« Kapitel A 1 Beschreibung des Oberamts Mergentheim Kapitel A 3 »
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Natürliche Beschaffenheit.


Bildung der Oberfläche im Allgemeinen.[1]

(Vergl. auch Mergentheim und seine Umgebung in topographischer und geognostischer Hinsicht, von Oberamtsarzt Dr. Bauer. Württemberg. Jahrbücher. Jahrgang 1836, Heft II, S. 116 ff.)

Die geognostischen Bildungen des Bezirkes gehören, abgesehen von dem diluvialen Lehm, der Muschelkalkformation mit der Lettenkohle an; der bunte Sandstein im Liegenden erreicht| selbst im Tauberthale die Landesgrenze nicht und erst weit außerhalb des Bezirkes, im Süden und Osten desselben, erheben sich die Keuperberge über die Lettenkohlenebene.

Wir haben es daher in dem Bezirke der Hauptsache nach mit einer Kalkformation zu thun, welche eine zwar nicht an Arten, aber an Individuen reiche, charakteristische Meeresfauna enthält. Die massenhafte Anhäufung der Stielglieder von Encrinus liliiformis läßt auf eine außerordentliche Häufigkeit dieses Pflanzenthieres schließen. Von Muscheln sind die dem Muschelkalk ausschließlich angehörigen Myophorien in verschiedenen Arten, ferner Ostrea, Pecten, Lima und Gervillia zu erwähnen. Von Brachiopoden ist bis jetzt außer Lingula und Orbicula nur Terebratula vulgaris bekannt, welche im Hauptmuschelkalke ganze Bänke bildet. Die Cephalopoden sind durch Nautilus bidorsatus, Ceratites Buchii, Ceratites nodosus und Ceratites semipartitus vertreten. Fischschuppen und Zähne sind durch den ganzen Hauptmuschelkalk häufig, am meisten ist hievon auf der Grenze gegen die Lettenkohle in einem Bonebed zusammengedrängt. Die Knochen großer Saurier finden sich vereinzelt im Muschelkalk. Erst am Schluß der ganzen Schichtenreihe treten in den Sandsteinen der Lettenkohle Landpflanzen auf.

Die einzelnen geologischen Abtheilungen haben eine sehr ungleiche Verbreitung in dem Bezirke. Der Wellendolomit ragt nur einige Kilometer weit, im Tauberthale bei Edelfingen herein. Der Wellenkalk tritt hauptsächlich ebenfalls im Tauberthale und dem untersten Ende der Seitenthäler auf. Das Anhydritgebirge und der Hauptmuschelkalk bilden in großer Ausdehnung die Oberfläche. Wo sich der Hauptmuschelkalk zu ausgedehnten Plateaus entwickelt, wie im Süd- und Nordosten des Bezirkes, da ist er meist von Lettenkohle bedeckt.

Uns interessirt zunächst die vertikale Aufeinanderfolge der Schichten.

Das Liegende derselben bildet der bunte Sandstein, welcher bei Königshofen, Lauda und Schweigern vortrefflich aufgeschlossen ist. An den beiden ersteren Orten wird in der Thalsohle ein weißer, 2 m mächtiger Sandstein abgebaut, welcher umsomehr in die Augen fällt, als darüber und darunter nur rothes Gebirge liegt. Es ist hier die oberste Sandsteinbank des bunten Sandsteins, die Chirotherium-Bank, so benannt nach den in ihr vorkommenden Fährten eines Sauriers. Darüber liegen rothe | Mergel (Kipper [2]), der Röth, der bei Schweigern über 30 m mächtig ist. Eine Petrefacten führende Schichte, wie in der Gegend von Würzburg enthält der Röth hier nicht.

Über den rothen Mergeln stellen sich graue Dolomitbänke ein, das rothe Gebirge ist wie abgeschnitten, wir haben den bunten Sandstein hinter uns und das unterste Glied der Muschelkalkformation erreicht,

den Wellendolomit, der eine Mächtigkeit von 20 m hat. Feste, gelbbraune, wulstige Dolomitbänke, welche in rauhe, eckige Brocken zerfallen, wechseln mit schwarzgrauen Schieferthonen und sandigen, grauen Mergeln. Der bedeutendste Aufschluß ist an der Bahnlinie bei Station Unterbalbach, aber die steilen Halden sind dem Sammeln in den an Petrefacten reichen Schichten nicht günstig. Der stellenweise am Schwarzwald so häufig vorkommende Ceratites Buchii ist hier selten, doch kenne ich ihn aus den unteren Lagen von der steilen Halde hinter der Sägmühle am Umpferbach, östlich Königshofen. An derselben Stelle finden sich auch Trochiten von Encrinus und eine Reihe charakteristischer Versteinerungen: Terebratula vulgaris, Melania Schlotheimii, Myophoria costata, Myophoria cardissoides, Lima lineuta, Gervillia socialis, Gervillia costata und zahlreiche bei dem schlechten Erhaltungszustand unbestimmbare Zweischaler. Eine Dentalienbank (Dentalium lacve) liegt bei Station Unterbalbach, nahe an der Grenze der dortigen Aufschlüsse, etwa 6 m unter der nächst folgenden Abtheilung,

dem Wellenkalk, der in unserem Bezirke eine Mächtigkeit und Ausbildung erreicht, wie wir sie in anderen Theilen des Landes nicht kennen. Die württembergische geognostische Spezialkarte rechnet zu dieser Abtheilung die dunklen bituminösen Schichten, so weit sie von Wellenschlägen bedeckt sind und zieht daher die obere Grenze unter den ebenschieferigen Schichten der | Myophoria orbicularis, welche zu der Anhydritgruppe gestellt werden. So begrenzt hat der Wellenkalk im Tauberthal eine Mächtigkeit von 60 m.

Die ganze Abtheilung ist dunkel, bitumenreich und verwittert sehr schwer, sie hebt sich daher schon durch ihre Farbe und steile Böschung von dem darunter liegenden helleren und leichter verwitternden Wellendolomit ab. Ohne Zwischenmittel legen sich die dünnen mit Wellenschlägen bedeckten Schichten, von welchen man stellenweise 40–50 auf einen Fuß in der Höhe zählen kann, auf einander.

In dieser einförmigen, geradezu petrefaktenleeren Bildung treten nach oben sogenannte Schaumkalkbänke auf, welche stellenweise in Breccienbänke übergehen. Eine solche Bank bildet die Grenze gegen die darüberliegenden ebenschieferigen Thone der Anhydritgruppe. Zwei Meter tiefer liegt bei Edelfingen [3], bei Deubach [4], am Fußweg von Dainbach nach Edelfingen und in der Gegend zwischen Boxberg und Grünsfeld [5], überhaupt weit verbreitet auf der westlichen Grenze des Bezirkes, eine Krinitenbank mit den Kelch- und Stielgliedern von Encrinus und Pentacrinus dubius. Mit großer Regelmäßigkeit trifft man 4 m tiefer abermals eine solche Schaumkalkbank, welche dieselben Trochiten, aber nicht so zahlreich, enthält. Sonst ist in diesen nicht über 0,1 m dicken Schaumkalkbänken nicht viel von bestimmbaren Petrefacten: Pecten discites, Lima lineata, Steinkerne von Gasteropoden, von Myophorien und Gervillien. Die im Wellenkalk des unteren Tauberthales und der Gegend von Würzburg nachgewiesene Terebratelbank und Spiriferinenbank ist bis jetzt in dem Bezirke nicht aufgefunden worden.

Über dem Wellenkalk folgt:

das Gyps- und Salzgebirge, in welchem die Gypsbrüche von Mergentheim und Igersheim liegen. Das zum großen Theil aus weichen Schichten bestehende Gebirge ist sehr der Zerstörung ausgesetzt. Die darüber liegenden festen Bänke des Hauptmuschelkalkes wurden daher vielfach unterwaschen und sind herabgestürzt, so daß sich an solchen Stellen die ganze Abtheilung der Beobachtung entzieht.

Unmittelbar über der Schaumkalkbank, welche den Wellenkalk | abschließt, liegen 8 m mächtige thonige Mergel, welche hellaschgrau verwittern. Sie sind ebenschieferig im Gegensatz zu den darunter liegenden Wellenmergeln und enthalten als leitendes Petrefact Myophoria orbicularis. Einzelne dünne festere Kalkbänke, welche die Bildung durchziehen, gehen in Breccien und Schaumkalkbänke über.

Nach oben stellen sich hellgelbe Dolomitbänke und dolomitische Steinmergel ein, über welchen am Kötterberge bei Mergentheim ein 6 m mächtiges Lager von rauchgrauem Gyps folgt.

Die Mitte der ganzen Abtheilung bilden am Kötterberge 10 m mächtige hellgraue Mergel, ein ausgelaugtes, zersetztes Gebirge, das nach allen Richtungen von Fasergypsschnüren durchzogen ist. Die Grenze des Aufschlusses bilden feste Kalk- und Dolomitbänke, welche in die Zellenkalke übergehen, die oben auf den Feldern über dem Gypsbruch zerstreut herumliegen.

Den Schluß der ganzen Abtheilung machen helle Kalkbänke mit Hornsteinschnüren, die stellenweise in eine Hornsteinbank, bis zu 10 cm stark (Weikersheim) übergehen.

Damit schließt diese am Kötterberge 60 m mächtige Abtheilung und beginnt der darüberliegende

Hauptmuschelkalk, der seiner Mächtigkeit und Verbreitung nach das bedeutendste Gebirgsglied des Bezirkes ist.

Wir unterscheiden in dieser 80 m mächtigen Bildung von unten nach oben die drei Abtheilungen: die Encrinitenkalke, die Bänke mit Ceratites nodosus und semipartitus und die dolomitische Region der Kornsteine mit Trigonodus Sandbergeri, welche nach oben mit einem Bonebed abschließt, das die Grenzschichte gegen die darüber liegende Lettenkohle bildet.

Den Encrinitenbänken gehen dünne Kalkschichten voran, welche namentlich auf der Oberfläche zahlreiche Petrefacten enthalten und durch ihre helle Farbe noch an die vorhergehende Abtheilung erinnern. In dem Bezirke sind diese Schichten nur in einigen Wasserrissen, welche in das unterste Vorbachthal südöstlich von Weikersheim münden, und bei Laudenbach aufgeschlossen. Hier liegen: Gervillia socialis und Gervillia costata, Myophoria vulgaris, Plagiostoma striatum, Ostrea spondyloides, Terebratula vulgaris, dünne Kalkplättchen bedeckt mit Buccinum gregarium, mit Fischzähnen und Schuppen. Diese unebenen Kalkschichten mit Zwischenlagern von Mergel mögen bei Weikersheim 7 m mächtig sein, darüber liegen dort 2 je 30 cm starke Encrinitenbänke.

| Die letzteren sind schon durch ihre Mächtigkeit, durch ihre krystallinische Textur und ihr geschlossenes Auftreten von den unteren Bänken unterschieden. Sie fehlen nirgends in dem Bezirke und sind um so besser aufzufinden, als sie sehr häufig durch Steinbrüche aufgeschlossen sind. Die Anzahl der einzelnen Bänke, deren Mächtigkeit und Reichthum an Trochiten ist aber sehr wechselnd.

Den schönsten Einblick in die Encrinitenbänke gewährt der Steinbruch im Metzelsee bei Wachbach. Dort ist folgendes Profil aufgeschlossen:

     Oben:

01) eine krystallinische Kalkbank 0,30 m
02) Mergel 0,08 m
03) eine krystallinische Kalkbank mit
      Ostrea spondyloid. Pect. Alberti
0,20 m
04) oberste Encrinitenbank I 0,35 m
05) Encrinitenbank II 0,20 m
06) dichte Kalkbank 0,13 m
07) Encrinitenbank III 0,17 m
08) dichte Kalkbank 0,40 m
09) Encrinitenbank IV 0,35 m
10) Mergel 0,40 m
11) Encrinitenbank V 0,40 m

Fünf Encriniten-Bänke, von welchen sich die unteren insbesondere durch ihren Reichthum an Trochiten auszeichnen. Sie enthalten überdies Plagiostoma striatum, Pecten discites, Cidaris grandaevus, Terebratula vulgaris.

Die Encrinitenkalke nennen die Steinbrecher Glassteine, die Bänke 1 und 3, wie in dem ganzen Bezirke die krystallinischen Kalke, eichene Steine, im Gegensatz zu den dichten homogenen Kalken, welche buchene Steine heißen.

Die krystallinischen Kalkbänke über den Encrinitenkalken sind in der Nähe des Metzelsees bei Wachbach (südlich) in kleinen Steinbrüchen für Straßensteine aufgeschlossen. Sie enthalten in großer Menge Terebratula vulgaris und als Seltenheit Ophiura scutellata[6], welche hier entschieden über den Encrinitenkalken liegt.

| Weiter hinauf ändert sich die Beschaffenheit des Gebirges: homogene, dichte Kalkbänke, mehrere Zoll stark, wechseln mit großer Regelmäßigkeit mit gleichstarken grauen Mergelbänken ab, über welche die Kalke gesimsartig hervortreten. Wo diese Bildung in mächtigen Wänden entblößt ist, da glaubt man eine Mauer vor sich zu haben. Dies ist die Region des Ceratites nodosus, der nach oben durch die verwandte Form des Ceratites semipartitus vertreten wird. Mitten durch diese Nodosuskalke geht eine in dem Bezirke sehr ausgezeichnete Bank, welche, mit Ausschluß aller größeren Formen, eine nur 10–12 mm große Terebratula vulgaris, die somit noch entschieden kleiner ist, als die im Wellendolomit am Schwarzwald vorkommende Form, so massenhaft enthält, daß die Bank nahezu aus Terebrateln zu bestehen scheint. Die Anhäufung dieser kleinsten Form der Terebratula vulgaris in dieser einen Bank findet sich in großer Ausdehnung in dem Bezirke: auf der Elpersheimer Höhe (Ecke der dortigen Markungsgrenze), bei Roth, im langen Grund bei Stuppach, bei Niederstetten, bei Neubronn, bei Rothenburg, bei Sailtheim, zwischen Deubach und Königshofen u. s. w. Da diese Bank auch in dem westlich angrenzenden badischen Gebiete [7] und in der Würzburger Gegend [8] sehr constant sich wiederfindet, so gewährt sie für diese Gegenden einen bequemen Anhaltspunkt zur Orientirung. Der Ceratites semipartitus, der in den oberen Bänken dieser Abtheilung liegt, fehlt in dem Bezirke keineswegs, aber deutlich aufgeschlossen ist die Region nirgends.

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Die letzten 10 m des Hauptmuschelkalkes bilden die Region des Trigonodus Sandbergeri mit den Kornsteinen. Die Dolomite herrschen vor, aber es stellen sich auch dunkle Kalksteine ein, welche stellenweise wieder in Dolomite übergehen. Die obere Grenze der ganzen Abtheilung bildet das Bonebed, das man selten vergeblich am Rande der Kornsteinbrüche sucht. Die Kornsteine sind wahre Conglomerate von Muscheltrümmern, neben welchen es schwer fällt, ganze Petrefakten zu finden. Am häufigsten erkennt man das leitende Petrefakt Trigonodus Sandbergeri, | außerdem Trigonia Goldfusii, Terebratula vulgaris, Gervillien und Myophorien.

An Aufschlüssen fehlt es nicht, da die Kornsteine sehr gesuchte Bausteine sind, welche namentlich in neuerer Zeit bei den Bahnbauten vielfach verwendet wurden. In dem der Gemeinde Rothenburg gehörigen Steinbruche liegen von oben nach unten:

1) Bonebed       0.25 m.
2) helle, dolomitische Kalkbänke mit gelben Mergeln 0.50 m.
3) Rothenburger Baustein (Kornstein), weißer dolomitischer Kalk und Dolomit, in der Mitte eine Bank mit Terebratula vulgaris 5.50 m.
4) Kornsteinbank mit Stylolithen und Petrefakten-Trümmern 1.00 m.
zusammen 7.25 m.

Wie hier der Dolomit, so herrscht in denselben Schichten an der nördlichen Landesgrenze bei Aub mehr der Kalk vor. Ein Steinbruch südlich von Hemmersheim zeigt von oben nach unten folgende Schichten:

1) rother eisenschüssiger Kalk mit Fischzähnen und Schuppen, Bonebed       00.15 m.
2) Kalkbänke mit mergeligen Zwischenlagern, Straßensteine 06.00 m.
3) Dicht aufeinander liegende Kalkbänke von dunkler Farbe, ganz gefüllt mit Terebratula vulgaris 03.30 m.
4) Dünnes Kalkbänkchen zwischen Mergellagern mit Asterias cilicia[9] 00,05 m.
5) Werksteinbänke, Kornstein 02.00 m.
zusammen 11.50 m.

Das Auftreten von Terebratulbänken, die bei Hemmersheim[ER 1] über 3 m mächtig werden und sich in nichts von den tieferliegenden ähnlichen Bänken mit Terebratula vulgaris unterscheiden, über dem Kornstein, verknüpft die Trigonodus-Schichten mit dem Hauptmuschelkalke.

Die Lettenkohle bildet einen großen Theil der Oberfläche des Bezirkes, namentlich in der Gegend zwischen Pfitzingen, Herbsthausen, Hollenbach und Niederstetten, auf dem Plateau zwischen Niederstetten und Rothenburg bis gegen Creglingen hin | und bei Freudenbach, Erdbach und Waldmannshofen. Die Entwicklung dieses Formationsgliedes ist aber im Vergleich zu anderen Gegenden eine nur sehr kümmerliche und beschränkt sich auf die untersten Schichten der Lettenkohle. Ihr gehören die zahlreichen Erdfälle des Bezirkes an, welche die Schichten bis zum Hauptmuschelkalk durchbrechen, der regelmäßig im Tiefsten des Trichters noch anstehend gefunden wird. An diesen Stellen kann man sich überzeugen, daß die Mächtigkeit dieser so verbreiteten Überlagerung des Hauptmuschelkalkes durch die Lettenkohle meist nur einige Meter beträgt; nur an einigen Stellen des Bezirkes entwickeln sich die Sandsteine zu 10–15 m mächtigen Ablagerungen. Die Sandsteinbrüche von Freudenbach, Erdbach, Rothenburg, Burgstall, Pfitzingen und ein Bruch zwischen Niederstetten und Hollenbach, liefern vorzügliche Werksteine, feinkörnige Schleifsteine, Bausteine und 5–10 cm starke Platten. Die Farbe der Sandsteine ist lichtgrau, bei Freudenbach sind die besten mittleren Bänke roth. Pflanzenversteinerungen finden sich nicht selten in den Sandsteinen, darunter hauptsächlich Blattscheiden und Stammstücke von Equisetum arenaceum.

Die dünnen Sandsteinschichtchen, welche im Wechsel mit den dunklen Letten da und dort auf dem Plateau, in einem Hohlweg oder einem Erdfalle hervortreten, enthalten häufig Anodonta lettica Quenst. (Cardinia brevis Schauroth), bei Pfitzingen und dem bayerischen Orte Reichardtsroth, östlich Freudenbach, beobachtet man in diesen Schichten aufrecht stehende Pflanzenstengel.

Damit schließt die Reihe der Triasschichten des Bezirkes, welcher Bildungen der folgenden Erdperioden erst wieder aus der Diluvialzeit enthält.

Wie aus den Kiesterrassen am Fuß der Abhänge des Tauberthales deutlich hervorgeht, traf die Diluvialzeit das Hauptthal und damit wohl auch die Seitenthäler in nahezu dem jetzigen Zustande an. Wo sich das Thal beckenförmig erweitert und ausgedehntere Kiesablagerungen platzgreifen, wie bei Weikersheim, Markelsheim und namentlich bei Mergentheim, waren ursprünglich Seen, aus deren Wasser sich der tiefgründige Diluvialboden niedergeschlagen hat, dem die Schloßgärten von Weikersheim und Mergentheim ihren herrlichen Baumwuchs verdanken.

Über dem Kies des Tauberthales liegt der Lehm, der stellenweise, namentlich an der Mündung der Seitenthäler, ziemlich | mächtig wird. Ein Profil der Diluvialschichten gewährt der sogenannte „rothe Rain“ bei Lauda:
oben: röthlicher Lehm       3,00 m.
hellgrauer magerer Lehm mit Schnecken und
Lößkindchen
rother Lehm ohne Schnecken, vereinzelte Geschiebe
enthaltend, zu Backsteinen verwendet
3,00 m.
Flußkies 0,60 m.
Röth 1,20 m.
bunter Sandstein 0,00 m.

Von bedeutendem Einfluß auf die Bodenbeschaffenheit des Bezirkes ist der Lehm, welcher auf den Höhen weite Flächen bedeckt. Er liegt nicht wie der Thallehm auf Kies, sondern unmittelbar auf Wellenkalk, Muschelkalk und Lettenkohle auf. Wo der Lehm mächtiger wird, da bildet er auch auf Muschelkalk und Wellenkalk (langer Grund bei Stuppach) Erdfälle.

Auffallenderweise enthalten diese auf den Höhen liegenden Lehme im Süden und Osten des Bezirkes zahlreiche Geschiebe von kieselartigen Sandsteinen, Hornstein, Jaspis und Quarz, unter welchen man am Weidenhof, östlich Frauenthal, und bei den bayerischen Orten Walkershofen, Wallmersbach und Hohlach Stücke im Gewicht bis zu einem Centner und mehr findet. Die Herkunft dieser Geschiebe ist noch nicht ermittelt, sie erinnern aber am meisten an gewisse Vorkommnisse im Keuper, aus dem unzweifelhaft auch die Schuttmassen von Gypsmergel und rothen Mergeln stammen, welche in der Umgegend von Wallmersbach vereinzelt auf der Lettenkohlenebene weit entfernt vom Keuper liegen.


Die Muschelkalkschichten des Hohenlohischen Plateaus bilden zwischen Jagst und Tauber einen flachen Sattel, der in der Wasserscheide die Höhe von 480 m erreicht. Die nach Süden einfallenden Schichten gehören den Bezirken Hall, Crailsheim, Künzelsau und Kirchberg, der nach Norden gewendete Flügel ausschließlich unserem Bezirke an. Die südliche Grenze des Oberamtes, welche von Rothenburg bis über Niederstetten hinaus, schon innerhalb des Taubergebietes auf Lettenkohlen verlauft, liegt 460 m hoch, also nahezu in der Höhe der Wasserscheide. Von hier fallen die Schichten in der nordöstlichen Richtung der Tauber zu und liegen an der nördlichen Landesgrenze bei Waldmannshofen noch 340 m hoch. Die Gegend zu beiden Seiten | der Tauber zwischen Creglingen und Mergentheim heißt daher der Taubergrund, im Gegensatz zu dem 120 m höher gelegenen Plateau auf der Wasserscheide zwischen Jagst und Tauber, welche die Bahnlinie Crailsheim–Mergentheim zwischen den Stationen Blaufelden und Schrozberg in 472 m Höhe überschreitet.

Weitere Anhaltspunkte für die Lagerung der Schichten gewähren einzelne Höhenzahlen. An der Stegmühle bei Rothenburg tritt die Tauber in der Höhe von 340 m, der Vorbach zwischen Oberstetten und Niederstetten in 337 m, in das Anhydritgebirge ein. Bei einem Bohrversuche auf Trinkwasser im Tauberthal bei Rothenburg [10] wurde die Grenze des bunten Sandsteins gegen den Muschelkalk 222 m hoch gefunden; mehr im Fallen der Schichten und daher tiefer liegt dieselbe Grenze am Mehlberg bei Königshofen bei 194 m und im Schacht der Mergentheimer Mineralquelle bei 192 m.

Das gleiche nordöstliche Fallen zeigen die Schichten auch im Tauberthale. Die obersten Bänke der Encrinitenschichten (bei Niederstetten 364 m hoch) sind am Arkauberge bei Mergentheim 324 m, bei Igersheim 309 m, bei Weikersheim 280 m, bei Bieberehren 246 m. hoch.

Neben diesem im Allgemeinen nordöstlichen Einfallen zeigen die Schichten eine flach wellenförmige Bildung. Dies tritt besonders deutlich hervor bei Bieberehren, nahe an der Grenze unseres Gebietes, wo eine der beachtenswertesten Stellen im Verlauf des Tauberthales liegt. Die Tauber fließt von Rothenburg an in den Schichten der Anhydritgruppe, bis sich ihr von dem bayerischen Orte Klingen an die geschlossenen Kalkbänke des Hauptmuschelkalkes, welche dieselbe schon bei Rothenburg verlassen hat, abermals in den Weg legen. In den charakteristischen haftenförmigen Krümmungen entwindet sich der Fluß den festen Encrinitenbänken, welche bei Biberehren in dem Flußbett liegen, durch eine entschiedene Wendung nach Westen, mit welcher derselbe abermals in die Anhydritgruppe eintritt und die westliche Richtung bis zur Landesgrenze unterhalb Mergentheim beibehält. Sobald die Tauber diese Schwelle bei Bieberehren passirt hat, grabt sie ihr Bett tiefer; die Seitenwände des Thales werden von hier an höher, obwohl die Lettenkohle | nicht mehr auf den Höhen liegt; bei Rothenburg liegt die Tauber 120 m unter dem höchsten Punkt des angrenzenden Plateaus, ebenso bei Creglingen und Bieberehren, bei Weikersheim ist das Thal schon 147 m, bei Markelsheim und Mergentheim 175 m tief.

Soweit die Thäler des Bezirkes im Hauptmuschelkalk verlaufen, sind sie eng, die Seitenwände steil, vielfach von senkrechten Wänden gebildet. Mit dem Eintritt in die Anhydritgruppe ändert sich rasch der landschaftliche Charakter: das Thal wird weiter, die Thalsohle breiter, die weniger steilen Seitenwände sind meist bebaut, die festen Bänke des Muschelkalkes sind vielfach abgerutscht und die dadurch entstandenen Terrassen von der Kultur wieder benützt. So bei Rothenburg, wo mit der Stadt (an der Stegmühle) die Tauber in das Anhydritgebirge eintritt, oberhalb ist das Thal so eng, daß neben dem Fluß kaum die Straße Platz findet; ein Kilometer unterhalb der Stadt ist in der erweiterten Thalsohle schon Raum für das Ort Dettwang. Ebenso liegt Niederstetten am Vorbach, Münster am Herrgottsbach, Nassau am gleichnamigen Bach u. s. w., am Eintritt der Thäler in das Anhydritgebirge. Für diese Lage war aber auch die Rücksicht auf das Trinkwasser bestimmend, das gerade auf der Grenze zwischen Hauptmuschelkalk und Anhydritgebirge in reichster Fülle hervorbricht, während thalabwärts die Quellen, welche aus den Schichten des Anhydritgebirges kommen, meist bitter und ungenießbar sind, so daß Orte in dieser Lage (Creglingen, Dörtel u. s. w.) genöthigt waren, das Wasser aus den höheren Schichten des Hauptmuschelkalkes herzuleiten.

Wo im Tauberthal, wie zwischen Weikersheim und Mergentheim, der Wellenkalk, die Anhydritgruppe und der Hauptmuschelkalk, alle drei vertreten sind, da ist auch das landschaftliche Bild am reichsten und zeigt sich der Einfluß der so verschiedenen Beschaffenheit dieser Gebirgsglieder auf die Bildung der Oberfläche am deutlichsten. Stellt man sich vor einen der Berge im Tauberthal und betrachtet z. B. von dem Mergentheimer Schloßgarten aus den Berg, auf welchem die Ruine Neuhaus steht, so treten die einzelnen Gebirgsglieder in dem landschaftlichen Bilde deutlich hervor. Mit steiler Halde steigt der Wellenkalk aus der Thalsohle auf, darüber breitet sich in sanftgeneigter Fläche das Anhydritgebirge aus; der scharfe Rand dazwischen entspricht genau der geognostischen Grenze. Mit dem | Auftreten der festen Kalkbänke des Hauptmuschelkalkes, auf welchen die Schloßruine Neuhaus steht und der die höchsten Kuppen der Berge rings um Mergentheim bildet, wird der Hang der Berge wieder steil. Wo nicht, wie an den südlich gelegenen Gehängen des Thales, der Weinbau von unten bis oben reicht, da findet man auf dem Wellenkalk nur Waiden, oder es werden Hackfrüchte gepflanzt; auf dem Anhydritgebirge dagegen geht der Pflug. So weit der Hauptmuschelkalk an dem Abhang herunter geht, reichen auch die riesigen Steinwälle herab, welche bei einer Wanderung durch das Vorbach- oder Tauberthal so sehr in’s Auge fallen. Die Brockelfelsen des Hauptmuschelkalkes übersäen den steilen Hang mit Steinen, welche der Landmann an den Grenzen seines Eigenthums zu hohen fortlaufenden Wällen zusammenträgt. Jedes Jahr liefern die hervortretenden Schichtenköpfe ein neues Kontingent, während die mergeligen Zwischenschichten verwittert fruchtbaren Boden geben, bis die Humusdecke so dick ist, um die steinige Unterlage vor der Einwirkung des Frostes und der Hacke zu schützen. Bei Mergentheim liegen die Steinwälle hoch über dem Thal, wandert man aber das Vorbach- oder das Tauberthal hinauf, so treten sie immer näher an die Thalsohle heran, die sie bei Niederstetten und bei Bieberehren erreichen.

Der beste Wein des Tauberthales wächst bei Markelsheim am südlichen Hange des Tauberberges auf den bituminösen Schichten des Wellenkalkes; den gleichen Schichten gehören die unteren Lagen von Elpersheim und Mergentheim an; der Weikersheimer Wein wächst auf Anhydritgebirge, der „Karlsberger“ und die Queckbronner Weine auf Hauptmuschelkalk.

An Bausteinen, Pflastersteinen und Straßenmaterial ist in dem Bezirk kein Mangel.

Die weißen Sandsteine, welche in der Gegend von Mergentheim als Thür- und Fensterstöcke und als rohe Platten verwendet werden, stammen aus den bunten Sandsteinbrüchen bei dem benachbarten Königshofen und bei Lauda.

Der Baustein, welcher bei Epplingen in der Anhydritgruppe gebrochen wird, findet sich in unserem Bezirke nicht.

Den ersten brauchbaren Stein, von unten nach oben genommen, liefern die Encrinitenbänke. Wo diese Schichten mächtig entwickelt sind, wie im Metzelsee bei Wachbach, da geben die 30–40 cm starken Bänke ganz gute Bausteine. Aus den krystallinischen Kalken unmittelbar über den Encrinitenbänken | vom Trillberg stammt das Straßenpflaster von Mergentheim, das dort früher sogar unterirdisch gewonnen wurde.

Die Brockelbänke, die da und dort in kleinen Brüchen aufgeschlossen sind, liefern Straßenmaterial, aus den oberen Bänken stammt das Straßenpflaster von Rothenburg.

Der vorzüglichste Stein des Bezirkes ist der Kornstein. Dieser klingend harte, dolomitische Kalkstein findet die vielseitigste Verwendung als Baustein, zu Brunnentrögen, Rinnsteinen u. s. w. Aus diesem Stein ist der älteste, aus dem 13. Jahrhundert stammende Theil der Franciskanerkirche in Rothenburg erbaut, dort sind auch trefflich erhaltene Grabsteine aus dieser Zeit, und der schöne Brunnentrog vor dem Rathhause in Kornstein ausgeführt. In neuerer Zeit wurde dieses Material vielfach zu den Hochbauten der Tauberbahn verwendet, die neuen Kirchen von Biberehren, Buch und Schmerbach sind aus diesem Stein erbaut.

Der Kornstein heißt der Hartstein im Gegensatz zu dem weichen, feinkörnigen Lettenkohlensandstein, der viel leichter zu bearbeiten, für künstlerische Zwecke geeigneter, aber auch weit weniger dauerhaft ist. Er ist in dem Bezirke sowohl, als bei den Bauten in Rothenburg sehr häufig verwendet.

Charakteristisch für das Dolomit- und Kalk-Gebirge sind die in unserem Bezirke so außerordentlich häufigen Erdfälle. Wo Kalk- oder Dolomit-Schichten ohne weitere Bedeckung die Oberfläche bilden, da nehmen die Schichten unmittelbar das niederfallende Regenwasser auf. Liegt aber über diesen Schichten das Wasser nicht durchlassender Lehm oder Lettenkohle, so läuft in den tieferen Theilen des welligen Plateaus das Wasser zusammen, es bilden sich kleine Bäche, die, wenn sie in ihrem Lauf auf ein ernstliches Hindernis stoßen, den Lehm oder die Lettenkohle durchbrechen und in den darunter liegenden dolomitischen Schichten verfallen. Steigt man in den Trichter dieser Erdfälle hinunter, so findet man dort die obersten Schichten des Muschelkalkes anstehen, als oberste Bank immer das Bonebed.

Das Wasser versinkt aber nicht, wie in den massigen Dolomiten der Alb, auf sehr bedeutende Tiefen, es setzt vielmehr seinen Lauf in den schwach geneigten Schichten fort und tritt nicht selten schon in den etwas tiefer gelegenen Theilen des Plateaus wieder zu Tage. So versinken in dem Orte Spielbach | die nach starkem Regen in großer Masse zuströmenden Wasser in einem großen Erdfalle und treten in Rimbach und weiter unten am Felsenkellerberg als Quellen wieder auf. Vermag der Erdfall nicht alles Wasser aufzunehmen, was nach sehr starkem Regen vorkommt, so fließt dasselbe durch ein Trockenthal, die Rimbacher Klinge ab. Das Wasser, welches in dem großen Erdfall zwischen Schöngras und Hechlein verfällt, soll, wie man in der dortigen Gegend mit großer Bestimmtheit annimmt, bei dem bayerischen Orte Bettenfeld zu Tage treten. Am Landthurm bei Lichtel sprudelt in einem Erdfalle eine Quelle auf, welche von dem Orte Heimberg herrühren soll.

Nicht allein an den angeführten Punkten, auf dem ganzen Plateau zwischen Tauber und Vorbach sind unzählige solcher Erdfälle, so namentlich zwischen Spielbach und Blumweiler, zwischen Wolkersfelden und Spielbach, bei Heimberg, zwischen Hachtel und Krailshausen, zwischen Schöngras und Hechlein, bei Spindelbach u. s. w.

An anderen Orten, wie bei Schmerbach, Finsterlohr, zwischen Hachtel und Krailshausen brechen mächtige Quellen hervor.

Bezüglich ihrer Reinheit und Brauchbarkeit zur Wasserversorgung von Ortschaften, wozu diese Quellen vielfach dienen, sind dieselben aber immer mit einigem Mißtrauen zu betrachten: ihr Wasser ist auf den Feldern, sogar in Ortschaften zusammengelaufen, daher meist stark verunreinigt, und hat zwar einen unterirdischen Weg, aber keine dasselbe reinigende Schichten, die als Filter gedient hätten, passirt. Vor Allem sollten daher die Erdfälle selbst im Interesse der umliegenden Ortschaften vor jeder Verunreinigung bewahrt werden.


Erhebungen und Höhenbestimmungen.

Der niedrigste Punkt des Bezirks befindet sich an der Landesgrenze bei Edelfingen, wo der Wasserspiegel der Tauber 190,03 m über dem Meere liegt. Der höchste Punkt fällt in die südlich von Wermuthausen gelegene Exclave, in welcher die Erdfläche am Signal Hefte II 469,00 m absoluter Höhe erreicht. Übrigens stehen die Punkte: Strickacker bei Oberrimbach (467,8 m), Hohweiler bei Rinderfeld (465,4 m) und Kirchacker bei Schwarzenbronn (465,4 m) hinter dem höchsten Punkt nur wenig zurück.

| Die Thalsohle der Tauber steigt von 190 m bei Edelfingen hinauf zu 288 m an der Holdermühle bei Archshofen. Die mittlere Höhe der Taubersohle berechnet sich also für den Bezirk auf 239 m. Die zahlreichen Hochplateaux schwanken dagegen in ihrer absoluten Höhenlage zwischen 340 m und 470 m, erreichen also eine mittlere Höhe von 405 m. Von der Bezirksoberfläche fallen in die Höhenzone:
zwischen 100 und 200 m über Meer 003,09 km oder 00,7 Prozent
200
300 m „     „ 075,89 km
17,8
300
400 m „     „ 237,59 km
56,0
400
500 m „     „ 108,49 km
25,5

Weiteren Aufschluß gibt das nachstehende Höhenverzeichnis, dessen Resultate einer neuen Vermessung vom Jahr 1875 entnommen sind.

|
Trigonometrische Höhenbestimmungen[11].
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 1. Markung Mergentheim.
Mergentheim, Stadtkirchthurm, Knopf 254,68
Mergetheim, Stadtk„      oberer Rand d. Altangeländers 243,21
Mergetheim, Stadtk„      Erdfläche, östliche Seite (M α) 205,31
Bahnhof, Schienenhöhe der Station 204,14
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Wachbachs 196,68
Schorren, Hangendes der Limabank mit encrinitenähnlichen Trochiten 247,25
Daselbst, Hangendes der Schichten der Myophoria orbicularis (Gr. M β, γ) 262,70
Obere Kelter, oberer Rand der Gipsgrube (M γ) 308,84
     „          „      Liegendes des Gipsstocks (M γ) 280,30
Karlsbad, Kurhaus, Erdfläche vor dem Portal der Trinkhalle 204,24
Karlbad, Hahnen der Mineralquelle in der Trinkhalle 199,99
Karlbad, Brunnenhaus, Niveau der Mineralquelle 200,37
Karlbad, Hang. des Buntsandsteins im Schachte der Mineralquelle 192,21
Karlbad, Tiefstes vor Ort, im Bohrloch der Mineralquelle (B ζ) 185,62
Herrenthal, Hang. der Myophorienschichten (Grenze M β, γ) 273,50
Arkauberg, Signalstein, Erdfläche (M δ) 328,81
Kitzberg, Markungsgrenzeckstein, Erdfläche (M δ) 339,80
Katzenberg I, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 372,87
Warte, Signalstein, Erdfläche (M γ) 304,65
     „     Wartthurm, oberer Rand 318,71
     „te, Warthurm Erdfläche an der nordwestlichen Seite 305,75
Warth, Hang. der Myophorienschichten (Grenze M β, γ) 274,95
Trillberg II, Signalstein, Erdfläche (M δ) 345,69
 
 2. Markung Adolzhausen.
Adolzhausen, Kirchthurm, Knopf 416,92
Adolzausen, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M δ) 390,66
Thal, Wasserspiegel des Bachs im Wegübergang 369,58
Höhe III, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 417,34
Zehnmorgen, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 442,67
Bild, Signalstein, Erdfläche (M ζ, Sandstein) 444,92
 
 3. Markung Althausen.
Althausen, Kirchthurm, Knopf 296,85
Althusen, Kirchhurm, Erdfläche, südöstl. Seite (M β) 267,48
Unten im Ort, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß 241,92
Krummgewand, Signalstein, Erdfläche (M δ) 339,82
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Neuenberg, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 361,03
Affenthalbrunnen, Wasserspiegel der Quelle 272,84
Spitalwald, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 385,68
Pfaffenthor, Wasserspiegel der Quelle 248,50
Altenberg, Hangendes der Myophorienschichten (Grenze M β, γ) 306,12
Üttingshof, Lücke am Spitalwald, Markstein Nro. 4, Erdfl. 373,45
 
 4. Markung Apfelbach.
Apfelbach, Kirchthurm, Knopf 289,75
Apfelach, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite des Chors (M β) 264,33
Daselbst, Wasserspiegel des Bachs im Wegübergang 264,00
Berg, Signalstein, Erdfläche, (M δ) 373,84
Hardt, Hangendes der Myophorienschichten (Grenze M β, γ) 287,90
Stutz I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 347,82
Apfelhöhe I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 384,07
Judenpfad, höchste Stelle der Felder, Erdfläche (M δ) 377,57
Apfelhof, Wohnhaus, Dachtraufe d. östlichen Giebeldächleins 397,71
Apfelof, Wohhaus, Erdfläche am östlichen Giebel (M δ) 386,48
 
 5. Markung Archshofen.
Archshofen, Erdfläche an dem Lindenbaum vor dem
Archshofen,      Gasthaus zum Rößle (M γ, verschüttet)
282,53
Archsofen, Trottoir am Laternenstock der neuen Ortsbrücke 281,74
Archsofen, Wasserspiegel der Tauber unter der Brücke (A) 277,75
Judenstich, höchste Stelle der Straßenfahrbahn (M γ) 295,00
Holdermühle, Wasserspiegel der Tauber unter der Brücke 287,82
Daselbst, Fahrbahn d. Straße a. d. Landesgrenzstöcken (M γ) 304,39
Langerreißer, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 442,90
Finsterlohrer Haide, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 433,55
 
 6. Markung Bernsfelden.
Bernsfelden, Kirchthurm, Knopf 352,62
Bernsflden, Kirchhurm, Erdfläche (südliche Seite) (M ζ) 320,78
Wasserspiegel des Nassauerbachs am Einfluß des Heiligenbrunnens 316,28
Hagenfeld I, Signalstein, Erdfläche (Löß auf M ζ) 341,61
Holzäcker, Markstein, Erdfläche (M ζ) 347,93
Eichenlöhle, Hangendes der festen Trigonodusfelsen (M ε) 323,02
Hagenhof I, Signalsteinrumpf, Erdfläche (M ζ) 346,69
Lichteneichen, höchste Stelle der Fahrbahn der Staatsstraße 365,40
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 7. Markung Blumweiler.
Blumweiler, Hub, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 461,39
Schwarzenbronn, Knopf auf der Scheuer des Rößleswirth Freund 472,96
Schwarzebronn, Gasthaus zum Rößle, Erdfläche an der südöstlichen Ecke 460,23
Vogelfeld, Signalstein, Erdfläche (Löß auf M ζ) 463,53
Kirchäcker, Signalstein, Erdfläche (M ζ, Dolomit) 465,38
Reutsachsen, Fahrbahn der Rothenburgerstraße
 an der Abzweigung des Ortsweges (M δ)
436,49
Rothenburger Straße, First des alten steinernen Bildstocks 453,60
Höhefeld, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 454,60
Weiler, Hutfeld, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 450,66
Seldeneck, Wohnhaus des G. M. Kilian, Erdfläche (M ε) 407,20
 
 8. Markung Crainthal.
Crainthal, Straßenbrücke im Ort, Oberfl. d. nördl. Gurtung 278,01
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Ortsbachs 272,01
Am Freudenbacherweg, Grenze M γ, δ in der Bachsohle 286,03
Schöpfbrünnle, Wasserspiegel der Quelle (M γ) 269,41
Hörnle, Signalstein, Erdfläche (M δ) 374,43
 
 9. Markung Creglingen.
Creglingen, Stadtkirchthurm, Knopf 314,51
Cregligen, Stadtkirhthurm, Erdfläche, östl. Seite (M γ) 276,61
Cregligen, Fahrbahn der Tauberbrücke 269,08
Wasserspiegel der Tauber unter der Brücke (M γ) 264,63
Thalwiesen, Signalstein, Erdfläche (A) 265,02
Bandflecken, Wassersp. der Tauber am Einfluß des Rimbachs 258,24
Gries, Signalstein, Erdfläche (M δ) 367,00
Johannsberg, Erdfläche am Lusthäuschen (M δ) 348,74
Herrgottsfeld I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 380,87
Äckerbronnen, Wassersp. der Quelle in der Brunnenstube 344,72
Schönplatte, Signalstein, Erdfläche (M δ) 356,50
Bockstall, höchste Stelle der nördlichen Kuppe, Erdfl. (M δ) 387,11
 
 10. Markung Deubach.
Deubach, Kirchthurm, Knopf 290,66
Deuach, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (M γ) 274,38
Im Ort, Wasserspiegel des Deubachs (M γ) 257,12
Grabenäcker, Landesgrenzeckstein, Erdfläche (M β) 236,33
Großer Berg, Hangendes der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 245,48
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Wasserspiegel des Deubachs am Einfluß in den Balbach 223,83
Tannenäcker, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 365,83
Sailtheim, Wohnh. des Ökonomierath Spieß, Kellerthürschwelle 349,00
Schmelzrain, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 374,34
 
 11. Markung Edelfingen.
Edelfingen, Kirchthurm, Knopf 234,60
Edelingen, Kirchhurm, Erdfl. östl. Seite (M β) 204,03
Höheberg, Signalstein, Erdfläche (M β) 236,72
Heergrube, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 342,20
Theobaldsberg, Signalstein, Erdfläche 291,48
Heineburg, Ruine, Erdfläche 263,15
Heinburg, Hangendes der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 257,05
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Balbachs
      (0,6 km unterhalb der Landesgrenze)
189,18
Daselbst, Hangendes der Buntsandsteinformation (Gr. B ζ, M α) 192,06
 
 12. Markung Elpersheim.
Elpersheim, Kirchthurm, Knopf 258,61
Elperheim, Kirchhurm, Erdfl., nördl. Seite (Löß auf M β) 222,79
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß der Aspach (A) 211,81
Steckenhalde, Markungsgrenzstein, Erdfläche (A) 213,63
Klinge, Liegendes der Limabänke (M β) 223,59
Tauberberg I, Signalstein, oben 405,92
Taubeberg I, Signlstein, Erdfl. (Trigonodus-Dolomit) 405,70
Mutzenhorn, höchste Stelle der Straße, Fahrbahn (M ε) 367,79
 
 13. Markung Finsterlohr.
Finsterlohr, Kirchthurm, Knopf 451,84
Finstrlohr, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M δ) 421,72
Finsterlohrer Haide, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 433,55
Holzschlag, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 448,93
Aspe, höchste Stelle, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 456,00
Schonach, Kreuzacker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 450,70
Hohebaum, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 443,55
Burgstall, Wohnhaus des Kaspar Meier, Erdfläche (M ζ) 435,93
Burggraben, Signalstein auf dem Wall, Erdfläche 443,84
Daselbst, Sohle des Burggrabens (M ζ) 438,66
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 14. Markung Frauenthal.
Frauenthal, Wohnhaus des J. M. Preiß, nördlicher Knopf 345,79
Frauethal, Wohhaus ds    Erdfl. am nördl. Giebel 330,53
Wasserspiegel der Steinach am Katzenzipfel (A) 287,89
Wasserspiegel der Steinach am Einfluß des Freudenbachs 304,70
Weidenhof, Hansweg, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 357,07
Heidelfeld, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 363,84
Sulzweg, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 360,04
 
 15. Markung Freudenbach.
Freudenbach, Kirchthurm, Knopf 393,24
Freudebach, Kirchhurm, Erdfläche östliche Seite (M δ) 362,26
Hutfeld, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 382,87
Schön, Hutacker bei Schön, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 413,47
Erdbach, Biegel, Markstein, Erdfläche (M ζ) 378,73
Hag, Erdfläche am Schirmbachwald (M ζ) 398,13
Lindach, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche (M ζ) 376,04
 
 16. Markung Haagen.
Münzklinge, Markungsgrenzstein, Erdfläche 262,25

Münzlinge, Hangendes der 0,45 m mächtigen Breccienbank (M β)

262,91

Münzlinge, Hangendes der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) ca.

272,00
Münzlinge, Wassersp. des Vorbachs ob den kleinen Fällen 261,72
Eselweg, Signalstein, Erdfläche (M δ) 362,95
Wessenberg, höchste Stelle, Erdfläche 399,84
 
 17. Markung Hachtel.
Hachtel, Kirchthurm, Knopf 333,23
Hactel, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (M γ) 307,42
Unten im Ort, Wasserspiegel des Bachs im Wegübergang 298,82
Laubendickel, Signalstein, Erdfläche (M δ) 386,91
Büchle I, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 393,93
Igelstrut, Ränzlein, höchste Stelle des Waldes, Erdfl. (M ζ) 421,35
 
 18. Markung Harthausen.
Harthausen, Kirchthurm, Knopf 355,73
Harthusen, Kirchhurm, Erdfläche, westliche Seite 330,08
Wasserspiegel der Wette im Ort (Quellenhorizont) 319,85
Röthe (Retha), Signalstein, Erdfläche (M ζ) 380,54
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Greisenacker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 376,96
Bild, höchste Stelle, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 370,97
 
 19. Markung Herbsthausen.
Herbsthausen, Kirchthurm, Knopf 446,38
Herbstausen, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M ζ) 423,28
Kammerforst, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 434,05
Haide, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 411,58
 
 20. Markung Herrenzimmern.
Herrenzimmern, Wohnhaus des Georg Martin, Erdfl. (M γ) 287,36
Wasserspiegel der Aspach am Einfluß des Pfitzinger Bachs 284,53
Tannenberg I, Signalstein, Erdfläche 376,37
Leimenacker, Signalstein, oben 394,65
Leimeacker, Signlstein, Erdfläche (M ζ) 394,37
 
 21. Markung Honsbronn.
Honsbronn, Bei Honsbronn, Signalstein, Erdfläche (M δ) 382,70
Hölzlesäcker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 383,32
 
 22. Markung Igersheim.
Igersheim, Kirchthurm, Knopf 250,80
Igerheim, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite (M β) 220,36
Angeldenbrunnen, Wasserspiegel der reichen Quelle im Ort 213,06
Steinrutschen, Wassersp. der Tauber unter der Straßenbrücke 204,90
Kizberg, Hangendes der Myophorienschichten (Gr. M β, γ) 278,18
Hallacker, Signalstein, Erdfläche (M γ) 287,67
Neuhaus, Pulverthurm, Erdfläche, nordwestliche Seite 318,00
Äußerer Steinacker, Markungsgrenzeckstein, Erdfläche 339,80
Galgenberg, Hangendes d. Myophorienschichten (Gr. M β, γ) 261,93
Tauberberg III, Signalstein, Erdfl. (Trigonodusschichten) 385,84
Lehmgrube, oberer Rand (Löß) 235,46
Lehmrube, Sohle (Löß) 227,86
Holzberg, Hangendes d. Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 265,92
Boderella, Hangendes der 1,45 m mächtigen Encrinitenbank (M β) 314,75
Boderella, Signalstein, Erdfläche (M δ) 330,06
Altenberg, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 345,03
Reisfeld, Kapelle, Erdfläche an der südlichen Ecke 339,35
Straßenäcker, höchste Stelle der Felder, Erdfläche (M δ) 380,32
Wiesenäcker, Wasserspiegel des Bachs im Wegübergang 319,16
Holzbronn, Holzbronnerhöhe, Signalstein, Erdfläche (M ε) 372,00
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 23. Markung Laudenbach.
Laudenbach, Kirchthurm, Knopf 311,08
Laudebach, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite 269,77
Wassersp. des Vorbachs am Einfluß des Ebertsbronnerbaches 254,78
Laudenbach, Schienenhöhe der Station 264,37
Bergkirche, Kirchthurm, Knopf 380,58
Bergirche, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M δ) 340,28
Wartberg, Erdfläche am Wartthurm (Oberstes M δ) 393,17
Rüderin, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche 412,34
Bubenholz, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 436,29
Mittelberg, Markstein, Erdfläche (M δ) 397,73
Mittelerg, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 399,61
 
 24. Markung Löffelstelzen.
Löffelstelzen, Kirchthurm, Knopf 372,82
Löffeltelzen, Kirchhurm, Erdfl. nordwestliche Seite (M δ) 353,53
Deubacherhöhe, Signalstein, oben 380,99
Deubaherhöhe, Signlstein, Erdfläche (Lehm auf M ε) 380,69
Arkauberg, Signalstein, Erdfläche 328,81
Arkaberg, Hangendes der Encrinitenbank 324,29
Herrenthal, Hang. der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 273,50
 
 25. Markung Markelsheim.
Markelsheim, Glockenthurm, Knopf 282,10
Markelheim, Glockethurm, Erdfläche, östliche Seite (M β) 237,33
Markelheim, Fahrbahn der Tauberbrücke 213,34
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Apfelbachs 209,23
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß der Aspach 211,81
Tauberberg III, Signalstein, Erdfläche (M ε) 385,84
Neuhauserhöhe, Markungsgrenzeckstein, Erdfläche (M δ) 339,80
Unteres Thal, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 370,70
Klausenacker, Signalstein, Erdfläche (Löß auf M β) 249,04
Rheingasse, Hang. der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 253,11
Hochgericht, Liegendes der 1,0 m mächtigen Hauptbank
 des Encrinus liliiformis Schloth.
307,66
Sailberg, Signalstein, Erdfläche (M δ) 334,39
 
 26. Markung Münster.
Münster, Kirchthurm, Knopf 341,45
Münter, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M γ) 314,16
Im Ort, Wassersp. d. Lichteler-Thalbachs a. Berbacheinfluß 309,45
Vogelheerd, Signalstein, Erdfläche (M δ) 434,02
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Hohmauer, östliche Plateauspitze, Erdfläche (M δ) 400,99
Haide bei Standorf, Signalstein, oben 443,82
Hade bi Stadorf, Signlstein, Erdfl. (M ζ, Sandstein) 443,39
Quetsche (Questen), Signalstein, Erdfläche (M δ) 410,70
Wasserspiegel des Lichtelerthal-Bachs am Einfluß des Schmerbachs 356,66
 
 27. Markung Nassau.
Nassau, Kirchthurm, Knopf 295,05
Nasau, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (M γ) 256,63
Wasserspiegel des Nassauerbachs am Einfluß des Seebachs 258,00
Mittelberg, höchste Stelle der Felder, Erdfläche (M ζ) 349,92
Niederhausen, Horleins Schneid, höchste Stelle, Erdfl. (M ζ) 347,46
Kalte Äcker, Landesgrenzstein Nro. 996, Erdfläche (M ζ) 365,09
Warth (Dänzel), Signalstein, Erdfläche (M δ) 356,71
Eichle, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf Trig.-Dol.) 357,42
Neuberg, Markungsgrenzstein, Erdfläche (M δ) 306,56
 
 28. Markung Neubronn.
Neubronn, Kirchthurm, Ebene der drei unteren Kugeln,
Neubronn, Kirchthurm, direkt über der Dachspitze
403,33
Neuronn, Kirchhurm, Erdfläche, nordöstliche Seite 378,85
Beim Rathhaus, Ausfluß des Sternenbrunnens 370,16
Riederich I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 406,96
Seewiesen, Signalstein, Erdfläche (M ζ, Drusendolomit) 412,49
Haide (Bei den Röttingerforchen), Signalstein, Erdfl. (M ε) 417,95
 
 29. Markung Neunkirchen.
Neunkirchen, Kirchthurm, Knopf 240,34
Neunirchen, Kirchhurm, Erdfläche, nordwestliche Seite 219,06
Kirchenwiesen, Wasserspiegel der Bäche am Zusammenfluß 213,91
Weißer Rain, Markstein, Erdfläche 231,45
Wasserspiegel des Wachbachs am Einfluß der Stuppach 226,73
 
 30. Markung Neuseß.
Neuseß, Kirchthurm, Knopf 355,26
Neu, Kirchhurm, Erdfläche, nordwestliche Seite (M δ) 337,16
Kirchacker, Wasserspiegel der Quelle in der Brunnenstube 340,17
Au, Sohle des Bachs im Wegübergang (M δ) 312,56
Kirchacker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 364,87
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 31. Markung Nieder-Rimbach.
Nieder-Rimbach, Kirchthurm, oberer Knopf 327,14
Nieder-Rimach, Kirchhurm, Erdfl., nordöstl. Seite (M γ) 299,41
Hubberg, Signalstein, Erdfläche (M δ) 364,09
Wasserspiegel des Dagelbrunnerbaches am Einfluß des Neubronnerbaches 290,33
Rehbiegel, Signalstein, Erdfläche (Trigonodusdolomit) 408,64
Zündtacker (Cent), Signalstein, Erdfläche (M ε) 384,13
Buck, Signalstein, Erdfläche (Trigonodusdolomit) 380,91
Herrgottsholz, Signalstein, Erdfläche (M ε) 411,71
Standorf, Kirchthurm, östliche Giebelspitze 426,57
Stanorf, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite 412,00
Unten im Weiler, Wassersp. der Bäche am Zusammenfluß 369,63
Haide (Standorfer Laub), Signalstein, Erdfläche (M ζ) 443,39
 
 32. Markung Ober-Rimbach.
Ober-Rimbach, Gasthaus z. Adler, Erdfl. am südöstlichen Giebel (M δ) 413,74
Gemeindebrunnen im Ort, Wasserspiegel der Quelle 412,36
Trieb, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 436,83
Dornschlag, höchste Stelle, Erdfläche (M ζ) 449,47
Strickacker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 467,81
Lichtel, Kirchthurm, Knopf 457,90
Lictel, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (M δ) 427,65
Untere Mühle, Wasserspiegel des Bachs am Einfluß des Mühlkanals 373,57
Wasserspiegel des Lichtelerthal-Bachs am Einfluß des Schmerbachs 356,66
Lämmersee, Signalstein, Erdfläche (Trigonodusdolomit) 441,13
 
 33. Markung Pfitzingen.
Pfitzingen, Kirchthurm, Knopf 398,90
Pfitzigen, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite 367,33
Daselbst, Wasserspiegel des Todtenbrunnens 363,66
Heiligenbuck, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 405,90
Heiligenholz, Kornsteinbruch, oberer Rand 398,12
Römerholz, höchste Stelle des Feldes, Erdfläche (M ζ) 427,45
Lehe II, Signalstein, Erdfläche (M δ) 384,01
Steinholz, oberer Rand des Steinbruchs (M ζ) 392,19
Wessenberg, höchste Stelle, Erdfläche (M ζ) 399,84
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 34. Markung Queckbronn.
Queckbronn, Hornung’s Wohnhaus, Erdfläche (M δ) 342,24
Daselbst, Wassersp. des Queckbronnens in der Brunnenstube 343,62
Guckenbiegel, Signalstein, Erdfläche (M δ) 363,70
Steinbruch II, Signalstein, Erdfläche (M ε) 392,87
Daselbst, oberer Rand des Steinbruchs (Trig.-Dolomit) 394,67
Maueracker I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 363,14
Am Karlsberg, höchste Stelle der Straßenfahrbahn 369,09
 
 35. Markung Reinsbronn.
Reinsbronn, Kirchthurm, Fußplatte d. eisernen Thurmkreuzes 350,04
Reinsronn, Kirchhurm, Erdfläche, westliche Seite (M δ) 313,66
Dietenhörnle I, Signalstein, Erdfläche (Trig.-Dolomit) 346,16
Brauneck, Wohnhaus, Knopf auf dem östlichen First 343,36
Braueck, Wohnaus, Erdfläche am östlichen Giebel (M δ) 330,52
Daselbst, Wasserspiegel im Schloßbrunnen (M δ) 303,02
Oberes Thal, Wassersp. der Steinach im Katzenzipfel (A) 287,89
Schwarzenstück, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 356,08
Schirmbach, Hoffeld, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 381,99
 
 36. Markung Rengershausen.
Rengershausen, Kirchthurm, Knopf 324,22
Rengerhausen, Kirchhurm, Erdfl., südwestliche Seite (M γ) 295,84
Wasserspiegel der Quelle des Kirchbronnens (M γ) 293,47
Kirchwiesen, Wasserspiegel des Bachs, ob dem Fall 290,97
Kircwiesen, Wasserpiegel ds Bahs, unter dem Fall 287,87
Glockenacker, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 386,64
Wanne, Signalstein, Erdfläche 343,36
Daselbst, Hang. der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 321,75
Steinbühl, höchste Stelle des Ackerfeldes, Erdfläche 396,81
Höhe, Signalstein, oben 387,98
e, Signlstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 387,75
Stöcker Bild, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche 431,94
 
 37. Markung Rinderfeld.
Rinderfeld, Kirchthurm, Wulst der Helmstange 462,68
Rindrfeld, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite 436,77
Wasserspiegel des Bachs unter der Ortsbrücke 428,73
Steineberg, Signalstein, Erdfläche (Trig.-Dolomit) 442,60
Lämmersee, Signalstein, Erdfläche (Trigonodus-Dolomit) 441,13
Hartenwasen, Signalstein, Erdfläche (Letten auf Trig.-Dol.) 457,65
Heften, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche (M ζ) 463,50
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Lindenacker, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 459,04
Hohweiler, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 465,39
 
 38. Markung Roth.
Roth, Kirchthurm, Knopf 422,66
Rth, Kirchhurm, Erdfläche, nordwestliche Seite (M δ) 401,92
Unten im Ort, Wasserspiegel des Bachs (M δ) 377,85
Regenbach, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 423,76
Schönbühl, Hühnerhölzle, Signalstein, Erdfläche (M ζ) 418,06
Dörtel, Laubendickel, Signalstein, Erdfläche (M δ) 386,91
Eichhölzle, Signalstein, Erdfläche (M δ, Encrinitenregion) 346,18
Neugereut, Signalstein, Erdfläche (M δ) 369,25
 
 39. Markung Rüsselhausen.
Apfelhöhe I, Signalstein, Erdfläche (M δ) 384,07
Elpersheimerhöhe, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 359,16
 
 40. Markung Schäftersheim.
Schäftersheim, Kirchthurm, Knopf 272,54
Schäftrsheim, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite 240,62
Portalschwelle des ehemaligen Klosters 227,34
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Nassauerbachs 222,94
Auf dem Stein, Hangendes der Myophorien-Schichten (Gr. M β, γ) 255,95
Rögelgraben, Landesgrenzstein Nro. 209, Erdfläche 232,70
Schühleinshof, höchste Stelle der Felder, Erdfläche (M ζ) 368,66
Rohmberg, Liegendes der Hauptbank des Encrinus liliiformis 297,80
Winterberg II, Signalstein, Erdfläche (M ε) 387,28
Winterberg, höchste Stelle der nördlichen Waldkuppe (Trig.-Dol.) 394,91
Rother Berg, höchste Stelle am Waldrand, Erdfl. (M ζ) 373,86
 
 41. Markung Schmerbach.
Schmerbach, Kirchthurm, Knopf 456,15
Schmrbach, Kirchhurm, Erdfläche, nördliche Seite (M δ) 426,03
Wasserspiegel des Bachs beim Gemeindebrunnen (M δ) 412,06
Wasserspiegel des Lichteler-Thalbachs am Einfluß des Schmerbachs 356,66
Ottohöhe, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 451,03
Otthöhe, höchste Stelle, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 452,28
Holzschlag, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 448,93
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
 42. Markung Simmringen.
Simmringen, Kirchthurm, Knopf 357,02
Simmingen, Kirchhurm, Erdfläche, südliche Seite (M ζ) 337,49
Hagenfeld I, Signalstein, oben 341,85
Hagefeld , Signlstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 341,61
 
 43. Markung Stuppach.
Stuppach, Kirchthurm, Knopf 311,90
Stupach, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M γ) 287,73
Am Kirchberg, Wasserspiegel der großen Stuppachquelle 268,21
Altmühl, Signalstein, Erdfläche (M δ) 324,96
Daselbst, Hangendes der Hauptbank des Encrinus liliiformis 322,64
Eichholz, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 359,39
Beim heiligen Kreuz, höchste Stelle des Waldes, Erdfläche 390,69
Edelberg, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 384,08
Ebene I, Signalstein, Erdfläche (M ε) 375,59
Lillstadt, Kapellthürmchen, Knopf 286,92
Lilltadt, Kapelltürmchen, Erdfläche an der nordwestlichen
Lillstadt, Kapellthürmchen,     Seite des Chors
275,33
Breite, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M δ) 354,05
Lillstadterberg II, Signalstein, Erdfläche (M δ) 358,56
Weißer Rain, Signalstein, Erdfläche (Grenze M β, γ) 273,80
Lustbronn, Wohnhaus des Anton Welz, Erdfl. am Eingang 300,51
Daselbst, Wasserspiegel der großen Quelle im Ort 296,26
Große Äcker, Grenze M β, γ an der Straße 316,31
Steig, Signalstein, Erdfläche (M δ) 375,27
Greut, höchste Stelle der Äcker, Erdfläche (M δ) 384,64
Steinegaß, Signalstein, Erdfläche, (M δ) 357,24
 
 44. Markung Vorbachzimmern.
Vorbachzimmern, Kirchthurm, Knopf 318,64
Vorbachimmern, Kirchhurm, Erdfläche (M γ) 289,00
Wasserspiegel des Vorbachs im Wegübergang 280,27
Siebenmorgen, Signalstein, Erdfläche (M δ) 435,68
 
 45. Markung Wachbach.
Wachbach, Kirchthurm, Knopf 283,80
Wacbach, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M β) 251,93
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Wasserspiegel des Wachbachs unter dem Schloßsteg 249,28
Lillstadterberg II, Signalstein, Erdfläche (M δ) 358,56
Weißer Rain, Signalstein, Erdfläche (Grenze M β, γ) 273,80
Rehwiesen, Wasserspiegel des Wachbachs am Einfluß der Stuppach 226,73
Eichhölzle, (Dörtler Berg), Signalstein, Erdfl. (M δ, Encr.) 346,18
Hüttenberg I. Signalstein, Erdfläche (M δ) 368,27
Buchholz, höchste Stelle, Erdfläche (M δ) 390,18
 
 46. Markung Waldmannshofen.
Waldmannshofen, Kirchthurm, Knopf 355,80
Waldmanshofen, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M ζ) 324,46
Warth, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 342,26
Hohenstein, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 346,42
Sechselbacherhöhe, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) 355,32
Sechselbach, Kirchthurm, Knopf 356,06
Sechslbach, Kirchhurm, Erdfläche, östliche Seite (M ζ) 331,40
 
 47. Markung Weikersheim.
Weikersheim, Stadtkirchthurm, Knopf 284,93
Weikrsheim, Stadtkichthurm, Erdfl., westl. Seite (M β) 228,95
Wasserspiegel der Tauber am Einfluß des Vorbachs 220,98
Bahnhof, Schienenhöhe der Station 234,73
Löhle, Signalstein, Erdfläche (M δ) 308,34
Hammelsklinge, Thalsohle, Lieg. der Encriniten-Hauptbank 283,34
Pfitzingerhöhe, höchste Stelle der Straßenfahrbahn (M ε) 367,79
Friedhecke, Signalstein, Erdfläche (M δ) 279,69
Warte II, Signalstein, Erdfläche (M δ) 335,61
Galgen, Signalstein, Erdfläche (M δ, Cycloidesbänke) 327,86
Karlsberg, höchste Stelle der Creglingerstraße (M δ) 369,09
Karlsberg, gelbes Haus, Knopf 345,38
Karlberg, geles Hus, Erdfläche, südliche Seite (M δ) 327,00
Rohhof, Markstein, Erdfläche (M δ) 332,18
Oberer Vorbach, Quelle der städtischen Brunnen 238,68
Daselbst, Wasserspiegel des Vorbachs 238,28
 
 48. Markung Wermutshausen.
Wermutshausen, Kirchthurm, Knopf 425,56
Wermuthausen, Kirchhurm, Erdfl., östliche Seite (M δ) 399,10
Wasserspiegel der Ortsbäche am Zusammenfluß 391,70
Rehhof, Signalstein, Erdfläche (M ε, Dolomit) 458,84
Weidensee, Markstein, Erdfläche (M ζ) 449,85
|
Nähere Bezeichnung der Höhenpunkte. Höhe über
dem
Meere.

Meter.
Ebertsbronn, Mühle, Erdfläche an der südlichen Ecke 335,90
Daselbst, Wasserspiegel des Bachs unter der Straßenbrücke 336,10
Reisenberg, Signalsteinrumpf, Erdfläche (M δ) 420,54
Hefte II, Signalstein, Erdfläche (Lehm auf M ζ) [12] 469,00
|
Abdachung und Wasserscheiden.

Der ganze Bezirk fällt, wie schon oben S. 1 gezeigt, einige ganz kleine Strecken im Südwesten und Süden abgerechnet, durchaus in das Flußgebiet der Tauber und dacht sich deshalb von Süden, Norden und Osten gegen diesen den Bezirk der Breite nach in großen Windungen durchziehenden Fluß ab (vgl. auch den Abschnitt Bildung der Oberfläche im Allgemeinen).


Erdfälle und Höhlen.

Erdfälle, trichterförmige Einsenkungen, kommen auf den Muschelkalkplateaus häufig vor, so besonders bei Adolzhausen, Blumweiler und Wolfsbuch, Crainthal (das große Loch gegen Schön), Creglingen (zwischen Schirmbach und Erdbach), Finsterlohr, Freudenbach, Herbsthausen, Münster, Nassau, Oberrimbach, Pfitzingen, Rengershausen (in den Stegwiesen), Rinderfeld, Schmerbach, Stuppach (in den Wäldern) und Weikersheim (einer in der Hardt). Vgl. S. 17.

Höhlen, aber unbedeutende, finden sich bei Finsterlohr, nämlich die Höhle unter dem Schloßberg, theilweise verschüttet, bei Harthausen, einige im dortigen Gemeindewald Greusch, und eine bei Schmerbach im Wald Burgstall; in der Nähe auch die zerstörte „Hundskirche.“


Gewässer.

Der Flächeninhalt sämmtlicher Gewässer im Oberamtsbezirk, d. h. der Flüsse, Bäche, Seen und Weiher, beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 4037/8 Morgen[13], wovon 155/8 auf Seen und Weiher, 3882/8 auf Flüsse und Bäche kommen. Der Bezirk ist beinahe durchaus wasserreich; in allen Thälern und Thälchen treten frische gesunde Quellen, oft in großer Stärke, hervor. Mangel an Trinkwasser hat kein Ort im ganzen Bezirk, einigen wenigen, die früher daran litten, wie Lichtel und Löffelstelzen, wurde in neuester Zeit durch zweckmäßige Wasserleitungen abgeholfen. Periodisch fließende Quellen, sog. Hungerbrunnen, kommen häufig vor.

|
Mineralquellen.

Über Mineralquellen s. in der Ortsbeschreibung bei Mergentheim und Dörtel (Gemeinde Roth).


Flüsse und Bäche mit ihren Thälern.

Wie schon oben bemerkt wurde, fällt fast der ganze Bezirk in das Gebiet des Tauberflusses. Derselbe, von Rothenburg a. d. T. herkommend, betritt das Württembergische und zugleich unsern Bezirk bei der Holdermühle, eine halbe Stunde südöstlich von Archshofen; vorher aber geht er über zwei Stunden lang ganz nahe an der östlichen Grenze hin, indem hier der linke obere Tauberthalrand die Grenze bildet (s. die Karte). Nach einem Lauf von zwei Stunden verläßt der Fluß, eine halbe Stunde unterhalb Creglingen, wieder unser Land, tritt auf eine Strecke von drei Stunden, in weitem Bogen, wieder in das Bayerische, um dann eine starke Viertelstunde oberhalb Schäftersheim wieder in den Bezirk zu gelangen, den er, an Weikersheim und Mergentheim vorbeifließend, nach fünfstündigem Lauf unterhalb Edelfingen verläßt. Somit beträgt die Länge seines Laufes durch den Bezirk, gerechnet vom erstmaligen Eintritt bis zum letzten Austritt, sieben Stunden. Unterwegs treibt der rüstige Fluß verschiedene Mühlen, bespült alte Städtchen und Wasserburgen, und seine vielgekrümmten, meist schroffen und felsigen Thalgelände entwickeln mitunter hohe landschaftliche Schönheiten (s. hierüber den nächsten Abschnitt). Wälder und Weinreben bekleiden die Abhänge, saftige Wiesen die Thalebene, durch die der mit Ufergehölz malerisch gesäumte Fluß sich hinschlängelt.

Von der rechten Seite fallen in die Tauber:

a) die Steinach, entspringend bei Freudenbach, von wo sie zuerst nordwärts fließt; dann wendet sie sich oberhalb Frauenthal gegen Abend, umfließt Kloster und Klosterdorf Frauenthal, weiter unten die hochragende, uralte Veste Brauneck, und mündet bald darauf, schon auf bayerischem Gebiete, in die Tauber. Länge ihres vielgekrümmten Laufes drei Stunden. Von beiden Seiten kommen der Steinach einige Bächlein zu, besonders von Sechselbach und Reinsbronn her.

b) Die aus dem Bayerischen von Aub durch ein malerisches Thal herabkommende Gollach berührt das Württembergische nur | da wo von Waldmannshofen, in südwestlicher Richtung fließend, der eine halbe Stunde lange Rendelbach einmündet. Darüber auf steilem Felshügel ehrwürdig die schöne alte Kunigundenkirche.

c) Der Nassauerbach, entspringend bei Simmringen, im fruchtbaren Gäu, fließt an Bernsfelden vorbei und im feuchten waldgrünen Thal durch Nassau, und mündet unterhalb Schäftersheim. Länge des Laufes über 21/2 Stunden. Bei Nassau nimmt er von Nordosten her den aus mehreren Armen sich bildenden Stalldorfer Bach, weiter oben auf der rechten Seite das von Louisgarde her kommende Bächlein auf.

d) Der Bach im Neusesserthal, von Neuseß herabfließend und nur eine Stunde lang, mündet oberhalb Igersheim.

e) In Igersheim kommt sodann der Harthauserthalbach herein; er entspringt oberhalb Harthausen, fließt durch diesen Ort und nach nicht ganz zweistündigem Lauf durch ein stilles enges Waldthal in die Tauber.

f) Der Erlenbach, von Holzbronn herabkommend, geht auch durch ein enges Thal und nach einstündigem Lauf zwischen Igersheim und Mergentheim in die Tauber.

g) Der unbedeutende bei Edelfingen einmündende Bach.

h) Der fast ganz auf badischem Gebiet fließende über zwei Stunden lange Balbach entspringt auf württembergischem Boden eine Viertelstunde nördlich von Harthausen, an der bayerischen Grenze, nimmt von rechts her den aus der württembergischen Exklave über Deubach herziehenden Deubach auf, und mündet eine starke Viertelstunde unterhalb Edelfingen, gerade an der badisch-württembergischen Grenze in die Tauber.

Von der linken Seite fallen in die Tauber:

a) Der Hohbach, ein kurzer in der Mitte zwischen Reutsachsen und Wolfsbuch entspringender Bach.

b) Der Anspach, ein ebenfalls kurzer östlich von Wolfsbuch entspringender und südlich an der Burgruine Seldeneck vorbeifließender Bach.

c) Die Schonach, gleichfalls kurz, entspringt bei Schonach, und bildet durch ihre Schlucht den Südrand der gewaltigen alten Verschanzung bei Burgstall. Diese drei nur je eine halbe Stunde langen Bäche münden alle auf bayerischem Gebiet in die Tauber.

d) Der Finsterlohrer Bach oder Holderbach, entspringt in Finsterlohr und stürzt sich durch eine finstere Felsenschlucht bei

(Fortsetzung S. 39.)
|
Flußgefälle der Tauber[14].
Flußstrecken zwischen: Höhe der
einzelnen
Stellen
über dem
Meere.
Länge der
Wasserbahn
zwischen 2
benachbart.
Punkten.
Gefäll Mittlere
Breite
des
Fluß-
bettes.
absolutes
in
Meter.
relatives
in Pro-
zenten der
Wasserbahn.
Meter. Meter. Meter.
Sektion I. Quelle bis Gollachmündung.
Ursprung, Taubersee bei Reubach 440,04
7526

55,31

0,735

1,0
Thomasmühle bei Klein-Ansbach 384,73
6102

10,43

0,171

0
Diebach, Wohrbacheinfluß 374,30
2797

6,00

0,215

0
Bockenfeld, Lohnbacheinfluß 368,30
3305

5,80

0,176

0
Gebsattel, Wehbacheinfluß 362,50
6020

29,16

0,485

0
Rothenburg o. T.,
     Vorbacheinfluß
333,34
3387

16,62

0,492

0
Steinbacheinfluß 316,72
4823

17,87

0,371

0
Tauberscheckenbach
     Einfluß des Gikelhausnerbachs
298,85
1870

5,95

0,318

0
Tauberzell, Weidenbacheinfluß 292,90
4338

15,15

0,349

11,7
Archshofen, Wassersp. u. d. Brücke 277,75
3679

13,12

0,357

16,3
Creglingen, Wassersp. u. d. Brücke 264,63
1878

6,39

0,340

17,3
Rimbacheinfluß 258,24
3075

9,78

0,318

0
Wasserspiegel 0,6 km ob
     der Steinachmündung
248,46
3134

5,51

0,176

0
Mündg. d. Gollach b. Bieberehren 242,95
Quelle bis Gollachmündung 0 51934 197,09 0,380 9,0
Geradlinige Entfernung 31,6 km
Entferng. d. Wasserb. nach 51,9 km
Somit Thalentwicklung 1,64
Sektion II. Gollachmündung bis Landesgrenze.
Bieberehren, Gollachmündung 242,95
3437

7,16

0,208

0
Röttingen, Rippachm. u. d. Wehr 235,79
4115

7,03

0,171

0
Tauberrettersheim, Brücke 228,76
3136

5,82

0,186

18,3
Schäftersheim, Mündung des Nassauerbachs 222,94
1353

1,96

0,145

17,0
Weikersheim, Vorbacheinfluß 220,98
7265

11,75

0,162

20,0
Markelsheim, Brücke 209,23
2822

4,33

0,154

23,3
Igersheim, Brücke 204,90
3887

8,22

0,211

22,7
Mergentheim, Wachbacheinfluß 196,68
5270

7,50

0,142

23,0
Edelfingen, Einfluß des Balbachs 189,18
Gollachmündung bis Landesgrenze 0 31.285 53,77 0,172 20,3
Geradlinige Entfernung 18,8 km
Entferng. d. Wasserb. nach 31,3 km
Somit Thalentwicklung 1,66
Ursprung bis Edelfingen 0 83.219 250,86 0,301 13,2
Geradlinige Entfernung vom Ursprung
b. n. Edelfingen 41,3 km
Entferng. d. Wasserb. nach 83,2 km
Somit Thalentwicklung 2,01
|
Areal der Wassergebiete[15].
Namen der Gebiete. Flächeninhalt
in
Bemerkungen.
Quadrat-
Kilometer
Quadrat-
Meilen.
Gebiet der oberen Tauber
Gebiet kleiner Bäche Nr. 1.
Gebiet des Lichteler-Thalbachs
186,36
106,64
43,73
3,384
1,937
0,794
Vom Ursprung bis zur Bronnenmühle bei Rothenburg a./T.
Zwischen Vorbach- und Lichtelerthalbachmündung.
Mündung bei Creglingen.
Einzugsgebiet d. Tauber 336,73 6,115 In Creglingen.
Gebiet kleiner Bäche Nr. 2.
Gebiet des Rimbach
Gebiet kleiner Bäche Nr. 3.
Gebiet der Steinach
Gebiet kleiner Bäche Nr. 4.
Gebiet der Gollach
3,78
28,97
11,25
85,65
2,39
159,77
0,069
0,526
0,204
1,556
0,043
2,902
Zwischen Lichtelerthal- u. Rimbachmündung.
Mündung bei Klingen.
Zwischen Rimbach- und Steinachm.
Mündung oberhalb Bieberehren.
Zwischen Steinach- und Gollachmündung.
Mündung bei Bieberehren.
Einzugsgebiet d. Tauber 628,54 11,415 Direkt unter der Gollachmündung.
Gebiet kleiner Bäche Nr. 5.
Gebiet der Rippach
Gebiet kleiner Bäche Nr. 6.
Gebiet des Nassauerbachs
7,29
34,17
21,22
44,08
0,132
0,621
0,385
0,801
Zwischen Gollach- und Rippachm.
Mündung bei Röttingen.
Zwischen Rippach- u. Nassauerbachmündung.
Mündung bei Schäftersheim.
Einzugsgebiet d. Tauber 735,30 13,354 Direkt unter dem Einfluß des Nassauerbachs.
Gebiet kleiner Bäche Nr. 7.
Gebiet des Vorbachs
2,20
116,03
0,040
2,107
Zwischen Nassauerbach- u. Vorbachmündung
Mündung bei Weikersheim.
Einzugsgebiet d. Tauber 853,53 15,501 In Weikersheim.
Gebiet kleiner Bäche Nr. 8.
Gebiet der Aspach
Gebiet kleiner Bäche Nr. 9.
Gebiet des Lochbachs
17,00
26,27
2,05
18,76
0,309
0,477
0,037
0,341
Zwischen Vorbach- u. Aspachmündg.
Mündung unterhalb Elpersheim.
Zwischen Aspach- u. Lochbachmündg.
Mündung bei Markelsheim.
Einzugsgebiet d. Tauber 917,61 16,665 An der Markelsheimerbrücke.
Gebiet kleiner Bäche Nro. 10.
(wobei die Bäche v. Neuseß und Harthausen.)
Gebiet des Wachbachs
37,61

57,33
0,683

1,041
Zwischen Lochbach- u. Wachbachmündung.

Mündung bei Mergentheim.
Einzugsgebiet d. Tauber 1012,55 18,389 In Mergentheim.
Gebiet kleiner Bäche Nro. 11. 14,78 0,269 Zwischen Wachbach- und Balbachmündung.
Einzugsgebiet der Tauber 1027,33 18,658 An der Landesgrenze bei Edelfingen.
| der Holdermühle in die Tauber; Länge seines Laufes nicht einmal eine halbe Stunde.

e) Der eine halbe Stunde lange, bei Archshofen einmündende Riegelbach.

f) Der Herrgottsbach, oben Rimbach genannt, entspringt in zwei Armen bei Schmerbach und Oberrimbach, fließt durch das waldreiche anmuthsvolle Lichtelerthal, dann durch Münster und an der schönen gothischen Herrgottskirche vorüber und mündet in Creglingen in die Tauber; Länge seines Laufes 21/2 Stunden. Bei Münster nimmt er an der linken Seite einen wilden Waldbach auf.

g) Der Dägelbrunnenbach[ER 2], auch Rimbach genannt, entspringt in einem Arm bei Streichenthal, im anderen bei Rinderfeld, welche sich bei Standorf vereinigen, fließt in reizendem Obstbaumthal durch Niederrimbach und mündet eine halbe Stunde unterhalb Creglingen ein. Von links her empfängt er den von Neubronn herfließenden Neubronner Bach.

h) Der Vorbach, der bedeutendste Zufluß der Tauber im Bezirk, entspringt im Oberamt Gerabronn, eine halbe Stunde westlich von Schrozberg, fließt durch Ober- und Niederstetten und tritt eine Viertelstunde oberhalb Vorbachzimmern in den Bezirk, läuft an diesem Dorf und an Laudenbach vorüber und mündet gerade oberhalb Weikersheim in die Tauber; die Länge seines ganzen Laufes beträgt gegen 6, die im Bezirk 21/2 Stunden. Von rechts her erhält der Vorbach den Ebertsbronnerbach, der nach einem Lauf von 5/4 Stunden durch das liebliche Ebertsbronner Thälchen bei Laudenbach sich mit ihm vereinigt.

i) Der Aspach entspringt eine halbe Stunde südwestlich von Adolzhausen, fließt durch Rüsselhausen und mündet zwischen Elpersheim und Markelsheim in die Tauber; auf seinem 21/2-stündigen Lauf nimmt er von rechts her verschiedene Bächlein auf.

k) Der Apfelbach oder Lochbach entspringt in zwei Armen, je eine halbe Stunde südlich und südöstlich von Apfelbach, vereinigt sich dort und mündet bei Markelsheim in die Tauber. Länge seines Laufes stark 11/2 Stunden. Beide zuletzt genannte Thälchen sind sehr anmuthig.

l) Der Wachbach entspringt am Ort Roth, fließt durch Dörtel, Wachbach und Neunkirchen und bei Mergentheim in die Tauber. Länge seines Laufes drei Stunden. Von links her bekommt er verschiedene, zum Theil nicht unbedeutende Zuflüsse; so den Hachteler Bach, der durch Hachtel fließt, den Stuppach, | der durch Stuppach fließt, den Lustbronner Bach, der von Lustbronn herabkommt, bei Althausen von links her den Brunnenthalbach aufnimmt und bei Neunkirchen in den Wachbach fällt. – Die schönen fruchtbaren Thäler des Vorbaches und des Wachbaches sind ziemlich weit und haben entschiedene Ähnlichkeit mit einander, (s. auch den nächsten Abschnitt).

In die Jagst geht der eine halbe Stunde nordöstlich von Rengershausen entspringende Rengershäuser Bach, der bei Dörzbach, OA. Künzelsau, nach einstündigem Lauf einmündet.


Naturschönheiten und landschaftlicher Charakter.

Der Bezirk kann sich an landschaftlicher Schönheit nicht messen mit den Bodenseegegenden unseres Landes oder auch mit denen in Mittelschwaben; es fehlt ihm dazu der bedeutende landschaftliche Hintergrund, wie in Oberschwaben das Hochgebirg, in Mittelschwaben der ernste felsenreiche Gebirgswall der schwäbischen Alb. Aber im Einzelnen, namentlich wenn wir zur Wirkung der Natur noch die edler Kunstbauten hinzuziehen, bietet er doch einen großen Reichthum an ergreifend schönen Bildern, die, da es an Gebirgshintergründen fehlt, meist in den lieblichen Thälern zu finden sind.

Wir beginnen mit dem Hauptthale, mit dem der Tauber, und greifen hiebei, um den Zusammenhang nicht zu verlieren, manchmal über die Grenze des Bezirks, ins bayerische und badische Land, hinüber.

Beginnen wir mit Rothenburg, das hart an der Südostgrenze des Bezirkes drüben über dem jenseitigen Felsenrande des hier bedeutender werdenden Tauberthales emporsteigt, vielthürmig und kühn, die Vorburg der Reformation im Taubergrund, einst ein fest geschlossener wohlarrondirter Ackerbaustaat, noch jetzt zum Theil von seiner alten Landwehr schützend umschlossen, mit thatkräftigen Bürgern und Adeligen; blühend seit den Hohenstaufen, die auch hier eine Pfalz hatten und sich Herzoge von Rothenburg schrieben, und herrliche Werke aus dem Spätmittelalter und der Renaissancezeit zeigend; später vom Weltverkehr bei Seite geworfen, erstarrt, aber reich geblieben und noch weithin gebieterisch umherblickend mit Mauern und Zinnen! – Von Rothenburg herab zieht der Tauberfluß an den Mühlen vorbei, dringt rasch und tief durch hohes Uferbaumdickicht; an den Hängen schöner Wald und im Wald verwildertes Weinrebenland, | kenntlich an den mächtigen Steinmauern, „Steinrasseln.“ – Der Fluß schlingt schön und lieblich sich fort um den gewaltigen hohen eirunden Burgstallberg, mit dem lang hinziehenden uralten Ringwall, tritt in das einfachere Thal bei Creglingen, zieht wieder durch das Bayerische, am alterthümlichen thurmreichen Städtchen Röttingen vorbei. In der Mitte zwischen Rothenburg und Creglingen beginnen die eigentlichen Weinberge, die nun den Fluß sobald nicht mehr verlassen. – Weiter wieder in den Bezirk und nach Weikersheim. Prächtig schauen hier aus den hohen dichtgedrängten Kronen der Laubbäume des Schlosses phantastische Thürme und Renaissancegiebel. Schön ist das Thal bei Elpersheim, dem pappelumsäumten, kahler beim weinberühmten Markelsheim, dessen ehemaliges Klösterlein malerisch vom Engelsberg herabsieht. – Mergentheim, die saubere, nette, wohlgebaute Hauptstadt des Bezirkes, liegt wonnig und weich im grünen Thalbecken, umfaßt von alten Lindengängen, gedeckt vom tiefschattigen Schloßgarten mit prachtvollen Bäumen, und geschirmt von den großen Formen des ehemaligen Deutschmeisterschlosses; etwas weiter rechts unten auf dem Bergvorsprung die starken Trümmer der ehemaligen Deutschherrenburg Neuhaus. Noch weiter abwärts, gleich unter der württembergisch-badischen Grenze, dringt in das Tauberthal der „bunte Sandstein“: die Szene wechselt, großartig schwere Bergformen, alte Burgen und Klöster, dunkle Wälder beherrschen das enggewordene Thal, in welches oft lange schmale ganz waldige Seitenthäler einziehen, bis endlich zwischen gewaltigen Odenwaldhöhen die Tauber eingeht ins große Mainthal. Hier am Zusammenfluß das alterthümliche, friedliche, schmucke Wertheim, das überragt wird von der halbzertrümmerten, riesenhaften, von Wald umwachsenen und vom Epheu überwucherten Doppelburg.

Lieblich ist dann das wein- und obstreiche Vorbachthal, mit dem schön gelegenen Laudenbach, über dem aus Waldwipfeln die Bergkirche aufragt, ein prächtiges vollendet-gothisches Bauwerk; der Wald reicht mit seinen Zweigen fast bis an die feinen Laubwerksgestalten und Menschenbilder der Kirche, dessen Chor in edelsten Verhältnissen mit Spitzsäulen und herrlich-hohen gefüllten Spitzbogenfenstern emporsteigt, umschwirrt von Waldvöglein und umrauscht vom heiligen Schauer des Eichwalds.

Und ebenso schön, wieder eine Idylle für sich, ist das bei Creglingen einmündende Herrgottsthal, mit der Herrgottskirche im schönen, links an der Straße hoch aufgemauerten Friedhof; | die Kirche wieder ein gar edles gothisches Bauwerk, in tiefer Natureinsamkeit bei Obstbäumen, Feldern und Weinland am hier beginnenden Wald gelegen; weiter hinauf durch das freundliche Münster, zu den Mühlen von Lichtel, die tief verborgen im schattigen Waldthalkessel rauschen, und darüber auf dem felsigen Vorsprung die letzten Trümmer der Burg Lichtel.

Lieblich ist auch das Thal von Nassau, eng und feucht, früher noch mehr, da der Wald noch tiefer herabgieng; darin, ganz in Obstbaumgärten gebettet, das hübsche Dorf Nassau mit dem hohen wohlerhaltenen romanischen Kirchthurm, mit seinen Blumenknaufsäulen und Bogenfriesen. Treten wir dann in das Rüsselhauser Thal, eines der stillsten, verlorensten. Der muntere, von Erlen und Weiden umsäumte Bach, das lichte Wiesengrün, an den Südhängen die in den Föhrenwald hineinspielenden hohen halbverwilderten Weinberge, das dichte Obst um die Ortschaften; keine Fernsicht, nur ein Blick ins blauliche Thal hinab, aber eine wunderbar wohlthuende von der Welt abgewendete Stille und Ruhe. Sehr lohnend ist ferner ein Gang durch das Stuppacher Thal, vorbei an Stuppach mit seiner schönen, gothischen Kirche und dann durch die Laubwälder hinüber zum anmuthig gelegenen Althausen.

Blicken wir dann auf die von scharfer und strenger Luft umwehten Hochflächen gegen Aub, Würzburg und Rothenburg hin, jenen fruchtbaren Ackergrund, darauf in sehr wohlhabenden Ortschaften und Höfen die stattlichen steinernen Bauernhäuser stehen, vor den Fenstern den brennendrothen Blumenflor; auf allen Anhöhen erfreut hier der Anblick der blauen langgedehnten feingeformten Frankenberge, die zu ziemlich starken Bergzügen anschwellen und die Einbildungskraft beschäftigen. Schöner Blick z. B. auf der Wart zwischen Waldmannshofen und dem schon bayerischen Städtchen Aub. Dieses hart an der Grenze gelegen, nur klein, aber noch ganz ummauert und mit einer Kirche im schönsten Übergangsstyl von der romanischen zur gothischen Baukunst.

Und wen gelüstete nicht, von hier oder von Bernsfelden und Simmringen aus über die so fruchtbare Ackerlandshochebene, das Gäu, hinüberzuwandern, vorbei an Giebelstatt, wo noch das Schloß Florian Geyer’s von Giebelstatt von Zeiten des Bauernkriegs her in kahlen Ruinen liegt, hinüberzuwandern nach Würzburg, das entfernter von der Grenze gelegene, aber stets mächtige – die herrschende Doppelstadt am Mainstrom, in reichster blühender Weingegend, Sitz uralter Christianisirung, | vornehmlich Bischofsstadt; von mächtigem Einfluß auf unsern Bezirk durch das Bekämpfen und Zurückdrängen der Reformation, und Hand in Hand damit in der Kunst durch Wiederaufdrängen des verspäteten gothischen Styls kurz vor dem dreißigjährigen Krieg, dessen Wurzeln hier bloß liegen. Die Stadt mit den Bauten seit ältester Zeit, oft überwuchert durch Werke der Spätrenaissance, des gothisirenden und später antikisirenden Zopfes; mit ihren Domthürmen, Kuppeln, Gärten und Palästen, – unverwüstlich durch Bodenreichthum und Lage, ein echter weithin strahlender Brennpunkt kunst- und kulturgeschichtlichen Lebens.

Eigenthümlich steinig und öd ist dann die Gegend um Wermuthausen, Rinderfeld, Neubronn; alte grasige Straßen und breite Schaftriebe führen hin auf der Hochebene, weit an den jetzigen Ortschaften vorbei und oft bezeichnet durch uralte Baumknorren („Lohstöcke“) oder Steinkreuze, dabei ein Lindenbaum oder eine tiefdunkle verkümmerte Föhre. Auf dem verwahrlosten Weg liegen aus den Feldern herausgeworfene große Felsbrocken, schwarzmoosig, traurig wie Grabsteine, und dazwischen blühen und schwanken schwermüthig die Blumen der Haide, rothe und blaue. Zuweilen kreist ein Raubvogel über den Wiesthälern, die bescheiden einbrechen, – und hier, um reichliche, steinüberwölbte Quellbrunnen[16], sammelten sich die Bewohner und siedelten sich an hinter Graben und Wall; – und inmitten dieser kahlen Ebene greifen plötzlich vielverzweigte obst- und weinreiche Thälchen ein, alte Wallfahrtswege führen von Berg zu Berg, so auf den Berg bei Standorf, wo still über den engen üppigen von murmelnden Bächen durchzogenen Thalrinnen, aus denen der Schlag der Nachtigallen erklingt, einsam die alte im Achteck gebaute Kirche thront, vielfach verdorben, und doch wieder fesselnd durch die feine Schönheit ihrer halbvergangenen Formen.

Eigenthümlich stimmt uns die Gegend um Adolzhausen und Herbsthausen, jenes frühere Schlachtfeld, fruchtbares Land, aber wenig bevölkert und überall die Namen von Markungen abgegangener Weiler, von denen nur noch dann und wann ein in Stein gefaßter Brunnen in stillen Thälchen zu Tage liegt. Oder dann wieder hinaus auf die Wiesenebenen der „Heften“ (bei | Wermuthausen) mit dem alleinstehenden, von Gespenstersagen umhafteten „Heftenbaum.“ Uralte Opfer- und Versammlungsplätze freier Germanen. Merkwürdig anregend ist auch ein Gang hinauf an der munteren seitab fließenden Gollach, wo wieder der Weinbau in den Tannenwald und dieser in jenen hinein verwilderte, und oben auf dem von rauhen Steinbrocken besäten Berg, von den starken Mauern des einsam liegenden Friedhofs umschlossen, bei steinalten Ulmenbaumknorren die Kunigundenkirche (schon bayerisch, aber ringsumher gesehen von württembergischen Dörfern); eine jener geistvollen Anlagen aus dem Ende des 12. Jahrhunderts, woran diese Gegend so reich ist. Die einschiffige Kirche hat einen Ostthurm (mit verschütteter Krypta), an dem eine schwebende halbrunde Chorabside hinaustritt, umziert von merkwürdigem Fratzengethier; statt der Säule im Doppelfenster des halbabgetragenen Thurmes eine menschliche Gestalt, (soll die heilige Kunigunde sein), ein kindlich urthümlicher Versuch einer Karyatide. Das Mauerwerk, eng und trefflich gefügt, mit schmalen Rundbogenfenstern, verspricht ewige Dauer. Unweit davon, aus dem dichtesten Wald herausragend, die Trümmer der einst herrlichen Burg Reigelsberg, auch schon im Bayerischen, aber unser Bezirk selbst bietet ganz in der Nähe davon in der auf felsigem Vorsprung des Steinachthales breit hingelagerten Ruine Brauneck das Bild einer Burg ersten Ranges. Von Nordosten, über das Ackerfeld herkommend, erscheint diese Burg als ein riesiges, kahles, hochaufsteigendes Mauerviereck, aus dessen schwerem Umriß der halb abgebrochene, einst 120 Fuß hohe Bergfried ebenso stumpf und schwer herausragt. Auch vom Steinachthal aus gesehen behält sie, der meisten Mauerthürme beraubt, ihren düsteren Ernst; nur der Blick von oben herab ist lachend, aufwärts in das enge gewundene Steinachthal, aus dem, unter Obstbäumen versteckt, auf niedrigerem Hügelvorsprung die alte Grablege der Hohenlohe, die schlicht, aber herrlich gebaute Frauenthaler Klosterkirche, eine große Doppelkirche, sich hinstreckt. Besonders reizend sind alle diese Thäler im Frühling, wenn die vielen Obstbäume blühen und ein prächtiger wilder Blumenflor an den Ufern der Erlenbäche den Wanderer lockt. – Schließen wir endlich mit einem Bild aus späteren Tagen, das aber auch schon den Wandel der Zeiten erfahren, und deshalb gerade im Herbst in seiner tiefsten Stimmung erscheint, dem Schloßgarten zu Weikersheim. Die falben Bäume der breiten Alleen, die rothen, um Steindenkmäler sich | schlingenden wilden Reben, die halbzerfallenen steinernen Götterbilder, hoch auf den Balustraden des prachtvoll gesäulten hinteren Abschlusses, dunkel ernst im graulichen Herbsthimmel stehend, von feuchten Nebeln getränkt, wehmüthig schön. –

Als besonders günstige Aussichtspunkte nennen wir noch: bei Mergentheim vom Kötterhäuschen und dem Trillberg, bei Adolzhausen vom neuen Gottesacker aus, bei Archshofen auf dem Münsterer Feld, auf der Markung Blumweiler schöne Ansichten der Stadt Rothenburg, bei Creglingen auf dem Handbuch und dem Johannisberg, bei Edelfingen der Höhberg mit lieblichem Blick ins Tauberthal, auf der Markung Finsterlohr auf Burgstall, bei Frauenthal auf dem Heidelfeld, auf Markung Freudenbach, in Freudenbach, Schön und Erdbach, bei Herbsthausen auf der Straße nach Hollenbach, bei Igersheim auf Schloßruine Neuhaus, bei Laudenbach auf der Straße gegen Rinderfeld, bei Löffelstelzen vom Pfarrhaus, bei Markelsheim der Tauberberg und das Hohgericht, bei Münster auf der Engelshütten-Höhe, bei Neubronn auf den Höhen, bei Neunkirchen „auf der Ebene“, bei Roth vom Kreuz aus Aussicht zu den Waldenburger Höhen und ins Tauberthal bis gegen Wertheim, bei Simmringen auf der Däxenheimer Höhe und auf der Hardt, bei Waldmannshofen auf der „Wart“, bei Weikersheim auf dem Winterberg, wo der Wartthurm steht, auf dem Karlsberg und auf der Pfitzinger Straße.


Boden.[17]

Geologisch besteht das Terrain des Bezirkes aus den verschiedenen Gliedern der Muschelkalkformation und aus der Lettenkohle. Hiernach theilt sich die Beschaffenheit des Bodens in zwei Hälften, je nach den Zersetzungsprodukten genannter zwei Gebirgsarten. Außerdem weisen die verschiedenen Thäler, das Tauberthal mit allen seinen Seitenthälern, ein jüngeres Schwemmland auf und drei Gemeinden an der bayerischen Grenze einen Löß- und Diluvialboden.

Die Tauber durchzieht in ihrer ganzen württembergischen Länge bis zum badischen Marktflecken Königshofen, wo im Thale bereits ein schmaler Streifen des bunten Sandsteins zu Tage tritt, die unterste Lage des Muschelkalkes, den Wellenkalk, der | zuweilen in schroffen Wänden bis zu 200 Fuß und noch größerer Mächtigkeit auftritt; größtentheils verhält es sich auch so in den verschiedenen Seitenthälern. Auch das Anhydrit-Gebilde fehlt hier nicht. Aus der Verwitterung dieser Gebilde ist nun der Boden an den Hängen der verschiedenen Thäler entstanden. Auf diesem scheinbar mageren und häufig ganz steinigen Boden gedeihen die besten Weine unseres Bezirks. Die unten mehr dem Thale zu gelegenen Böden, die nicht mehr dem Weinbau dienen, zählen, wenn sie auch steinigt sind, zu den besten und fruchtbarsten Äckern, sie sind tiefgründig und bei entsprechender Behandlung dankbar in sehr reichen Ernten durch alle Rubriken. Es gedeihen auf diesen kalkreichen Böden: Luzerne, Esper, Deutschklee, Roggen, Gerste, Dinkel, Waizen, Kartoffel u. s. w.

Treten wir nun hinauf auf die benachbarten Höhen, so finden wir eine meist flache, manchmal durch wellenförmiges Terrain unterbrochene, man möchte fast sagen, langweilige Hochebene, mit einem in seinem Zersetzungsgrad unten sehr wechselvollen Boden, entstanden aus den oberen Gliedern der Muschelkalkformation. Diese Böden sind theils tiefgründig, lehmig, theils mit kleinen und größeren Kalksteinen vermengt, theils so seichtgründig, daß der Pflug bei einem Tiefgang von einigen Zoll wie auf einem Straßenpflaster dahinfährt und manchmal im Boden gar nicht zu halten ist. Der aus der obersten Etage, dem dolomitischen Kalk, entstandene häufig eisenschüssige, leichte, selten tiefgründige Boden zeichnet sich gleichfalls durch seine reichliche Menge größerer und kleinerer meist eckiger Kalksteine und dünner Kalksteinplatten aus, welche sich durch den Pflug losschälen und so auf eine ganz natürliche Art in die Ackerkrume kommen.

Das massenhafte Vorkommen solcher Kalksteinbrocken ist übrigens, wenn dieselben auch an verschiedenen Stellen oft beinahe ohne sichtbaren Erfolg zu sogenannten Steinriegeln zusammengelesen werden, gerade nicht als die schlechteste Eigenschaft zu bezeichnen; sie sind bei der angeborenen Leichtigkeit dieses Bodens die Vermittler besseren Zusammenhalts und verhindern die demselben in heißen Jahren häufig drohende Austrocknung. Nicht selten trifft man unter der Krume dieses Bodens einen ziemlich zähen mit Steinchen vermengten gelben Thonmergel. Die Ackerkrume ist durchgängig nicht tiefgründig. Da, wo Steinunterlagen sind, ist es nicht möglich, solche zu vertiefen und da, wo der Boden tiefgründig ist, hält man es nicht für | nöthig, da der Untergrund in der Regel den tiefer wurzelnden Pflanzen seiner mechanischen Beschaffenheit wegen doch gestattet, sich die Nahrung aus dem Untergrunde zu holen. Da, wo es der vielen Steine und der Steinunterlagen wegen an Boden in der Krume mangelt, wird solche durch das Ackern von 4–6furchigen Beeten (Bifänge) künstlich hergestellt. Auf diesen Böden gedeiht selten der rein gesäte Roggen, sondern Roggen und Dinkel gemengt, Waizen, Gerste, Linsen und Kartoffeln. Dieser leichte Boden verlangt nicht gerade reiche Düngungen; dagegen ist er dankbar für verrotteten Mist, der ihm wo möglich jedes Jahr in kleinen Mengen gegeben wird. Verfolgen wir nun die Hochebene weiter, so können wir auf einem und demselben Grundstücke nicht nur den Übergang, sondern sogar schon den eigentlichen Boden der Lettenkohle finden, in welchem sich nicht selten eckige Bruchstücke des Lettenkohlensandsteins zeigen. Dieser Boden wird nach den lokalen bäuerlichen Begriffen nicht ohne Berechtigung als das „kalte weiße Feld“ bezeichnet. Häufige Nässe, mehr Thon- als Kalkgehalt, verbürgen diese Eigenschaften, obschon der Boden durch reichliche Beimischung von schlemmigem Sand sich nicht gerade schwer bearbeiten läßt, wenn er mit Pflug und Egge in der richtigen Zeit angegriffen wird. Das Bildungsmittel dieses sog. weißen Feldes, der Lettenkohlensandstein, findet sich in ziemlich mächtigen Lagern, wie dieses die Steinbrüche von Pfitzingen, Freudenbach und Erdbach zeigen. Es ist ein bald lichtgrauer, bald ins gelbliche und grünliche spielender, theils härterer, theils weicherer, der Verwitterung leicht zugänglicher feinkörniger Sandstein. Die eigentliche Kohle der Lettenkohlenformation hat sich nur unweit Herbsthausen vorgefunden. In Normaljahren ist dieser Boden bei richtiger Behandlung, wozu namentlich eine gründliche Drainage zu rechnen ist, recht ertragreich, besonders bei starker, nachhaltiger Düngung. Es gedeihen hier besonders gern Roggen und Reps. In abnormen Jahren dagegen hat es seine Schwierigkeiten in Ertrag und Bau. Ist der Jahrgang feucht, so muß man zur Zeit der Bestellung vorsichtig sein; wird dieser Boden in nassem Zustande unter den Pflug genommen, so schließt er sich, die Frucht hat kein Gedeihen und wird vom Unkraut überwuchert. In trockener Zeit dagegen brockt sich der Boden, bekommt Sprünge und ist ein zu einem Klotz zusammengetrockneter Klumpen, auf welchem dann die Pflanzen verkümmern. Daß er durch Nässe und Trockenheit leidet, ist längst erkannt; gegen | erstere, wenn nicht drainirt ist, sollen die Bifänge (s. o.) schützen, indem sie eine für die Pflanzen zugängliche Ackerkrume schaffen. Dieses Lettenkohlenfeld liebt reichlichen, unverwesten Dünger, wenn auch nur alle drei Jahre eine solche kräftige Düngung erfolgt.

Die nordöstlich auf den Plateaus des Ochsenfurter Gaues gelegenen Markungen: Bernsfelden, Simmringen und Waldmannshofen, erfreuen sich im ganzen Bezirke wohl der besten, gleichmäßigsten und durchschnittlich ertragreichsten Bodenqualität. Es ist hier, wenn auch manchmal abwechselnd Übergänge in den Lettenkohlenboden vorkommen, ein überaus fruchtbarer, zu sehr bedeutender Mächtigkeit gelangter Diluviallehm, von Manchen auch als Löß bezeichnet. Dieser Boden ist leicht zu bearbeiten, ist nicht besonders empfindlich gegen Nässe und trocknet nicht rasch aus, es gedeihen in ihm alle im Bezirke gebauten landwirthschaftlichen Kulturpflanzen. Die Ackerkrume ist übrigens auch nicht tiefer als in den lehmigen Kalk- und den Lettenkohlenböden des Bezirks.

Was nun schließlich den Boden im Tauberthal mit seinen verschiedenen Seitenthälern anlangt, so ist derselbe eine sekundäre Bildung; es ist ein jüngeres Schwemmland, (Alluvialboden), gebildet aus erdigen, sandigen und gerölligen Theilen, von den näheren und ferneren Höhen herabgeschwemmt. Häufig ist dieser Thalboden sehr tiefgründig und von außerordentlich guter Bodenbeschaffenheit, häufig auch kiesiger Natur. In landwirthschaftlicher Beziehung sind diese Böden jeder Kultur fähig, was der bunte Anbau in diesen Thälern deutlich beweist. Die dem Wasser nächstgelegenen Flächen sind in der Regel Wiesen, Baum- und Grasgärten, Gärten und Länder. Je nachdem nun dieses Schwemmland tiefgründig lehmiger oder kiesiger Natur ist, sind die Grundstücke besser oder schlechter, und ist ein starker Wechsel der Beschaffenheit manchmal auf ganz kurzen Strecken. Nach verschiedenen Richtungen hin manchmal sehr schmal gezogene Kiesbänke sind in trockenen Sommern nicht selten Ursache, daß an einzelnen Stellen der so fruchtbar scheinenden Thäler die Halmfrüchte verkümmern und die Wiesen vertrocknen. Die zum Ackerbau benützten Flächen in diesen Thälern dienen dem Hanf-, Flachs-, Mais-, Kraut-, Angersen-, manchmal auch dem Mohnbau und werden mit allen Winter- und Sommerhalmfrüchten mit Ausnahme des Einkorns angebaut.

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Witterungsverhältnisse.[18]

Von Mergentheim liegen drei Beobachtungsreihen vor, nämlich 1) 1836–42 von Oberamtsarzt Dr. Bauer, 2) 1847–62 von Apotheker und Stadtrath Wrede, 3) 1866 bis jetzt von Stadtpfarrer Wüst. Die Instrumente sind in der Wohnung des letzteren im obersten Stock des Schlosses aufgestellt. Den folgenden Resultaten liegen in der Hauptsache die Beobachtungen von Stadtpfarrer Wüst zu Grunde. Nicht mehr in dem Bezirk selbst befindet sich die im Vorbachthale gelegene Station Oberstetten OA. Gerabronn, welche von 1838–67 von Pfarrer Bürger beobachtet wurde.

Im Mittel aus den 10 Jahren 1866–75 ist die Wärme zu Mergentheim in Celsius’schen Graden für die drei Beobachtungstermine Morgens 7 Uhr, Mittags 2 Uhr, Abends 9 Uhr:

7 h. 2 h. 9 h.
Januar –1,02 1,83 0,13
Februar –0,33 3,93 1,39
März 1,45 7,06 3,82
April 6,99 13,38 9,16
Mai 11,05 17,63 12,66
Juni 15,04 20,49 16,10
Juli 16,79 23,15 18,56
August 14,97 21,46 16,89
September 11,57 18,99 13,85
Oktober 5,81 11,55 7,70
November 2,21 5,21 3,16
Dezember –1,19 1,16 –0,59
Jahr      6,94 12,15 8,57

Hiemit ergibt sich zunächst die mittlere Wärme für 1866/75. Bringt man die Korrektionen an, welche für Stuttgart in dem 50jährigen Zeitraum 1826/75 gefunden wurden, so erhält man die 50jährigen Mittel von Mergentheim

Mittlere Wärme:
1866/75 1826/75
Januar 0,26 –1,45
Februar 1,60 0,31
März 4,01 3,63
April 9,68 8,89
Mai 13,52 13,94
Juni 16,91 17,43
Juli 19,26 18,86
August 17,55 17,67
September 14,57 13,74
Oktober 8,18 8,70
November 33,4 3,61
Dezember –10,4 0,02
Jahr       9,06 8,79
| Der wärmste Monat ist Juli, der kälteste Dezember und Januar.

Die größten, beziehungsweise kleinsten Werthe der Monatsmittel in den 10 Jahren 1866/75 gibt die nachfolgende Tabelle, welche zugleich die Differenz zwischen derselben oder die Schwankung des betreffenden Monatsmittel enthält:

Monatsmittel:
Größtes Jahr Kleinstes Jahr Diff.
Januar 3,9 66,00 –5,0 71,00 8,9
Februar 5,7 69,00 –3,5 70,00 9,2
März 6,3 73,00 2,0 75,00 4,3
April 11,7 69,00 8,3 73,00 3,4
Mai 18,3 68,00 10,7 74,00 7,6
Juni 18,9 66,00 14,1 69.71 4,8
Juli 21,3 74,00 16,7 67,00 4,6
August 19,5 68.75 16,3 74,00 3,2
September 15,8 68,00 12,2 70,00 3,6
Oktober 10,6 73,00 5,8 66,00 4,8
November 6,6 72,00 1,2 71,00 5,4
Dezember 5,3 67,00 –5,2 71,00 10,5
Jahr      10,4 67,00 7,4 71,00 3,0

Die kleinste Schwankung zeigt hienach die mittlere Wärme des August, ihr folgt April und September, während die größte Schwankung sich findet im Dezember.

Verglichen mit den Normalwerthen der Centralstation Stuttgart, ist Mergentheim kälter um

Jan. 1,44 April 0,97 Juli 1,70 Oktbr. 1,40
Febr. 1,52 Mai 0,55 Aug. 1,73 Nov. 1,04
März 1,35 Juni 0,37 Sept. 1,26 Dez. 1,13
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Wärmeextreme.

Der höchste Thermometerstand, welcher seit 1866 beobachtet wurde, war 36,6° den 28. Juli 1872, der tiefste: –24,5 den 10. Dezember 1867; Differenz: 61,1°. Im Mittel betrug das

Maximum       31,3
Minimum      –16,7
           Diff.00 48,0.

In den 13 Jahren kam das Maximum der Wärme am häufigsten im Juli vor, (Juli 8 mal, Juni 3 mal, August 4 mal). Das Minimum wurde am häufigsten im Dezember beobachtet (Dezember 6, Januar 3, Februar 4, März 1).

Da Mergentheim (221 m) um 47 m tiefer liegt als die Centralstation (268), so kommt diese Klimadifferenz hauptsächlich darauf hinaus, daß Mergentheim um 0,7° nördlicher gelegen ist, und bei gleicher Meereshöhe im Mittel eine Breitendifferenz von 1° einer Wärmedifferenz von 0,4° C. entsprach, wozu kommt, daß die Stuttgarter Wärme in Folge der eingeschlossenen Lage um 1° C. höher ist, als sie vermöge der geographischen Lage sein sollte.

Die Anzahl der Sommertage, d. h. der Tage, an denen das Thermometer mindestens 25° C. (20° R.) erreicht, war im Mittel der 13 Jahre 1866/78: 37,3, und schwankt zwischen 71 (1868) und 24 (1872). Diese 37,3 Sommertage vertheilen sich auf die einzelnen Monate, wie folgt:

Maximum Minimum
Mai 02,8 14 (68) 1 (69. 76. 78)
Juni 08,4 15 (68. 77) 2 (69. 71. 72)
Juli 13,8 23 (74) 7 (67)
August 09,2 17 (76) 2 (74)
September   3,1   10 (68) 0 (76. 77).
37,3

Die mittlere Anzahl der Frosttage, d. h. der Tage, an welchen das Thermometer mindestens bis Null sinkt, ist ebenso 78,6 und schwankt zwischen 113 (1871) und 49 (1877).

Die Mittelzahlen und extremen Werthe der einzelnen Werthe sind:

Maximum Minimum
Januar 18,2 30 (71) 10 (77)
Februar 15,1 26 (70–75) 04 (69)
März 12,4 20 (69) 03 (73)
April 03,2 07 (75) 01 (67. 72. 76)
Mai 00,2 01 (76. 77) 00
September 00,2 02 (67) 01 (77)
Oktober 02,0 07 (69) 00
November 09,7 30 (71) 00 (77)
Dezember   17,6   30 (71) 05 (76)
78,6
| Für die Wintertage, d. h. die Tage, an welchen das Thermometer nicht über Null steigt, ist die mittlere Anzahl 29,9 und schwankt zwischen 58, (71) und 9 (77); die mittlere Zahl ist im
Maximum Minimum
Januar 10,0 24 (1871) 00 (73. 77)
Februar 06,0 20 (75) 00 (67. 68)
März 00,8 05 (77) 00
November 02,2 05 (74) 00
Dezember   10,9   22 (70 u. 71) 00 (68. 72)
29,9

Frostgrenzen. Der letzte Frost des Frühjahrs fiel im Mittel der Jahre 1868/78 auf April 17.5. Der erste Herbstfrost auf Oktober 24.8, was für die frostfreie Zeit eine mittlere Dauer von 190.3 Tagen gibt. Dabei verschob sich der letzte Frühjahrsfrost zwischen April 2 (1877) und Mai 13 (1874), also um 31 Tage, der erste Herbstfrost fiel frühestens auf den 27. September (1867 und 77), und spätestens auf 11. November (1842), verschob sich also um 45 Tage. Die frostfreie Zeit dauerte zwischen 167 (1867) und 209 (1872) Tagen.

Barometerstand. Das an der Station Mergentheim in einer Meereshöhe von 221 m seit Mai 1866 aufgestellte Heberbarometer ergab im Mittel der 12 Jahre 1867/78 einen mittlern Stand von 742,38; das größte Jahresmittel schwankt zwischen 743,8 (1875) und 740,7 (1872). Der höchste absolute Stand kam vor am 13. Januar 1878 mit 759,7, der tiefste mit 714,1 am 20. Januar 1873. Differenz: 45,6. Im Mittel beträgt das

Maximum: 00757,2
Minimum:     719,9 
Differenz:        37,3
Die Maxima und Minima kommen durchaus in den Monaten Oktober bis April vor, die meisten fielen auf Januar und März. Einer Erhebung des Barometers um 11,1 m entspricht ein | Sinken desselben um 1 mm. Kennt man daher die Meereshöhe eines andern Punktes des Bezirks, so läßt sich unmittelbar berechnen, um wie viel in demselben das Barometer höher oder tiefer steht, als in Mergentheim. Es habe z. B. ein Ort die Meereshöhe 270 m, so dividirt man die Differenz gegen Mergentheim in 270–221=49 durch 11.1, und erhält 4.4, so ist in dem fraglichen Ort der Barometerstand um 4.4 mm tiefer als in Mergentheim.

Niederschlag. Aus den 12 Jahren 1867/78 ergaben sich die folgenden Mittelzahlen und Extreme:

Mittlere Höhe Größte Kleinste Höhe
Januar 40,6 089,0 1875 18,5 1871
Februar 39,4 105,9 1876 08,1 1870
März 52,4 098,1 1876 18,0 1871
April 42,5 124,1 1871 13,3 1871
Mai 61,9 113,4 1869 11,1 1868
Juni 84,1 148,4 1867 23,6 1877
Juli 70,1 155,7 1878 19,6 1869
August 68,2 164,7 1870 30,4 1876
September 50,9 156,5 1876 16,0 1867
Oktober 49,2 131,1 1870 10,6 1876
November 55,0 120,2 1869 16,9 1871
Dezember 52,9 090,0 1868 13,5 1873
Jahr 667,1 821,8 1878 557,2 1868

Die Einheit sind Millimeter; das Jahresmittel 667,1 bedeutet also, daß wenn der gefallene Niederschlag auf der Erdoberfläche stehen geblieben wäre, ohne abzufließen und zu verdunsten, er dieselbe mit einer 667,1 mm hohen Schichte bedeckt hätte. Der Niederschlag ist größer in den Sommermonaten, am größten im Juni, am kleinsten im Februar. Drückt man die Niederschlagsmengen der einzelnen Monate in Prozenten der Jahreshöhe aus, so erhält man die folgenden Prozentzahlen:

Januar 06,1
Februar 05,9
März 07,9
April 06,4
Mai 09,3
Juni 12,6
Juli 10,5
August 10,2
September 07,5
Oktober 07,4
November 08,3
Dezember 07,9
100,0
|
Winter (Dezember bis Februar) 19,9
Frühling (März bis Mai) 23,6
Sommer (Juni bis August) 33,3
Herbst (September bis November) 23,2

Ein Drittel des jährlichen Niederschlags fällt also in den drei Sommermonaten, in den drei Wintermonaten dagegen blos ein Fünftel.

Der größte Niederschlag, der im Laufe eines Tages fiel, erreichte eine Höhe von 79,0 mm in Folge eines Wolkenbruchs am 24. Juli 1878; sonst waren die größten Höhen:

71,1 mm 1867 Juni 25
57,9 mm 1875 Juni 19
49,0 mm 1870 August 10
46,9 mm 1871 Juni 6
39,5 mm 1871 August 22

Für die Tage mit Niederschlag, welche nach dem Beschluß des meteorologischen Kongresses zu Wien von dem Jahre 1874 an gezählt werden, ergaben sich für die 5 Jahre 1874/78 folgende Zahlen:

Tage mit Niederschlag
Januar 15,6
Februar 15,2
März 20,8
April 10,0
Mai 15,2
Juni 12,6
Juli 15,4
August 14,0
September 13,2
Oktober 13,8
November 15,6
Dezember 18,6
Jahr   182,0
Größte Zahl 208 (1877). Kleinste Zahl 153 (1874) Durchschnittlich die Hälfte aller Tage im Jahre hat Niederschlag. | Unter diesen Tagen mit Niederschlag waren Schneetage:
Januar 05,6
Februar 07,4
März 09,4
April 00,6
Mai 00,2
Oktober 00,2
November 04,6
Dezember 10,4
Jahr 38,4

Die größte Anzahl von Schneetagen (50) hatte das Jahr 1878, die kleinste (30) 1876.

Der letzte Schnee im Frühjahr fiel im Durchschnitt der Jahre 1867/78 am 9. April, frühestens am 15. März (1874), spätestens am 12. Mai (1876), der erste Schnee im Herbst fiel im Mittel auf den 8. November, frühestens den 5. Oktober (1867), spätestens den 27. November (1877). Ferner sind im Mittel aus denselben 12 Jahren im Laufe eines Jahres beobachtet worden:

Gewitter 29,6 mal.
Reif 16,5 mal.
Nebel 49,7 mal.
Hagel 01,3 mal.

Aus den 30- beziehungsweise 40jährigen Zusammenstellungen Plieningers ergaben sich aus einer größeren Reihe von Jahren die folgenden Mittelwerthe für die zwischen der Blüte und Reife liegende Anzahl von Tagen bei Mergentheim für:

Mittel Maximum Minimum
Roggen 050 Tage 054 Tage 043 Tage
Weinreben 119     " 136     " 089     "
Oberstetten:
Maximum Minimum
Roggen 056 Tage 071 Tage 040 Tage
Dinkel 049     " 060     " 039 Tage
Hafer 042     " 063     " 023     "
Sommergerste 039     " 058     " 023     "
Weinbau 119     " 150     " 074     "
|
Pflanzen- und Thierreich.


Pflanzenreich.[19]

Das Oberamt Mergentheim ist reich an wildwachsenden Pflanzen. Da die Hauptformation des Oberamtes der Muschelkalk ist, so finden sich auch kalkliebende Gewächse neben den vielen Unterlandspflanzen, und da das Oberamt gut bewässert ist, hat es auch seltenere Wasserpflanzen. Die Waldungen bestehen vorherrschend aus Laubholz. Um Auffindung der Mergentheimer Phanerogamen hat sich namentlich der verstorbene Oberamtsarzt Dr. Bauer verdient gemacht[20]. Die niederen Kryptogamen des Bezirks sind noch wenig bekannt. Herr Kollaborator Dürr in Mergentheim hat folgendes Verzeichnis der Pflanzen des Oberamts zusammengestellt, wobei viele Arten, welche häufiger in Württemberg vorkommen, weggelassen sind.

Es finden sich in der Nähe von Wohnungen, auf Dächern und Mauern, an Zäunen, Hecken, auf Schutthaufen und unbebauten Stellen:

Sempervivum tectorum, Althaea hirsuta, Lepidium ruderale, Asperugo procumbens, Marrubium vulgare, Chenopodium urbicum, rubrum, Atriplex latifolium, Polygonum dumetorum, Parietaria fallax, Asplenium Ruta muraria, Linaria Cymbalaria, Hyoscyamus niger, Datura Stramonium, Conium maculatum, Nepeta Cataria, Geranium pusillum.

An Wegen und Straßen, Ackerrändern, in Krautländern, auf Äckern im Getreide, auf Grasplätzen und Wiesen:
Adonis flammea, Nigella arvensis, Neslia paniculata, Holosteum umbellatum, Spergularia rubra, Geranium molle, Torilis helvetica, Filago germanica, Carduus acanthoides, Centaurea Calcitrapa, Specularia Speculum, Antirrhinum Orontium, Linaria Elatine, spuria, Galeopsis pubescens, Polycnemum | majus, Thymelaea Passerina, Euphorbia verrucosa, Tulipa sylvestris, Allium sphaerocephalum, Ornithogalum umbellatum, Muscari botryoides, Scilla amoena, Bromus arvensis, Festuca Coliacea, Corynephorus canescens, Phleum asperum, Cynoglossum officinale, Erythraea pulchella, Verbascum nigrum, Turgenia latifolia, Silaus pratensis.
Am Rande der Bäche, der Tauber, stehender Gewässer, auf feuchten Wiesen und Sumpfboden, auf feuchten, der Überschwemmung ausgesetzten Stellen, in feuchten Gärten:

Ranunculus sceleratus, Sisymbrium strictissimum, Spergella nodosa, Trifolium hybridum, filiforme, Geum intermedium, Potentilla supina, Epilobium tetragonum, Chaerophyllum temulum, hirsutum, Pulicaria vulgaris, Limosella aquatica, Mentha mollissima, sativa, Teucrium Scordium, Centunculus minimus, Rumex maritimus, Juncus compressus, Cyperus fuscus, flavescens, Schoenus nigricans, Rhynchospora alba, Heleocharis acicularis, Scirpus maritimus, Carex paradoxa, elongata, riparia, Poa fertilis, Leersia oryzoides, Solanum Dulcamara, Peplis Portula, Epilobium roseum, palustre, Sedum villosum, Hieracium paludosum, Epipactis palustris, Trollius europaeus.

In stehenden und fließenden Gewässern:

Batrachium aquatile, Nuphar luteum, Callitriche stagnalis, Urticularia vulgaris, Oenanthe Phellandrium, Acorus Calamus, Typha latifolia, angustifolia, Butomus umbellatus, Lemna polyrrhiza, Sagittaria sagittifolia, Potamogeton lucens, perfoliatus.

An trockenen Rainen, zwischen Steinen und verfallenen Mauern, Steinbrüchen auf trockenen sonnigen Anhöhen, Hügeln, Bergabhängen und in Weinbergen:
Thalictrum minus, Anemone sylvestris, Isatis tinctoria, Alsine tenuifolia, Linum tenuifolium, Tunica prolifera, Alyssum calycinum, Dictamnus Fraxinella, Genista pilosa, Medicago media, Potentilla rupestris, argentea, Sedum boloniense, Eryngium campestre, Bupleurum falcatum, Asperula glauca, Inula hirta, Achillea nobilis, Podospermum muricatum, Chondrilla juncea, Latuca saligna, perennis, Crepis | foetida, Verbascum Lychnitis, Antirrhinum majus, Euphrasia lutea, Orobanche galii, Calamintha officinalis, Salvia verticillata, Stachys annua, Ajuga Chamaepitys, Teucrium montanum, Aristolochia Clematitis, Iris sambucina, Allium rotundum, Ornithogalum nutans, Carex humilis, Seslezia coerulea, Phegopteris robertiana, Gentiana cruciata, Physalis Alkekengi, Allium oleraceum, Gypsophila muralis, Sedum reflexum, Helleborus foetidus, Tragopogon major, Senecio viscosus.
Auf Berg- und Waldwiesen, Heiden, am Rande der Wälder, in Gebüschen und in den Wäldern:
Senecio spatulaefoliis, Cirsium tuberosum, acaule, oleraceo acaule, Centaurea phrygia, Achyrophorus maculatus, Phyteuma nigrum, Thesium montanum, Cypripedium Calceolus, Cephalanthera rubra, grandiflora, Spiranthes autumnalis, Ophrys muscifera, aranifera, Orchis coriophora, militaris, ustulata, Herminium Monorchis, Ranunculus lanuginosus, Hepatica triloba, Arabis hirsuta, Cardamine sylvatica, Viola mirabilis, Dianthus Armeria, Hypericum pulchrum, Pulsatilla vulgaris, Trifolium alpestre, Coronilla montana, Vicia pisiformis, Potentilla opaca, Rosa pimpinellifolia, Sorbus domestica, Seseli coloratum, Campanula Cervicaria, Lithospermum purpureo-coeruleum, Lathraea squammaria, Melittis Melissophyllum, Euphorbia dulcis, amygdaloides, Salix cinerea, Lilium Martagon, Allium ursinum, Scilla bifolia. Luzula sylvatica, Carex virens, divulsa, pilulifera, Festuca gigantea, Holcus mollis, Avena pratensis, Triticum caninum, Agrostis canina, Asplenium viride, Pteris aquilina, Veronica officinalis, Asperula odorata, Majanthemum bifolium, Gentiana ciliata, verna, Erythraea Centaurium, Atropa Belladonna, Vinea minor, Impatiens Noli tangere, Rhamnus cathartica, Selinum Carvifolia, Leucojum vernum, Anthericum Liliago, ramosum, Convallaria verticillata, Paris quadrifolia, Daphne Mezereum, Adoxa Moschatellina, Pyrola rotundifolia, chlorantha, minor, Stellaria nemorum, Actaea spicata, Anemone ranunculoides, Sarothamnus vulgaris, Serratula tinctoria, Listera ovata, Prunus Padus, Corydalis cava, Ulmus campestris, Rhamnus Frangula, Asarum europaeum, Neottia Nidus avis. | Als Schmarotzer finden sich: Viscum album, Cuscuta europaea.


Thierreich.[21]

Dem Nachstehenden liegt ein Verzeichnis aus der Feder des weil. Oberamtsarzts Dr. Bauer in Mergentheim aus den 1830er Jahren zu Grunde, sowie eine Arbeit des Herrn Baurath Dr. Bruckmann hierselbst, der als eifriger, kenntnisreicher Oologe die von ihm in hiesiger Gegend gesammelten Eier verzeichnet hat.

Sehr zu bedauern ist, daß die lange Jahre in Mergentheim befindliche Sammlung vaterländischer Thiere im Besitze des verewigten Herzogs Paul von Württemberg nicht zu der Arbeit benützt werden konnte. Dieser ausgezeichnete Kenner und Sammler hatte nach Bauer dieselbe 1837 aus dem Nachlasse des Spitalverwalters Breitenbach um 1200 fl. gekauft und bedeutend vermehrt; im Jahre 1868–69 sah sie Verfasser dieses noch hier und wurden die Vögel und Säugethiere, als die Räume, worin dieselben aufgestellt waren, für militärische Zwecke bestimmt wurden, an einen Oberförster in Baden verkauft.

Säugethiere. Daß in früheren Zeiten die größeren wilden Thiere nicht gerade selten gewesen, ersehen wir aus dem hiesigen Wald- und Forstbuch, worin der Oberjäger Hans Stephan Hubrich berichtet: „Den 30. Januar 1675 hab ich gejagt im Willingerthal (jetziger oberer Stadtwald) am Luderhaus auf einen Lux (Felis lynx L.), hab ihn gefangen; den 13. Februar hab ich gejagt im Unterthal (Markelsheimer Gemeindewald, an den hiesigen obern Stadtwald angrenzend) auf einen Lux, ist gefangen worden und ein Haas; den 19. Februar hab ich ein Jagen gehabt im Willinger Thal auf 2 Wölf und ist einer im Jagen geschossen worden; den 7. Februar 1676 hab ich gejagt im Bernsfelder Gemeindewald auf 2 Wölf, sind aber durch die Wehr gebrochen; den 12. Februar desselben Jahres hab ich gejagt im Willingerthal auf 2 Wölf, hab einen gefangen und 4 Hasen; den 1. März 1680 hab ich gejagt im Lindlein auf 3 Wölf, sind aber durchgebrochen, ist ein Haas gefangen worden; den 16. August d. J. hab ich gejagt auf die | Wölf, hab einen gefangen.“ (Vgl. auch die Zeitschrift des Historischen Vereins für das württ. Franken 8, 92). Der letzte Wolf in hiesiger Gegend, ein Männchen, 88 Pfund schwer, wurde im April 1830 zu Obersteinach geschossen, nachdem er etliche Tage vorher in unserem Bezirk mehrere Schafherden zerstreut und von der hiesigen Herde 5 Stück zerrissen hatte. Wildschweine kommen nur höchst selten als Wechselwild vom Spessart und den fürstl. Löwenstein’schen Waldungen bei Bronnbach bis zu uns; im Jahre 1870 wurden in der Nähe von hier (Ober-Lauda) 2 Stück geschossen, 1 Stück im Markelsheimer Gemeindewald Unterthal von den Offizieren des damals hier liegenden 1. Jäger-Bataillons angetroffen, ohne daß es zu Schuß kam.

Edelwild ist seit den 1848er Jahren beinahe verschwunden; höchst selten wechselt ein Brunfthirsch aus den Uffenheimer- und Burgbernheimischen Waldungen in unsere Gegend; Anfang Septembers 1878 wurde bei Waldmannshofen ein Hirsch mit einem Stück Wild gesehen, darauf gejagt und gefehlt.

Damwild ist seit der genannten Zeit im Freien ganz ausgerottet, es war ein starker Stand vorhanden und bis zu den 48er Jahren hieß es, wer behaupte, er sei Abends von Harthausen nach Igersheim gegangen und habe kein Damwild in den Wiesen gesehen, der sei gar nicht dort gewesen. Im Parke Sr. Durchl. des Fürsten Hermann zu Hohenlohe-Langenburg auf dem Karlsberge über Weikersheim ist ein kleiner Stamm erhalten. Rehe sind in mäßiger Anzahl vorhanden und werden, wenn nicht besser als jetzt geschont wird, wohl in kurzer Zeit verschwinden, wie das bis vor 30 Jahren in hiesiger Gegend vorkommende weiße Reh jetzt gänzlich verschwunden ist.

Hasen sind verhältnismäßig häufig. Von Raubwild kommen vor: Füchse und Dächse, Wildkatzen, Fischotter, Edelmarder, Hausmarder, Iltis, das große und das kleine Wiesel; Igel sind in hiesiger Gegend sehr häufig.

Von Interesse dürfte es für manchen Sammler sein, daß ich in hiesiger Gegend schon öfters weißliche und weißgelbe Varietäten von nachstehenden Thieren gefunden habe: Vom Fuchs 5 Stück (ein Weibchen vom Januar 1871 in der vaterländischen Naturalienversammlung und ein anderes im Oktober 1871 durch H. Simon dem K. Naturalienkabinet gestiftet (s. Krauß’ Beschreibung in den württ. naturw. Jahresh. 28. Jahrg.), zwei im Besitze Sr. Durchl. des Fürsten Hermann zu Hohenlohe-Langenburg; | vom Hasen 3 Stück hier geschossen, (davon ein altes und ein junges Männchen vom Januar und November 1871 in die vaterländische Naturalien-Sammlung gestiftet, einer in meinem Besitze). Maulwürfe, weiße und gelblichweiße, kamen mir schon mehrmals, leider aber zum Ausstopfen nicht mehr tauglich, zu. Von Vögeln erhielt ich einen vollständigen Albino von Motacilla alba selbst geschossen; beobachtet und sicher festgestellt habe ich, konnte ihrer aber leider trotz aller Mühe nicht habhaft werden: 1 Caprimulgus europaeus L., 1 Emberiza miliaria L., 1 Fringilla montana L.

Von Nagern kommen vor: das Eichhorn (rothbraun und schwarz) Sciurus vulgaris L., der Hamster Cricetus frumentarius Pall.; gegenwärtig ziemlich selten, früher häufig; 1786 bis 1799 hat er urkundlich hier und in der Igersheimer „Au“ und 1822 drei Stunden von hier sich so vermehrt, daß die herrschaftlichen Pächter Nachlaß von ihrer Fruchtgilt erhielten; ferner die Schermaus Arvicola terrestris L.; die Waldwühlmaus, A. glareolus Schreb. Von Mäusen: Haus- und Waldmaus, mus musculus L., sylvaticus L., Feldmaus Hypudacus arvalis Pall. Die Hausratte ist durch die Wanderratte gänzlich vertrieben, letztere kommt leider sehr häufig vor.

Von Schläfern erhielt ich: Myoxus glis L. und avellanarius L., die große und die kleine Haselmaus; von der Gruppe der Spitzmäuse sind nach Bauer und meinen Beobachtungen anzuführen: Sorex araneus L., fodiens Pall. vulgaris L., sowie noch 3 unbekannte, unter denen eine ist, deren Körper nur 3–4 cm hat, wohl pygmaeus?

Von Vespertilionen kommen vor: die große Hufeisennase Rhinolophus ferrum equinum Buff., die gemeine Speckmaus Vespertilio murinus Schreb., die große Speckmaus Vesperugo noctula Daub., die Zwergfledermaus V. pipistrellus Buff., die spätfliegende V. serotinus Daub., die weißscheckige V. discolor Natt. und V. Daubentonii Leisl, die Wasserfledermaus, beide auf dem Zuge, das Großohr Plecotus auritus L. und das Kurzmaul Synotus barbastellus Daub.

Wenden wir uns nun zur Vogelwelt, so finden wir:

Eigentliche Adler. Aquila fulva L., der Steinadler, in diesem Jahrhundert schon mehrere Male in hiesiger Gegend verstrichen: es wurde am 29. November 1808 von einem hiesigen Bürger ein solcher ganz ermattet und ausgehungert mit der Hand gefangen ins Schloß gebracht, wo man ihn in einem | großen Käfig mit frischen Fleisch fütterte und im Sommer 1809 in die K. Menagerie nach Stuttgart brachte. Ein gleicher Adler ließ sich im Dez. 1823 und Januar 1824 wiederholt in hiesiger Gegend sehen, konnte aber nicht zum Schusse gebracht werden; der letzte wurde im November 1877 in einem benachbarten badischen Orte, nachdem ich ihn einige Tage vorher hier auf weiter Entfernung gesehen, von einem Jäger geschossen und befindet sich in meinem Besitze. Pandion haliaëtos L., der Fischadler, kommt öfters an der Tauber vor und hat auch schon im hiesigen Stadtwalde gebrütet.

Bussarde. Buteo vulgaris Bechst., der Mäusebussard, vom Frühjahr bis Herbst häufig, in allen möglichen Kleidern, besonders weiß; der Rauhfußbussard, B. lagopus L., nur im Winter, Pernis apivorus L., Wespenbussard, als Brutvogel häufig.

Milane. Milvus regalis Briss., Gemeine Gabelweiher und ater L., schwarzbrauner Milan, wurden, beide brütend, von mir schon öfters geschossen, besonders ersterer.

Eigentliche Falken. Falco peregrinus L., der Wanderfalke, kommt auf dem Striche zu uns und wurde von mir geschossen, ein prachtvolles altes Männchen befindet sich in meiner Sammlung; F. subbuteo L., der Lerchenfalke, ist Brutvogel und zeigt sich nur zu oft auf der Hühnerjagd, den suchenden Hund begleitend; F. tinunculus L., Thurmfalke, ist als Brutvogel häufig und überwintert in nicht zu strengen Wintern öfters; F. aesalon L., der Zwerg oder Merlinfalke, wurde hier ebenfalls geschossen.

Habichte. Accipiter palumbarius L., der Hühnerhabicht, und A. nisus L., Sperber, kommen leider häufig vor, da die vielen bäuerlichen Jagdliebhaber die flüchtigen Räuber selten zum Schusse bringen.

Weihen. Von diesen habe ich beobachtet, theilweise geschossen: Circus cineraceus Mont., Wiesenweihe, pygargus L., (cyaneus L.) Kornweihe, pallidus Syth., Steppenweihe, aber nur auf dem Strich.

Eulen. Strix aluco L., großer Waldkautz, St. flammea L., Schleiereule, St. otus L., kleine Ohreule, St. brachyotus L., Sumpfohreule, letztere im Herbste 1878 ungemein häufig als Strichvogel, ferner St. passerina, Käuzchen. | Würger. Lanius excubitcor L., großer Würger, Eneoctonus collureo L., rothrückiger Würger, E. rufus Briss., rothköpfiger Würger, E. minor L., kleiner Würger.

Krähenartige Vögel. Corvus corax L., der Kolkrabe, ist in hiesiger Gegend nicht selten; es brüten in einem Umkreise von 2 Stunden je 4 Paare jährlich, ich schoß schon verschiedene auf der Uhuhütte; Corvus corone L., Rabenkrähe, C. cornix L., Nebelkrähe, C. frugilegus L., Saatkrähe, nur im Winter, C. monedula L., Dohle, auf den hiesigen Kirchen in Kolonien lebend, ebenso auf Neuhaus, Brauneck etc. Pica caudata Briss., Elster. Dieser unseren lieben Sängern so schädliche Vogel ist, Dank der Fürsorge des hiesigen Stadtraths, als Brutvogel ziemlich selten, es wird für jede abgelieferte Elster oder deren Eier ein Schußgeld von 40 Pf. bezahlt und dürfte dies anderen Orten sehr zu empfehlen sein. Garrulus glandarius L., Nußhäher, nach Brehm der neunmal Neuntödter, ist leider sehr häufig, es sollte demselben ebenso eifrig nachgestellt werden, wie seiner Base Elster. Nucifraga caryocatactes L., Tannenhäher, sowie Coracias garrula L., Mandelkrähe, wurden als Seltenheit hier geschossen, von letzterer besitze ich eine in meiner Sammlung. Oriolus galbula L., der Pirol, Goldamsel, brütet hier häufig; ebenso kommen Alcedo ispida L., der Eisvogel, und Cinclus aquaticus Briss., der Wasserschwäzer, an der Tauber und deren Nebenbächen häufig vor. Cuculus canorus L., Kukuk, Upupa epops L., der Wiedehopf, sind jedes Jahr mehr oder weniger zu hören. Sturnus vulgaris L., der Staar, brütet in unsern Stadtwaldungen häufig, merkwürdig ist es, daß derselbe die hier aufgehängten Nistkästchen verschmäht, während er z. B. in Niederstetten und Dörzbach dieselben gerne annimmt. Caprimulgus europaeus L., die Nachtschwalbe, besonders im unteren Bürgerwald sehr häufig und kann stets Abends auf dem Anstand beobachtet werden; Cypselus apus Illig., Mauersegler, häufig; Hirundo riparia L., Uferschwalbe, brütet in den steilen Lehmwänden der Tauberufer, die Hausmehlschwalbe und die Stallrauchschwalbe H. urbica L., rustica L. treffen gewöhnlich am 5. und 6. April hier ein. Junx torquilla L., Wendehals, brütet häufig bei uns, heuer hörte und sah ich ihn das erste mal am 21. April.

Von eigentlichen Spechten kommen vor:

Picus viridis L., grüner Specht, P. canus Gm., grauer Specht, P. major L., großer, medius L., mittlerer, und minor | L., kleiner Buntspecht, während der Schwarzspecht martius L., ganz fehlt. Certhia familiaris L., der Baumläufer und Sitta europaea L., der Kleiber, Blauspecht, sind Brutvögel und kommen uns im Winter in Gesellschaft von Meisen etc. häufig zu Gesicht Coccothraustes vulgaris Pall. Kirschkernbeiser, Pyrrhula rubricilla Pass.; Gimpel, Golle, brüten in den Waldungen und Vorhölzern.

Meisen.

Parus major L., Kohl- oder Spiegelmeise,
Pa"us ater L., Tannenmeise,
Pa"us cristatus L., Haubenmeise,
Pa"us coeuruleus L., Blaumeise,
Pa"us palustris L., Sumpfmeise,
Pa"us caudatus L., Schwanzmeise,

theils brütend, theils im Winter herumziehend, im Kampfe um’s Dasein mit den ebenfalls hier brütenden Goldhähnchen.

Von Finken kommen vor:

Fringilla chloris, Meyer., Grünling,
Frin " gilla domestica L., Sperling,
Frin " gilla montana L., Feldsperling;

im Herbste 1878 sah ich verschiedene male unter einem großen Fluge ein weißes Exemplar, Albino. Fringilla petronia L., Steinsperling – weder Herrn Baurath Dr. Bruckmann noch mir ist es bis jetzt gelungen, desselben ansichtig zu werden, Dr. Bauer führt ihn in seinem Verzeichnisse auf, ebenso soll er nach Friedrich in hiesiger Gegend brüten, wie auch in den württ. naturwissenschaftlichen Jahresheften seiner als hier vorkommend Erwähnung geschieht; nach Aussage des † Oberförsters Herrn Laroche soll er in den Ruinen von Neuhaus brüten, auch in denen von Brauneck; vielleicht gelingt es mir heuer, ihn selbst zu sehen.

Fringilla coelebs L., Buchfink,
Frin " gilla montifringilla L., Tannenfink, im Winter oft sehr häufig,
Frin " gilla linaria L., Flachsfink, im Winter 1876 öfters von mir beobachtet,
Frin " gilla canabina L., Hänfling, Brutvogel,
Frin " gilla carduelis L., Distelfink, sehr häufig,
Frin " gilla spinus L., Zeisig, im Winter als Gast;
daß Fringilla serinus L., der Girliz, früher hier nicht vorkam, sehe ich aus der Arbeit Dr. Bauers; dieser kenntnisreiche Mann hätte seiner gewiß Erwähnung gethan, ebenso der Alauda cristata | L., der Haubenlerche, welche beide erst seit einer Reihe von Jahren hier eingezogen sind; eben wie ich dies schreibe, am 23. April, singt Fr. serinus vor meinem Fenster.

Von Ammern habe ich hier beobachtet:

Emberiza citrinella L., Goldammer, sehr häufig, E. miliaria L., die Grauammer, im Sommer 1878 sah ich verschiedene male zwischen Igersheim und Markelsheim ein ganz weißes Exemplar; E. hortulana L., Ortolan, gesehen und gehört, E. schoeniclus L., Rohrammer, selten; daß Alauda cristata erst eingewandert, ist sicher, jetzt ist sie in hiesiger Gegend sehr häufig; Alauda arborea L., Heidelerche, seltener, dagegen erfreut und erquickt uns Al. arvensis L. durch ihre jubilirenden Töne.

Von Piepern finden sich:

Anthus campestris Bechst., Brachpieper,
Ant " hus aquaticus Bechst., Wasserpieper,
Ant " hus arboreus Bechst., Baumpieper,
Ant " hus pratensis L., Wiesenpieper.

Die drei Arten von Bachstelzen kommen hier sämmtlich vor: Motacilla alba L., weiße Bachstelze, die häufigste, von ihr besitze ich eine herrliche weiße Varietät; Motacilla sulphurea Bechst., graue Bachstelze; Motacilla flava L., gelbe Bachstelze, ist die seltenere.

Von Braunellen kommt vor: Accentor modularis L., gemeine Braunelle.

Schmätzer haben wir drei zu verzeichnen:

Saxicola oenanthe L., grauer Steinschmätzer,
Saxi " cola rubetra L., Braunkehlchen,
Saxi " cola rubicola L., Schwarzkehlchen.

Von Drosselarten überwintern, brüten und ziehen durch: Turdus merula L., Schwarzamsel, überwinternd und brütend, sehr häufig; Turdus musicus L., Singdrossel, brütend, T. viscivorus L., Misteldrossel, brütench T. pilaris L., Wachholderdrossel, brütend, in manchen Jahren häufig; T. iliacus L., Weindrossel, im Herbste in den Weinbergen oft zahlreich.

Nicht unterlassen darf ich es, anzufügen, wie erfreulich es für den Liebhaber von Vögeln ist, in unserer Gegend noch eine verhältnismäßig große Anzahl edler Sänger zu treffen. Nicht nur daß durch einen Beschluß des Stadtraths eine Prämie für Elstern und deren Eier seit längerer Zeit ausbezahlt wird, wodurch dieser schädliche Vogel selten geworden ist, wird von Freunden der | Vögel strenge gewacht, daß keine gefangen werden, auch dem Raubzeug wird nach Kräften nachgestellt.

Von großem Einfluß auf das Auftreten der Vögel sind ohne Zweifel auch die an den vielen Steinriegeln hiesiger Gegend häufig vorkommenden Dornhecken und Büsche.

Von Erdsängern sind zu nennen:

Sylvia luscinia L., Nachtigall, in den Parks und Gärten hiesiger Gegend zur Freude der Menschen recht zahlreich, gewöhnlich vom 12. bis 20. April ankommend, heuer sang die erste am 24. April; Sylvia rubecula L., Rothbrüstchen; Sylvia suecica L., Blaukehlchen, öfters auf dem Frühjahrs- und Herbststriche gesehen, brütend hier noch nicht von mir getroffen; Sylvia phoenicurus L., Gartenrothschwänzchen, ziemlich häufig und die ausgehängten Nistkästchen gerne benützend; Sylvia lithys L., Hausrothschwänzchen, sein Erscheinen ist das sicherste Zeichen, daß auch die Schnepfen da sind.

Von eigentlichen Grasmücken zähle ich hier auf: Sylvia hortensis Lath., Garten-Grasmücke; Sylvia atricapilla L., Schwarzkopf, hier häufig, die ersten heuer am 19. April gesehen und gehört; S. cinerca Briss. großes Müllerchen, S. curruca Lath., kleines Weißkehlchen; S. nisoria Bechst., Sperber-Grasmücke, selten.

Von Laubvögeln sind anzuführen:

Sylvia hypolais L., gelbe Grasmücke, S. sibilatrix Bechst. Waldlaubvogel, ziemlich häufig; S. fitis Bechst., Fitislaubvogel; S. rufa Lath., Weidenzeisig; Troglodytes parvulus Koch, Zaunkönig, dieser muntere Bursche läßt Sommer wie Winter sein lustiges Lied ertönen; Regulus flavicapillus Naum., gelbköpfiges Goldhähnchen; Regulus ignicapillus Brehm, feuerköpfiges, letztere beide auch in den strengsten Wintern nicht selten.

Von Rohrsängern habe ich an den mit Schilf bewachsenen Tauberufern bis jetzt gefunden:

Sylvia arundinacea Bechst., Teichsänger; Sylvia fluviatilis M. et W., Flußrohrsänger. Größere Weiher mit Schilfanpflanzungen fehlen in hiesiger Gegend, daher nur schwaches Auftreten dieser Sippe.

Von Fliegenschnäppern habe ich sicher beobachtet: Muscicapa grisola Gm., grauer, häufig; Muscicapa albicollis Tem., weißhalsiger, schon öfters an Steinriegeln bei Neuhaus und Wermutshausen gesehen, ebenso Muscicapa atricapilla L., schwarzer. | Von Tauben kommen vor:

Columba palumbus L., Ringeltaube, C. oenas L., Hohltaube, C. turtur L., Turteltaube, erstere oft sehr zahlreich, so in diesem Frühjahre. Perdix cinerea Briss., Feldhuhn und Perdix coturnix L., Wachtel, kommen als alleinige Vertreter der Hühner vor.

Von Mövenartigen Vögeln wurden beobachtet:

Sterna hirundo L., gemeine Seeschwalbe, Larus ridibundus L., Lachmöve, durchstreichend, Larus tridactylus L., dreizehige Möve, nach Bauer.

Von Taucherarten brütet bei uns: Podiceps minor L., kleiner Lappentaucher; Podiceps cristatus L., großer Lappentaucher, wurde Winters schon an der Tauber geschossen.

Von Sägern kommen auf dem Zuge vor alle drei Arten wurden hier geschossen: Mergus merganser L., großer Säger, Mergus serrator L., mittlerer Säger, Mergus albellus L., kleiner Säger.

Eigentliche Enten wurden an der Tauber und deren Nebenbächen beobachtet:

Anas boschus L., Stockente, A. crecca L., Krickente, A. querquedula L., Knäckente, A. fuligula L., Reiherente, A. ferina L., Tafelente, A. acuta L., Spießente, A. penelope Pfeifente, A. strepera L., Mittelente, A. clypeata L., Löffelente, aber nur auf dem Zuge, Gelegenheit zum Brüten fehlt.

Von Gänsen kommen vor: Anser cinereus M. et W., Graugans, Anser segetum L., Saatgans.

Von Sumpfvögeln sind zu erwähnen: Charadrius pluvialis L., der goldgrüne Regenpfeifer, und Charadrius minor M. et W., Flußregenpfeifer; ferner: Totanus ochropus L., punktirte Wasserläufer.

Von Schnepfen wurden geschossen resp. gesehen:

Scolopax rusticola L., Waldschnepfe, Sc. major L., große Sumpfschnepfe. Sc. gallinula L., kleine Bekassine und Sc. gallingo L., gemeine Bekassine. Numenius arquatus L., große Brachschnepfe, habe ich Nachts schon öfters ziehend gehört. Vanellus cristatus M. et W., gemeiner Kiebitz, ist, da es ihm an passender Gelegenheit fehlt, hier nicht Brutvogel, wird aber jedes Jahr auf dem Zuge gesehen. | Von Rohrdommeln wurden hier beobachtet:

Ardea nycticorax L., mittlere Rohrdommel (im Jahre 1867 von Kaufmann Stahl hier an der Tauber geschossen); Ardea stellaris L., gemeine Rohrdommel, befindet sich in meiner Sammlung und Ardea minuta L., kleine Rohrdommel, wurde letzten Herbst hier lebendig gefangen und ausgestopft.

Von eigentlichen Reihern ist heimisch: Ardea cinerea, Fischreiher; dieser brütet jedes Jahr hier im untern Bürgerwald, eine berühmte Kolonie ist in dem Reiherwalde bei Schloß Morstein an der Jagst im Nachbarbezirk.

Ciconia alba Bechst., der gemeine Storch, brütet nur noch in Königshofen, durch Entwässerung der Wiesen dürfte es ihm an der nöthigen Nahrung fehlen; das früher hier bewohnte Nest wird längst nicht mehr besucht.

Grus cinerea Bechst., Kranich, habe ich bis jetzt zweimal über unser Thal ziehen hören, und an dem wilden Schrei, der mir von der Ostseeküste bekannt ist, erkannt.

Von Rohrhühnern kommen hier vor: Rallus aquaticus L., Wasserralle, Rallus crex L., Wiesenralle, häufig.

Ferner von Wasserhühnern: Gallinula chloropus L., grünfüßiges Wasserhuhn (im letzten Herbste von einem meiner Hühnerhunde lebend gefangen, befindet sich noch wohlbehalten bei Herrn Nill in Stuttgart).

Fulica atra L., Blaßhuhn auf dem Zuge.

Carbo cormoranus M. et W., Cormoran, im Frühjahr 1874 in einem Bach zwischen Althausen und Lustbronn fünf Stück angetroffen, eins davon in der Stuttgarter Sammlung.


Fische.

Die in der Tauber und den in dieselbe einmündenden Bächen vorhandenen Gattungen sind nicht sehr zahlreich, ungefähr 18 Arten.

Als Seltenheit wird zuweilen gefangen: Lota vulgaris L., Aalraupe.

Es kommen gewöhnlich vor: Perca fluviatilis L., Flußbarsch, (bis zu 11/2 Pfd. schwer). Cottus gobio L., Gruppe, unter Steinen; Petromyzon Planeri Bl., das Bachneunauge, von mir gefangen, Anguilla vulgaris L., der Aal, zum Theil in schönen Exemplaren bis 5 Pfd. schwer; Esox lucius L., Hecht; Salmo fario L., die Forelle, außer der Tauber im Vorbach, dem Rüsselhäuser-, Apfelbacher-, Wachbacher-Forellenbach, | dann im Nassauer Bach, bis 5 Pfd. schwer; leider ist in manchen Bächen reines Raubsystem und erst in jüngster Zeit wird angefangen, die Bäche mit Brut zu besetzen.

Cobitis barbatula L., Bart-Grundel kommt ebenfalls in der Tauber häufig vor.

Von Cyprinus-Arten sind zu nennen: Cyprinus carpio L., ächter Karpf, Barbus fluviatilis L., die Barbe, zum Theil in stattlichen Exemplaren bis 6 Pfd.; Tinca vulgaris L, Schleie; Leuciscus Jeses Bl., Dickkopf, auch Judenkarpf genannt, Leuciscus alburnus L., Weißfisch, unter diesem Namen laufen im Volksmunde überhaupt alle möglichen unedlen Fische, oder solche, die die Leute nicht näher kennen; Leuciscus phoxinus L., Ellritze, als Angelfischchen sehr beliebt, Leuciscus nasus L., Schuppfisch, auch Nase genannt, Leuciscus rutilus L., Rothflecke, Leuciscus idus L., Orfe, Leuciscus erythrophthalmus L., Rothauge; Rhodeus amarus Ag., Bitterling. Endlich verdient Erwähnung ein äußerst interessantes Fischchen, Gasterosteus aculeatus Bloch., der Stichling auch Stecherle genannt, dasselbe habe ich in wundervoller Farbenpracht in der auf hiesiger Markung gelegenen Quelle „Taufstein“ und in dessen Abfluß in ziemlicher Menge gefunden.


Reptilien.

Unsere Gegend ist nicht reich an Arten; wir finden bei näherer Untersuchung:

a) Saurier. Anguis fragilis L., Blindschleiche; Lacerta agilis L., Zauneidechse, und Lacerta muralis Merr., Mauer-Eidechse, letztere an den Steinriegeln in den sonnigen Lagen der Weinberge und an den Ruinen von Burg Neuhaus und Brauneck.

b) Schlangen. Tropidonotus natrix L., Ringelnatter, Coronella laevis Laur., austriacus Gm., glatte Natter; leider werden diese reizenden Thiere durch den Unverstand der Menschen getödtet, sobald sie sich blicken lassen.

c) Lurche. Hyla arborea L., Laubfrosch, Rana temporaria L., Grasfrosch, Rana esculenta L., grüner Frosch, Bufo calamita L., Kreuz- oder Hauskröte, Bufo variabilis Gm., Wechselkröte, Bufo vulgaris Latr., Erdkröte, Pelobates fuscus Laur., Knoblauchkröte, Bombinator igneus Merr., Unke oder Feuerkröte, sehr häufig. | Von Salamandern habe ich zu nennen: Salamandra maculata Laur., gefleckter Salamander oder Molch;
Triton cristatus Laur., Kammmolch,
Trit" ton igneus Schn., Feuermolch, und
Trit" ton taeniatus, Bechst., gemeiner Molch;

letztere drei ziemlich häufig in den feuchten Bächen um Mergentheim, erstere in den Buchenwaldungen häufig.

Erwähnung verdient, daß ich hier schon wiederholt lebende Exemplare von Emys europaea Schn., der Sumpfschildkröte, erhalten habe, das erste Exemplar im Sommer 1871. Da nun in hiesiger Kaserne während des Krieges eine Anzahl französischer Gefangenen untergebracht war, und die Franzosen es bekanntlich lieben, Schildkröten, Chamäleone, Affen etc. mit ins Feld zu nehmen, glaubte ich annehmen zu dürfen, daß jenes Thierchen von einem Soldaten zurückgelassen worden sei, und schenkte der Sache weiter keine Aufmerksamkeit. Im Frühjahre 1877 erhielt ich aber durch Knaben zwei kleine Exemplare, welche dieselben beim Sammeln von Brunnenkresse im Ausfluß der sog. Taufstein-Quelle gefangen hatten, wie mögen dieselben dahin gekommen sein? Die Annahme, sie seien einem hiesigen Manne, der eine Zeitlang mit Thieren für Zimmer-Aquarien handelte, abhanden gekommen, will mir nicht einleuchten. Soviel ist gewiß, daß Hr. Baron Zobel auf Messelhausen in seinem zwei Stunden von hier gelegenen Schloßgarten-See schon seit verschiedenen Jahren einige lebendige Schildkröten beobachtet, die trefflich wachsen und gedeihen; bei warmem Wetter sonnen sich dieselben meist auf den den Enten zum Brüten angewiesenen Häuschen, stürzen sich aber, sobald man sich geräuschvoll nähert, ins Wasser; wie dieselben in den See gekommen, weiß auch Hr. v. Zobel nicht; erst in der Heuernte 1878 erhielt er durch Mähder wieder ein Exemplar, das die Leute im Ausflusse des Sees, 1/2 Stunde von demselben entfernt, fanden.

Über das Vorkommen der verschiedenen Gattungen und Arten von Infusions-, Pflanzenthieren und ähnlichen Thierklassen, deren Auffinden mit mancherlei Umständen verbunden ist, kann ich, schreibt Bauer, wegen Unbekanntschaft mit denselben, obschon mir der Zufall mehreres hieher Gehörige wie Brachionus anastatica, Hydra viridis und fusca etc. zuführte, nichts sagen; dasselbe muß Schreiber dieses bekennen. Die Weichthiere können, wenigstens zum Theil, wegen ihrer Gehäuse und anderer auffallender Eigenschaften, die das Auffinden und Aufbewahren | erleichtern, schon eher berücksichtigt werden. Die meisten der im Nachstehenden erwähnten wurden an ihren natürlichen Aufenthaltsorten, manche Gehäuse zwar mit lebenden Thieren, aber nur nach großen Wassern, aus dem Auswurfe der Tauber und des Wachbaches, der mehr als die Hälfte der Conchylien liefert, gesammelt: Arion empiricorum Lam., Wegschnecke. Limax agrestis L., cinereus Müll., Ancylus fluviatilis L., Vitrina pellucida Drap., Succinea amphibia Drap., oblonga Drap., (sehr häufig auch im Taufstein und seinem Abfluß), Pupa muscorum L., vertigo Drap., avena Drap., frumentum Drap., tridens Drap., pygmaea Fer., Helix pomatia L. (sehr häufig), arbustorum L., hortensis Müll., nemoratis L., personula Lam., holoserica Gm., obvuluta Müll., pulchella Müll., rotundata Müll., crystallina Müll., fulva Müll., nitida Müll., nitidula Fer., incarnata Müll., fruticum Müll., strigella Drap., villosa Drap., hispida Müll., costulata Ziegl., cricetorum Müll., scricea Müll., cespitum Drap., lapicida L., neglecta Drap. Bulimus montanus Drap., radiatus Brug.; Achatina lubrica Brug., acicula Müll.; Clausilia bidens Drap., ventricosa Drap., plicatula Drap., tridens Drap., quinquedentata Mühl. Pupa pygmaea Fer., Carychium lineatum Drap., minimum Müll., Planorbis corneus L., contortus Müll., Taufstein; Phyca fontinalis Limnaeus auricularius Drap., ovatus Drap., minutus Drap., vulgaris Pf., Paludina impura Lam.; Neritina fluviatilis L.; Anadonta cygnea L.; anatina L., intermedia Lam., Unio pictorum L., batavus Lam., Pisidium obliquum Lam., fontinale Drap., Cyclas lacustris Drap., cornea Lam. Von Würmern erwähnt Bauer: Taenia solium L., und Bothriocephalus latus L., beide bei Menschen in hiesiger Gegend selten; bei Hunden, zumal der erstere, häufig; Ascaris lumbricioides L., Oxyuris vermicularis L., Trichocephalus dispar Rud., Coenurus cerebralis Rud., Cysticercus cellulosae Rud., Gordius aquaticus L., Hirudo medicinalis L., gulo Br.; Helio vulgaris Müll., die hiesige Gegend würde sich gewiß zur Blutegelzucht eignen, das natürliche Vorhandensein zeigt, daß ihnen das Klima günstig ist.

Arachniden und Crustaceen. Die Abtheilung der spinnartigen Thiere ist zwar in Betreff ihrer Arten sehr zahlreich, aber sie wurden bis jetzt weder gesammelt noch bestimmt.

Insekten. Die berühmte Sammlung des Herzogs Paul, reich an Schmetterlingen, Käfern etc., kam leider ins Ausland. | Von den Käfern führt Bauer 1437 Arten auf, von den Schmetterlingen 679, darunter den großen Weinschwärmer, einen bei uns sehr seltenen Gast: Deilephila celerio L., von Netzflüglern und Gradflüglern (Heuschrecken) 130, endlich an Halbflüglern (Wanzen) 250, immerhin eine ziemliche Anzahl, unter denen manches Seltene sich befinden würde, wenn die Verzeichnisse davon noch existirten.



  1. Von Bergrath Dr. Baur.
  2. Wer aus Süddeutschland kommt, der begegnet hier zum erstenmal der in Mitteldeutschland verbreiteten Bezeichnung Kipper für Mergel, woraus Leopold von Buch „Keuper“ gemacht hat, den Namen der Formation, in welcher der Mergel eine so hervorragende Rolle spielt. Die Bezeichnung Kipper rührt wohl von einer Eigenthümlichkeit der Gebirgsart her; bei der Verwitterung lösen sich nämlich zunächst von den senkrechten Wänden einzelne Partien, Schalen, ab, welche oft lange auf der schmalen aber festen Unterlage ruhen, bis dieselben in Folge des Windes oder einer Erschütterung überkippen und herunterfallen. Es ist das schüttige und nicht, wie man gewöhnlich sagt, das bunte Gebirge, das mit diesem Namen bezeichnet wird.
  3. v. Alberti, Überblick über die Trias S. 59.
  4. Quenstedt, Petrefactenkunde Deutschlands IV S. 198.
  5. Platz, Triasbildung des Tauberthales. Verhandlungen des naturh. Vereins zu Karlsruhe III 1869. S. 76.
  6. Quenstedt, Petrefactenkunde Deutschlands Bd. IV, S. 146 bildet sie von Wachbach ab.
  7. Platz, die Triasbildung des Tauberthales, Verhandlungen des naturwissenschaftlichen Vereins in Karlsruhe 1869, Heft 3, S. 87.
  8. Sandberger, Würzburger naturwissenschaftl. Zeitschrift 1866/67 Bd. VI. S. 171.
  9. Quenstedt, Petrefaktenkunde Deutschlands Bd. IV. S. 66.
  10. Dr. Pürkhauer, Über den Bohrversuch bei Rothenburg a. d. Tauber. Würzburger naturwissenschaftliche Zeitschrift Bd. VI, 1866/67 S. 33.
  11. Aufgenommen und berechnet von Trigonometer Regelmann.
  12. Die den Höhenpunkten beigefügten lateinischen und griechischen Buchstaben bezeichnen die Gesteinsschichten, welche die unmittelbare Unterlage der Punkte bilden und zwar bedeutet:
    B ζ      Schieferletten oder Röth der Buntsandsteinformation.

                    Ferner für die Schichten der

    Muschelkalkformation:

    M α      Wellendolomit und Mergel.

    M β      Wellenkalk.

    M γ      Anhydritgruppe mit Steinsalz.

    M δ      Hauptmuschelkalk.

    M ε      Trigonodusdolomit und Trigonoduskalk.

    M ζ      Lettenkohlengruppe.

                    Endlich bei den neueren Bildungen:

    A.      Alluvialbildungen, Thalschutt etc.

  13. 1 württb. Morgen = 0,3152 ha.
  14. Bestimmt von Trigonometer Regelmann.
  15. Nach dem topographischen Atlas ermittelt von Trigonometer Regelmann.
  16. So der prächtige Ebertsbronn (im Weiler Ebertsbronn) bei der alten Kapelle, wo die große Linde stand, des Dichters Eduard Mörike Lieblingstrank, wenn er von Wermuthausen, wo er lang bei seinem Freunde Pfarrer Hartlaub wohnte, das Thälchen herabging.
  17. Von Ökonomierath Spieß in Sailtheim.
  18. Von Professor Dr. Schoder.
  19. Von Pfarrer Kemmler in Donnstetten und Kollaborator Dürr in Mergentheim.
  20. Vgl. von ihm: Etwas über Standorte und Blüthezeit der in den Fürstenthümern Hohenlohe und Mergentheim bis jetzt entdeckten wildwachsenden Pflanzen. Mergentheim 1816.
  21. Von A. Wepfer, K. Hauptmann z. D. in Mergentheim, unter Mitwirkung von Dr. Hofmann, Assistent am K. Naturalienkabinet in Stuttgart.

Errata

  1. Seite 11 Zeile 9 von unten lies Hemmersheim. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 835.
  2. Seite 39 Z. 12 lies Dägelbrunn. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite 835.
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