erhöhung seines Gefälls, durch den Neubau des Gebäudes und durch die Anlage eines Frischfeuers vergrößert. In dem Wilhelmshammer wurde gleichfalls das Gefäll vergrößert, ein Walzwerk, hauptsächlich zur Fertigung von Nageleisen errichtet und 2 Frischfeuer mit Glühöfen gebaut.

| Im Jahr 1845 ward in dem Königshammer ein drittes Rohstahlfeuer eingerichtet, auch fanden mehrere Verbesserungen und Erweiterungen in der Stahlwaarenfabrikation statt. Darauf folgte im Jahr 1852 die Erbauung eines weiteren Werks, das hauptsächlich die Vergrößerung der Stahlwaarenfabrikation und die Trennung der bisher in Einem Hammer betriebenen Fabrikation der Strohmesser und Sensen zum Zwecke hat. (Über den Betrieb s. den allg. Theil.)

Was die Communikationsmittel betrifft, so ist der Orts- und Nachbarschafts-Verkehr durch eine gut angelegte Straße, welche in die nahe vorbeiführende Murgthalstraße einläuft, gesichert.

d) Kniebis, Weiler mit 191 Einw., liegt 11/2 Stunden südwestlich von Baiersbronn und ist der kleinere Theil des meist zur Gemeinde Freudenstadt gehörigen Orts (s. hierüber die Ortsbeschreibung von Freudenstadt).

e) Die Gemeindeparzelle Mittelthal begreift folgende, in der Ausdehnung von einer Stunde zerstreut liegende Weiler und Höfe, welche theils in den Thalebenen der Murg und des Ellbachs, meist aber auf den untersten Terrassen der Murgthalgehänge in malerischen Partien sich herumlagern, und zwar:

1) Den Weiler Mittelthal, dieser liegt eine Stunde nordwestlich vom Ort Baiersbronn, in der etwas erweiterten Murgthalebene, an dem Vereinigungspunkte des Ellbachs und des Weißenbachs mit der Murg; er besteht aus einigen Wohngebäuden, einer Mühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang und dem hier 1827 in einem gefälligen Styl neu erbauten, etwas erhöht gelegenen, mit Thürmchen und Glocke versehenen Schulhause, welches auch die Wohnungen des Lehrers und des Lehrgehilfen enthält, und den Gelaß für eine Industrieschule gewährt. Außer der durch den Ort führenden Vicinalstraße von Baiersbronn nach Buhlbach ist noch eine weitere Vicinalstraße von Mittelthal auf den Kniebis angelegt, welche zwischen der Röschen- und der Alexandersschanze in die Freudenstadt-Oppenauer Landstraße eingeht.

2) Bergmosis, Weiler mit 41 Einw., liegt freundlich auf einem Vorsprung zwischen den Thälern der Murg und des Ellbachs, nicht ganz 1/4 Stunde südlich von Mittelthal und 1 Stunde westlich von dem Mutterort.

3) Breitmiß, ein unfern der Vereinigung des guten und bösen Ellbachs auf der unteren Terrasse des Berges Breitmiß gelegener Weiler mit 40 Einw., der über 1/4 Stunde südwestlich von Mittelthal und 5/4 Stunden westlich von Baiersbronn liegt.

| 4) Bresteneck, Hof mit 7 Einw., liegt 1/4 Stunde unterhalb Mittelthal.

5) Bruderhof, Weiler mit 14 Einw., liegt erhöht nahe (südöstlich) von Mittelthal.

6) Ellbach, an der Vicinalstraße von Mittelthal auf den Kniebis, liegt 1/4 Stunde südwestlich von Mittelthal und 5/4 Stunden westlich von dem Mutterort in dem stillromantischen, tiefeingeschnittenen Ellbachthale der kleine Weiler mit 56 Einw.

7) Eulengrund, ein Weiler mit 29 Einw., der etwas erhöht 1/8 Stunde nördlich von Mittelthal liegt.

8) Fegfeuer, Weiler mit 20 Einw., liegt ziemlich hoch über der Murgthalebene, 1/4 Stunde südöstlich von Mittelthal und 3/4 Stunden westlich von dem Mutterort.

9) Ferrwies, Weiler mit 36 Einw., liegt nahe bei Fegfeuer.

10) Fuchsloch, ein Hof mit 8 Einw., der in einer Mulde hoch an den linken Gehängen des Murgthales eine starke Viertelstunde nordöstlich von Mittelthal liegt.

11) Gärtenbühl, ein Weiler mit 25 Einw., nahe (nordöstlich) bei Mittelthal gelegen.

12) Greßenteich mit 10 Einw., auf der untern, an der linken Murgseite sich erhebenden Terrasse des Rinkenbergs, hat der kleine Weiler eine gesunde, südliche Lage; die Entfernung von Mittelthal beträgt eine kleine, die von Baiersbronn eine starke halbe Stunde.

13) Gretzenbühl, Weiler mit 39 Einw., liegt 3/4 Stunden westlich vom Mutterort und 1/4 Stunde südöstlich von Mittelthal.

14) Haberland, Weiler mit 30 Einw., liegt an der Vicinalstraße zunächst Mittelthal.

15) Hagkopf, Hof mit 11 Einw.

16) Halde, ein Weiler mit 31 Einw., der 1/4 Stunde nordwestlich von Mittelthal an einem steilen Bergabhange zunächst der Vicinalstraße nach Buhlbach liegt.

17) Härle, Weiler mit 23 Einw., liegt etwas erhöht an den unteren, rechten Murgthalgehängen, 1/4 Stunde östlich von Mittelthal und 3/4 Stunden nordwestlich von dem Mutterort.

18) Härlegrund, Weiler mit 30 Einw., liegt nur 1/8 Stunde südlich von dem letztgenannten Weiler in einer wohlgerundeten Mulde am Saume des Höllwaldes.

19) Höll, Weiler mit 34 Einw., hat die gleiche Lage wie Härlegrund, 1/8 Stunde westlich von demselben.

20) Ilgenbach, Weiler mit 32 Einw., liegt an dem Vereinigungspunkt des gleichnamigen Bachs mit der Murg, 1/2 Stunde | westlich von Mittelthal und 11/2 Stunden nordwestlich von Baiersbronn; in der Nähe desselben befinden sich die Reste der Ruine Tannenfels (s. unten).

21) Labbrunnen, Weiler mit 75 Einw., liegt ziemlich erhöht auf der unteren Terrasse des Rinkenbergs unfern des Labbrunnens, dessen Abfluß ein Bächlein bildet, das durch eine enge Thalrinne fließt, nach einem Lauf von 1/4 Stunde auf der linken Seite in die Murg mündet; seine Entfernung von Mittelthal beträgt 1/4 Stunde.

22) Langäcker, ein Hof mit 15 Einw., der nur 1/16 Stunde südöstlich von Labbrunnen liegt.

23) Looch, Weiler mit 47 Einw., hat 1/2 Stunde westlich von Mittelthal eine abgeschiedene Lage an den unteren, rechten Thalgehängen des Ilgenbachs.

24) Murgbrehen, Weiler mit 43 Einw., liegt an der Murg, nur einige 100 Schritte von Mittelthal entfernt.

25) Orspach, ein Weiler mit 47 Einw., welcher 1/8 Stunde südöstlich von Mittelthal an einem kleinen Seitenzufluß der Murg (Orsbach) liegt.

26) Ödenhof, Weiler mit 76 Einw., 1/8 Stunde nordwestlich von Mittelthal am Weißenbach gelegen.

27) Rain, oberer, Hof mit 11 Einw., liegt ziemlich hoch 1/8 Stunde nördlich von Mittelthal; unterer, Weiler mit 19 Einw., zunächst Mittelthal gelegen.

28) Roßweg, ein im Ellbachthale, 1/4 Stunde südwestlich von Mittelthal und 11/2 Stunde westlich vom Mutterort gelegener Weiler mit 39 Einw.

29) Ruhbach, Weiler mit 68 Einw., liegt erhöht an den untersten linken Gehängen gegen das Murgthal, 1/4 Stunde nordwestlich von Mittelthal.

30) Schramberg, ein Weiler mit 35 Einw., der unfern Mittelthal am Einfluß des Ellbachs in die Murg liegt.

31) Siehdichfür, ein kleiner Hof mit 10 Einw., der 1/8 Stunde oberhalb Schramberg nahe der Murg liegt.

32) Unterwies, Weiler mit 28 Einw., liegt an der Vicinalstraße von Baiersbronn nach Buhlbach, 1/4 Stunde östlich von Mittelthal und 3/4 Stunden nordwestlich vom Mutterort.

33) Weißenbach, Weiler mit 37 Einw., an dem gleichnamigen Bach 1/8 Stunde nördlich von Mittelthal gelegen.

f) Oberthal, diese Gemeindeparzelle begreift:

1) den Weiler dieses Namens, 13/4 Stunden nordwestlich von Baiersbronn, zunächst unterhalb des Zusammenflusses der Rechtmurg | und der Rothmurg, gleichsam am Anfang des eigentlichen Murgthales gelegen. Daselbst befindet sich ein dem Staat gehöriges, gut unterhaltenes Gebäude, welches der Förster des Reviers Buhlbach bewohnt; auch besteht in Oberthal eine Wirthschaft. Nur einige 100 Schritte von der Försterwohnung entfernt, steht bei dem Weiler Kreutz (s. unten) die im Jahr 1828 in einem modernen Style erbaute Schule, an der ein Lehrer und ein Lehrgehilfe unterrichten. Eine Industrieschule ist vorhanden.

Im Allgemeinen gehören zu dem Oberthal folgende, vereinzelt stehende Weiler und Höfe, die sich in den Thälern und an den unteren Gehängen der obern Murg, der Rechtmurg, der Rothmurg und des Buhlbachs auf 3/4 Stunden Ausdehnung zerstreut herumlagern, und zwar:

2) Aiterbach, Weiler mit 17 Einw., liegt in einem kleinen Seitenthälchen des Murgthals, nur 1/8 Stunde nördlich von Oberthal.

3) Aiterbächle, ein Weiler mit 26 Einw., der etwa 1/8 Stunde nordöstlich von Oberthal, an dem unterhalb letzteren Orts in die Murg mündenden Aiterbächle liegt.

4) Aureute, Hof mit 5 Einw., liegt zunächst bei Aiterbächle.

5) Buhlbachsaue, Weiler mit 23 Einw., liegt 1/4 Stunde südwestlich von Oberthal und beinahe 2 Stunden westlich von Baiersbronn, nahe der Einmündung des Buhlbachs in die Rechtmurg.

6) Cannewald,[ER 1] Hof mit 7 Einw., beinahe 1/4 Stunde nördlich von Oberthal gelegen.

7) Caserne, ein Weiler mit 42 Einw., der 1/8 Stunde südwestlich von Oberthal, zunächst der Rechtmurg an der Vicinalstraße auf den Kniebis liegt; zunächst steht eine Mühle mit zwei Mahlgängen und einem Gerbgang.

8) Hirschauerwald, Weiler mit 139 Einw., liegt eine starke Viertelstunde südwestlich von Oberthal und 2 Stunden nordwestlich vom Mutterort an den unteren linken Thalgehängen der Rechtmurg am Saume des Hirschauer Waldes.

9) Köpfle, ein auf der Anhöhe zwischen dem Aiterbach und dem Aiterbächle gelegener Hof mit 8 Einw.

10) Kreutz, Weiler mit 103 Einw., liegt ganz nahe bei Oberthal, unfern des Zusammenflusses der Rechtmurg und der Rothmurg.

11) Rechtmurg, Weiler mit 6 Einw., liegt 1/8 Stunde südwestlich von Oberthal an den unteren Gehängen gegen die Rechtmurg.

12) Rothmurg, ein nahe bei Kreutz gelegener Weiler mit 64 Einw.

13) Röhrsbächle, ein Weiler mit 33 Einw., der 1/2 Stunde | südwestlich von Oberthal, unfern der Vereinigungsstelle des Rohrbächles mit der Rechtmurg liegt.

14) Schloß, ein Weiler mit 27 Einw., der 1/4 Stunde östlich von Oberthal und 11/2 Stunden westlich vom Mutterort an den unteren Gehängen gegen das Murgthal liegt und ohne Zweifel seinen Namen von dem ihm nahe liegenden abgegangenen Schloß Tannenfels erhalten hat.

15) Tannenfels, Weiler mit 79 Einw., liegt dem Schloß gegenüber auf der anderen Seite des Murgthales und gehörte vermuthlich zu der Burg gleichen Namens[4].

16) Weiher, ein im Thale der Rechtmurg, gegenüber der Caserne gelegener Weiler mit 27 Einw.

17) Wiedenbronnen, Weiler mit 15 Einw., liegt im Rothmurgthale, 1/4 Stunde nordwestlich von Oberthal.

Die Einwohner der beschriebenen Wohnsitze sind nach Baiersbronn eingepfarrt, dagegen besuchen die schulpflichtigen Kinder die Schule in Kreutz bei Oberthal.

g) Schönmünz, als Gemeindeparzelle, besteht aus folgenden, in den Thälern der Schönmünz und des Langenbachs, in einer Länge von 5/4 Stunden zerstreut liegenden Weilern, welche nach Schwarzenberg eingepfarrt sind, und zwar:

1) Langenbach; a) der vordere Weiler mit 43 Einw., hat eine stille, abgeschiedene Lage in dem engen, ungemein tief eingeschnittenen Thale des Langenbachs, der hier schon zur Flößerei benützt wird und vieles Holz aus den großen, abgelegenen Waldmassen fortschaffen hilft. Zunächst am Ort führt die von Schönmünzach über das sog. Eckle in das Kappelthal angelegte Vicinalstraße vorüber, für deren Unterhaltung der Staat zu sorgen hat. Die Entfernung nach Schwarzenberg beträgt über 2 Stunden und die nach dem südöstlich gelegenen Baiersbronn, auf dem nächsten Wege, 31/2 Stunden, auf dem Fahrwege 51/4 Stunden.

b) Der hintere Weiler, mit 48 Einwohnern, ist der westlichst gelegene Wohnplatz des Bezirks und des Landes. Derselbe liegt 3/4 Stunden oberhalb des vordern Langenbachs, am Zusammenfluß des Kesselbachs und des Wälzbachs, welche beide an der nahe gelegenen Hornisgrinde entspringen und erst nach ihrer | Vereinigung den Namen Langenbach erhalten. Einige 100 Schritte entfernt von dem eigentlichen Weiler steht an der Vicinalstraße eine Wirthschaft.

2) Leimiß, Weiler mit 52 Einwohnern, liegt ziemlich hoch auf der untern Terrasse des Leimkopfs, welche sich theils gegen die Schönmünz, theils gegen den Langenbach hinziehen. Die Entfernung von dem östlich gelegenen Schwarzenberg beträgt 11/2 Stunden.

3) Schönmünz, Weiler mit 26 Einwohnern, liegt 2 Stunden westlich von Schwarzenberg und 21/2 Stunden von Baiersbronn in dem engen, waldigen Thale der Schönmünz.

4) Zwickgabel, liegt 11/2 Stunden westlich von Schwarzenberg und 21/2 Stunden (nächster Weg) nordwestlich von Baiersbronn, während der Weg auf der Fahrstraße 41/2 Stunden beträgt. Der freundliche Weiler, welcher 53 Einw. zählt, hat in dem schon etwas erweiterten Schönmünzthale, an dem Vereinigungspunkt der Schönmünz mit dem Langenbach eine romantische, etwas mildere Lage als die übrigen Wohnorte der Parzelle Schönmünz. Unter den zum Theil ansehnlichen Gebäuden befindet sich das massiv und freundlich erbaute, dem Staat gehörige Wohnhaus des Forstwarts und die im Jahr 1842 neu erbaute Schule, in der sich auch die Wohngelasse des Lehrers befinden. Unterhalb des Orts steht eine neu erbaute, ansehnliche Sägmühle. In der Nähe von Zwickgabel finden sich noch Spuren früheren Bergbaus.

Von sämmtlichen Weilern werden die Verstorbenen auf den Begräbnißplatz in Schwarzenberg beerdigt und die schulpflichtigen Kinder besuchen die Schule in Zwickgabel.

Der Ort liegt an der Vicinalstraße von Schönmünzach in das Kappelthal, überdieß führt von demselben eine weitere Vicinalstraße durch das obere Schönmünzthal bis auf die Höhen bei dem wilden See.

h) Thonbach. Als Theile der Gemeinde-Parzelle dieses Namens liegen in dem tiefen, engen Waldthale des Thonbachs, welches in dem Walde Hirschlache beginnt, sich gegen seine Ausmündung unterhalb Baiersbronn allmählig erweitert und zu einem sehr anmuthigen Thale ausbildet, in einer Ausdehnung von 2 Stunden, theils in der Thalebene, theils an den unteren Terrassen der Thalgehänge folgende meist malerisch sich darstellende Orte:

1) Eichberg, ein Hof mit 10 Einw., der 11/2 Stunde nordwestlich von dem Mutterort abgeschieden liegt und den äußersten Wohnsitz von Thonbach bildet.

2) Härlisberg, Weiler mit 38 Einw., 1 Stunde nordwestlich | von Baiersbronn auf der untersten steilen Terrasse der linken Thonbachgehänge gelegen.

3) Hundsreute, ein in der Ebene des Thonbaches, an der Vicinalstraße, von Baiersbronn 1/2 Stunde nordwestlich gelegener Weiler mit 25 Einw.

4) Jägerbuckel, Weiler mit 41 Einw., liegt oberhalb Hundsreute auf der unteren Terrasse der rechten Thonbachgehänge; ganz in der Nähe desselben steht die Wohnung des Waldschützen.

5) Keckenhof, ein von dem Mutterort 3/4 Stunden, hoch und freundlich gelegener Weiler mit 68 Einw.

6) Kohlwald, Weiler mit 148 Einw., liegt 1/4 Stunde nordwestlich von Baiersbronn an den untersten, linken Gehängen gegen das Thonbachthal.

7) Leimengrund, ein Weiler mit 56 Einw., der nur 1/8 Stunde unterhalb Kohlwald gelegen ist.

8) Rinkenteich, Weiler mit 24 Einw., liegt 1/2 Stunde nordwestlich vom Mutterort in einem vom Rinkenberg sich herunterziehenden engen Seitenthälchen des Thonbachthales.

9) Thonbach, a) vorderer, ein an der Vicinalstraße 1/2 Stunde nordwestlich von Baiersbronn etwas erhöht gelegener Weiler mit 75 Einw. b) Hinterer Thonbach, Weiler mit 80 Einw., liegt 3/4 Stunden nordwestlich von dem Mutterort in dem Thonbachthale. Daselbst ist im Jahr 1831 ein Privathaus zur Schule angekauft und eingerichtet worden, welche auch die Wohnungen des Lehrers und des Lehrgehilfen enthält und 1834 mit Thürmchen und Glocke versehen wurde. Die schulpflichtigen Kinder sämmtlicher in dem Thonbach gelegener Parzellen, mit Ausnahme des zur Gemeinde Reichenbach gehörigen Theils (s. Reichenbach), besuchen diese Schule, an der nur ein Lehrer unterrichtet. Hier ist auch eine Industrieschule.

Was nun das Vermögen der Gesammtgemeinde Baiersbronn betrifft, so besitzt dieselbe einen großen Reichthum an Waldungen, indem sie im Jahr 1832 für bedeutende Gerechtsame und Ansprüche in den Staatswaldungen[5] (Bau-, Brenn-, Hag-, Geschirr- und anderes Holz, Waldweide etc.) 8716 Morgen gut bestockte Waldungen erhielt[6]. Mit einem Theil dieser Waldungen (580 Mrg.) löste aber die Gemeinde wieder Bauholzgerechtigkeiten, welche einzelne | Bürger hatten, ab, so daß sie noch 8136 Morgen Wald besitzt. Die Waldungen, welche gegenwärtig viele junge Bestände enthalten, werden von einem besonders aufgestellten Gemeindeförster bewirthschaftet und von 5 Gemeindewaldschützen überwacht; sie ertragen jährlich 4400 Klafter, von denen jeder Bürger 4 Klafter erhält und der Rest um etwa 12.000 fl. verkauft wird. Diese bedeutenden Einnahmen, von denen übrigens ein namhafter Theil auf die Unterhaltung der ausgedehnten Straßen verwendet werden müssen, machen es der Gemeinde möglich, ihre in großer Anzahl vorhandenen Armen zu unterstützen; wie denn dieselbe im Jahr 1853–54 zur Armenunterstützung 8000 fl. und überdieß für Auswanderungen, welche von Gemeinde wegen eingeleitet wurden, 16.000 fl. aufgewendet hat. Besondere Armenstiftungen sind nur wenige vorhanden. (Vergl. über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt Tab. III.)

Das Patronat der Kirche besitzt die Landesherrschaft, welche auch den Pfarrer besoldet.

Dem Geschichtlichen vorgängig sind noch einige örtliche Merkwürdigkeiten dieses Gemeindebezirks zu erwähnen.

Auf der 1/2 Stunde nordwestlich von Baiersbronn gelegenen, äußersten Spitze des schmalen, hohen Gebirgsrückens (Rinkenberg, Häslerkopf), der sich zwischen dem Murg- und dem Thonbachthale hinzieht, sieht man noch die Reste einer uralten Befestigung, die sog. Rinkenmauer, welche ein länglichtes Viereck bildet, das gegen Westen einen Eingang hat. Die zum Theil noch 3–4′ hohen Mauern sind aus nicht behauenen, passend ausgesuchten Fündlingen, ohne allen Mörtelverband aufgeführt und zeugen von hohem Alterthume.

Im Baiersbronner Oberthale, etwa 11/2 Stunden südwestlich von Baiersbronn, unfern des Weilers „Schloß“, in einer wilden Waldschlucht, auf einem würfelförmigen, von allen Seiten senkrechten Sandsteinfelsen, der sichtlich aus seiner ursprünglichen Lagerstätte gewichen und in einer großartigen Katastrophe der Urzeit hieher geworfen worden zu seyn scheint, liegen die letzten Reste der Burg Tannenberg (vergl. oben), aus 10′ hohen und 6′ dicken, ein Viereck bildenden Mauern bestehend, die nach ihrer Ausdehnung von einem Thurme herrühren, der die Burg bildete, indem zu weitern Gebäuden kein Raum vorhanden ist. Um den Felsen zieht ein Graben, und früher soll in demselben die Öffnung eines nun verschütteten, gewölbten Ganges sichtbar gewesen seyn, durch den die Bewohner der Burg (Bergfried) in dieselbe gelangen konnten; ohne diesen wäre sie nur mittelst Leitern zugänglich gewesen.

Der wilde See in der Schönmüntz.
Der wilde See in der Schönmüntz.
Zunächst (nördlich) am wilden See (vergl. die beigefügte Ansicht | des wilden See) finden sich noch unbedeutende Merkmale ehemaliger Gebäude, welche von einer Wallfahrtskapelle und einer dabei gestandenen Einsiedlerwohnung herrühren sollen[7]. An denselben zog ein alter, zum Theil gepflasterter Weg vorüber, den man nach dem großen Waldbrande (s. unten) deutlich sehen konnte und der einst seinen Zug von Baiersbronn durch den Thonbach in die Schönmünz und von da an dem wilden See vorüber in das Seebach- und Kappelthal hatte; von dem wilden See gegen das Seebachthal wird derselbe noch die „alte Steige“ genannt.

In dem von Baiersbronn östlich gelegenen Staatswalde „Hirschkopf“ befindet sich eine ehemalige Wolfsgrube.

Ursprünglich war der Ort Baiersbronn ohne allen Zweifel herzoglich zäringisch. Wie er in der Geschichte erstmals auftritt, im Jahr 1292, waren indeß die zäringischen Güter in diesem Bezirk längst auf das gräfliche Haus Urach, Urach-Fürstenberg, vererbt. Die Grafen Friedrich und Konrad von Fürstenberg verkauften den 25. Mai 1292 an das Stift Kniebis für 8 Mark ihre Güter und 2 Pfund Heller Gülten in „Baiersbrunne, Tabechenhalde und Strubenhart“. Die Namen der beiden letzten, ohne Zweifel bei Baiersbronn gelegenen Orte sind jetzt verschwunden; in Strubenhart kaufte noch im Jahr 1335 das Kloster Engelthal einen Hof für 5 Pfd. H.

Um Urbarmachung dieser Gegend erwarb sich Verdienste das nahe Kloster Reichenbach, welches in seiner frühesten Zeit, 1085 u. ff., hier festen Fuß faßte. Von noch erhaltenen Ortsnamen erscheinen in seinem ältesten Güterbuch namentlich Doumbach (h. z. T. Thonbach) und Eigenberc (h. z. T. Eichberg); am letztern Punkte hatte das Kloster in dessen ältester Zeit einen Viehhof (Cod. Reichenb. 16 a.).

An Württemberg kam Baiersbronn theils mit Dornstetten (1320), theils mit dem Kloster Reichenbach (s. oben); mit ersterem Orte war es um 1400 zeitweise der Herrschaft Württemberg durch Verpfändung entfremdet (s. d.).

An Grenzstreitigkeiten konnte es bei der Lage der Gemeinde nicht | fehlen; über solchen kam es zu einem kammergerichtlichen Prozeß zwischen Württemberg einerseits und der Markgrafschaft Baden und der Grafschaft Eberstein andrerseits; den 16. Jul. 1557 wurde dieser Rechtsstreit zu Ende gebracht durch einen Vergleich, welchen Herzog Christoph von Württemberg mit dem Widerpart schloß (Schöpflin H. Z. B. 7, 111. Sattler, Herz. 4, 115).

Im August 1678 erwarben sich die Baiersbronner Ruhm durch einen kühnen Angriff. Während des damaligen niederländischen Kriegs litten diese oberen Gegenden zum Theil durch Streifcorps der verbündeten Truppen. So fiel der Rittmeister Slotzky des kaiserlichen Hallweilischen Regimentes mit ungefähr 200 Mann in die Markung ein, legte einige Höfe in Asche und führte bei 100 Stück Vieh weg. Von einer drohenden neuen Fouragirung benachrichtigt durch Wachen, welche hinter Verhauen aufgestellt waren, rückte der hiesige Schultheiß mit ungefähr 24 Bauern aus, vertrieb die Reiter und tödtete deren Anführer. Befleckt wurde jedoch die Heldenthat dieser Bauern, aus deren Reihe kein einziger fiel, durch grausame Behandlung der Verwundeten; gegen die siegreichen Bauern wurde auf Begehren des Obersten von Hallweil ein Prozeß eingeleitet, aus welchem sie sich jedoch durch bloße Zahlung der Kosten loswickelten.

Am 20. April 1791 brach zu Baiersbronn in einem Metzgerhaus Feuer aus und griff so schnell um sich, daß in kurzer Zeit Kirche, Pfarrhaus, Rathhaus und alle übrigen Gebäude, bis auf 2 Häuser, mit den meisten Hausgeräthen und einem ziemlichen Vorrath von Früchten und Futter verbrannten. Am 30. Januar 1792 wurde deßhalb eine Brandcollecte ausgeschrieben.

Noch ist des großen, auf der Markung Baiersbronn stattgehabten Waldbrandes zu erwähnen: im Jahr 1800, den 4. August, entstand durch boshaftes Anzünden in den Waldungen am Diebelsbach, 3/4 Stunden östlich von dem wilden See, ein Waldbrand, der wegen der damals mehrere Wochen andauernden Hitze ungemein verheerend wurde. Schon am ersten Tag des Brandes sah man den Rauch in der Gegend von Eßlingen, der sich bei dem zu jener Zeit wehenden Westwinde so sehr verbreitete, daß man ihn für einen Höherauch hielt. Die Gluth war so heftig, daß die zum Löschen aufgebotene Mannschaft sich auf 1/4 Stunde den brennenden Stellen nicht nähern konnte, daher der Brand bis zum 21. August andauerte, an dem endlich ein starker Regen fiel, der es möglich machte, dem Feuer Grenzen zu setzen. Zwei Flöße, welche zur Zeit des Brandes in der Schönmünz am Fuß des Leimkopfs lagen, verbrannten im | Wasser. Der Brand verheerte über 7000 Morgen Staatswaldungen nebst mehreren Holzhauerhütten und verursachte einen Schaden von 1.000.000 fl. In der Baiersbrunner Hut verbrannten allein 5210 Morgen nebst 3600 gehauenen Stämmen und 10.704 Klafter Scheiterholz (s. Gatterer, Authentische Nachricht von dem im Sommer 1800 ausgebrochenen Brand im Wirtemb. Schwarzwald. Ulm 1801. 8. 24 Seiten). Die Grenze des nun durchaus wieder bestockten Brandplatzes zieht sich südlich vom wilden See vorüber gegen die Steilabhänge des Langenbachs, an der sogenannten Langenbachhalde fort bis in die Nähe der Vereinigung des Langenbachs mit der Schönmünz, von da über den Steingrund auf das Eckköpfle bei Hutzenbach, oben an den linken Gehängen des Murgthals fort über den Seebach, Dobelbach, Rothbach bis zum Röthewald, oberhalb Eichberg über den Thonbach auf den Elmen- und Weißenbachwald, weiter über die Hirschlache und Pfälzerkopf bis wieder zu dem wilden See. Der Umfang dieser ehemaligen Brandstätte beträgt 8 Stunden.
  1. Er enthält 44.5723/8 Morgen, während der Flächengehalt des Oberamts Canstatt nur 33.603 Morgen beträgt.
  2. „Dreimarkstein“ heißt eine Sandsteinplatte, auf der die Abgrenzungslinien zwischen Württemberg, Baden und dem vormaligen Bisthum Straßburg nebst dem Württembergischen und Badischen Wappen und der Jahreszahl 1722 eingemeiselt sind.
  3. Früher mußten Baiersbronn und Kniebis jährlich etliche hundert dürre Forellen zur herzoglichen Hofküche liefern (s. Landbuch vom Jahr 1612. 4. I, S. 481).
  4. Vergl. weiter unten. – 1394, August 14., kommt vor Ulrich Bröll von Tannenfels in einer Urkunde des Klosters Kniebis. Von einem andern Tannenfels nannten sich die Truchseßen Friedrich und Rupert von Tannenfels, welche in Urkunden von 1246 u. ff. erscheinen.
  5. Über hiesige Holz- und Jagdgerechtigkeit und Fischenz im 15. Jahrh. s. Grimm, Weisthümer 1, 388.
  6. Waldrechts-Ablösungs-Vertrag von Baiersbronn von 1832. Freudenstadt, gedruckt bei Rösch. 1845. 4.
  7. Das Landbuch von 1624 S. 60 sagt: Bei diesem See hatt es einen ziemlich geraumen Platz, daruff vor alters ein Kirch gestanden, wie dann das Gemäuer, die Thür und Fenstergestell von Quaterstainen und gehawenen Stuckhen, noch zum Theil allda uffrecht stehet und zu sehen ist. Also ist auch noch ein Hoffstatt eines Heußlins daselbsten erkantlich, darinn ein Waldbruoder und Eremit gewohnt haben solle, und ist ein strenge Walfahrt dahin gangen, wie solches ein alter braiter Fahrweg, der vom Berg an der Wand herab darzue gehet, scheinlich zu erkennen gibt.

Errata

  1. Seite 185. Z. 19 von unten lies: Cannewald statt Tannewald. Siehe Berichtigung, S. 342.
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