« Kapitel A 1 Beschreibung des Oberamts Crailsheim Kapitel A 3 »
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Natürliche Beschaffenheit.




Die geognostischen Verhältnisse [1].
Der Bezirk umfaßt drei durch ihre geognostische Grundlage in Landschaft, Kultur und Habitus der Bevölkerung getrennte Gebiete. Die nordwestliche Ecke des Bezirkes gehört noch der | Hohenlohischen Ebene, somit einem typischen von Muschelkalk und Lettenkohle gebildeten Gebiete, an. Gegen Süden und Osten erhebt sich die Keuperformation, die über 4/5 des ganzen Bezirks einnimmt. Etwas über 1/4 des Keupergebietes fällt auf das Plateau des weißen Sandsteins, mit dem das große zusammenhängende Waldgebiet beginnt, das sich bis an den Fuß der Alb hinzieht und das landschaftlich, wie geognostisch, mit den benachbarten Löwensteiner- und den angrenzenden Ellwanger Bergen übereinstimmt. Den Stufenrand der Berge und die unmittelbar vorgelagerte hügelige Landschaft, zusammen 60 % der Bezirksoberfläche, bilden zum weitaus größten Theile die Gipsmergel des Keupers, die in so bedeutender Ausdehnung an keiner anderen Stelle des Landes zu Tage treten und dem Bezirke seinen charakteristischen Stempel aufdrücken.

1

Wer den Stufenrand des Keupers vom Fuß des Strom- und Heuchelberges über Heilbronn, Weinsberg, Öhringen u. s. w. bis in unsern Bezirk verfolgt, der trifft hier ein gegen dort total verändertes Bild. Wohl ist es dieselbe von Muschelkalk und Lettenkohle gebildete Ebene, über die sich der Keuper in ungefähr gleicher Mächtigkeit wie dort, mit denselben Formationsgliedern erhebt, und beginnt hier wie dort mit dem Sandstein auf der Höhe der ausgedehnte Wald; aber statt der Rebe, die an steilen sonnigen Halden auf den unteren Keupermergeln am Elfinger Berg, am Wartberg bei Heilbronn, bei Neckarsulm, Erlenbach und Weinsberg und am Verrenberg so vorzüglich gedeiht, treffen wir in unserem um 200 Meter höher gelegenen Bezirke, wo es überdies an ausgedehnten südlichen Gehängen fehlt, Hackfrüchte, Weiden mit vereinzelten Gehölzen, meist aber auch hier schon den Wald. Am Fuße des mit Reben bepflanzten Stufenrandes im Westen dehnt sich ein weites Löß- und Lehmgebiet aus, das zwar in großer Ausdehnung auf den unteren Keupermergeln liegt, aber diese sind bei der meist sehr mächtigen Schichtenbedeckung ohne Einfluß auf die Beschaffenheit des Bodens, der zu den fruchtbarsten Böden des Landes gehört. In den Umgebungen unserer Bezirksstadt, der Orte Maulach, Roßfeld, Altenmünster, Onolzheim, Speltach, Ingersheim, Westgartshausen, Beuerlbach, Satteldorf, Ellrichshausen u. s. w. treten dagegen die unteren Keupermergel auch in den Niederungen ohne alle Schichtenbedeckung auf und bilden hier einen nassen, zähen, schwarzen, moorigen Boden, der zu kaum mehr als zum Wiesenbau geeignet ist. Bei langer Trockenheit zerfällt dieser Boden| in feinen Staub; bei anhaltendem Regen überdeckt sich die ganze Gegend mit unzugänglichen, schwarzen Sumpfflächen, in die, selbst wenn die Oberfläche schon vollkommen abgetrocknet ist, der Fuß noch wie auf einem Moorgrunde einsinkt. Bei dem eigenthümlichen, zahlreiche, flache Mulden bildenden Terrain, dem es an einer entschiedenen Neigung nach der einen oder anderen Richtung und an bestimmten Wasserzügen gebricht, ist die Entwässerung sehr erschwert und daher in dem Bezirke noch sehr wenig hiefür geschehen. Dazu kommt das ganz außerordentlich verbreitete Auftreten von Gips in diesen Gegenden. Gips und gipshaltige Steinmergel bilden die einzigen Steine der Gegend, mit Gips sind die Wege eingeworfen und vielfach die auf Gipsfelsen stehenden Häuser erbaut. Das auf den Feldern stehende Wasser enthält reichlich Gips aufgelöst, der als weißer Anflug auf dem schwarzen Boden zurückbleibt. Fraas [2] schildert diese Gegenden sehr treffend: „Wem daran läge, eine recht typische Gipsgegend mit den Musterexemplaren von Gipsbauern kennen zu lernen, der steige auf der Station Jagstheim aus, um von dem Speltachgebiet nach dem der Maulach zu gehen, etwa Onolzheim und Altenmünster zu besehen und dann etwa auf der Station Maulach wieder die Eisenbahn zu gewinnen. Auf dem ganzen Wege bewegt er sich innerhalb einer Differenz von 10 bis 15 m und auf ein und demselben graufarbigen bis schwärzlichen Boden. Die nächsten Höhen, die aus dieser trüben Ebene sich erheben, sind entweder kahle Bückel zum Schaftrieb benützt, oder Höhen mit durchsichtigem Holz bestockt, meist Föhren mit abgeworfenem Gipfel. Die Ebene aber besteht nur aus Wiesengrund von kleinen Bächen durchbrochen. Träg und trübe schleicht der Hauptbach durch die Wiesen, die immer naß und sumpfig den schwarzen Moorboden zum Untergrund haben“.

Wie hier bei Onolzheim und Roßfeld, so ist es im Sattelbuck bei der Station Satteldorf: sumpfiger Wald mit kaum gangbaren Wegen und moorgründigen Wiesen, wo sich aber die Gipsbänke etwas erheben, kahle, öde Rücken, auf denen durch den spärlichen Rasen überall der Gips hindurch dringt.

Das Wasser ist in diesen Gegenden so schlecht, daß es weder zum Trinken noch zum Waschen benützt werden kann; obwohl es nicht an Quellen fehlt, so legt man doch Cisternen an,| um Regenwasser zu sammeln, das dem gipshaltigen Quellwasser vorgezogen wird. Die Stadt Crailsheim aber bezieht ihr Wasser aus einer Entfernung von 7 km aus dem Stubensandstein oberhalb Goldbach.

Der Gipsregion des untern Keupers gehören die Mineralquellen des Bezirkes an. Darunter steht obenan das Bad Crailsheim, „der Sauerbrunnen“ an der Straße nach Roßfeld. Das Bad liegt zwar noch auf Lettenkohle, aber die Quelle entspringt in der Richtung gegen Roßfeld im unteren Keuper. Nach der neuesten von Apotheker Richard Blezinger vorgenommenen chemischen Untersuchung sind in 1 Liter dieses Wassers enthalten:

schwefelsaurer Kalk 1,1530 g
schwefelsaure Magnesia 0,3300
kohlensaurer Kalk 0,2750
kohlensaures Eisenoxydul 0,0145
Chlornatrium 0,0250
Kieselerde 0,0900
     Summe der festen Bestandtheile 1,8875 g.

Das Wasser enthält die zur Lösung der Eisenoxydule erforderliche freie Kohlensäure, organische Stoffe aber nicht.

Eine weitere Quelle in der unmittelbaren Nähe des Bades, der „Salbenbrunnen“, ist sehr frisch und enthält ziemlich viel kohlensauren Kalk und freie Kohlensäure neben Spuren von Eisen, aber weder Gips noch Chlornatrium.

Dem „Badbrunnen“ an der Hammerschmiede bei Onolzheim wurden ehemals viele Heilkräfte zugeschrieben. Das Badhaus, dem das Wasser des Brunnens durch Röhren zugeführt wurde, soll eine Einrichtung mit mehreren Kabineten enthalten haben und unter dem Namen Wildbad sehr berühmt gewesen sein. Es wurde angeblich im 30jährigen Krieg zerstört. Der dortige Bach heißt noch jetzt der Badbach.

Auch in Gröningen war eine Mineralquelle und ein Bad. Die älteren Leute des Orts erinnern sich noch desselben. Die Quelle ist nordwestlich des Orts auf der Höhe. Vor dem Haus Nr. 4 war ein Sammelkasten für das Mineralwasser und in dem jetzigen Stall des Hauses ein Badbassin. Auch diese Quelle kommt aus den Gipsmergeln und soll einen sehr starken Geruch nach Schwefelwasserstoff gehabt haben, was auf einen Gehalt an Gips schließen läßt, aus dem sich an der Luft durch Zersetzung Schwefelwasserstoff bildet, was hier bei der Ansammlung| von solchem Wasser in größeren Behältern noch befördert worden ist. Die Quelle riecht jetzt nicht mehr nach Schwefelwasserstoff, enthält auch keinen Gips mehr, wohl aber kohlensauren Kalk.

Veränderungen sind wohl auch mit dem Gehalt der anderen erwähnten Mineralquellen im Laufe der Zeit vor sich gegangen; zunächst werden die am leichtesten löslichen Bestandtheile aus dem Gebirge ausgelaugt und es bleibt zuletzt der kohlensaure Kalk zurück, wie in der Gröninger Quelle.

Die Flözformationen des Bezirkes umfassen die Schichten des Hauptmuschelkalkes, der Lettenkohle, des unteren und mittleren Keupers.

Oberhalb Schwabsberg, somit schon außerhalb der Bezirksgrenze tritt die Jagst in den Keuper (443 m), bei Jagstheim in die Lettenkohle (403 m), unterhalb der Brücke, welche den Bahnhof Crailsheim mit der Stadt verbindet, in den Hauptmuschelkalk. Mit dem Eintritt in die Lettenkohle bei Jagstheim erreicht der Fluß die Ebene, die sich von hier bis zu dem nördlich gelegenen höchsten Punkte derselben bei Langenburg noch nahezu 100 m erhebt. Mit dem Eintritt in den Muschelkalk unterhalb Crailsheim ändert sich auch der bisher so träge Lauf des Flusses, der nunmehr mit starkem Gefäll in enger felsiger Waldschlucht mit steil ansteigenden, über 50 m hohen Wänden in zahlreichen, weitausgreifenden Windungen seinen Weg fortsetzt. Rascher als dies bei der Bühler, dem Kocher oder dem Neckar der Fall ist, durchbricht die Jagst, welche schon vor Neidenfels die unteren Schichten des Hauptmuschelkalks erreicht, den letzteren, dessen Schichten hier der Richtung des Flusses entgegenfallen.

Die ältesten Schichten unseres Gebietes liegen am Austritt der Jagst aus dem Bezirke. Es sind die dem Sammler und Geognosten bekannten Encrinitenbänke an der Gaismühle. Der Encrinus liliiformis bildet einen in unserem Lande nirgends fehlenden Horizont, und wir haben zahlreiche berühmte Fundorte, an welchen der ganze Reichthum dieser Schichten ausgebreitet liegt: Komburg, Hall, Ingelfingen, der Hühnerberg bei Haßmersheim, Marbach bei Villingen u. s. w. Alle diese Fundorte werden weit übertroffen durch den Reichthum der Fundstelle an der Jagst. Man muß die enge malerische Waldschlucht der Jagst an der Gaismühle selbst besucht haben, um sich eine Vorstellung von der ungeheuren Anhäufung von Petrefakten zu machen,| die uns bei jedem neuen Besuche immer wieder in Staunen versetzt. Die einzelnen Bänke bestehen hier mehr aus Stielgliedern von Encriniten als aus Gestein. Die Jagst verlauft nahezu im Niveau der Encrinitenschichten und löst bei jedem Hochwasser zahlreiche Platten und Plättchen los, die sämmtlich überdeckt sind mit Stielgliedern und Überresten zerstörter Kronen, so daß ohne weitere Bearbeitung das Studium aller Überreste des Thieres ermöglicht ist. Was aber diesen Fundpunkt besonders auszeichnet, das ist das häufige Vorkommen von wohlerhaltenen Encrinitenkronen, die mit den Stielgliedern zusammen auf den Platten liegen. Meist genügt ein kräftiger Schlag mit dem Hammer auf die Platte und das Petrefakt löst sich, wie der Kern aus der Schale, um und um frei aus dem Gestein. Von hier sind daher unzählige Encrinuskronen in alle Sammlungen des In- und Auslandes gegangen und werden alljährlich noch zahlreiche neue gefunden [3]. Weniger häufig finden sich Asseln, Stacheln und Kieferstücke von Cidaris grandaevus. Lima striata und Terebratula vulgaris sind auch hier, wie anderwärts, in diesem Horizonte häufig.

Die steilen Ufer der Jagst lassen eine Untersuchung der höherliegenden Schichten an dieser Stelle nicht zu. Günstiger sind die Seitenthäler auf der rechten Seite der Jagst, die sämmtlich, zumal seit dem Eisenbahnbau, zahlreiche Steinbrüche enthalten.

Die mittleren Schichten des Ceratites nodosus sind am schönsten an der Heldenmühle und auf der Markung Tiefenbach, am Rande des Jagstthales, gerade der Teufelsklinge gegenüber aufgeschlossen. An letzterem Orte finden sich wahre Riesenexemplare von Ceratites nodosus mit rauhen Rippen an der Seite und Knoten am Rücken, aber in den obersten Schichten dieses Steinbruches auch schon der höher liegende Ceratites semipartitus. Die kleine Schichte mit der Terebratula cycloides, welche weiter unten an der Jagst bei Langenburg am Wege von Ober-Regenbach nach Laßbach ansteht, wurde bis jetzt in dem Bezirke nicht aufgefunden.

| Die obere Abtheilung des Hauptmuschelkalks, welche zahlreiche geschlossene Kalkbänke enthält, die vorzügliche Bau- und Straßensteine liefern, ist in dem Bezirke vielfach aufgeschlossen. Hieher gehören die zahlreichen Steinbrüche an der Jagst von der Ölmühle bei Crailsheim abwärts, die Steinbrüche am Übergang der Eisenbahn über die Straße Crailsheim-Satteldorf, am oberen Ende der Teufelsklinge, oberhalb Neidenfels, und bei Gröningen. Den Abraum dieser Steinbrüche bilden Lettenkohlenmergel mit einzelnen festeren Bänkchen, dann folgen von oben nach unten:

Ein dünnes Bonebed mit milchweißen Quarzkörnern, Saurichthys- und Acroduszähne enthaltend. In den Steinbrüchen an der Ölmühle ist dieses Bonebed auf die darunterliegende Schichte aufgewachsen.

Dolomitische Kalkbänke, meist drei, von lichtgelber Farbe, zusammen 2 Meter. Die unterste Bank ist an der Ölmühle wellig, feinschiefrig und thonig, die mittlere nach unten eigenthümlich löcherig. Die festeren Brocken werden in den Steinbrüchen zu schwarzem Kalk zurückgelegt. Eigentliche Dolomite sind es nicht, die meisten Stücke zeigen sogar in der Mitte noch einen Kern von blauem Kalk. Die oberste Bank enthält zierliche Exemplare von Myophoria Goldfusii in Menge.

Das massenhafte Vorkommen von Myophoria Goldfusii in diesem Horizont trifft man auch in der Gegend von Hall und ist dasselbe in dem ganzen fränkischen Gebiete weitverbreitet. Bei Crailsheim ist diese Bank dolomitisch, im Bühlerthal, wo der Kalk im obersten Muschelkalk überwiegt, ist es eine ausgezeichnet homogene blaue Kalkbank, ebenso bei Hall, wo diese Bank Quenstedt kurzweg „Blaubank“ nennt [4]; am unteren Kocher und der unteren Jagst ist es eine „stahlgraue“ krystallinisch-körnige Kalkbank [5]. Überall aber enthält diese oberste Muschelkalkbank Myophoria Goldfusii in Menge, bald breitgedrückt oder in Platten, am schönsten und zierlichsten aber in dem gelblichen dolomitischen Gestein bei Crailsheim.

Wo der Lettenkohlensandstein herunter greift bis auf die Muschelkalkschichten, was da, wo er sehr mächtig wird, häufig der Fall ist, da hängt das Bonebed über der Blaubank an der Unterseite des Sandsteins; in unserem Bezirke aber bilden den| Abraum der Steinbrüche über der Myophorienschichte Lettenkohlenmergel, in welchem meist erst höher schwache Sandsteinschichten auftreten.

Vitriolschiefer, 1–11/2 m, fallen durch ihre dunkle Farbe und helle Auswitterungen von Alaun sehr in die Augen. Mitten durch diese Schichte geht das reiche Crailsheimer Bonebed. Hart über dem Bonebed liegt ein Kalkplättchen mit Anodonta gregaria und stellenweise Lingula tenuissima, was an das analoge Vorkommen von Lingula in dem Steinbruch bei Ober-Eubigheim erinnert. Unter dem Bonebed liegt ein dunkles Kalkbänkchen, in dem man beim Spalten mit dem Hammer, aber nur sehr vereinzelt, Estheria minuta findet, die an der unteren Jagst und dem unteren Kocher so häufig vorkommt [6]. Unter den Alaun- und Vitriolschiefern liegen geschlossene Kalkbänke, auf welche der Steinbruchbetrieb eigentlich gerichtet ist.

Die Grenze zwischen den Schiefern und den Kalkbänken bildet ein drittes ebenfalls reiches Bonebed, das dem Bonebed an der Kirche von Rieden entspricht [7], fest verbunden mit der darunter liegenden wulstigen, brockligen Kalkbank, aus welcher stellenweise (Neidenfels) Terebratula vulgaris in Menge herauswittert. Also auch hier, wie anderwärts im fränkischen Gebiet, ein Terebratelhorizont [8]. Hier ist das Hauptlager des Ceratites semipartitus, der anderwärts im Fränkischen auch über den dunklen Schiefern mit Anodonta gregaria und Estheria minuta noch vorkommt und den ganzen hier besprochenen Schichtenkomplex dem Muschelkalk noch anschließt.

Wechsel von blaukörnigen, theils dolomitischen Kalk- und Kornsteinbänken, besonders häufig mit Palinurus Sueurii und zahlreichen großen Exemplaren von Fusus Hehlii.

Noch jetzt heißt auf der rechten Seite der Jagst, zwischen der Stadt Crailsheim und der Ölmühle ein Gut das Bergwerk. Es war dies eine Königlich Preußische Besitzung, auf der in den oben erwähnten Schiefern ein Alaun- und Vitriolbergbau betrieben wurde. Man erkennt noch die alten Halden, die aber jetzt mit Gras bewachsen und mit Bäumen bepflanzt sind.

| Der Bergbau scheint im Anfang dieses Jahrhunderts zum Erliegen gekommen zu sein, denn im Jahr 1804 verkaufte „die Königliche Kriegs- und Domänenkammer zu Ansbach die zu dem nunmehr eingegangenen Alaun- und Vitriolwerk gehörigen Gebäude und Grundstücke“. Damals stand noch ein Siedhaus, das aber von dem neuen Besitzer abgerissen wurde.

Die Lettenkohle bildet den ebenen Theil des Bezirkes von Jagstheim an der Jagst entlang. Die untersten Bänke treten, wie schon erwähnt, meist noch am Oberrand der Muschelkalkbrüche zu Tage. Darüber folgt der Sandstein, eine 10 bis 12 m mächtige, sehr regelmäßige Sandsteinablagerung, die bei Beuerlbach in drei großen Brüchen aufgeschlossen ist. Die Schichten sind etwas verschieden in Farbe und Korn. Die unterste Bank ist sehr feinkörnig (Schleifsteine), sieht im Bruch roth aus und wird an der Luft weiß. Nach oben wechseln röthliche und grünliche Schichten von verschiedenem Korn; ganz oben stellen sich schöne Platten ein. Störend ist das Vorkommen von harten, manchmal sehr großen Gallen. Der Abraum in den Brüchen ist bis zu 8 m mächtig; es sind dunkle Mergel, in denen auch die eigentliche Lettenkohle in einer schwachen Schichte nicht fehlt. Die festeren lichtgrauen und gelben Steinmergel und Dolomitbänke dieser Bildung dienen als Steine für die Zufahrtsstraße der Brüche. Hier ist daher die beste Gelegenheit, Lingula tenuissima und Estheria minuta in Menge zu sammeln. Weit ist die Grenze der Lettenkohle gegen den Keuper vom Oberrande des Bruches nicht mehr entfernt; eine Grenzschichte konnte aber nirgends in dem Bezirke beobachtet werden. Wenn man aus einzelnen auf den Feldern herumliegenden rauhen Dolomitbrocken schließen darf, so bildet auch hier eine Dolomitbank, wie anderwärts, den Abschluß nach oben.

Mit den Gipsmergeln und dem Gips beginnt die Keuperformation. Zwar enthalten die 4–5 m mächtigen Gipsstöcke am Sattelbuck und südlich von Crailsheim noch die schönsten Exemplare von Myophoria Goldfusii, aber die Gipsstöcke am Sattelbuck liegen entschieden schon in den dunklen Keupermergeln. Schon oben haben wir auf die große Rolle hingewiesen, welche die Gipsmergel in der Crailsheimer Gegend spielen. Sie erreichen am Burgberg eine Mächtigkeit von 76 m.

Die Gipsstöcke treten ganz unten in den Mergeln auf; höher scheidet sich bei Beuerlbach, am Fuße des Kuhbergs, gleich hinter dem Ort nochmals Fasergips in dicken Lagen und einzelnen| Nestern und Klötzen von Alabastergips aus. Darüber liegen die Steinmergelbänke, die eine in der ganzen Gegend überall hervortretende Stufe bilden, was besonders da der Fall ist, wo der Schilfsandstein darüber fehlt oder nur sehr schwach entwickelt ist, wie z. B. am Burgberg. Auf dem Plateau am Fuße dieses Berges, oberhalb Speltach, werden die Steinmergel in der an Steinen so armen Gegend als Straßenmaterial gebrochen. Es sind zusammen kaum einen Meter mächtige Bänke. Erkennbare Petrefakten wurden in denselben nicht gefunden. Am Wege, der von den Brüchen nach Speltach führt, sind die dunklen Mergel, welche hier weder Gips noch eine festere Bank enthalten, in mächtigen breiten Wasserrissen aufgeschlossen.

Die obere Grenze der Gipsmergel bildet der Keuperwerkstein, der am Burgberg und an der Crailsheimer Hardt kaum angedeutet ist; dagegen sind bei Randenweiler über 10 m mächtige rothe und gegenüber im Jagstthale bei Stimpfach grüne Werksteine in ausgedehnten Steinbrüchen aufgeschlossen. Östlich von Goldbach ist der Werkstein durch sandige, noch nicht einen Meter mächtige, Mergel vertreten, aber schon an der Straße von Mariä-Kappel und am Fußweg von Beuerlbach nach Rudolphsberg sind wieder Schilfsandsteinbrüche. In dem Eisenbahneinschnitt Schnelldorf nach Michelbach an der Lücke, auf der Höhe, in der Nähe des Diebsbrunnens, steht er in über 16 m hohen Wänden an. So rasch wechselt in unserer Gegend dieses auch in praktischer Beziehung wichtige Glied des unteren Keupers, überall ist der Sandstein wenigstens durch sandige Schiefer und sandige Mergel vertreten.

Den Oberrand der Schilfsandsteinbrüche bilden die rothen Mergel. Sie sind auch am Burgberg, der noch eine Kappe von weißem Sandstein trägt, vollständig entwickelt. Da feste Bänke in diesen Mergeln fehlen und nur da und dort Züge von festeren Mergelknollen sich einstellen, so trifft man, seltener als dies sonst der Fall zu sein pflegt, senkrechte Wände. Die ganze nicht über 20 m mächtige Abtheilung macht sich daher in dem Bezirke nicht sehr geltend.

Eine um so größere Rolle spielt der darüber liegende Stubensandstein, der nahezu 1/4 der ganzen Bezirksoberfläche einnimmt und die Unterlage des Waldgebiets bildet. Gleich über den rothen Mergeln scheidet sich der bis zu 3 m mächtige weiße Werkstein aus, der aber nur schlechte Bau- und Straßensteine liefert. Stellenweise geht derselbe unmittelbar in den Stubensandstein| über, oder es lagern bunte Mergel darüber, wie bei Gründelhardt, wo in den Sandsteinplatten eine Menge Kalkspäthe, Sprünge und Wellen sind, was dem Ganzen den Charakter der krystallisirten Sandsteine gibt. Dem Stubensandstein, der am mittleren Neckar die besten Bausteine enthält, fehlt es in der Crailsheimer Gegend an brauchbaren Steinen vollständig. Der Stubensandstein selbst, der meist die Oberfläche bildet, ist in mächtigen Gruben (Mariä Kappel) aufgeschlossen. Organische Überreste scheint derselbe aber keine zu enthalten. Dagegen finden sich, wie auf dem Stromberg und den Löwensteiner Bergen, in diesem Horizont lichtgraue Hafnerthone, wie sie in dem Waldtheil Diebssteige, an der Straße von Wildenstein nach Matzenbach, von den umwohnenden Hafnern in Röthlein, Wildenstein, Lautenbach u. s. w. gegraben werden. Die Fabrikate der Hafner des benachbarten bayerischen Ortes Mönchsroth haben eine gewisse Berühmtheit in der dortigen Gegend erlangt.

Mit dem Stubensandstein schließt das geschichtete Gebirge des Bezirkes ab; über die Sandsteinfläche erheben sich erst außerhalb des Bezirkes, gegen Süden im Hohenberg und im Hornberg bei Ellenberg die rothen Knollenmergel mit den untersten Liasschichten.

Unter den Schichtenbedeckungen sind die ohne Zweifel der Glacial-Periode angehörigen „Goldshöfer Sande“ von besonderem Interesse. Diese so eigenthümlichen und so fremdartigen Sande sind bei den Goldshöfen zwischen Kocher und Jagst am mächtigsten. Sie reichen durch das Jagstthal herunter bis in unseren Bezirk und liegen bei Ellwangen auf den Stubensandsteinhöhen des Jagstthales, am schönsten aufgeschlossen in den Sandgruben auf dem Streitberg bei der Station Stimpfach, wo die Sande vermischt mit Quarzgeschieben 3 m mächtig sind. An der Straße von Randenweiler nach Crailsheim verrathen Geschiebe auf den Feldern überall, daß nur der Kulturboden die Sande verdeckt, welche beim Bau der Reparaturwerkstätte auf dem Bahnhof Crailsheim 4 m mächtig aufgeschlossen wurden.

Die Herkunft dieser Sande ist noch nicht bekannt. Ihre okergelbe Farbe bei den Goldshöfen erinnert an den braunen Jura β, die mitvorkommenden Quarzgeschiebe und das grobe Quarzkorn dagegen an den weißen Keuper. In unserem Bezirke sind die Sande schmutzig braun, stellenweise durch Mangan schwarz gefärbt.

Weiter nördlich sind uns diese Sande nicht bekannt. Dagegen haben die Quarzgeschiebe auf der Grenze zwischen dem| Lehm und dem anstehenden Gebirge eine außerordentliche Verbreitung auf der ganzen fränkischen Ebene, ja noch nördlich der Tauber bis zur Landesgrenze und westlich bis zum Neckar. Diese Geschiebe finden sich in unserem Bezirke in Menge zwischen dem Jagstthal und der Linie Gröningen–Wallhausen auf dem großen Felde, in dessen Mitte sich die Überreste der Klosterruine Anhausen erheben.

Im engsten Zusammenhang mit diesen Sanden und Geschieben steht ein Schuttgebirge, das durch sein Auftreten zwischen Wallhausen und Reubach uns über die Grenze des Bezirkes hinausführt. Ohne Zweifel gehören aber schon die Hafnererdegruben der ehemaligen Fayencefabrik Crailsheim, 11/2 km nördlich von der Stadt im Egelsee, hieher. Auch jetzt noch wird dort Hafnererde gegraben. Das, wie es scheint, nur wenig mächtige Lager liegt unter sandigem Lehm und auf den Gipsmergeln des Keupers. Die Thone enthalten Feuersteine, zernagte und zersetzte Keupergesteine, namentlich grobkörnige Sandsteine. Ähnliche Punkte liegen östlich von Satteldorf. Weit bedeutender aber wird der Schutt östlich von Wallhausen im Winterholz und am Wege nach Hengstfeld, wo vorzügliche Hafnererde, die beste der Gegend, gegraben wird. Man glaubt hier direkt von der Lettenkohle und vom Schilfsandstein in den weißen Keuper zu kommen, so nehmen die Stubensande überhand. Auch der Lehm mit den Feuersteinen darüber ist sandig und weiß. Dieser Keuperschutt zieht sich über Kühnhardt bis über Reubach hinaus. Kühnhardt liegt auf Schilfsandstein, der im Orte selbst gebrochen wird; gleich über dem Orte liegen grobe Sande und rothe Mergel, die beide offenbar aus dem Keuper stammen und von sandigem Lehm und Quarzgeschieben bedeckt sind. Das Feld zwischen Kühnhardt und Reubach heißt das „Hafnersfeld“, früher wurde daher wohl auch hier Hafnererde gegraben. Am Wege von Reubach nach Weikersholz liegen unter dem Lehm grobe Geschiebe von Quarz und Keupersandsteinen. Roßbürg liegt auf Stubensanden, die auf Gipsmergeln lagern.

Der Lehm ist nicht sehr verbreitet in dem Bezirk und spielt daher keine große Rolle. Er ist wenig mächtig, sandig und liefert daher nur mittelmäßige Böden. Die mit demselben auftretenden Quarzgeschiebe sind bei der Bestellung der Felder lästig und nützen die Ackergeräthschaften stark ab. Der Bauer von Gröningen, Bölgenthal und Wallhausen heißt daher diese Böden „Eisenbeißer“.

| Von den neueren geologischen Bildungen erwähnen wir nur die Kalktuffe zu beiden Seiten der Jagst, an der Einmündung des Neidenfelser Thales unterhalb des Schlosses Burleswagen. Das Thal erweitert sich an dieser Stelle vorübergehend, was sonst in den Encrinitenbänken, die hier in der Thalsohle anstehen, nicht der Fall zu sein pflegt und was, wie das Auftreten von Kalktuff, daran erinnert, daß man sich hier schon in der Nähe der Anhydritgruppe befindet.

Die Gebirgsschichten des Bezirkes fallen der Richtung des Jagstthales entgegen, süd-südöstlich, dem allgemeinen schwäbischen Gesetze folgend gegen die Alb. Die Neigung des Plateaus des weißen Keupersandsteins gegen Süden ist nur eine sehr schwache. Der höchste Punkt im Norden bei Mariä-Kappel, Ochsengreut, liegt 554 m hoch; in dem Waldtheil Rotheletten, westlich von Breitenbach, auf der Markung Ellenberg, also schon im Oberamt Ellwangen, aber hart an der südlichen Bezirksgrenze, erreicht der weiße Sandstein noch die Höhe von 518 m und etwas westlich im Waldtheil Brand der Markung Jagstzell 516 m.

Das Fallen der Schichten ist aber in der That ein viel stärkeres, als man hienach glauben könnte, wie aus einer Vergleichung der Höhenlage der Schichten im Jagstthale und der angrenzenden Ebene sich ergibt. Muschelkalk und Lettenkohle erheben sich in dem höchsten Punkte des fränkischen Plateaus bei Langenburg auf nahezu 500 m, bei Crailsheim am Sauerbrunnen 411,7 m, am Schleifsee 414,9 m, bei Jagstheim 403 m. Nur 12 m höher (415,9 m) als der letztere Punkt liegt bei Schweighausen schon die untere Grenze des weißen Keupersandsteins, die bei Rudolfsberg 519,7 m hoch liegt. Die Mächtigkeit des weißen Keupers beträgt bei Mariä Kappel (519,7 bei Rudolfsberg bis 554 bei Ochsengreut) nur 35 m; bei Rechenberg vom Einfluß der Roth (440,6 m) bis zum Waldtheil Brand (516,0 m) 76 m; vom Bachbett bei Schweighausen (415,8 m) bis zum Fuß des Hohenbergs auf der Markung Rosenberg (509,8 m) gegen 100 m.

Der weiße Keupersandstein nimmt daher gegen Süden sehr bedeutend an Mächtigkeit zu, und die Schichten des Bezirkes zeigen trotz der schwachen Neigung des Sandsteinplateaus gegen Süden ein nicht unbedeutendes Einfallen in dieser Richtung, was erst, wenn man die schon außerhalb des Bezirkes gelegene Liasplatte und damit einen bestimmteren Horizont erreicht hat, als ihn der Keuper bietet, recht augenfällig wird.

| Nach einer planimetrischen Messung auf der Oberamtskarte von Crailsheim ergibt sich folgende Verbreitung der geognostischen Formationen auf der Bezirksoberfläche:
Muschelkalkgruppe 7,00 qkm oder 2,07 %
Lettenkohlengruppe 50,97
15,08
Keupergruppe 279,96
82,85

Von dem Areal der Keuperformation entfallen auf die Hochflächen des Stubensandsteins 77,22 qkm oder 22,85 % der ganzen Bezirksfläche.


Erhebungen und Höhenbestimmungen [9].

Der niedrigste Punkt des Bezirkes liegt im Jagstthal an der Oberamtsgrenze unterhalb der Heinzenmühle, wo der Wasserspiegel der Jagst nur noch etwa 358 m ü. d. M. Die höchste Erhebung dagegen im Bezirk ist im Walde Ochsengreut bei Mariä-Kappel, dessen höchste Stelle 554 m erreicht. Weitere hochgelegene Punkte sind: der Herdenberg bei Westgartshausen 542 m, der Burgberg bei Ober-Speltach 534 m, die Winterhalde bei Vehlenberg 534 m, der Kresberg bei Lustenau 526 m, die lange Hut bei Wildenstein 518 m, der Haarbachwald bei Mainkling 518 m, der Mörterwald bei Hinter-Uhlberg 515 m.

Die Thalsohle der Jagst steigt von 358 m bei Bölgenthal hinauf zu 409 m an die Bezirksgrenze bei Stimpfach. Die mittlere Höhe der Jagstsohle berechnet sich also für den Bezirk auf 384 m. In ähnlicher Weise erhält man für die mittlere Höhe der Speltachsohle 418 m, für die Maulachsohle 414 m, für die Sohle des Reiglersbaches 424 m und für die Sohle der Gronach 406 m. Im Flußgebiet der Jagst nehmen demnach, innerhalb des Oberamtes, die Thalsohlen eine mittlere Höhe von 405 m ü. d. M. ein. Im Gebiet der Wörnitz dagegen liegen die hieher gehörenden Thalsohlenstrecken der Roth und des Schönbachs in einem mittleren Niveau von 469 m.

Das Plateau des Stubensandsteins der Crailsheimer Hardt schwankt in seiner Höhe zwischen 492 m und 554 m, erreicht also im Mittel 513 m.

Namhafte Höhenunterschiede zeigen: Ochsengreut-Ellrichshausen 107 m, Bölgenthalerfeld-Jagstsohle 106 m, Herdenberg-Westgartshausen| 105 m, Zimmerschlag-Goldbach 104 m, Burgberg-Speltachthal 104 m, Steinbacherfeld-Weipertshofen 88 m, Sandberg-Honhardt 75 m, Kresberg-Lustenau 74 m.

Von der Bezirksoberfläche fallen in die Höhenzone:

zwischen 300 und 400 m ü. d. M. 4,51 qkm oder 1,33 %
400
500
293,43
86,83
500
600
39,99
11,84


Trigonometrische Höhenbestimmungen.

Die den nachstehenden Höhenpunkten beigefügten lateinischen und griechischen Buchstaben bezeichnen die Gesteinsschichten, welche die unmittelbare Unterlage der Punkte bilden und zwar bedeutet für:

Die Schichten der Muschelkalkformation:
Mα Wellendolomit und Wellenmergel.
Mβ Wellenkalk.
Mγ Anhydritgruppe mit Steinsalz.
Mδ Hauptmuschelkalk.
Mε Trigonodusdolomit und Trigonoduskalk.
Mζ Lettenkohlengruppe.
Die Schichten der Keuperformation:
Kα Gipsmergel.
Kβ Schilfsandstein (Stuttgarter Werkstein).
Kγ Mittlere bunte Mergel.
Kδ Stubensandstein (Semionotus-Sandstein.)
Kε Obere Knollenmergel.
Kζ Bonebedsandstein.

Weitere Höhenangaben finden sich in: Württ. Jahrbücher Jahrg. 1871 Anhang S. I ff. und 1877 Heft V S. 172 ff.

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Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem Meere.
Meter.
 1. Markung Crailsheim.
Crailsheim, Stadtkirchthurm, Knopf 460,370
Crailheim, Stadtkirchthurm, Erdfl., nördl. Seite (Mζ) 412,72
Crailsheim, Rathhausthurm, Knopf 465,48
Crailheim, Rathhausthurm, ob. Rand d. Altangeländers 442,15
Crailheim, Rathhausthurm, Erdfl., (Portalschw.) (Mζ) 410,85
Bahnhof, Schwellenhöhe (Mζ) 408,42
Wasserspiegel d. Jagst am Einfl. d. Roßfelderbaches (Mδ) 394,79
Kühtrieb, Markstein, oben 406,36
KühtriebSteinbruch oberer Rand (Mζ) 405,38
Daselbst, Liegendes des 0,29 m mächtigen Bonebeds
Daselbst, (Grenze M ε,ζ)
399,22
DaselbstSohle des Kalksteinbruches (Mε) 396,98
Hardtwiesen, Signalstein, Erdfläche (Mζ) 421,97
Krekelberg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 468,50
Schleifsee, Signalstein, Erdfläche (Kα) 417,83
SchleifseeWasserspiegel des Bachs im Wegübergang
Schleifsee, (Grenze Mζ, Kα)
414,94
Lindensee, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß (Mζ) 408,01
Rother Buck, Signalstein, Erdfläche (Kα) 431,52
Hintere Heid, Markstein, Erdfläche (Grenze Mζ, Kα) 426,06
Sandbuck, Signalstein, Erdfläche (Kα) 430,50
 2. Markung Ellrichshausen.
Ellrichshausen, Kirchthurm, Knopf 481,18
Ellricshausen, Kirchhurm,Erdfläche, östliche Seite (Kα) 447,45
Dorfwiesen, Wasserspiegel des Baches a. d. Straße (Kα) 442,65
Beeghof, Pechberg, I, Signalstein, oben 526,93
Beehof, Pechberg,,Signlstein, Erdfläche (Kδ) 526,20
Daselbst, Liegendes des Stubensandsteins (Grenze K γ,δ) 524,90
DasselbstHangendes des Schilfsandsteins (Grenze K β,γ) 495 40
DasselbstLiegendes     „s Schilfsandsteins(Grenze K α,β) 468,40
Birkelbach, Teichäcker, Markstein, oben 488,22
Birkebach, Teicäcker, Marktein, Erdfläche (Kβ) 488,18
Daselbst, Liegendes der bunten Mergel (Grenze K β,γ) 493,68
Daselbst, Liegndes des Schilfsandsteins (Grenze K α,β) 471,63
|
 3. Markung Goldbach.
Goldbach, Kirchthurm, Knopf 465,95
Golbach, Kircthurm, Erdfläche, (östliche Seite) (Kα) 436,82
Vogelherdberg, Signalstein, oben 489,08
Vogelhrdberg, Signlstein, Erdfläche (Kα) 488,65
Daselbst, Grenze K α,β 493,51
Rothe Steig, Signalstein, oben 516,60
Rothe Seig Signlstein, Erdfläche (K γ,δ) 516,21
Strieth, Erdfläche an der Linde (Kδ) 524,73
Zimmerschlag, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 541,34
Schönebürg, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 530,00
 4. Markung Gröningen.
Gröningen, Kirchthurm, Knopf 467,19
Grönngen, Kirchthurm, Erdfläche (Mζ) 431,78
Wasserspiegel der Gronach unter dem Steg 409,28
Grund, oberer Rand des Steinbruchs 385,27
Wasserspiegel der Jagst am Einfluß d. Gronach (Liegendes
      der Encrinitenkalke (Grenze M γ,δ)
370,28
Hardt, Markstein an der Bahn, Erdfläche (Mζ) 438,11
Hadt, Wasserspiegel des Baches (Mζ) 434,11
Anhausen, Ruine, Erdfl. (nördl. Seite) (Feuersteinschutt) 463,93
Anhäuser Äcker, Signalstein, Erdfläche (Feuersteinschutt) 470,76
Bölgenthal, Bogelfeld, Signalstein, Erdfl. (Lehm auf Mζ) 464,24
Rothäcker, Signalstein, Erdfläche (Mδ) 426,58
Rothcker, Liegendes der Lettenkohle (Grenze M δ,ζ) 428,88
Bronnholzheim, Kirchthurm, Knopf 450,04
Bronnhlzheim, Kirchhurm, Erdfl., nordöstl. Seite (Mζ) 422,69
Bronnhlzheim, Wasserspiegel der Gronach a. d. Straße 418,59
Gronäcker, Signalstein, oben 441,10
Groncker, Signlstein, Erdfläche (Kα) 440,60
Greutfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα) 453,94
Schleehardshof, Batzenäcker, Signalstein, Erdfläche (Kα) 456,41
Triftshausen, Höhe, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Mζ) 465,88
 5. Markung Gründelhardt.
Gründelhardt, Kirchthurm, Knopf 489,62
Gründlhardt, Kirchhurm, Erdfläche (nördl. Seite) (Kγ) 453,20
Rothenberg, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 470,42
Rothnberg, Grenze K β,γ 440,80
Niederbach, Wasserspiegel des Baches 433,52
Hirschwirth’s Bierkeller, Straßenfahrbahn 463,33
|
Hirschwirth’s Bierkeller, Steinbruch ob. Rand
      (Verwerfungslinie K β,γ)
470,02
Daselbst, Hangendes des ungestörten Werksteins (Kβ) 468,87
Berg, Steingrube, Liegendes der 0,43 m mächtigen
      Schichte des untersten Kδ (Grenze K γ,δ)
488,06
Nonnenkappel, Markstein am Waldrand, Erdfläche (Kδ) 491,17
Stöck, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 498,68
Spaichbühl, Kapelle, Thurm, Knopf 486,74
Spaicbühl, Kaplle, Thrm, Erdfl. nördl. Seite (Kβ) 469,75
Höhe II, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 477,75
Schwarzmühle, höchste Stelle der Äcker (Kβ) 480,33
Viehwasen, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche (Kδ) 510,69
Markertshofen, Erdfläche im Ort (Kα) 408,90
Hinter-Uhlberg, Wohnhaus Nr. 17, Knopf 521,74
HinterUhlberg, Wohnaus N 10Erdfläche am südlichen
      Giebel (Kδ)
510,22
Großfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 514,54
Mörterwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 514,56
Hellmannshofen, unteres Feld, Markstein, oben 431,91
Hellmanshofen, untres Fld, Wasserspiegel des Bachs 431,48
Wasserspiegel der Speltach am Einfluß d. Stettbachs (Kα) 414,18
 6. Markung Honhardt.
Honhardt, Kirchthurm, Knopf 461,40
Honardt, Kirchhurm, Erdfläche (Thürschwelle) (Kα) 426,96
Sandhof, Sandberg I, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 502,00
Mainkling, Pförchacker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 504,23
Haarbachwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 518,03
Hirschhof, Sägmühle, Erdfl. am nördl. Giebel d. Wohnh. 498,96
Daselbst, Wasserspiegel des Sees (Rothursprung) 497,35
Vorder-Uhlberg I, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 509,90
Altenfelden, Stetterberg II, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 459,38
Im vorderen Berg, Werksteinbruch oberer Rand (Kβ) 454,70
0vorderen Brg, Werkstinbruch Hang. der festen Felsen 453,26
0vorderen Brg, Werkstinbruch Sohle (Grenze K α,β) 448,40
Daselbst, Wasserspiegel des Baches (Kα) 431,48
Forstwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 509,83
Wasserspiegel der Speltach am Einfluß d. Stettbaches (Kα) 414,18
Bechhof, Buzenberg, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 468,14
Bechof, Buzeberg, höchste Stelle, Erdfläche (Kγ) 484,05
Bechof, Buzeberg, Grenze K β,γ im Steinbruch 461,20
Daselbst, Sohle des Werksteinbruches (Kβ) 454,27
Hinterhof, Signalstein, Erdfläche (Kα) 435,09
Steinbach, Rohrhalde, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 456,63
|
Steinbach, Hochwart, höchste Stelle, Erdfläche (Kβ) 473,03
Eckarroth, Langäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 487,84
Obergoldberg I, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 455,93
Gauchshausen, höchste Stelle des Henkenwaldes (Kδ) 488,06
 7. Markung Jagstheim.
Jagstheim, Kirchthurm, Knopf 441,60
Jagsteim, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (Kα) 408,74
Bahnhof, Schwellenhöhe 408,53
Wasserspiegel der Jagst am Einfluß der Speltach 403,00
Kaiholz, höchste Stelle, Erdfläche (Kβ) 460,40
Lerchenberg, Signalstein, Erdfläche, (Kα) 443,17
Schafhalde I, Signalstein, Erdfläche (Kα, Dolomit) 455,94
Alexandersreut, Wohnhaus des Michael Ludwig,
      Erdfläche am nordwestlichen Giebel (Kα)
423,91
Pfannenberg, höchste Stelle der westlichen Kuppe (Kδ) 484,91
Greut, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 452,34
Im Hölzlein, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 451,12
 8. Markung Ingersheim.
Ingersheim, Stockäcker II, Signalstein, Erdfläche (Kα) 412,89
Lerchenberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 443,17
Schwarzfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα, Gips) 421,09
Schwarfeld, Hangendes d. oberen Gipslagers i. Steinbr. 419,29
Schwarfeld, Liegendes d. oberen Gipslagers i. Steinbruch 414,91
Altenmünster, Kirchthurm, Knopf 446,92
Altenmnster, Kirchhurm, Erdfl. westl. Seite (Mζ, Kα) 417,36
Heerstraße, Signalstein, oben 422,46
Heertraße, Signlstein, Erdfläche (Kα) 422,03
 9. Markung Lautenbach.
Bernhardsweiler, Kirchthurm, Knopf 527,84
Bernharsweiler, Kirchhurm, Erdfläche, westl. Seite (Kδ) 498,29
Hohenstraße, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 502,19
Neustädtlein, Buckäcker IV, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 505,45
Kapperfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 508,01
Scheitelwasen, Quellsee der Roth, Wasserspiegel (Kδ) 488,83
Buckenweiler, Gassenfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 496,04
 10. Markung Leukershausen.
Leukershausen, Kirchthurm, Knopf 504,25
Leukerhausen, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (Kα) 475,71
|
Weiherwehr, Markstein, oben (Kβ) 477,91
Horschkerfen, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß
      (Grenze K α,β)
470,69
Bötschenhof, Erdfläche am südlichen Giebel (Kβ) 474,39
Ruhefeld, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 480,15
Kirrfeld, Markstein, oben (Grenze K β,γ) 473,72
Kirreld, Steinbruch des M. Dorsch, oberer Rand 476,89
Daselbst, Hangendes der rothen Werksteinfelsen (Kβ) 469,73
Daselbst,Liegendes ds rothen Werksteinfelsen 466,30
Bergertshofen, Kapelle, Thurm, Knopf 478,45
Bergerthofen, Kaplle, Thrm, Erdfl., südl. Seite (Kα) 462,30
Grund, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß (Kα) 454,84
Prädikaturwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 538,19
Haselhof, Mädlesäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 525,30
Seelgenstadt, Seelgenstädter Feld, Signalstein, Erdfl. (Kδ) 533,04
Waidmannsberg, Holzäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 525,27
 11. Markung Lustenau.
 11. (Markt-Lustenau.)
Lustenau, Kirchthurm, Knopf 493,32
Lustnau, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (Kα) 458,10
Rothmühle, Erdfläche an der nördlichen Ecke des Wohnh. 447,78
Wasserspiegel des Schönbachs am Einfl. d. Asbachs (Kα) 447,12
Mühlbuck, Hangendes des Werksteins (Kβ) 480,62
Mühlbuck, Liegendes ds Werksteins 474,03
Kresberg, Kapelle, Knopf des Thürmchens 529,60
Kreserg, Kaplle, Erdfläche, südl. Seite (Kδ) 510,83
Kresberg II, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 526,00
Kohlrangen, höchste Stelle im Wald, Erdfläche 512,70
Ruhspitz, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 484,00
Ruhpitz, Hangendes des Werksteins (Kβ) 479,76
Schifflachenfeld, Markungsgrenzstein, Erdfläche (K α,β) 475,75
Tempelhof, Schloß (Inspektorswohn.), Thürschw. ob. (Kα) 458,13
Bräunersberg, Sandacker I, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 512,98
Weiherholz, Landesgrenzstein Nr. 128, Erdfläche (Kγ) 453,91
Weihrholz, Wasserspiegel d. Bäche a. Zusammenfl. (K α,γ) 450,73
Gaisbühl, Holderäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 498,71
Hoffeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 487,67
 12. Markung Mariä-Kappel.
Mariä-Kappel, Kirchthurm, Knopf 530,86
MariäKappel, Kirchhurm, Erdfläche östliche Seite (Kδ) 502,04
Ochsengreut, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 554,00
|
Hohenberg, höchste Stelle der Felder, Erdfläche (Kδ) 532,00
Rudolfsberg, Buckäcker I, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 528,91
Rudolfberg, höchste Stelle der Straße, Erdfläche (Kδ) 531,21
Rudolfberg, Liegendes des Stubensandsteins (Gr. K γ,δ) 519,71
Wüstenau, Markstein, oben 462,43
Wüstnau, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß 461,62
Daselbst, Liegendes des Schilfsandsteins (Grenze K α,β) 472,27
 13. Markung Matzenbach.
Matzenbach, Thurm, Knopf 515,74
Matzebach, Thrm, Erdfläche (Thürschwelle) (Kδ) 500,62
Vogelbuck, Markstein auf der höchsten Stelle, Erdfl. (Kδ) 508,40
Ladenfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 501,54
Melbersmühle, Wasserspiegel des Weihers am Einfluß
      des Kanals der Spitzenmühle (Kδ)
463,20
Daselbst, Markungsgrenzstein, Erdfläche (Kδ) 464,15
Krettenbach, Hutäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 491,10
Brückfeld, Markstein, oben (Kδ) 491,24
Grillenbuck, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 501,51
Kohlfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 503,04
Fichtenhof, Wasenäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 508,10
 14. Markung Ober-Speltach.
Ober-Speltach, Kirchthurm, Knopf 446,17
Ober-Seltach, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (Kα) 423,22
Wasserspiegel der Speltach unter der Kirchbrücke (Kα) 421,13
Geigersberg, Signalstein, Erdfläche (Kα, Dolomit) 454,75
Eichwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kα) 486,63
Steinesäcker, Signalstein, Erdfläche (Kα, Dolomit) 458,49
Bonolzhof, Wassersp. d. Buchbaches unter d. Straßenbrücke 432,75
Waldbuch, Kuhfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα, Dolomit) 455,20
Steinehaig, nördliche Scheuer, Erdfläche (K β,γ) 475,22
Müllershölzle, Oberamtsgrenzstein, Erdfläche (Kγ) 477,25
Neuberg, Brunnenschacht beim Haus, Hangendes der
      Werksteinfelsen (Kβ)
465,72
Daselbst, Liegendes der Werksteinfelsen (Kβ) 462,29
Daslbst, höchste Stelle des Feldes (Kβ) 468,47
Schloßbuckel, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 458,87
Groß-Heiligenholz, Markstein, Erdfläche (Kβ) 482,06
Groß-Heiigenholz, höchste Stelle, Erdfläche (Kβ) 483,48
Burgberg, Jägerhaus, Deckplatte des Kamins 544,00
Burgberg I, Signalstein. Erdfläche (Kδ) 533,51
Hofstatt am Burgberg, Markstein, Erdfl. (Grenze K β,γ) 503,71
|
Hofstatt am Burgberg, Hang. der Kβ-Felsen im Steinbruch 493,79
Hoftatt mBurgerg, Lieg. der Kβ-Fesen i Steinb 488,64
Seeleswasen, Signalstein, Erdfläche (Kα) 433,78
Wasserspiegel der Speltach am Einfl. d. Reinsweilerbaches 433,13
 15. Markung Onolzheim.
Onolzheim, Kirchthurm, Knopf 447,14
Onolheim, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (Kα) 416,09
Wasserspiegel d. Maulach a. Einfl. d. Butzenbachs (Mζ, Kα) 412,76
Kirchweg, Hangendes des Gipslagers (Kα) 421,90
Kircweg ,Sohle des Gipsbruchs (Kα) 417,43
Blöckweg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 440,93
Wanne, höchste Stelle, Erdfläche (Kα, Dolomit) 494,08
Baierbacherrain, höchste Stelle, Erdfläche (Kα) 462,86
Wasserspiegel der Maulach an der Markungsgrenze 420,21
Kreuzberg I, Signalstein, Erdfläche (Kα) 453,13
Erbsenhügel, Signalstein, Erdfläche (Mζ, Kα) 424,32
Hörnleswald, höchste Stelle, Erdfläche (Kα) 456,56
Kirchenschlag, höcste Stle Erdläche (Kα, Dolomit) 460,00
 16. Markung Rechenberg.
Rechenberg, Kirchthurm, Knopf 486,02
Recheberg, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite (Kδ) 462,00
Hammerschmiede, Wasserspiegel d. Rothb. unt. d. Brücke 440,73
Wasserspiegel des Rothbaches am Einfl. d. Kreßb. (K γ,δ) 440,61
Schloßfeld, Markstein, Erdfläche (Kδ) 478,72
Hutäcker II, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 488,05
Hübnershof, Hübnersberg, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 503,24
Hübneshof, Wohnhaus, Erdfläche a. d. nördl. Ecke (Kδ) 503,43
 17. Markung Roßfeld.
Roßfeld, Kirchthurm, Knopf 460,12
Roßfld, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (Kα) 437,12
Schanzbuck, Signalstein, Erdfläche (Kα) 452,24
Sauerbronnen, Erdfläche am Eingang (Grenze Mζ, Kα) 411,65
Wasserspiegel der Maulach am Einfluß des Hagenbachs 425,62
Hasenbühl, Signalstein, Erdfläche (Kα) 441,44
Ölhaus, östliches Wohnhaus, Erdfläche (Kα) 443,24
Hohenschlag, höchste Stelle, Erdfläche (Kβ) 512,70
Saarberg, höchste Stelle, Erdfläche (Kα, Dolomit) 484,34
Hagenhof, Wachholderfeld, Signalstein, Erdfläche (Kα) 441,98
Maulach, Reusenberg II, Signalstein, Erdfläche (Kα) 447,22
|
 18. Markung Satteldorf.
Satteldorf, Kirchthurm, Knopf 459,98
Sattldorf, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (Mζ) 423,81
Hornberg, höchste Stelle, Erdfläche (Kα) 465,00
Fuchsberg, Steinbruch, oberer Rand (Kβ) 488,13
Daselbst, Hangendes der festen Werksteinfelsen (Kβ) 485,08
Daslbst, Sohle des Steinbruchs (Kβ) 476,18
Auhof, Langäcker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Mζ) 443,04
Im Beuerlbacher-Einschnitt, Grenze Mζ, Kα 429,10
Burleswagen, Lohrberg, Signalstein, Erdfl. (Lehm a. Mζ) 429,65
 19. Markung Stimpfach.
Stimpfach, Kirchthurm, Knopf 454,43
Stimfach, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite (Kα) 416,81
Wasserspiegel der Jagst am Einfluß des Reiglersbaches
      unter dem Wehr (Kα)
406,83
Rauwiesen, Signalstein, Erdfläche 411,01
Schliffäcker, Markstein, oben 417,84
Schliffcker, Grenze K β,γ 422,19
Bahnhof, Schwellenhöhe 411,91
Randenweiler, Starkäcker, oberer Rand d. Werksteinbruches 441,95
Daselbst, Hangendes der Werksteinfelsen (Kβ) 440,23
Daslbst, Sohle des Steinbruchs (Kβ) 428,20
Fuchswasen, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 452,19
Stimpfacherberg, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 462,61
Siglershofen, Bergfeld, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 460,90
Oberer Raitler, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 499,06
Hörbühl, Wechselhut, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 492,32
 20. Markung Tiefenbach.
Tiefenbach, Kirchthurm, Knopf 448,04
Tiefebach, Kirchhurm, Erdfläche, nordöstl. Seite (Mδ) 416,81
Wiesberg, Erdfläche am Walde (Lehm auf Mζ) 427,00
Wollmershausen, Leimatäcker, Signalstein, oben 443,54
Wollmeshausen, Leimatcker, SignasteinErdfl.
      (Lehm auf Mζ)
443,22
 21. Markung Triensbach.
Triensbach, Kirchthurm, Knopf 456,59
Trienbach, Kirchhurm, Erdfläche, nordöstl. Seite (Mζ) 429,17
Loh, Signalstein, Erdfläche (Kα) 436,73
Ober-Stöckig, Erdfläche am Waldsaume (Kα) 438,81
|
Saurach, Eichwald I, Signalstein, Erdfläche (Kα) 434,57
Daselbst, Wasserspiegel des Baches (Grenze Mζ, Kα) 432,02
 22. Markung Unter-Deufstetten.
Unter-Deufstetten, Kirchthurm, Querbalken des Kreuzes 509,59
Unter-Defstetten, Kirchhurm, Erdfläche (Plattenboden
      im Thurm) (Kδ)
479,39
Birkenbusch, Signalstein, oben 501,20
Birkebusch, Signastein, Erdfläche (Kδ) 500,69
 23. Markung Waldthann.
Waldthann, Kirchthurm, östlicher Knopf 491,25
Waldhann, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (Kα) 468,79
Wasserspiegel des Bachs unter der Dorfbrücke (Kα) 460,43
Bergbronnerfeld, Markstein, oben (K α,β) 476,32
Wasserspiegel d. Rothbaches unter d. Straßenbrücke (Kα) 461,31
Hirtenwasen, Markstein, oben 485,26
Daselbst, Steinbruch, oberer Rand (Kγ) 486,63
Daslbst, Hangendes der Werksteinfelsen (Kβ) 477,35
Daslbst, Liegendes dr Werksteifelsen (K 472,88
Asbach, Wasserspiegel des Asbachs am Einfluß des
      Mühlkanals
454,06
Leixelbühl, Signalstein, Erdfläche (Kα) 467,95
Bergbronn, Wirthshaus, Knopf auf dem östlichen Giebel 528,83
Lustenauerfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 516,33
Vehlenberg, Birkenfeld, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 511,05
Winterhalde, höchste Stelle im Wald, Erdfläche (Kδ) 534,04
Stegenholz, höchste Stelle im Wald, Erdfläche (Kδ) 517,85
Stegenhof, Wohnhaus, Erdfläche am südl. Giebel (Kβ) 482,69
Steinäcker bei Bergbronn, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 526,18
Neuhaus, Gasthaus, Knopf auf der östlichen Firstspitze 547,04
Neuaus, Gastaus, Erdfläche (Kδ) 533,69
 24. Markung Weipertshofen.
Weipertshofen, Kirchthurm, Knopf 448,22
Weipershofen, Kirchhurm, Erdfläche (Kα) 424,30
Mühle, Erdfläche am Eingang (Thürschwelle) 421,48
Wasserspiegel des Reiglersbachs unter der Mühle 419,02
Bläßlesberg, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 489,79
Hoffeld, Markstein, Erdfläche (Kα) 436,74
Strickfeld, Markstein, oben (Kα) 426,92
Wasserspiegel d. Reiglersbachs am Einfl. d. Schippersb. 426,52
Gerbertshofen, Grünlesfeld, Signalstein, Erdfläche (Kβ) 461,77
|
Steinbach am Wald, Rehhut, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 512,12
Pfannenberg, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 504,10
Käsbach, südliches Wohnhaus, Erdfläche (Kβ) 464,73
Sixenwald, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 514,42
 25. Markung Westgartshausen.
Westgartshausen, Kirchthurm, Knopf 474,65
Westgarthausen, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite 436,93
Retzkling, Signalstein, Erdfläche (Kα) 472,56
Retzling, Grenze K α,β 476,03
Daselbst, Hangendes der Felsen im Werksteinbruch 490,07
Daslbst, Liegendes der Felen im Werkst 480,33
Vogelbuck I, Signalstein, Erdfläche, (Kα Dolomit) 475,67
Laubberg, Signalstein, Erdfläche (Kα Dolomit) 457,59
Schlechtenberg, Signalstein, Erdfläche (Kα) 457,13
Frauenberg, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 530,75
Pfarrholz, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 539,62
Herdenberg, höchste Stelle, Erdfläche (Kδ) 541,71
Wegses, bei Wegses, Signalstein, Erdfläche, (Kδ) 532,91
Lohr, Altes Schloß, Signalstein, Erdfläche (Kγ) 479,90
Daselbst, Hangendes der 5,7 m mächtigen
      Werksteinschiefer
474,32
Schüttberg, Markstein am Kreuzweg, Erdfläche (Kδ) 506,26
Vogelbuck II, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 494,44
Mittelmühle, Wohnhaus, Erdfläche (Kα) 444,21
Daselbst, Wasserspiegel bes Reiglersbaches am Einfluß
      des Mühlkanals (Kα)
441,06
 26. Markung Wildenstein.
Wildenstein, Kirchthurm, Knopf 541,50
Wildestein, Kirchhurm, Erdfl. a. d. nordöstl. Ecke (Kδ) 516,41
Lange Hut I, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 518,05
Erbsenäcker, Signalstein, Erdfläche (Kδ) 505,88
Wäldershub, Stöckfeld, Wasserspiegel der Quelle (Kδ) 505,38
Lehenbusch, Signalstein, oben 514,38
Lehebusch, Signlstein, Erdfläche (Kδ) 514,09
Kohlplatte, Markstein, Erdfläche (Kδ) 515,39
Großenhub, Markstein beim Ort, oben (Kδ) 514,32
|
Gewässer.

Der Flächenraum sämmtlicher Gewässer im Oberamtsbezirk beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung vom Jahr 1835 von den Seen und Weihern 293 Morgen 21,5 Rth. oder 92,36 ha, von den Flüssen und Bächen 3657/8 Morgen 12,3 Rth. oder 115,32 ha.


Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

Der Bezirk gehört zum größten Theil durch Jagst und Kocher ins Rheingebiet, zum kleineren Theil durch die Wörnitz ins Donaugebiet.

Die Jagst strömt mitten durch ihn von Süden nach Norden, von der Oberamtsstadt an mehr nach Nordwesten; fließt vorbei an Stimpfach, Steinbach, Jagstheim, Ingersheim, Crailsheim, Burleswagen und verläßt oberhalb Lobenhausen, Oberamts Gerabronn, den Bezirk. Länge der Jagst im Bezirk 30,3 km (die Flußgefälle und die Wassergebiete der Jagst s. S. 31 u. 32). Auffallend ist das für den Oberlauf eines Flusses sehr geringe Gefälle der Jagst auf der Strecke Schweighausen-Crailsheim, es beträgt im Mittel nur 0,096 Prozent der Wasserbahn. Nach dem Eintritt in den Hauptmuschelkalk unterhalb Crailsheim, nachdem die schwer zerstörbare Flußschwelle der Muschelkalkdolomite überwunden ist, steigt das Gefälle sofort wieder auf 0,237 Proz. Diese Verhältnisse veranlassen eine gefährliche Aufstauung der Hochwassermassen bei und oberhalb der Stadt Crailsheim, und so kommt es, daß die für gewöhnlich so harmlose Jagst hier zu Zeiten großen Schaden anrichtet. In frischer Erinnerung ist das Hochwasser vom 27. Dezember 1882, welches die von der Stadt zum Bahnhof führende Hauptstraße, sowie sämmtliche dahin zielenden Fußwege so vollständig überschwemmte, daß man nur noch auf weiten Umwegen über die Eisenbahnbrücke zum Bahnhof gelangen konnte. Am gleichen Tage durchbrach die Jagst den Bahndamm zwischen Stimpfach und Jagstzell und machte die Bahn daselbst unfahrbar. Am Armenhaus zu Crailsheim sind Hochwassermarken angebracht. Der höchste Stand wurde hienach erreicht am 29. Juli 1789. Dann folgen: 1824 am 30. Oktober, 1760, 1799 den 28. Februar und 15. Mai, 1724; die tiefste Marke zeigt 1779, 29. Januar. Bei Mittel- und Niederwasser führt die Jagst dagegen nur mäßige Wassermengen. Es passiren an der Kalkmühle bei Crailsheim beim| niedersten Wasserstand nur 0,55 cbm, bei Mittelwasser aber 1,51 cbm in der Sekunde.

In die Jagst gehen von rechts her der muntere, mit 0,592 Prozent Gefäll über Rechenberg fließende, nach einem Lauf von 15,1 km. noch ziemlich oberhalb Jagstzell, Oberamts Ellwangen, einmündende Rothbach, der gegenüber von Randenweiler einmündende Seegraben, bei Stimpfach der von der Mittelmühle an 9,8 km lange Reiglersbach, welcher auf der genannten Strecke 34,23 m oder 0,349 Prozent Gefäll hat und im Mittel in der Sekunde 0,07 cbm Wasser führt, oberhalb Jagstheim der Degenbach, vor Ingersheim der Dempfelbach, bei Crailsheim der Trudenbach, oberhalb der Weidenhäuser Mühle der durch die Teufelsklinge herabkommende Kreuzbach, bei Burleswagen der Entenbach, gegenüber von Wollmershausen die nicht unbedeutende an Ellrichshausen und Gröningen vorbeifließende Gronach. Die bei Elpershofen, Oberamts Gerabronn, in die Jagst mündende Brettach läuft eine kurze Strecke lang durch den nördlichsten Theil des Bezirks.

Von links fließen in die Jagst: an der südlichen Oberamtsgrenze der Henkenbach, unterhalb Stimpfach der Goldbach, bei Steinbach der Klingenbach, Steinbach und Brunnenbach, bei Jagstheim die 10,6 km lange Speltach, welche vom Zusammenfluß der Quellbäche am Burgberg bis zur Mündung 30,13 m oder 0,283 Prozent Gefälle hat; weiter unten beim Stöckenhof die 8,3 km lange Maulach (mit einem Gefäll von 24,12 m oder 0,292 Prozent, vom Zusammenfluß der Quellbäche bei Maulach an gerechnet), bei Ingersheim der kleine Flachbach, bei Crailsheim der Lohbach, unterhalb bei der Ölmühle der Sauerbrunnenbach (Roßfelderbach), weiterhin der Lindenbach, der Schmidtebach und endlich der von Triensbach herkommende bei Lobenhausen einmündende Grundbach.

Von diesen Bächen sind nur bedeutend der aus verschiedenen Waldbächen der Crailsheimer Hardt zusammenrinnende Reiglersbach, die Gronach und die beiden aus der Nähe des Burgberges kommenden Flüßchen Speltach und Maulach.

In die Bühler und dadurch in den Kocher fließt von der südwestlichen Ecke des Bezirks der von Vorder-Uhlberg herkommende Nesselbach, während südlich von Vorder-Uhlberg beim Hirschhof die blinde Roth entspringt, die genau südlich dem Kocher zustrebt.

(Fortsetzung S. 33.)
|
Flußgefälle der Jagst [10].
Flußstrecken zwischen: Höhe der
einzelnen
Stellen
über dem
Meere
Länge d.
Wasserbahn
zwischen 2
benachbarten
Punkten
Gefälle Mittlere
Breite
des
Fluß-
bettes
abso-
lutes
in
Meter
relatives
in Pro-
zent der
Wasser-
bahn
I. Sekt.: Richtung Nordost-Südwest. Meter Meter
Ursprung (Quelltopf bei Walxh.) 517,94
Heidmühle (Gr. Lias, br. Jura) 505,81 2260 12,13 0,537 1,7
Einfluß des Baches bei Lindorf 499,02 2910 6,79 0,233 2,9
Finkenbachmündung bei Lippach 492,73 2924 6,29 0,215 3,4
Grombacheinfluß bei Lauchheim 484,98 3159 7,75 0,245 3,7
Ursprung bis Lauchheim 0/0 11.253 32,96 0,293 3,0
Geradlin. Entfernung 8,24 km.
Entfern. d. Wasserb. nach 11,25 km
Somit Thalentwicklung 1,37.
II. Sekt.: Richtung Südost-Nordwest.
Lauchheim, Grombacheinfluß 484,98
Einfluß des Banzenmühlbachs 473,06 3096 11,92 0,385 4,0
Westhausen, Reichenbachmündung 463,05 2426 10,01 0,413 7,2
372 m unter der Faulenmühle 453,81 2234 9,24 0,414 6,0
Einfluß des Aybachs bei Buch 443,07 3964 10,74 0,271 4,0
Münd. der Röhlinger Sechta 437,53 2475 5,54 0,224 4,6
Schwabsberg, Brücke 434,65 1676 2,88 0,172 9,5
Ellwangen, Rothenbachmündung 428,86 5405 5,79 0,107 11,7
Schweighausen, Straßenbrücke 415,95 13.912 12,91 0,093 9,7
Stimpfach, Einfl. d. Reiglersbachs 406,83 8149 9,12 0,112 12,3
Jagstheim, Speltachmündung 403,00 6412 3,83 0,060 15,8
Crailsheim, Münd. d. Roßfelderb. 394,79 7552 8,21 0,109 21,2
Mündung der Gronach 370,28 10.344 24,51 0,237 20,5
Kirchberg, Einfl. d. Sauerbrunn. 330,57 11.123 39,71 0,357 23,0
Elpershofen, Einfl. der Brettach 305,08 8835 25,49 0,289 21,7
Lauchheim bis Brettacheinfluß 0/0 87.633 179,90 0,205 14,9
Geradlinige Entfernung 45,9 km
Entferng. d. Wasserb. nach 87,6 km
Somit Thalentwicklung 1,91.
Ursprung bis z. Brettachmünd. 0/0 98.886 212,86 0,215 13,6
Geradlin. Entfern. v. Ursprung bis z. Brettachmünd. 43,2 km.
Entfernung d. Wasserbahn nach gemessen       98,9 km.
Somit Thalentwicklung 2,29.
|
Areal der Wassergebiete [11].
Namen der Gebiete Flächeninhalt
in
Bemerkungen
qkm QMln.
Einzugsgeb. d. Jagst 222,36 4,041 In Ellwangen; direkt unter der Rotenbachmündung.
Gebiet kleiner Bäche 20,94 0,380 Zwischen Rotenb. u. Glasbachmünd.
     „     des Kreßbachs 8,25 0,150 Mündung bei Rindelbach.
     „     des Fischbachs 17,12 0,311 Münung unweit Dietrichsweiler.
     „     d. Rechenbacher Rothb. 35,42 0,643 Von d. Quellengebieten b. Wäldershub, Wildenstein u. Matzenbach bis z. Einmünd. in die Jagst bei Schweighausen.
Gebiet des Glasbaches 21,08 0,383 Von d. Quellengeb. bei d. Spitzen-Sägm. u. bei Rosenberg bis zur Münd. in die Jagst b. Schweigh.
Einzugsgeb. d. Jagst 325,17 5,908 Bei Schweighausen, oberh. Jagstz., direkt unt. d. Glasbachm.
Gebiet kleiner Bäche 38,40 0,697 Zwischen der Glasbach- und der Lohbach-Münd. bei Crailsheim.
     „     des Sulzbachs 13,21 0,240 Münd. 2 km unterhalb Jagstzell.
     „     des Reiglersbachs 25,90 0,470 Von d. Quellengeb. bei Bergbronn bis zur Münd. in die Jagst bei Stimpfach.
     „     des Steinbachs 7,84 0,142 Mündung bei Steinbach.
     „     des Degenbachs 9,87 0,179 Mündung unterhalb Steinbach.
     „     der Speltach 37,08 0,673 Von d. Quellengebieten am Burgberg b. Steinehaig u. Gründelh. bis zur Münd. bei Jagstheim.
     „     der Maulach 26,05 0,473 Mündung unterhalb Jagstheim.
     „     des Dempfelbachs 5,35 0,097 Münung bei Ingersheim.
     „     des Truidenbachs 12,94 0,235 Münung bei Crailsheim.
Einzugsgeb. d. Jagst 501,81 9,114 In Crailsheim; direkt unter der Einmünd. des Lohbachs.
Gebiet kleiner Bäche 38,21 0,694 Zwisch. d. Lohb.- u. d. Gronach-M.
     „     der Gronach 27,41 0,497 Von den Quellengeb. b. Ellrichshausen bis zur Münd. in die Jagst, oberh. der Gaismühle.
Einzugsgeb. d. Jagst 567,43 10,305 Ob der Gaismühle; dir. unter der Gronachmündung.
Gebiet kleiner Bäche 69,10 1,255 Zwischen Gronach- u. Brettach-M.
     „     der Brettach 182,68 3,318 Von den Quellengebieten oberh. Brettheim, Wiesenbach, Blaufelden u. Michelbach a. d. Lücke bis zur Mündung.
Einzugsgeb. d. Jagst 819,21 14,878 In Elpershofen; direkt unt. der Brettachmündung.
|
(Fortsetzung von S. 30.)

In die Wörnitz fließen die bei Riegelbach aus dem Schönbach und dem Schwarzenbach sich vereinigende Zwerg-Wörnitz, die über Deufstetten herabkommende Rothach (Deufstetter-Roth), die gerade oberhalb Mönchsroth mit einer mittleren Wassermenge von 0,14 cbm per Sekunde das Land verläßt und bei Willburgstetten in die Wörnitz fällt. Der Schwarzenbach (Asbach) hat ein Regengebiet von 23,25 qkm, während das Gebiet des Schönbachs 15,71 qkm umfaßt. Das Einzugsgebiet der Zwerg-Wörnitz bei Riegelbach beträgt daher 38,96 qkm.

Von den Thälern ist eigentlich nur das Jagstthal von einiger Bedeutung, das, bis unterhalb Crailsheim weit und auf beiden Seiten von waldigen Keuperhöhen begleitet, eine Stunde unterhalb der Oberamtsstadt tief und eng in vielen Schleifen in die Muschelkalkebene sich eingenagt hat. Die übrigen Thäler sind bescheiden und still und endigen oft in vielfach sich verzweigenden Waldschluchten.


Stehende Gewässer.

Namhafte Seen und Weiher befinden sich außer dem 5 Morgen großen Fleckenbachsee bei Honhardt sonst nur im östlichen Theil des Bezirks, in den Keuperthälchen der Crailsheimer Hardt, so bei Goldbach, Mariäkappel, Marktlustenau, Matzenbach, darunter der 7 Morgen große Ratzenweiher, und bei Rechenberg, Unter-Deufstetten, Waldthann, Westgartshausen, Wildenstein. S. auch die Ortsbeschreibungen. Ein württemb. Morgen = 0,31517 Hektar.


Landschaftlicher Charakter und Naturschönheiten.

Der wohlabgerundete Bezirk ist auch im landschaftlichen Eindruck ziemlich einheitlich, ist zum größten Theil vielgehügeltes, weichgebuchtetes, von zahlreichen Bächen und Bächlein durchfurchtes Keuperland, das in der Mitte getheilt wird durch das Hauptthal des Bezirks, das Jagstthal. Zu beiden Seiten, im Osten und Westen stehen hochanschwellend die starken Keuperhöhenzüge, im Ganzen und Großen sich gleichend, und zwar erfreuen die östlichen Höhen, die der Crailsheimer Hardt, durch den Blick auf die vielgethürmte ehemalige deutsche Reichsstadt Dinkelsbühl, während nördlich vor den westlichen Waldbergen gebieterisch der Burgberg aufsteigt.

| Auch im Einzelnen sind es der schönen Landschaftsbilder gar viele; sei es, daß wir wandern auf den lichten sandigen Höhen der Crailsheimer Hardt, wo zwischen durchsichtigen Kieferwäldern flache Seen sich ausbreiten, wo in der sonnigen Einsamkeit die herrlich frische Bergluft zitternd aufsteigt aus den vom rothblühenden Heidekraut weithin bedeckten Sandstrecken. Über uns singen die Lerchen, an den Blüten summen die Bienen, und fein erklingt von Dinkelsbühl herauf der melodische Schall der Domglocken. Oder man begeht im Westen des Bezirks jene tiefen halbfelsigen Keuperschluchten, deren Quellbäche meist aus kleinen waldumschatteten Seen hervorkommen; den muntern Wassern folgend, tritt man heraus in flachgeränderte Wiesenthäler, die sachte der Jagst zuziehen. Von ihrem Thal treten unterhalb Jagstheim die Keuperberge auseinander, so daß die Oberamtsstadt in einer schönen von Bergen in mehr als im Halbkreis umfangenen ebenen Weitung liegt. Eine Stunde unterhalb Crailsheim schneidet dann das Jagstthal schnell und schroff in scharfen Bögen in die Muschelkalkfläche.

Der Bezirk bildet so recht das Grenzgebiet zwischen dem Keuperland, das von West nach Ost den südlichen Theil des württembergischen Franken beherrscht und von den Löwensteiner und Mainhardter Höhen bis tief ins bayrische Frankenland hineingreift, und dem Muschelkalkland, welches vom Main herauf dem nördlichen Theil Frankens an Tauber, Jagst und Kocher seinen Ausdruck gibt. Steigert sich die Natur nirgends zur Großartigkeit und wilden Romantik, fehlen der Landschaft Rebenhalden und Obstwälder, so liegt reiche Abwechslung in wiesengrünen Thälern, dunklen Wäldern, fleißig gebauten Ackerflächen, Bergkuppen mit weithin von blauen Bergreihen umgrenzten Fernsichten, und vom Geräusch der verkehrsreichen Bezirksstadt mit ihren nach allen vier Himmelsgegenden ziehenden Eisenbahnsträngen flüchtet man leicht zum tiefen, nur vom Murmeln der Bäche durchbrochenen Waldfrieden.

Näher betrachtet gliedern sich vier Theile heraus: das Jagstthal mit der Ebene um Crailsheim, die Bergzüge zwischen den Zuflüssen der Wörnitz und der Jagst, die Bergzüge zwischen Jagst und Bühler und die von Crailsheim an sanft ansteigende Muschelkalkebene.

Nach seinem Eintritt in den Bezirk oberhalb Randenweiler (hart beim Bahnhof Stimpfach) bildet das Jagstthal, wie um Ellwangen, ein stilles, von Höhen beengtes, mäßig gewundenes| Wiesenthal, neben dem Fluß kaum der Landstraße und der Bahn und kleinen Weilern und Höfen Raum gestattend. Steiler und kräftiger steigen rechts die bewaldeten Berghöhen auf, während zur Linken die Thalwände sanfter zum Flusse sich neigen. Von der Höhe des Bahnhofs Stimpfach werfen wir einen Blick auf das freundliche Dorf Stimpfach jenseits der Jagst mit seiner schönen Rokokokirche und seinem altersgrauen Kirchthurm, und dem dahinter sich öffnenden Thal des Reiglersbachs, das, im Herzen der Crailsheimer Hardt bei Mistlau beginnend, mit seinen saftigen Wiesengründen, einsamen Höfen, fleißigen Mühlen und friedlichen Weilern an oberschwäbische Landschaften erinnert und in seiner untern Hälfte zugleich die Grenze des alten Virgundawaldes bildet. Bald reiht sich der lange Bergrücken des Pfannenbergs mit seinen deutlichen Spuren großartiger Burganlage an, als wollte er heute noch das Thal und die nahe gelegenen Weiler Eichelberg, Kaihof und Alexandersreut, die Schöpfung des letzten Markgrafen, schirmen. Auf dem linken Ufer führt Bahn und Landstraße rasch über die sauberen und wohlhabenden Weiler Appensee und Steinbach und das nun sich weitende Jagstthal, das von Jagstheim an zur fruchtbaren, Acker- und Wiesenbau reichlich lohnenden Ebene wird, belebt durch die beiden muntern Bäche Speltach und Maulach. Freundliche Dorfschaften, auf dem linken Ufer das stattliche Jagstheim mit seinen hochgiebligen Scheunen und seinen großgehörnten Viehherden, dort Onolzheim mit schöner Kirche und das alterthümliche Altenmünster mit seinem schlanken spitzen Kirchthurm, auf dem rechten Ufer Ingersheim mit gewaltiger Mühle; dann wie in zwei alten Seebuchten geborgen, nur durch einen niedern Bergrücken geschieden, Westgartshausen und Goldbach, beherrscht von der sagenumwobenen Schönebürg, dem vielbesuchten Luginsland der Städter, die hier den Blick auf ihr hübsches Crailsheim, auf die mit Dörfern, Weilern und Höfen besäete Ebene und die fernen Bergzüge bei Hall, Waldenburg, Löwenstein bis zum Katzenbuckel genießen. Als eigentliche Grenzmarke zwischen Keuper und Muschelkalk, zwischen dem obern Jagstlauf im sanften Wiesengrund und dem nun beginnenden mittleren Jagstlauf mit seinen steilen engen Kalkwänden, steht Crailsheim – eine Seltenheit im Frankenland – die einzige Stadt im Bezirk. Mittelalter und Neuzeit reichen sich hier die Hand. Auf dem rechten Jagstufer in mäßiger Höhe über dem Jagstgrund liegt die vielthürmige, mit Mauern und Gräben größtentheils noch wohlbewehrte| Altstadt, beherrscht von ihrem hohen Stadtthurm und ihrer schönen Johanniskirche, von gewerbefleißigen Vorstädten umgeben. Auf der Höhe des linken Jagstufers das Bahnhofgebäude mit seinen Anlagen, der Durchgang des Weltverkehrs, nach Norden sich anschließend die schöne hochgesprengte Eisenbahnbrücke, nach Süden und Westen die durch den Eisenbahnverkehr geschaffene Siedelung von Neumünster.

Nach einer kurzen Wendung beginnt nun die Jagst den Kampf mit dem Kalkgestein, Schritt für Schritt durch ein enges, tief gegrabenes Bett, durch schroffe, zerrissene Felswände, nur spärlich bewachsen, in stets und rasch auf einander folgenden Schlangenwindungen. Die Thalsohle gewährt nur stillverborgenen Mühlen, aber keiner Thalstraße, keinem Weiler oder Dorf Raum, und das Thal beherrschen alte Herrenburgen, wie Burleswagen mit dem an den Felsen hängenden Weiler Neidenfels, die abgegangene Burg Wollmershausen und das vom Thalrand etwas entfernter liegende Schloß Erkenbrechtshausen, bis dann an der Grenze das Thal sich weitet für die alte Herrenburg Lobenhausen auf ihrem kleinen Hügel und den gleichnamigen Weiler (OA. Gerabronn).

Steigen wir hinan am steilen Bernstein, wo der gefürchtete „Appele v. Galen“ seinen verzweifelten Felssprung gewagt (s. unter Sagen), und werfen einen Blick auf den nahen Reiherhorst, so gelangen wir bald zu dem hochgelegenen, stolz zum Thal herabschauenden, wohlhabenden Weiler Bölgenthal und den unweit davon gelegenen Resten der Klosterkirche Anhausen. Fremdartig und kühn steigt das schmale, aber gegen 70 Fuß hohe Mauerstück, an der Innenseite noch geschmückt mit schönen gothischen Grabmälern der Bebenburger, über der wohlbebauten flachen grünen Thalmulde auf; zu seinen Füßen Steinbrocken, dürres Gras und ein wilder verwetterter Rosenbusch. Hier mit einem Mal ein Überblick über das Muschelkalkland des Bezirks. Kaum ahnt man, daß es durch das Jagstthal jäh zertheilt ist. Noch einmal stellt der Keuper als Grenzsteine seiner Herrschaft zwei Hügel nördlich von Crailsheim auf, den Kreckelberg und Karlsberg (Galgenberg). Ganz stetig steigt die Hochebene an zu jener Hochfläche bei Blaufelden und Schrozberg, OA. Gerabronn. Rechts und links von der Jagst schöne Ackerfluren mit hochgewölbten Beeten und tiefen Furchen, spärlicher Wuchs von Obstbäumen und diese auf der sturmdurchbrausten Ebene häufig windschief, schmucke Kirchdörfer mit sauberen Kirchen, umgeben| von Weilern, so jenseits der Jagst Tiefenbach und Triensbach, diesseits Gröningen, Satteldorf, Ellrichshausen, dazwischen größere und kleinere Waldstreifen von Laubholz, auch wohl vereinzelt ein langgestreckter niederer Hügelrücken, wie der Hornberg und die Thierlesburg zwischen Satteldorf und Ellrichshausen; – so ist diese Hochebene vollständig der Übergang ins Hohenloher Land. Doch macht die östliche Hälfte, südlich von der Hardt und deren Ausläufern, dem Fuchsberg und Rudolfsberg, und östlich von ihrer Fortsetzung, dem fränkischen Landrücken, umsäumt, von der Anhäuser Mauer aus gesehen, den Eindruck eines alten Seebeckens, an dessen Ufern die jetzt hoch am Bergrand hängenden Weiler Volkertshausen und Beeghof zu liegen scheinen.

Folgen wir dem muntern Gronachbächlein, aufwärts nach Ellrichshausen, dem alten Stammsitz des bekannten Rittergeschlechts. Auf hohem Damm sucht die bayrische Bahn nach Nürnberg die Höhe des fränkischen Landrückens zu gewinnen. Durch ein kleines Thälchen vorbei an Gersbach und Rockhalden ziehen wir eine kahle Berghöhe hinan, um nun auf einmal auf der Crailsheimer Hardt und zwar unweit ihres höchsten Punktes, dem Ochsengreut bei Mariä-Kappel, Umschau zu halten. Die östliche Hälfte des Keuperlandes wird nahezu durchbrochen durch das Goldbacher und Waldthanner Thal, nur ein schmaler Rücken unterhält wie eine Brücke den Zusammenhang. Die Hochflächen zeigen mitten in den Wäldern Ackerfelder mit magerem Sandboden, für Roggen, Haber und Kartoffeln geeignet, während jenseits der Jagst die Kirchdörfer im grünen Thal liegen und zwischen den großen Wäldern meist nur Weiler und Höfe sich finden. Sendet die westliche Hälfte die ansehnliche Speltach und Maulach zur Jagst und wenige kleine Bächlein zur Bühler, so bildet der Landrücken zwischen Goldbach und Waldthann eine Wasserscheide, welche der Jagst nur den Degenbach, Reiglersbach und die Rechenberger Roth läßt, während alle übrigen Gewässer der Wörnitz im Donaugebiet zufließen. Einzeln trifft man hier, besonders auf dem angrenzenden bayrischen Gebiet, geheimnisvolle Waldseen.

Von Mariä-Kappel mit dem schönen gothischen Chor seiner Kirche werfen wir einen Blick ins stille Thälchen von Wüstenau, einst beherrscht von einer Burg auf einem runden Bergkegel, um auf der schönen Feuchtwanger Landstraße durch Wald und Feld vorbei an kleinen Weilern und Höfen, wie Haselhof, Seelgenstadt und dem Pfarrdörfchen Leukershausen und dem ins| württembergische Gebiet eingesprengten Gumpenweiler, ins Thal der Zwergwörnitz oder des Schönbachs herabzusteigen. Vor uns liegt die Nikolauskapelle von Bergertshofen mit ihrem stumpfen Thurm und ihren dicken Mauern, dort auf dem Kreßberg die Ruinen der das Thal lange und schwer beherrschenden Burg, hier eine Wallfahrtskapelle, ein Denkmal der siegreichen Gegenreformation. Ein reizender Blick: vor uns drei Thäler, das obere Zwerg-Wörnitzthal mit Bergertshofen, Ober- und Unter-Stelzhausen, zu unsern Füßen das stattliche Markt-Lustenau, gegen Westen das Waldthanner Thal, mit dem sich das Wüstenauer vereinigt, im Frühling erst grün, dann gelb von Wiesenblumen, dann roth vom Klee gefärbt. Dort die saubere Kirche von Waldthann im Hintergrund, hier der stattliche Tempelhof, einst Schloß der Herren von Knöringen.

Nach Süden weitet sich das Thal der Zwergwörnitz bei Riegelbach und dem nahen bayerischen Pfarrdorf Weidelbach. Hochgelegene Dörfer und Höfe blicken herüber aus dem nahen Bayern, Sinnbrunn, das alte Siebenbrunn, Waldeck u. s. w., von Süden Wildenstein mit Kirche und Schloß; in der Ferne steigt bläulich gefärbt die Pyramide des Hesselbergs, dann Baldern, der Ipf und daran sich schließend die Albkette auf. Nach Osten aber erschließt sich uns die Aussicht auf den grünen Wörnitzgrund mit seinen zahllosen Dörfern, im Hintergrund das stolze Schillingsfürst im Schimmer seiner sonnenbeglänzten Fenster.

Wir ziehen an Marktlustenau vorbei und die mit dünnem Nadelholz bewachsenen jenseitigen Halden hinan, dann auf einsamem Pfad durch Wald und Feld mit sandig-magerem Boden über die bäuerlich-stattlichen Weiler Bräunersberg, Schönbronn und Gaisbühl bis unterhalb des hochgelegenen Bergbronn auf die schöne Dinkelsbühler Landstraße. Ab und zu schauen die ragenden Thürme der alten Reichsstadt Dinkelsbühl zwischen Obstbäumen und langaufblitzenden Seespiegeln lockend herüber. Zur Rechten liegt von Tannenwald umgeben Wäldershub mit seinem einstigen Schlößchen, weiterhin, wie aus dem Boden gezaubert, der hohe gothische Chor von Bernhardsweiler. Schon dehnt sich die lange Häuserreihe mit Kirche und Freiherrnschloß von Wildenstein und Lautenbach, aus grünen Wiesenthälchen winkt der Thurm der Kirche des freundlichen Unterdeufstetten mit dem Schloß der Freiherren v. Seckendorf, während Matzenbach in seiner Thalsenkung verborgen bleibt. Immer wieder begegnen uns hier schwer beladene Wagen, klirrend von Steingut, von| müdem Gaul gezogen; voraus schreitet der Mann, hinter drein die Frau, zur „Bläue“ heraus lugen muntere Kindergesichter, mit hellen aufgeweckten Augen, wetterharte, weltgewandte, zungenfertige Gestalten. Wir sind im Reich des vielgetheilten spärlichen Grundbesitzes mit magerem Boden, des rührigen Hausirhandels, im Gebiet der durch die Geschichte und die Verfassung des alten heil. römischen Reichs deutscher Nation einst schwer mitgenommenen Ritterschaft. Ein Blick in die saubern Dörfer mit ihren kleinen freundlichen Häuslein und ihren Gärtchen oder gutgepflegten Blumenbrettern zerstreut manches Vorurtheil gegen eine Bevölkerung, die man überall nur als „Matzenbacher“ kennt.

Auf Waldpfaden ziehen wir nach Westen auf dem Kamm zwischen dem sogenannten Finkenthal[ER 1] (Reiglersbach) und dem Thal der Rechenberger Roth (Buchbach). Kleine Weiler, einsame Höfe, an jedem Bächlein oder See eine Sägmühle oder Mahlmühle, vereinzelt auch eine Hammerschmiede. Auf dem langgestreckten Höhenzug, der zum alten Virgundawald gehörte, herrscht feierliche Stille bis Rechenberg, dessen altes Schloß mit seinem hochgiebeligen Holzbau nebst der Kirche reizend über dem mit Seerosen bewachsenen Teiche und dem Thälchen liegt, schon hart an der Grenze des Oberamts Ellwangen. Schindeln, Rechen, Holzgefässe neben dem Bau der mageren Sandfelder nähren die Einwohner. Rechenberg ist die letzte der Gemeinden, welche die Thalleute mit besonderer Betonung neben Waldthann, Wildenstein, Lautenbach, Matzenbach, Deufstetten „die Wälder“ nennen.

Über jene altgermanische Befestigung „das alte Schloß“ steigen wir hinab nach Stimpfach zur Jagst, um auf der andern Seite das westliche Keuperland des Bezirks zu durchwandern. Der südliche und westliche Rand, ein waldiger Höherücken mit einzelnen Kuppen, ist die unmittelbare Fortsetzung der Ellwanger Berge, aber durch den Grunbach, Zobach und die Quellbäche der blinden Roth und des Nesselbachs von ihnen getrennt. Im westlichen Theil der Markung Ober-Speltach erscheint dieser Rücken am festesten gefügt, wendet sich nun aber nach Nordosten, um beim Burgberg zu schließen und in das Flachland sich zu senken. Wie eine Sichel umspannt die mäßig hohe Bergreihe die Dörfer Honhardt, Gründelhardt, Ober-Speltach. Auf der Höhe, wie jenseits der Jagst, kleine Weiler und Höfe, auch viele abgegangene – gewaltige, sorgsam geschonte Wälder, dazwischen idyllische Thäler, vor allem in der Quellgegend der blinden Roth mit ihrem wenig gekannten Thale am Fleckenbacher See. Ab| und zu ein Blick auf die stolze Ruine von Tannenburg oder ins liebliche Bühlerthal nach Obersontheim, Vellberg und die mit Dörfern besäte hällische Ebene. Wir wandern über die Höhe von Streitberg in das freundliche Thal von Honhardt, dem Mittelpunkt der ausgedehntesten Gemeinde des Bezirks, mit seinem Schlößchen, ansehnlicher Kirche und holzgetäfelten Häusern und Scheunen.

1

Von der südlichen Höhe grüßt uns der Sandhof und Mainkling, von Norden am Fuße der stattlichen Waldkuppe „Forst“ der Bechhof. Über eine mäßige Anhöhe gehen wir, zur Linken Hellmannshofen mit seiner alten Kapelle und seinen schönen großen Holzhäusern lassend, nach Gründelhardt am Fuß der langgestreckten bewaldeten Nonnenkappel, umgeben von Hügeln mit Höfen und Weilern, und dann zur langen Wanderung durch ein großes tief einsames Waldgebiet, wo selten ein Hof, selten ein Mensch zu treffen. Wir steigen empor zur alterthümlichen Kapelle von Spaichbühl, dann vorbei an Steinehaig, beides Orte, die einst durch Steinwall und Flechtwerk (speck) geschützt waren, nach Hof Neuberg mitten im Oberamt Hall. Kaum noch ein Stein zeugt von der alten Ritterburg, aber lieblich und weit ist die Aussicht ins schöne Thal der Bühler, ins reiche hällische Land und hinüber in den Rosengarten und nach Waldenburg, um nun bergab bergauf die Thäler des Buchbachs und Langenbachs schneidend immer ostwärts bis zum schönsten Punkt des Bezirks, ja des ganzen Frankenlands, zum Burgberg aufzusteigen. Auf der Nordseite steiler und dichter bewaldet, nach Süden sanfter über Waiden, Waldstreifen und Wiesen zur Speltach sich senkend, steht der Burgberg als eine gewaltige Landmarke mitten zwischen Hesselberg und Katzenbuckel. Offenbar eine uralte, wohlbefestigte, künstlich terrassirte Volksburg sammt Opferstätte, gewährt er den weitesten Umblick. Zunächst nach Süden wechseln grüne Wiesenthäler mit bewaldeten Hügelketten, dazwischen fleißige Ortschaften bis an die Ellwanger Berge, nach Westen unendliches Waldgewirr bis zum Einkorn hin, nach Norden die hällische und hohenlohische Ebene bis Langenburg, der langen Häuserreihe von Gerabronn, dem Kirchthurm von Blaufelden und dem vielthürmigen Rothenburg a. d. T., nach Nordosten Roßfeld mit der alten Grafenburg Flügelau, nach Osten Crailsheim, dahinter die Schönebürg und die Hardt. Weiter aber in blauer Ferne stehen groß und schön die Pyramide des Hesselbergs bei Wassertrüdingen, Schloß Baldern, davor die Wallfahrtskirche vom Schönenberg, nach Süden| der Ipf, die Kapfenburg, die Höhen des Ellwanger und Welzheimer Waldes, dahinter der Schurwald und die stolzen, erinnerungsreichen Berge Rechberg, Staufen, Stuifen und andere Höhen der schwäbischen Alb, nach Westen hinter dem Limpurger und Mainhardter Wald die Höhen des Strom- und Heuchelbergs und endlich im Nordwesten der Odenwald mit dem beherrschenden Katzenbuckel. Obgleich vom Bahnhof Maulach in dreiviertel Stunden auf schattigem Waldweg erreichbar, ist der Burgberg wenig gekannt, und doch ist kein anderer Berg so geeignet zur Umschau über das schöne württembergische Franken und weit, weit darüber hinaus. Wohl erblickt man keine schneeglänzenden Alpenketten, aber doch ist ringsum der Gesichtskreis begrenzt von bedeutenden echten Gebirgen, deren reiche Formen in das Blau des Himmels im fernsten Dufte verschwimmen.


Witterungsverhältnisse [12].

Meteorologische Beobachtungen wurden sehr frühzeitig in dem Bezirke angestellt; es beobachteten Präceptor M. Römer zu Crailsheim 1825–1828, Pfarrer Bürger in Wildenstein 1825 bis 1830, in Roßfeld 1831–1846, Pfarrer Bürger in Rechenberg 1836–1837. Der Letztgenannte beobachtete von 1838 bis 1867 in Oberstetten OA. Gerabronn, sodann seit 1867 an seinem gegenwärtigen Pfarrsitz in Kochersteinsfeld. Aus den älteren Beobachtungen, deren Resultate in Plieningers 30jährigen Resultaten zusammengestellt sind, würden die 50jährigen Wärmemittel für 1826–1875 sich ergeben:

Winter Frühling Sommer Herbst Jahr
Roßfeld − 2,0 7,3 17,5 7,9 7,7 ° C.
Amlishagen − 0,2 8,5 18,2 8,7 8,8
Großaltdorf − 1,5 7,3 16,6 8,0 7,6
Crailsheim − 0,8 7,9 17,1 8,2 .8,2.
Diese Zahlen weisen darauf hin, daß der Nullpunkt in Amlishagen und Crailsheim jedenfalls zu hoch lag. Von den neueren Stationen liegt dem Bezirk Crailsheim am nächsten Großaltdorf, wo seit 1867 Pfarrer Halm beobachtet. Die Station (413 m Meereshöhe) befindet sich im Pfarrhaus; die Beobachtungen erstrecken sich namentlich auch auf den Niederschlag;| die 10jährigen bezw. 50jährigen Resultate sind in den Württ. Jahrbüchern 1879 veröffentlicht.
Wärme. Regenhöhe.
10jähr.
Mittel
1866/1875
50jähr.
Mittel
1826/1875
10jähr.
Mittel
 
Januar 00− 0,5 00− 2,2 037
Februar 000,8 00− 0,5 033
März 002,8 002,4 054
April 008,0 007,2 046
Mai 011,9 012,3 064
Juni 015,3 015,8 084
Juli 017,7 017,3 070
August 016,5 016,7 067
September 014,0 013,2 046
Oktober 007,7 008,2 060
November 002,4 002,5 086
Dezember 00− 1,1 00− 0,8 051
Jahr 007,9 007,7 698
(Stuttgart: 009,8 .(622).

Größte Regenhöhe innerhalb 24 Stunden = 93,4 mm 1870 Aug. 11.

Der jährliche Niederschlag vertheilt sich folgendermaßen auf die einzelnen Monate:

Ist die jährliche Regenmenge = 100, so fallen auf

Januar 5 April 7 Juli 10 Okt. 9
Febr. 5 Mai 10 Aug. 10 Nov. 10
März 8 Juni 12 Sept. 7 Dez. 7
 oder Winter 17
Frühling 25
Sommer 32
Herbst 26 .


Die mittlere Zahl der Tage mit

Niederschlag Schnee Gewitter Hagel
beträgt im
 Januar 09 06 0 0
 Februar 08 05 0 0
 März 10 06 00,1 0
 April 10 02 01,0 0
|
 Mai 11 01 02,2 0
 Juni 10 0 02,3 00,2
 Juli 09 0 05,2 00,4
 August 09 0 01,2 00,1
 September 07 0 00,2 00,1
 Oktober 09 01 00,2 0
 November 10 05 0 0
 Dezember 11 07 0 0,1 0
 Jahr 1130 33 12,5 00,8.


Das 10jährige Mittel der

Sommertage Frosttage Wintertage
beträgt für Großaltdorf im
 Januar 23,0 10,4
 Februar 18,9 07,2
 März 00,1 17,6 01,0
 April 00,2 06,6
 Mai 04,1 01,3
 Juni 07,6 00,1
 Juli 17,4
 August 08,8
 September 07,3
 Oktober 00,4 04,4
 November 16,1 04,5
 Dezember 21,4 12,6
 Jahr 45,9 109,40 35,7
(Stuttgart: 56 96 21).

In dem Zeitraum 1866/75 kamen von 100 beobachteten Windrichtungen in Großaltdorf

aus N. 13 S. 10
NO. 07 SW. 10
O. 14 W. 23
SO. 05 NW. 18.


Pflanzen- und Thierreich.
1. Pflanzen [13].
Wenn auch die Flora des Oberamtsbezirks Crailsheim sich nicht rühmen kann, eine der reichhaltigsten Württembergs zu sein,| so darf sie doch keineswegs arm und einförmig genannt werden. Sie ist die ausgesprochene Flora zweier verschiedener Gebirgsformationen, des Keupers und des Muschelkalkes und ihrer Glieder.

Von einer eigentlichen Gebirgs- und Felsenflora kann zwar hier nicht geredet werden, erhebt sich ja der höchste Punkt im Bezirk, die Ochsengreut bei Mariäkappel, nicht höher als 554 Meter, während der niedrigste Punkt, das Jagstthal bei Bölgenthal, 340 Meter über dem Meere liegt und folglich die mittlere Höhe des Bezirks ungefähr 450 Meter beträgt. Allein eine Flora eines Ober- und Unterlandes ist doch zu unterscheiden und mit diesem Unterschiede fällt auch die geognostische Verschiedenheit des Bezirks theilweise zusammen. Während der ganze südliche Theil, noch zu den Ellwanger Bergen gehörig, und der südöstliche Theil, die Crailsheimer Hardt, sowie der östliche, auf welchem sich eine Wasserscheide zwischen Rhein und Donau befindet, den ausgeprägten Stempel einer Keupergebirgslandschaft trägt und das Jagstthal bis gegen Crailsheim her ein Keuperthal ist, so ist der ganze nördliche und nordöstliche Theil, zum nördlichen Muschelkalkplateau gehörig, eine Kalklandschaft, in welcher sich die Jagst in vielen Windungen tief in den Muschelkalk eingräbt, dadurch ein tiefes und enges Thal erzeugend, welches an seinen steilen Felswänden und prächtigen Gehängen dem Botaniker reiche Ausbeute gewährt.

Fehlen uns auch die alpinen und subalpinen Formen und die den Weinbau begleitenden Gewächse, so werden wir dafür wieder reichlich entschädigt durch die dem Keuper eigenthümlichen Teiche, welche sich im südlichen und südöstlichen Theile unseres Bezirkes im Keuperletten in großer Anzahl befinden und uns eine hübsche Anzahl Wasser- und Sumpfgewächse liefern.

Auch die Trägheit der Jagst kommt uns zu gut, indem sich nicht nur häufig ihre Ufer, sondern hie und da auch, wie namentlich oberhalb der Brücke in Crailsheim, ihr ganzes Beet zu einem pflanzenreichen Sumpfe gestaltet. Der Igelkolben, die Seebinse, das Tausendblatt, das Laichkraut, das Froschkraut und die gelbe Nixenblume, hier häufig als Schleimfieberpflanzen bezeichnet, treten da in solcher Menge und Üppigkeit auf, daß sie jährlich einmal abgemäht und als Viehstreu verkauft werden.

Was den Einfluß der Temperatur- und Witterungsverhältnisse auf die Vegetation anbelangt, so mag hier nur erwähnt werden, daß unser Bezirk bei einer mittleren Jahrestemperatur| von ca. 8° C., seinem späten Frühjahre und seinen frühen Herbstfrösten auf den Besitz mancher zarten Gewächse verzichten muß.

Ein für uns günstiger Umstand ist der, daß unsere Nadelholzwaldungen sehr häufig mit Laubholz durchsetzt sind. Hiedurch wird nicht nur dem Auge manch prächtiger Anblick gewährt, sondern es übt dies auch ganz entschieden auf die Reichhaltigkeit unserer Flora einen günstigen Einfluß aus.

Zwei Botaniker sind es, welche in früheren Zeiten die Kenntnis unserer Flora begründet und uns die Standorte mancher seltenen Pflanzen gezeigt haben. Pfarrer Kemmler, der Herausgeber der Flora von Württemberg 1865 und 82, früher in Unter-Sontheim, hat in seinen botanischen Streifzügen namentlich den südwestlichen Theil des Bezirkes durchforscht; die in der Flora von Württemberg in Verbindung mit seinem Namen vielfach aufgeführten Fundorte Uhlberg, Hirschhof, Markertshofen, Gründelhardt etc. sind sprechende Beweise dafür. Apotheker Frickhinger in Nördlingen hat, wie dies seine mit Dr. Schnizlein 1848 herausgegebene Beschreibung der Vegetationsverhältnisse der Jura- und Keuperformation in den uns angrenzenden Flußgebieten der Wörnitz und Altmühl zeigt, seine botanischen Exkursionen nicht nur bis Bergbronn und Deufstetten, sondern auch bis ins Jagstthal Kirchberg zu ausgedehnt. Leider ist es aber trotz der eifrigsten Nachforschungen in den letzten Jahren nicht gelungen, alle von diesen Botanikern aufgeführten Pflanzen wiederzufinden. Bis auf den heutigen Tag ist die Flora des Bezirks noch nicht nach allen Richtungen gründlich durchforscht; es darf daher der vorhandenen günstigen Unterlagen und passenden Bodenverhältnisse halber mit Sicherheit angenommen werden, daß mit der Zeit außer den in nachfolgender Beschreibung aufgeführten zum Theil seltenen und selteneren Pflanzen noch manche für den Botaniker werthvolle Art zum Vorschein kommen wird. Dies wird namentlich bei den niederen Kryptogamen der Fall sein, welche dem Verfasser dieses nur zum ganz geringen Theile bekannt sind.

In den Wäldern des Bezirks ist das Nadelholz das vorherrschende; es fehlt jedoch namentlich in unserem Unterlande auch nicht an hübschen Laubholzbeständen; häufig sind aber auch, wie schon oben erwähnt, die Bestände gemischt. Die den Keuper liebende Fichte Pinus Picea Duroi überflügelt bei weitem die nur in verschwindender Menge vorkommende Weißtanne Pinus Abies Duroi; und während die Kiefer Pinus sylvestris L. überall,| meistens aber nur als Unterholz, bei Wildenstein auf Stubensandstein jedoch auch in reinen Beständen, auftritt, findet sich die Schwarzkiefer Pinus nigricans Host nur in verschwindender Anzahl auf dem Pfannenberge vor. Die Lärche Pinus Larix L. steht in größerer Anzahl auf dem Burgberg und bei Goldbach, und die Weymuthskiefer Pinus Strobus L. wird in neuerer Zeit z. B. bei Weipertshofen bei der hohen Buche neben Pinus nigricans Host auch häufiger angepflanzt. Die mit der Wellingtonie Sequoia gigantea Torr. angestellten Versuche werden hier als mißlungen betrachtet werden müssen, nachdem nur die Exemplare auf den höchstgelegenen Punkten des Bezirkes, dem Burgberge mit 534 und der Schönebürg mit 530 Meter Höhe, den strengen Winter von 1879/80 überdauert haben, während alle anderen auf niederen Punkten gepflanzten erfroren sind. Die zwei auf der Schönebürg auf aufgefülltem Boden befindlichen sind übrigens Prachtexemplare.

Unter den Laubhölzern nimmt die Rothbuche Fagus sylvatica L. die erste Stelle ein; die Hainbuche Carpinus Betulus L. ist auch hier nur hie und da eingesprengt. Von den beiden Eichen ist die Stieleiche Quercus pedunculata Ehrh. viel häufiger als die Traubeneiche Quercus sessiliflora Smith. Gemein ist die Schwarz-Erle Alnus glutinosa Gaertn., die Birke Betula alba L. namentlich in den Niederwaldungen unseres Unterlandes, die Saalweide Salix caprea L., die Silberweide Salix alba L. häufig als hoher Baum, die Vogelkirsche Prunus avium L., die Holzbirne Pyrus Pyraster L., der Holzapfel Pyrus malus α) sylvestris L. und die Zitterpappel Populus tremula L.; nur vereinzelt finden wir: die Esche Fraxinus excelsior L., den Feld-Ahorn Acer campestris L., den Bergahorn Acer Pseudoplatanus L., den Spitz-Ahorn Acer platanoides L., die Haberschlehe Prunus insititia L., die Wallnuß Juglans regia L., die Traubenkirsche Prunus Padus L., die falsche Akazie Robinia Pseud-Acacia L., die Elsebeere Sorbus torminalis Crantz bei Horschhausen und nur einmal die Mehlbeere Sorbus Aria Crantz am Gehänge der Schönebürg.

Als Alleenbäume haben wir an der prächtigen Allee westlich von Crailsheim gegen den Sauerbrunnen die Winterlinde Tilia parvifolia Ehrh., während die Sommerlinde Tilia grandifolia Ehrh. sich nur geschütztere Standorte zum Aufenthalt wählt. Sämmtliche ältere Pappelalleen des Bezirks werden von der italienischen Pappel Populus pyramidalis Rosier gebildet; bei jüngeren Anlagen ist die canadische Pappel Populus canadensis| Host. und seit neuerer Zeit auch die Ulme Ulmus campestris L., z. B. an der Zufahrtsstraße zum Bahnhofe Crailsheim, und die Roßkastanie Aesculus Hippocastanum L. und Aesculus Pavia L. zur Anpflanzung gekommen. Ein einziges Mal finden wir im Bezirke auch den Vogelbeerbaum Sorbus aucuparia L. als Alleebaum an der Straße zwischen Alexandersreut und Weipertshofen. Die Silberpappel Populus alba L. ist nur durch wenige Exemplare vertreten, und bei Bergbronn soll nach Frickhinger auch die grauliche Pappel Populus canescens L. vorgekommen sein, ist aber in letzter Zeit nicht mehr gefunden worden.

Unter den Sträuchern (die zahlreichen Ziersträucher unserer Anlagen sind hier nicht anzuführen) sind die häufigsten: die Rainweide Ligustrum vulgare L., das Pfaffenkäppchen Evonymus europaeus L., der Hartriegel Cornus sanguinea L., die Schlehe Prunus spinosa L., der Weißdorn, Crataegus Oxyacantha L., die Hundskirsche Lonicera Xylosteum L., die Haselnuß Corylus Avellana L., der Wasserholder Viburnum Opulus L., der Hollunder Sambucus nigra L., der Traubenholder Sambucus racemosa L., der Sauerdorn Berberis vulgaris L. und der Seidelbast Daphne Mezereum L. Weniger häufig sind: der Kreuzdorn Rhamnus cathartica L., der Faulbaum Rhamnus Frangula L. im Jagstthal hinter Bölgenthal, der Schlingbaum Viburnum Lantana L. Der Wachholder Juniperus communis L. tritt nur an einzelnen Stellen in größerer Menge auf, z. B. am sogenannten Wachholderberg bei Westgartshausen. Neben der Himbeere Rubus idaeus L. sind die strauchartige Brombeere Rubus fruticosus L. und noch verschiedene andere Brombeerarten vorhanden.

An Weiden haben wir: Salix alba L., Salix amygdalina L., Salix viminalis L., Salix fragilis L., Salix aurita bei Vorderuhlberg und Wegses. Noch einige unbedeutende Rosen: Rosa canina L., Rosa gallica L. Rosa rubiginosa L.

Bei der Beschreibung der Muschelkalkflora unseres Unterlandes mit dem niederst gelegenen Punkte des Bezirks beginnend, finden wir das Beet der Jagst, sowohl unterhalb wie auch oberhalb Crailsheim, je nach der stärkeren oder schwächeren Strömung derselben mit einer Anzahl Wasserpflanzen besetzt, wie mit dem quirlblüthigen und ährenblüthigen Tausendblatt Myriophyllum verticillatum L. und M. spicatum L., mit verschiedenen Arten Laichkraut Potamogeton crispus L., P. natans L., P. perfoliatus L. P. pusillus L., P. pectinatus und einige Schritte unterhalb der Heldenmühle und von da abwärts dem seltenen flutenden Laichkraut Potamogeton fluitans Roth; hier auch mit dem| leuchtenden Laichkraut Potamogeton lucens L. Mit ihren unscheinbaren Blüthen und, weil häufig untergetaucht, meist mit Schlamm bedeckt, würden sie dem Jagstbeet ein wenig freundliches Aussehen verleihen, wenn nicht auf dem Wasser schwimmend die gelbe Nixenblume Nuphar luteum Lm. mit ihren großen dottergelben Blumen und einige Froschkrautarten Batrachium aquatile Mey, Batrachium divaricatum Wimmer, mit ihren niedlichen, weißen Blüthen, und häufig auch der schwimmende Knöterich Polygonum amphibium L., eine liebliche Abwechslung dazwischen hinein brächten. Hoch über das Wasser erheben sich dann noch der Igelkolben, Sparganium ramosum Huds., die Seebinse Scirpus lacustris L., das Schilfrohr Phragmites communis Fr., und zu beiden Seiten stehen im schlammigen Ufer gar oft das Pfeilkraut Sagittaria sagittaefolia L., die schöne Blumenbinse Butomus umbellatus L., die Wasserschwertlilie Iris Pseudacorus L., bei Ingersheim der Kalmus, Acorus Calamus L., dieser ebenso bei der Weidenhäuser Mühle und weiter abwärts; der Froschlöffel Alisma Plantago L., die Sumpf- und die zweilebige Kresse Nasturtium palustre Br. und N. amphibium Br., die Bitterkresse Cardamine amara L. und der Gifthahnenfuß Ranunculus sceleratus L. Auch die schlanke röhrige Rebendolde, Oenanthe fistulosa L. habe ich zwischen Schilf sich erhebend im Mühlkanal der Kalkmühle neben dem Tannenwedel Hippuris vulgaris L. entdeckt.

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Die spärlichen Alluvialbildungen des Jagstthales bieten uns nichts Besonderes; um so mehr sind es die theils kahlen, theils mit niederem Laubholzgestrüppe besetzten Kalkfelsen und Gehänge, auf welch’ ersteren uns eine größere Anzahl der den trockenen und der Sonne ausgesetzten Kalkboden liebenden Gewächse entgegentritt, und welch’ letztere in ihren schattigen, häufig feuchten, humusreichen Standorten manche Pflanze bergen, welche uns durch ihre prächtige Entfaltung überrascht. So blühen hier im ersten Frühling die blaue Leberblume Hepatica triloba Ch., das Windröschen Anemone ranunculoides L. in Menge beim Schloß Burleswagen und in der Teufelsklinge, die Haselwurz Asarum europaeum L., und der gemeine Aron Arum maculatum L., der Ernteprophezeier unseres Landvolkes. Ihnen folgen rasch: das Bingelkraut Mercurialis perennis L., das Lungenkraut Pulmonaria officinalis L., und P. angustifolia L., das wunderbare Veilchen Viola mirabilis L., die Goldnessel Galeobdolon luteum Huds., und der Waldmeister Asperula odorata L.; die Türkenbundlilie Lilium Martagon L. fehlt nirgends, die Mondviole Lunaria rediviva L. besetzt ganze Felsabhänge und der Bärenlauch Allium ursinum L. überdeckt oft rasenartig ganze Strecken mit seinen saftiggrünen Blättern und zahlreichen Blüthen den in das Dickicht eindringenden Wanderer überraschend. Neben der gewöhnlichen Maiblume Convallaria majalis L., steht da und dort im Gebüsch auch die vielblüthige und die quirlblättrige Maiblume Convallaria multiflora L. und C. verticillata L. und die Weißwurz Convallaria Polygonatum L. Reich an herrlichen Orchideen sind namentlich die humusreichen Gehänge westlich hinter Bölgenthal gegen Mistlau zu. Hier finden wir den Frauenschuh Cypripedium Calceolus L., die schwertblättrige und die rothe Cephalantere Cephalanthera Xyphophyllum Reichb. und C. rubra Rich., die Nestwurz Neottia Nidus avis L., das Zweiblatt Listera ovata R. Br., neben Orchis mascula L. und| O. maculata L. ganz im Gebüsch versteckt die schönste unserer Orchideen, das braunrothe Knabenkraut Orchis fusca Jacq.; ferner das blasse Knabenkraut Orchis pallens L., die fliegenartige Nacktdrüse Gymnadenia connopsea R. B., die zweiblättrige und die Bergplatanthere Platanthera bifolia Rich. und Platanthera montana Rchb. Nicht selten steht in großer Menge, namentlich zwischen der Neumühle und Burleswagen, im Schatten des jungen Laubholzes der gelbe Eisenhut Aconitum Lycoctonum L., die Steinbeere Rubus saxatilis L., der Lerchensporn Corydalis cava Schweig., der purpurblaue Steinsame Lythospermum purpureo-coeruleum L. und häufig schmarotzt die Schuppen-Wurz Lathraea squammaria L. auf den Wurzeln der Buchen, während das nicht minder seltene Ohnblatt Monotropa Hypopytis L. auf Wurzeln der Forchen sich nährt. Prächtiges Epheu Hedera Helix L. schlingt sich um Bäume und Felsen und der Boden ist nicht selten mit dem lieblichen Sinngrün Vinca minor L. geziert. Selten ist der Siebenstern Trientalis europaea L. und vereinzelt das Bisamkraut Adoxa moschatellina L. und am linken Jagstufer hinter Bölgenthal das Berghexenkraut Circaea alpina L. Von Umbelliferen ist nur der knollige Kälberkropf Chaerophyllum bulbosum L., das Sichelkraut Falcaria Rivini Host., auch bei Ingersheim, das sichelblättrige Hasenohr Bupleurum falcatum L., das langblättrige Hasenohr Bupleurum longifolium L., die starre Hirschwurz Cavaria rigida M. und der gefleckte Schirrling Conium maculatum L., zu erwähnen; letzterer bei der Heldenmühle und am ganzen rechten Jagstufer unterhalb derselben in Masse. Im Spätsommer kommen dann noch einige interessante Compositen zum Vorschein: so an feuchten Stellen neben der Gold-Ruthe Solidago Virgaurea L. und dem Fuchs-Jakobskraut Senecio Fuchsii Gm. die ihre Umgebung weit überragende borstige Karde Dipsacus pilosus L., und an sonnigen abgeholzten Stellen der gänseblumige Feinstrahl Stenactis bellidiflora Braun und die traubendoldige Maßliebe Chrysanthemum corymbosum L.

Auch an hübschen Waldgräsern fehlt uns hier eine Abwechslung nicht; da ist zu treffen: die Rasenschmiele Aira caespitosa L., die Wald-Zwenke, Brachypodium sylvaticum R., das nickende Perlgras Melica nutans L., der Windhalm Apera Spica venti B., die rauhe Trespe Bromus asper M., das Wald-Riethgras Calamagrostis arundinacea Roth, das europäische Heergras Elymus europaeus L., das rauhe Lieschgras Phleum asperum Vill., der Riesen- und der Wald-Schwingel Festuca gigantea Vill. und F. sylvatica Vill.; und an Riedgräsern die Vogelfußsegge Carex ornithopoda Vill. Hier findet sich auch der Tannenbärlapp Lycopodium Selago L., und neben dem männlichen und weiblichen Schildfarn Aspidium Filix mas. Sw. und A. Filix femina Sw., an den Felsen bei der Heinzen-Mühle das schwarze Frauenhaar Asplenium Adiantum nigrum L., in großen Exemplaren die Mauer-Raute Asplenium Ruta muraria L., der Steinfarn Asplenium Trichomanes L. und der zerbrechliche Blasenfarn Cystopteris fragilis Bernh.

Die mehr kahlen Wände des Jagstthales emporsteigend finden wir gleich unten auf steinigem Gerölle sehr verbreitet die seltene Pollichsfalsche Rauke Erucastrum Pollichii Spenner, namentlich thalaufwärts bis Crailsheim und dort am häufigsten an den Steinbrüchen unterhalb| der Kalkmühle und auf dem ganzen zum Bahnhofe gehörigen Areal; den grundfestblättrigen Hederich Erysimum crepidifolium Rchb., bei Neidenfels neben der Färber-Chamille Anthemis tinctoria L. und an einigen feuchten Stellen die Springkresse Cardamine impatiens L. z. B. bei der Bahrenhalten-Mühle. Die zierliche Wald-Rebe Clematis Vitalba L. überwuchert und bekränzt die wenigen Gesträuche; dazwischen steht da und dort die stinkende Nießwurz Helleborus foetidus L., das klebrige Gaisblatt Senecio viscosus L., der Färber-Wau Reseda luteola L., die Schwalben-Wurz Vincetoxicum officinale M., der officinelle Steinsamen Lythospermum officinale L., das Bilsenkraut Hyosciamus niger L., der Igelsamen Echinospermum Lappula Schmid, das Lampen-Wollkraut Verbascum Lychnitis L. mit weißen Blüthen, die 3 letzteren auf der Grenze des Bezirks gegen Mistlau hin; ferner das schwarze Wollkraut Verbascum nigrum L., die Hundszunge Cynoglossum officinale L., das kelchfrüchtige Steinkraut Alyssum calycinum L., der deutsche Ziest Stachys germanica L., der aufrechte Ziest Stachys recta L., der kalkliebende Trauben-Gamander Teucrium Botrys L. bei Neidenfels, die Katzenmünze Nepeta Cataria L., der zottige Günsel Ajuga genevensis L., die Holderschwertlilie Iris sambucina L. und der Diptam Dictamnus Fraxinella L.

Zu erwähnen ist an dieser Stelle, wenn auch nicht mehr in den Crailsheimer Bezirk hereingehörend, der Standort der Küchenschelle Pulsatilla vulgaris Moll. auf der Anhöhe von Lobenhausen.

Das Muschelkalk-Plateau mit der Lettenkohlengruppe und meist mit einer Schichte Lehm bedeckt, ist zum großen Theil fruchtbares bebautes Feld. Diese Lettenkohlenformation zieht sich auf beiden Seiten der Jagst ungefähr je 1–2 Stunden breit hin und erstreckt sich über Crailsheim herauf bis fast nach Jagstheim und wird namentlich hier und im Westen von großen Gypslagern umschlossen. Hier ist der Flora durch den alles Wilde verdrängenden Acker- und Wiesenbau wenig Terrain übrig geblieben; sie ist mit einer einzigen Ausnahme, dem Moorgrund südwestlich von Tiefenbach, an die Wege, Böschungen und Hecken zurückgedrängt, und dort charakterisiren nur wenige unbedeutende Torfpflanzen ihren Untergrund; so das rundblättrige Wintergrün Pyrola rotundifolia L., das Läusekraut Pedicularis sylvatica L., die Natterwurz Polygonum Bistorta L. und das schmalblättrige Wollgras Eriophorum angustifolium Roth.

Das aufgefüllte Terrain des Crailsheimer Bahnhofs ist nicht nur für die schon früher erwähnte Pollichs falsche Rauke, sondern auch noch für einige weitere Cruciferen ein günstiger Standort; so für die Stinkkresse und die stengelumfassende Kresse Lepidium ruderale L. und L. Draba L. Zu ihnen gesellen sich noch einige Kompositen: das geruchlose Mutterkraut Matricaria inodora L. verbreitet sich darauf in großer Menge und der wilde Lattich Lactuca Scariola L. hat sich ebenfalls dort festgesetzt; letzterer findet sich auch häufig am rechten Jagstufer unterhalb Crailsheim. Vor einigen Jahren war auf aufgefülltem Jagstufer in Crailsheim das Sophienkraut Sisymbrium Sophia L. in Menge vorhanden, ist aber jetzt wieder verschwunden; dagegen steht seit neuerer Zeit die Färber-Waid Isatis tinctoria L. am Bahndamm bei Ellrichshausen. An steinigen Böschungen steht neben unserer schönsten Distel, der majestätischen wollköpfigen Kratzdistel Cirsium eriophorum Scop.,| auch die nickende Distel Carduus nutans L., und zwischen Crailsheim und Goldbach am Fuße des Wachholderbergs, aber schon auf Gyps, die immer seltener werdende Eselsdistel Onopordon Acanthium L., aber auch hier scheint sie der Kultur weichen zu müssen. In auffallender Weise macht die spinnwebige Klette Lappa tomentosa Lam. der sonst häufigeren Lappa major G. Konkurrenz, und der kicherartige Tragant Astragalus Cicer L. bringt sich an der Straße nach Mariäkappel, unterhalb des Krekelberges nur kümmerlich durch, während sein süßholzblättriger Bruder A. glycyphyllos L. an den lichten Gehängen des Muschelkalkes und des Keupers üppig gedeiht. Die Tulpe Tulipa sylvestris L. verbreitet sich zwar häufig unter den Hecken der Grasgärten, kommt jedoch selten zum Blühen; der Lerchensporn dagegen Corydalis cava Schweig., eine häufige Zierde unserer Grasgärten, verleiht mit seinen rothen und weißen Blüthen den Hecken des westlichen Theils des Krekelbergs einen herrlichen Schmuck. An dieser Stelle ist auch wieder der Gift-Schierling in Menge vorhanden, und auf dem östlichen Theile des Krekelbergs, der Grenze von Muschelkalk und Keuper, wurde vor einigen Jahren neben dem Sonnenröschen Helianthemum vulgare L., dem gemeinen und dem Kreuz-Enzian Gentiana Pneumonanthe L. und G. cruciata L. die unscheinbare so leicht übersehene Mondraute Botrychium Lunaria Sw. beobachtet. An Bahnböschungen ist der wilde Garben Spiraea Filipendula L. nicht selten und an manchen Hecken rankt die Zaunrübe Bryonia dioica L. hinauf. Die traubige Muskathyazinthe Muscari racemosum Dec. ist verwildert in Beuerlbach an einer Hecke. Auch die Osterluzei Aristolochia Clematitis L. bewahrt schon seit Jahren ihren Standort an einer sonnigen Hecke am Jagstufer bei Crailsheim, findet sich aber auch auf Stubensandstein bei Mariäkappel. Der Frühlings-Enzian lagert in Tausenden von Exemplaren an der Straße nach Satteldorf. Hie und da läßt sich auch die Seifen-Wurz Saponaria officinalis L. und noch seltener der Stechapfel Datura Stramonium L. erblicken; letzterer auch im Jagstthal bei der Weidenhäuser Mühle; um so häufiger sind aber die Zerstörungen der Flachsseide Cuscuta Epithymum L. auf unsern Kleeäckern zu beachten.

In einem Grasgarten bei Ingersheim steht unter Zwetschgenbäumen auf Lehm der ächte Alant Inula Helenium L., vielleicht früher hier angepflanzt. Er findet sich aber auch auf ganz unkultivirtem Boden auf Keuper bei der Eulenmühle nordöstlich von Rechenberg und im Walde ganz in der Nähe der Stelle, wo ehemals das Schloß von Weipertshofen stand. Bei diesen beiden Fundorten ist die Annahme einer Verwilderung aber ausgeschlossen. Es wird wohl anzunehmen sein, daß sein Auftreten im Crailsheimer Bezirk mit seinem Erscheinen in der nahen Gaildorfer Gegend im Zusammenhang steht.

In den nieder gelegenen feuchten Wiesen ist die Trollblume Trollius europaeus L. häufig, nicht minder die bittere Kreuzblume Polygala amara L., der kleine Baldrian Valeriana dioica L. und der knollentragende Steinbrech Saxifraga granulata L., unser einziger Repräsentant dieser Familie. Vereinzelt aber kommt in einigen Grasgärten östlich von Crailsheim der Milchstern Ornithogalum umbellatum L. und der Waldgelbstern Gagea lutea R. vor.

Den Übergang von der Muschelkalk- zur Keuperformation bilden die unteren Keupermergel und die dolomitischen Kalkmergel.| Mit ihnen beginnt die allmählige Erhebung des Terrains, auf welchem später der Schilfsandstein, noch höher der bunte Mergel und zuletzt der weiße Stubensandstein zu Tage tritt. Mit diesem Übergang hat auch schon die Wald- und Gebirgsflora, die Keuperflora unseres Oberlandes begonnen, mit ihrem je höher gelegenen, je sandigeren Boden; sie verbreitet sich, wie schon erwähnt, auf den ganzen südwestlichen, südlichen und östlichen Theil des Bezirks. Bei der reichen Abwechslung der Standorte ist auch da eine große Mannigfaltigkeit der Pflanzenformen vorhanden. Sie geben uns sofort Aufschluß über den Untergrund. Auf sandigen Äckern beim Beeghof zeigt die Ackerspergel Spergula arvensis L., die beiden Leindotter Camelina dentata Pers. und Camelina sativa Cr., der Vierling Sagina procumbens L., beim Röthlein und Wildenstein der einjährige Knäuel Scleranthus annuus L., der ausdauernde Knäuel Scleranthus perennis L. bei Markertshofen und auf dem Säxlesberg bei Ellrichshausen, bei Stimpfach der Krummhals Lycopsis arvensis L., bei Gründelhardt, Vorder- und Hinteruhlberg der Acker-Kleinling Centunculus minimus L., der kleine Knöterich Polygonum minus Huds., das niedliche Tausendguldenkraut Erythraea pulchella Fries bei Riegelbach, bei Oberspeltach der kleine Ampfer Rumex Acetosella L., bei Deufstetten die gemeine Grasnelke Armeria vulgaris Willd., das deutsche und das Acker-Fadenkraut Filago germanica L. und Filago arvensis L. bei Simonsberg, den Keuper an, und im Wald bestätigt denselben überall zuerst das hohe Weiden-Röschen Epilobium spicatum L. mit seinen fußhohen purpurnen Blumenähren, und noch höher das sich immer mehr ausbreitende, den Kiesboden liebende Heidekraut Calluna vulgaris Sal. und die das Dunkel des Fichtenwaldes suchende Heidelbeere Vaccinium Myrtillus L. und zwischen Wäldershub und Wildenstein die Preißelbeere Vaccinium Vitis Idaea L.

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Ehe wir aber die Waldflora näher betrachten, begegnen uns in den den Wald angrenzenden Äckern und Wiesen noch einige beachtenswerthe Arten: so als erste Frühlingsblume in großer Menge das Schneeglöcklein Leucojum vernum L. auf einer feuchten Wiese westlich vom Burgberg gegen Lorenzenzimmern zu; neben der Bahnlinie zwischen Birkelbach und Ellrichshausen die abbißblättrige Grundfeste Crepis succisaefolia Tausch., hier auch an feuchten Stellen die Schwarz-Wurzel Scorzonera humilis L., diese ebenso in Menge am Waldrand bei Uhlberg; die Sumpf-Grundfeste Crepis paludosa M. am Fuße des Burgbergs und die grünende Grundfeste Crepis virens Vill. auf dem Neuberg; bei Wildenstein, Hinter-Uhlberg, Bergbronn und Bernhardsweiler die Wohlverleih Arnica montana L. und im Herbste häufig das Einblatt Parnassia palustris L.; neben dem deutschen Enzian Gentiana germanica Willd. der runde Lauch Allium rotundum L. bei Goldbach, zwischen Crailsheim und Rechenberg der Giftlattich Lactuca virosa L. und bei Gröningen, Westgartshausen und Markertshofen der quirlblüthige Salbei Salvia verticillata L. Interessant ist das Vorkommen der weißen Brunelle Prunella alba Pallas auf einer moosigen Wiese am Walde nordwestlich von Goldbach. Sie breitet sich dort in größerer Menge auf dem Boden kriechend aus, unterscheidet sich aber von der am Ellwanger Schloßberg beobachteten und damit verglichenen durch Üppigkeit und stärkere Behaarung. Ob wohl nicht diese wie jene nur eine Varietät der Prunella vulgaris L. ist? Nicht weit davon ist an der Straße nach Goldbach| der Erdbeerklee Trifolium fragiferum L. neben dem Sumpf-Dreizack Triglochin palustre L. zu treffen. Am Fuße des Laubberges und des Schlechtenberges bei Westgartshausen blüht auf dolomitischem Kalkmergel die stengellose Eberwurz Carlina acaulis L. var. caulescens Lam. mit ihren großen, weißen, seidenglänzenden, sternförmigen Blumenkronen.

Auf Äckern erscheint noch vereinzelt das unächte Leinkraut Linaria spuria L. bei Goldbach und Oberspeltach, der schierlingsblättrige Reiherschnabel Erodium cicutarium Smith, auf einem Acker des Krekelbergs als Unkraut in Masse der aufrechtstehende Sauerklee Oxalis stricta L.; ferner zwei Seltenheiten: die schopfblättrige Muskathyazinthe Muscari comosum L. bei Bergbronn und der Acker-Ziest Stachis arvensis L. bei Honhardt; hier in einem Bache auch die Sumpf-Zanichellie Zanichellia palustris L.; bei Markertshofen das bunte Vergißmeinnicht Myosotis versicolor Pers.

Von den vielen blühenden Gewächsen, welche unsere Waldungen schmücken, halten sich mehr am Rande derselben meist unter schattigem Gebüsche auf: die schöne Bergflockenblume Centaurea montana L. in Menge an der Straße zwischen Alexandersreut und Weipertshofen und auf dem Burgberg, die Türkenbundlilie Lilium Martagon L., die Steinbeere Rubus saxatilis L., alle drei bei Birkelbach (auch im Jagstthal), die Einbeere Paris quadrifolia L. das prächtige Immenblatt Melittis Melisophyllum L. leider nur sehr spärlich bei Bergbronn, das Wiesenleinblatt Thesium pratense Ehrh. und das mittlere Leinblatt Thesium intermedium Schrad. bei Oberspeltach, die schwärzliche Rapunzel Phyteuma nigrum Sch. bei Beuerlbach und auf der Spitze des Burgbergs; außer den auch im Jagstthale vorkommenden verschiedenen Maiblumen-Arten noch die niedliche zweiblättrige Schattenblume Majanthemum bifolium Dec. bei Onolzheim, Neuhaus und auf der nördlichen Seite der Schönebürg.

Das weitaus größte Kontingent zu unserer Waldflora liefern die Kompositen; unter ihnen ist hervorzuheben: der weidenblättrige Alant Inula salicina L. an sonnigen Abhängen der Schönebürg, der purpurblühende Hasenlattich und der Mauerlattich Praenanthes purpurea L. und Lactuca muralis Less., ersterer häufig und letzterer bei Rechenberg; das hohlstängelige Habichtskraut Hieracium laevigatum Willd. bei der Fleckenbach-Mühle; an trockenen Heiden das Waldruhrkraut und das Himmelfahrtsblümlein Gnaphalium sylvaticum L., Gn. dioicum L.; an ausgehauenen Stellen das Wald-Greiskraut Senecio sylvaticus L. und der kanadische Baldgreis Erigeron canadensis L., der scharfe Baldgreis Erigeron acris L. bei Weipertshofen. Die Schmetterlingsblüthler reihen sich ihnen würdig an und stellen einige seltene Repräsentanten: so in jungem Gehölz südwestlich von der Schönebürg den blaßgelben und den rothen Klee Trifolium ochroleucum L. und Tr. rubens L., ersteren auch bei Weipertshofen und in Menge auf dem Burgberg, und den Waldklee Trifolium alpestre L. bei Westgartshausen und Neuhaus; vereinzelt am Fußweg zur Schönebürg und in Masse an der Straße nach Rechenberg die Waldplatterbse Lathyrus sylvestris L. mit ihrem breitgeflügelten Stengel; die knollige Walderbse und die schwarze Walderbse Orobus tuberosus L. und Orobus niger L. auf der Schönebürg; neben den überall häufigen Ginstern der Besenginster Sarothamnus vulgaris| Wim. zwischen Horschhausen und Mariäkappel und an der bayrischen Grenze zwischen Ellrichshausen und Schnelldorf, der haarige Ginster Genista pilosa L. im Waldgebiet zwischen Westgartshausen und Bergbronn. Diese Strecke ist auch in Württemberg der einzige Standort der vom nahen Hesselberg hereingewanderten kassubischen Wicke Vicia cassubica L. Einige hübsche Schirmträger sind zu verzeichnen: die Engelwurz Angelica sylvestris L. häufig, die Hirschwurz Cervaria rigida M. auf dem Burgberg und die kümmelblättrige Solge Selinum Carvifolia L. in einem jungen Schlage am Wege zum Burgberg. Von Kreuzträgern ist nur das kahle Thurmkraut Turritis glabra L. auf dem Gipfel der Schönebürg und das weichhaarige Gänsekraut Arabis hirsuta Scop. beim Rudolfsberg; und von den Lippenblüthlern der weichhaarige Hohlzahn Galeopsis pubescens Besser beim Hirschhof, der buntblüthige Hohlzahn Galeopsis versicolor C. bei Rechenberg und die Wald-Salbei Salvia sylvestris L. bei Markertshofen bemerkenswerth. Von Scrophulariaceen sind nicht selten die beiden Braun-Wurz Scrophularia nodosa L. und Scr. Ehrharti Stw. der breitblättrige und quendelblättrige Ehrenpreis Veronica latifolia L. und V. serpyllifolia L., und als Rarität in hiesiger Gegend der rothe Fingerhut Digitalis purpurea L. auf Sandboden nördlich von Stainehaig auf dem Hengstnest. Von Euphorbiaceen die warzige und die mandelblättrige Wolfsmilch Euphorbia verrucosa Lam. und E. amygdaloides L. Das Johanniskraut ist in allen seinen Arten vertreten; von Nelken die rauhe Nelke Dianthus Armeria L. auf dem Rudolfsberg und da und dort steckt im Gebüsche die prächtige Nelke Dianthus superbus L. und blickt mit der großblühenden, pfirsichblättrigen Glockenblume Campanula persicifolia L. und der schneeweißen Zaunlilie Anthericum Liliago L. gar lieblich aus dem Grünen hervor. Das Kuhkraut Vaccaria pyramidata Med. hat sich vor einigen Jahren auf der Schönebürg gezeigt, ist aber seither wieder verschwunden. Ebenso scheint die früher viel häufigere Tollkirsche Atropa Belladonna L. durch die vorsichtige Hand unserer Forstbeamten immer mehr ausgerottet zu werden. Den Orchideen kommen unsere gemischten Bestände sehr zu gut; sie finden auch hier wie im Jagstthale günstigen Boden. Außer den gewöhnlichen sind sehr häufig die ächte und die breitblättrige Sumpf-Wurz Epipactis palustris Cram. und E. latifolia All., seltener die schwarzrothe Sumpf-Wurz E. atrorubens Schult. und die großblüthige Cephalanthere Cephalanthera grandiflora Bab., beide letzteren mit der fliegenartigen Nackdrüse Gymnadenia conopsea R. Br. auf dem Burgberg; die schwertblättrige Cephalanthere Cephalanthera Xiphophyllum Rchb. und die großblüthige Cephalanthere C. grandiflora B., beide auf der Schönebürg; die rothe Cephalanthere Cephalanthera rubra R. auf dem Burgberg und der Schönebürg; am Fuße der Schönebürg und bei Bergbronn auch das eiförmige Zweiblatt Listera ovata R. Br., beim Birkhof das gemeine Knabenkraut Orchis Morio L. mit weißen Blüthen; in großer Menge die Herbstschraubenblume Spiranthes auctumnalis Rich. bei Vorderuhlberg; gemein ist die Nestwurz Neottia Nidus avis Rich. An besonders feuchten und schattigen Stellen hält sich noch auf: das Springkraut Impatiens Noli tangere L. (auch im Jagstthal) mit seinen beim Berühren elastisch aufspringenden Kapseln, der Sauerklee Oxalis acetosella L., das Pariser Hexenkraut Circaea lutetiana L., das wechselblättrige Milzkraut Chrysosplenium| alternifolium L. im Walde zwischen Goldbach und Waldthann; die Waldkresse Cardamine sylvatica L., das gemeine Helmkraut Scutellaria galericulata L., der schildfrüchtige Ehrenpreis Veronica scutellata L. bei Weipertshofen und Markertshofen, das grünblüthige Wintergrün Pyrola chlorantha Sw. bei Bergbronn und das einseitsblüthige Wintergrün Pyrola secunda L. bei Vorderuhlberg.

Von Interesse ist das massenhafte Erscheinen einer insektenfressenden Pflanze, des rundblättrigen Sonnenthaus Drosera rotundifolia L. auf einer kleinen Strecke an einem Waldweg zwischen Hinter- und Vorder-Uhlberg. Dort war noch voriges Jahr die Wegböschung rechts und links förmlich damit berast; durch Trockenlegung des Weges ist er aber heute fast ganz vom Wege verschwunden und findet sich nur noch zu beiden Seiten desselben in dem mit Torfmoos bedeckten moorigen Waldboden. Oberförster Riegel in Gründelhard hat ihn zuerst entdeckt. Dieses unscheinbare Pflänzchen hat mit langen sehr reizbaren Drüsenhaaren besetzte Blätter, womit die sich darauf niederlassenden Insekten gefangen und nach und nach vollständig verdaut werden. Es findet sich auch auf Torfboden im Walde zwischen Wäldershub und Wildenstein ganz in der Nähe der Vaccinium Vitis idaea L.; hier ist dann auch Eriophorum vaginatum L., das scheidige Wollgras, zu treffen.

An Waldgräsern wäre zu erwähnen: das weiche Honiggras Holcus mollis L. bei Bergbronn, die geschlängelte Schmiele Aira flexuosa L. bei Markertshofen, das Wald-Reithgras Calamagrostis arundinacea Roth bei Bergbronn, das Hundsstraußgras Agrostis canina L. bei Vorderuhlberg, das blaue Pfeifengras Molinia coerulea Mönch. und das Land-Reithgras Calamagrostis epigeos Roth.

Der besondere Reiz, welchen die Farnkräuter immer dem Walde verleihen, fehlt auch den Waldungen unseres Oberlandes nicht. Mächtig entfaltet sich überall im Schatten derselben der männliche und der weibliche Schildfarn Aspidium Filix mas Sw. und A. Filix femina Sw., auch die selteneren Farren stellen sich ein, so der Rippenfarn Blechnum boreale Sw. ganz in der Nähe der Drosera und bei Weipertshofen, der Tüpfelfarn Polypodium vulgare L. beim Birkhof und bei Westgartshausen, der Blasenfarn Cystopteris fragilis Bernh. neben dem Eichenfarn Phegopteris Dryopteris Sw. an schattigen Sandfelsen auf dem Burgberg, der dornige Schildfarn Aspidium spinulosum Sw. bei Waldthann und Goldbach, der Bergschildfarn Aspidium Oreopteris Sw. bei Weipertshofen, der kleine Strichfarn Asplenium septentrionale Sw. bei Ellrichshausen und der Adlerfarn Pteris aquilina L. bei Wildenstein.

In den das Ellwanger Gebiet angrenzenden Waldungen schlängelt sich nicht selten der ächte Bärlapp Lycopodium clavatum L., bei Bergbronn der sprossende Bärlapp Lycopodium annotinum L. und bei Weipertshofen der Tannen-Bärlapp Lycopodium Selago L. auf dem Boden hin, und auf den Weißtannen unseres Oberlandes ist manchmal ein ächter Schmarotzer die weiße Mistel Viscum album L. zu entdecken.

Von den vielen Sumpf- und Wasserpflanzen, welche das Jagstbeet besetzt halten, kommen in den zahlreichen Weihern unseres Keuper-Plateaus wieder viele zum Vorschein, wie das Pfeilkraut, die Wasserschwertlilie, die Seebinse, das Froschkraut, das schwimmende Laichkraut, der Igelkolben und die gelbe Nixenblume. Dieser gesellt sich aber in den meisten dieser Weiher ihre weitaus lieblichere Schwester, die weiße Seerose,| Nymphaea alba L. zu, welche verschmäht in die auch noch so langsam fließende Jagst hinabzusteigen. Eine neue Erscheinung sind hier auch die verschiedenen Arten von Wasserlinsen, Lemna gibba L., minor L., trisulca L. und polyrhyza L., welche in Gemeinschaft mit dem Wasserstern Callitriche verna L. kleinere Pfützen häufig mit einem grünen Teppich überziehen. Ein in der Jagst nur wenig vorkommendes Laichkraut, das spiegelnde Potamogeton lucens L. ist im Fleckenbach-Weiher und im Mühlweiher bei Markertshofen zu finden, und an versumpften Stellen einige seltenere Umbelliferen: im Rechenberger Weiher und bei Bernhardsweiler der Wasserschierling Cicuta virosa L., bei Matzenbach der Wasserfenchel Oenanthe Phellandrium L., und im Neumühlen-Weiher bei Marktlustenau die röhrige Rebendolde Oenanthe fistulosa L., beim Fleckenbach-Weiher der Bergkörbel Chaerophyllum hirsutum L. Der Kalmus Acorus Calamus L. bildet die Einfassung mancher dieser Weiher, namentlich jenes bei Rechenberg; der breitblättrige Rohrkolben Typha latifolia L. steht aber mit seinen mannshohen Blättern und seinen walzenförmigen, sammtartigen Kolbenähren nur im Hirschhof-Weiher und in einem noch in Keupermergel liegenden See beim Ölhaus; der Sumpf-Dreizack Triglochin palustre L. bei Gröningen und zwischen Leukershausen und Bergertshofen; der Wasserpfeffer Polygonum Hydropiper L. bei Vorderuhlberg. Das kleine Speerkraut Ranunculus Flammula L. findet sich hier überall, dagegen das große Speerkraut Ranunculus Lingua L. nur im Fleckenbach-Weiher und bei Bernhardsweiler; das Sumpf-Läusekraut Pedicularis palustris L. und das Sumpf-Fünfblatt Comarum palustre L., das rasenartige Vergißmeinnicht Myosotis caespitosa Sch., sowie der dreiblättrige Fieberklee Menyanthes trifoliata L. mit seinen wunderschönen, weißbebarteten Blüthen im Fleckenbach-Weiher; letzterer auch im Rechenberger-, Bernhardsweiler- und namentlich Eulenmühlen-See. Die zu diesen Weihern führenden Gräben besetzt hie und da die officinelle Beinwelle Symphitum officinale L. und, wie bei Rechenberg, ihre Varietät mit purpurnen Blüthen Symphitum patens Sibth. Bei Bernhardsweiler noch besonders zu erwähnen das gemeine Fettkraut Pinguicula vulgaris L. Von Interesse sind noch auf diesem hochgelegenen sumpfigen Terrain einige Simsen und Cypergräser: die zurückliegende und die sperrige Simse Juncus supinus Moench. und Juncus squarrosus L., die weißgraue Segge Carex canescens L. bei Vorderuhlberg, die flohsamige Segge C. pulicaris L. bei Bergbronn, die pillentragende Segge Carex pilulifera L. bei Hinteruhlberg, die verlängerte Segge C. elongata L., die nadelförmige Sumpfbinse Heleocharis acicularis R. Br. beim Hirschhof und das fruchtbare Rispengras Poa fertilis L. beim Fleckenbach-Weiher.

Von niederen Kryptogamen, welche wie überall so auch hier in großer Menge theils das Erdreich und namentlich den Waldboden bedecken, theils die Rinden der Bäume, die alten Zäune und Mauern besetzen, sind bis jetzt hier noch sehr wenige bestimmt.

Unter den Laubmoosen lieben das Dickicht unserer Wälder und bilden darin ganze Moosdecken verschiedene Astmoose: das glänzende Hypnum splendens Hedw., das sparrige Hypnum squarrosum L., das myrthenblättrige H. russiforme L. und das Kranzastmoos H. trigustrum Hedw.; an feuchten moorigen Stellen: das Sumpffarnmoos Fissidens adianthioides Hedw. in der Teufelsklinge, der gemeine und| der schöne Wiederthon Polytrichum commune L. und P. formosum Hedw., das spitzblättrige Torfmoos Sphagnum Sacutifolium L. bei Uhlberg, das Drehmoos Funaria hyprometica Hedw., und das wellige Gabelzahnmoos Dicranum undulatum Ehrh.; an Waldbäumen, namentlich am Fuße der Fichtenstämme, die warzigblättrige Neckerie Neckeria crispa Hedw., das Weißzahnmoos Leucodon sciuroides Schw. und auf Gemäuer das haarige und das Silberbirnmoos Bryum capillare L. und Bryum argenteum L.; in Bächen, z. B. der Teufelsklinge, das Brunnenmoos Fontinalis antipyretica; dieses auch aus dem Gyps-Wasser des Lammbrunnens in Crailsheim nicht zu vertreiben. An Lebermoosen ist die Gegend ärmer; nur selten trifft man größere Jungermannien und nur bei Vorderuhlberg und in den zum Fleckenbach-Weiher führenden Wassergräben das vielgestaltige Leberkraut Marchantia polymorpha L., im Fleckenbach-Weiher die schwimmende Riccie Riccia natans L. Um so mehr sitzen und hängen an den Bäumen und alten Zäunen die verschiedensten, zum Theil unscheinbarsten Flechten: die Bartflechte Usnea barbata L. überzieht auf dem Burgberge eine ganze Reihe Lärchen und hängt in langen grauen Bärten an ihnen herunter; die kleeige und die Pflaumen-Evernie Evernia furfuracea L. und E. Prunastris L., die Eschenflechte Ramalina fraxinea L., die durch ihre gelbe Farbe an jeder Mauer und an jedem alten Zaune auffallende gelbe Wandflechte Xanthoria parietina Th., die Lindenflechte Parmelia tiliacea Ach., die Runzelflechte Parmelia caperata L., die Felsenflechte Parmelia saxatilis Ach., die gemeine Porenflechte Pertusaria communis Dec., und die Wimper-Hagenie Anapsychia ciliaris Rsch. Auf humusreichem Boden und alten verfaulten Baumstämmen die Hundsflechte Peltigera canina L. Säulchenflechten überziehen auf lichten Waldstellen des Keupers oft massenhaft den Boden; so die Formen der Rennthierflechte Cladonia rangiferina Hoffm., ferner Clad. stellata Sm., pungens Sm., furcata Hoffm., squamosa Hoffm., uncinata Hoffm., fimbriata F., degenerans Sm. und gracilis L. Zwischen diesen braunfrüchtigen Arten ergötzen das Auge verschiedene Arten mit scharlachrothen Früchten. Bei Hinteruhlberg findet sich am Waldesrand auch die seltene Cladonia carneola Fr. mit gelber Frucht. An größeren Algen wäre zu erwähnen der gemeine Armleuchter Chara vulgaris L., bei Gröningen. Eine anomale Flechte, die grüne Stielflechte Coniocybe furfuracea Fr., überzieht grünspanfarbig die Sandsteinfelsen hinter Westgartshausen.

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An höher entwickelten Pilzen hat der feuchte Spätsommer von 1881 eine Menge der verschiedensten Arten aus dem Boden herausgezaubert. Namentlich im Halbdunkel der Nadelwaldungen, in welchen sonst nur kümmerliches Moos den Erdboden bedeckt, war durch sie, besonders im Keuper unseres Oberlandes, eine oft staunenerregende Farbenpracht entfaltet. In allen Farben und Mißfarben, vom reinsten Weiß bis zum dunkelsten Violett, vom hellsten Gelb bis zum feurigsten Roth stehen sie da diese Tausende von Schwämmen, und nur schade ist es, daß sie in den meisten Fällen unbemerkt bleiben oder höchstens aus Furcht vor ihrer Schädlichkeit mit dem Fuße umgestoßen werden. Wenn auch freilich eine Menge giftiger Schwämme darunter sind, so sind unter ihnen auch eine große Anzahl genießbarer, ja sogar sehr schmackhafter Arten, und es ist zu bedauern, daß mit ihnen eine große Menge eines durch seinen Gehalt| an Stickstoff unseren stickstoffhaltigsten vegetabilischen Nahrungsmitteln wie Bohnen, Erbsen und Linsen, und durch seinen Reichthum an phosphorsauren Salzen auch noch dem Fleisch mindestens gleichkommenden Nahrungsstoffes meistens unbenutzt wieder zu Grunde geht.

Die Gattung der Blätterpilze ist weitaus die reichhaltigste, und zu ihr gehören alle jene mit Recht gefürchteten Giftschwämme. Unter ihnen sind die häufigsten, zum Theil schon durch ihre grellen Farben auffallend: der Fliegenschwamm Agaricus muscarius L., der Pantherschwamm Ag. pantherinus Db. bei Waldthann, der Schwefelkopf Ag. fascicularis Huds., der amethystfarbige Blätterschwamm Ag. amethystinus Sch., der Speiteufel oder Täubling Ag. emeticus Fr. mit seinen verschiedenen Varietäten, der Birken-Reizker Ag. torminosus Sch. bei Goldbach, Mariäkappel, Wildenstein, der Perlschwamm Ag. rubescens Fr. bei Ellrichshausen, der Pfefferschwamm Ag. piperatus L. bei Leukershausen und im Eichwald, der hohe Blätterschwamm Ag. excelsus Fr. im städtischen Eichwalde, der Knollenblätterschwamm Ag. phalloides Fr., der Eckelschwamm Ag. fistibilis Pers., der Thränen-Eckelschwamm Ag. crustuliformis B. und der falsche Eierschwamm Ag. aurantiacus Wulf. auf dem Burgberg.

Wenn auch nicht giftig, so doch ungenießbar sind folgende: der Schopf-Tintenschwamm Ag. commatus Müller, der Schleimschwamm Ag. glutinosus L., der gelbbraune Blätterschwamm Ag. spadicus Sch., der Glöckchenblätterschwamm Ag. campanella B., der Birkenlanzblätterschwamm Ag. betulinus L. auf dem Burgberg, der Zaunlenzblätterschwamm Ag. sepiarius L., der violettgraue Blätterschwamm Ag. violaceo-cinereus Pers., der röthliche Blätterschwamm Ag. rutilans Sch., der Erdschieber Ag. scorbiculatus Scop., der schuppige Blätterschwamm Ag. squarrosus Müller bei Ellrichshausen und Rechenberg, der gelbe Blätterschwamm Ag. flavidus Sch., der nebelgraue Blätterschwamm Ag. nebularis Batsch, der Schildblätterschwamm Ag. clypeolarius Bull; der Sammetfuß Ag. atro-tomentosus Batsch; der zusammenziehende Blätterschwamm Ag. stypticus Bull. bei Crailsheim, der reinweiße Blätterschwamm Ag. Columella Fr., der Bläuling Ag. violaceus auf dem Burgberg, der mennigrothe Blätterschwamm Ag. miniatus Fr., der glänzende Blätterschwamm Ag. fulgens Alb., der gemeine Milchblätterschwamm Ag. trivialis Fr., der wurzelnde Blätterschwamm Ag. radicatus R., der Seifenschwamm Ag. saponaceus Fr., der gesäte Blätterschwamm Ag. disseminatus Pers. auf dem Burgberg, der helmförmige Blätterschwamm Ag. galericulatus Scop., und der Mäuseschwamm Ag. Myomyces Alb. beim Neuhaus.

Von genießbaren Blätterpilzen ist allerdings selten der Champignon Ag. campestris L. im Eichwald und bei Gründelhardt; dagegen sehr häufig sind in allen unseren Nadelwäldern: der Eierschwamm, auch Pfifferling oder Röthling genannt, Ag. Cantharellus L., der ächte Reizker Ag. deliciosus L., der Regenschirmschwamm Ag. procerus Scop., der Elfenbeinschwamm Ag. eburneus Bull., der Stockschwamm Ag. mutabilis Sch., der mildeste Milchblätterschwamm Ag. mitissimus Fr., der Hallimasch Ag. melleus Vahl, dessen holzige zu einem dichten Geflechte verwachsenen Mycel-Zweige als Brunnenzopf Rhizomorpha fragilis Roth hie und da in alten Brunnenteicheln gefunden werden. Die weniger zahlreiche Gattung der Löcherpilze liefert uns folgende eßbare| Arten: der Steinpilz Boletus edulis Bull. bei Neuhaus, der Sandpilz Boletus variegatus Schwarz bei Wäldershub, der Kapuzinerpilz Boletus scaber Bull. bei Mariäkappel, der filzige Röhrenpilz Boletus subtomentosus L., der roßschuppige Löcherpilz Polyporus subsquammosus L., der Sammelpilz Polyporus confluens Fr. und der Schaflöcherpilz Polyporus ovinus Sch. Ungenießbar von ihnen sind: der Hexenpilz Boletus luridus Sch., der schwefelgelbe Löcherpilz Polyporus sulfureus Bull. bei Crailsheim, der unächte Feuerschwamm Polyporus igniarius L., der gelbbraune Löcherpilz Polyporus fulvus Scop., der verbrannte Löcherpilz Polyporus adustus Willd., der Zimmerpilz Polyp. destructor Schr., der gemeine Löcherpilz Polyp. vulgaris Fr., die Todtentrompete Merulius cornucopoides Pers. bei Wäldershub. Zu dieser Gattung gehört auch der in unseren Wohnungen leider nur zu häufige Hausschwamm Merulius lacrymans Sch. Von den Stachelschwämmen sind der Stoppelpilz Hydnum repandum L. und der Hirschschwamm oder Habichtspilz Hydnum imbricatum L. bei Waldthann genießbar; während der rostbraune Stachelpilz Hydnum ferrugineum Fr. bei Rechenberg für die Küche werthlos ist.

Auch an genießbaren Keulenschwämmen fehlt es nicht. Der gelbe Keulenschwamm Clavaria flava Pers. kommt schon im Eichwald massenhaft vor und hie und da auch bei Steinbach am Wald der moosbewohnende Clavaria muscoides L. Ebenso einladend sehen noch folgende Arten aus, sind aber nicht eßbar: der röthliche Keulenschwamm Clav. rubella Pers. bei Mariäkappel, der safrangelbe Keulenschwamm Clav. crocea Pers., der Zungen-Keulenschwamm Clav. Ligula Sch. auf dem Burgberg, der steife Keulenschwamm Clav. stricta Pers. bei Rudolfsberg und der schimmelige Keulenschwamm Clav. mucida Pers. auf der Schönebürg. An Warzenpilzen ist der schwefelgelbe Corticium sulfureum Fr. im Walde bei Wäldershub; an Gallertpilzen der gekröste Tremella mesenterica Retz. bei Ellrichshausen; an Lappenpilzen das Judasohr Exidia Auricula Judae Fr. auf der Schönebürg, und an Becherpilzen der Topfbecherpilz Ciathus olla Pers. und der gestreifte Becherpilz Ciathus striatus Hoff. beide bei Crailsheim zu verzeichnen. Stäublinge gibt es wieder verschiedene Arten: der flaschenförmige Stäubling Lycoperdon excipuliforme Fr., der kleine Stäubling Lyc. pusillum Batsch., der gemeine Bovist Lyc. gemmatum Batsch., der schwärzliche Bovist Lyc. nigricans Pers. und der Riesen-Bovist Lyc. giganteum Batsch., bei Weipertshofen und Neuhaus.

Auch die Morcheln sind mit einer Species, der gemeinen eßbaren Morchel Morchella esculenta L., auf einer kleinen Stelle beim Neuhaus vertreten.

Von Schlauchpilzen wäre noch zu erwähnen die gemeine Holz-Sphärie Hypoxylon vulgare Link. auf faulen Buchenstämmen, das Mutterkorn Claviceps purpurea F. auf Roggen und anderen Gramineen, und von Schleimpilzen die Lohblüthe Aethalium septicum Fr. auf Lohhaufen.


2. Thiere.

Hiefür ist, da nichts Besonderes vorliegt, auf den betreffenden Abschnitt der Beschreibung des Oberamts Mergentheim zu verweisen. (Siehe auch die Ortsbeschreibung.)



  1. Von Bergrath Dr. Baur.
  2. Begleitworte zur geognostischen Spezialkarte von Württemberg Atlasblatt Ellwangen S. 7 u. 8.
  3. Was die Häufigkeit des Vorkommens von Kronen von Encrinus liliiformis an diesem Fundorte betrifft, so erwähne ich, daß ein mir befreundeter Sammler nach dem großen Hochwasser im Dezember 1882, bei einer einzigen Exkursion, dort über 50 Stück Kronen aufgefunden und bei wiederholten Besuchen weit über 100 Stück Kronen, allerdings von sehr verschiedenem Erhaltungszustande, zusammengebracht hat.
  4. Begleitworte zum Atlasblatt Hall S. 14.
  5. Beschr. d. OA. Neckarsulm S. 20.
  6. Beschr. d. OA. Neckarsulm S. 20.
  7. Vergl. Quenstedt Begleitworte zum Atlasblatt Hall S. 14.
  8. Ebenso bei Hoffenheim und Sinsheim, vergl. Benecke und Cohen, Geogn. Beschr. der Umgegend von Heidelberg S. 404 u. 405 und Beschreibung d. OA. Künzelsau S. 10 u. 11.
  9. Von Trigonometer Regelmann.
  10. Bestimmt von Trigonometer Regelmann.
  11. Bestimmt von Trigonometer Regelmann.
  12. Von Professor Dr. v. Schoder.
  13. Von Richard Blezinger, Apotheker in Crailsheim.

Errata

  1. S. 39 Z. 13 l. Finkenthal. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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