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Beschreibung des Oberamts im Allgemeinen.




Lage und Umfang.




Geographische und natürliche Lage.

Der Oberamtsbezirk Crailsheim liegt zwischen 27° 34′ 32″ und 27° 56′ 20″ der östlichen Länge [1] und zwischen 49° 1′ 59″ und 49° 12′ 48″ der nördlichen Breite; er gehört zum größten Theile dem Flußgebiet der Jagst und des Kochers und damit dem Stromgebiet des Rheins an, nur die östlichen Gemeindemarkungen senden ihre Wasser mittelst der Wörnitz zur Donau.


Grenzen.

Der Oberamtsbezirk grenzt im Norden an das Oberamt Gerabronn, im Osten an das Königreich Bayern, im Süden an das Oberamt Ellwangen und im Westen an die Oberämter Hall und Gaildorf.

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Größe.

Der Flächenraum des Bezirks beträgt nach den Ergebnissen der Landesvermessung 6,1385 Quadratmeilen oder 33.793 Hektar; der Bezirk gehört demnach zu den mittleren Oberamtsbezirken Württembergs.


Figur.

Die Figur des Oberamts bildet im Ganzen und Großen beinahe einen Kreis mit dem Mittelpunkte etwas südlich von der Oberamtsstadt. Die größte wagrechte Breite beträgt über 6, die größte senkrechte über 5 württ. Stunden. (Eine württ. Stunde = 13.000 württ. Fuß = 3724 Meter). Die Oberamtsstadt liegt von der Nordgrenze 21/4, von der Südgrenze gut 23/4, von der Ostgrenze gut 31/2, von der Westgrenze des Bezirks 21/2 Stunden entfernt.


Bestandtheile.

Am Ende des 18. Jahrhunderts gehörten:

1. Brandenburg-Ansbach, seit 1797 der Krone Preußen:

a) das Oberamt Crailsheim: Altenmünster; Ellrichshausen (7/8) mit Birkelbach, Horschhausen, Volkershausen; Gröningen mit Parzellen theilweise; Gründelhardt mit Banzenweiler, Birklein, Hellmannshofen, Stetten theilweise; Honhardt mit Appensee, Steinbach thlw.; Jagstheim (1/2) mit Alexandersreut, Eichelberg, Kaihof, Stöckenhof, Wiesmühle; Ingersheim (9/10) mit Rothmühle; Lautenbach; Leukershausen (3/4) mit Haselhof, Seelgenstadt, Waidmannsberg; Mariäkappel mit Parzellen; Ober-Speltach (3/5) mit Neuberg (ganz), Steinehaig und Waldbuch thlw.; Onolzheim; Roßfeld mit Maulach, Ölhaus, Sauerbronnen; Satteldorf (1/4) mit Auhof, Barenhaldenmühle (g.), Beuerlbach (11/12), Burleswagen (2/3), Heldenmühle (g.); Tiefenbach (3/5) mit Rüddern (2/3); Triensbach (1/2); Waldthann (3/5) mit Mistlau (1/2), Vehlenberg; Weipertshofen (2/3) mit Gerbertshofen (1/4), Hochbronn, Käsbach oder Käshof, Steinbach am Wald (g.); Westgartshausen (10/11) mit Oshalden (1/4), Lohr, Ofenbach, Schüttberg, Wegses, Wittau (g.); Wäldershub mit Völkermühle;
b) Oberamt Feuchtwangen: Bergertshofen (1/3);
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c) das Renteiverwalteramt Goldbach;
d) das Verwalteramt Markertshofen.

2. Oettingen: Buckenweiler.

3. Deutschorden: Riegelbach thlw.

4. Stift Ellwangen: Stimpfach mit Siglershofen, Sixenhof und Sixenmühle, Sperrhof, Streitberg, Hahnenberg, Hinter-Uhlberg; Theile an Vorder-Uhlberg, Gaugshausen, Randenweiler, Hörbühl, Connenweiler, Weipertshofen, Lixhof[ER 1], Ober-Deufstetten.

5. Ritterstift Komburg: Antheil an Ingersheim, Birkelbach, Wollmershausen.

6. Der Ritterschaft und zwar:

A. dem Kanton Altmühl zugetheilt: die Herrschaft Kreßberg mit Lustenau, Asbach, Halden, Ober-, Unter-Stelzhausen, Tempelhof, thlw. Riegelbach – von Knöringen; Lautenbach und wahrscheinlich das alt Schell’sche[ER 1] Rittergut Bernhardsweiler mit Schönbronn und Bräunersberg,
B. dem Kanton Kocher: Rittergut Matzenbach – v. Senft; Rittergut Rechenberg mit Bauzenhof, Blindhof, Eichishof, Hübnershof, Kreßbronn, Antheil an Appensee, Bergbronn, Connenweiler, Gerbertshofen, Hörbühl, Lixhof[ER 1], Ober-Deufstetten, Weipertshofen – v. Berlichingen; Rittergut Unter-Deufstetten – v. Seckendorf-Gutend; Rittergut Wildenstein mit Gunzach, Neustädtlein, Röthlein, Spitzenmühle, Antheil an Krettenbach, Ober-Deufstetten – Hofer v. Lobenstein.
C. dem Ritterkanton Odenwald waren einverleibt: a) der Besitz der Herren v. Berlichingen-Hengstfeld in Bölgenthal, Bronnholzheim, Gröningen, Triftshausen; b) von Crailsheim auf Morstein in Gröningen, Ingersheim, Heinkenbusch, Mittelmühle, Onolzheim, Weilershof; c) von Ellrichshausen-Assumstadt Jagstheim, Bronnholzheim, Altenmünster, Gersbach, Mistlau, Onolzheim, Westgartshausen; d) v. Holz in Bronnholzheim, Hagenhof, Helmshofen, Horschhausen, Neumühle, Satteldorf, Triftshausen, Wollmershausen; e) v. Seckendorf-Aberdar: Erkenbrechtshausen, Bronnholzheim, Buch, Burleswagen, Helmshofen, Kernmühle, Rüddern, Saurach, Triftshausen, Triensbach; f) Graf v. Soden: Neidenfels, Satteldorf, Beeghof[ER 1], Birkelbach, Helmshofen, Horschhausen.
| 7. Die Reichsstadt Dinkelsbühl hatte Besitz in: Bergbronn, Bergertshofen, Fichtenhof, Gaisbühl, Gerbertshofen, Honhardt, Jagstheim, Klingelshof, Krettenbach, Leukershausen, Nestleinsberg, Ober-, Unter-Speltach, Oshalden, Randenweiler, Riegelbach, Rötsweiler, Ruppersbach, Tiefenbach, Waldthann, Weidenhäuser Mühle, Wüstenau, Zankhof. Die Reichsstadt Hall: in der Gemeinde Gründelhardt mit den Parzellen: Banzenweiler, Brunzenberg, Hellmannshofen, Spaichbühl, Stetten; Gemeinde Honhardt mit sämmtlichen Parzellen, Dorf Jagstheim, Gemeinde Ober-Speltach, ausgenommen die Parzellen Burgberg und Neuberg.


Besonders benannte Bezirke.

Von dem alten Virngrund (Virgundia nach Grimm goth. fairguri, Berg, nach Buck Flurn. 288 vordeutsch) fallen in streng historischem Sinn nur Deufstetten, Matzenbach und die Orte südlich vom Reiglersbach bis Stimpfach in den Bezirk. Doch wird neuerdings die ganze Gegend bis Crailsheim als im Virngrund gelegen bezeichnet.

Auf den „Wäldern“ liegen nach dem Volkssprachgebrauch die Gemeinden Waldthann, Wildenstein, Lautenbach, Unter-Deufstetten, Matzenbach, Rechenberg, Weipertshofen und der südliche Theil der Gemeinde Westgartshausen. Crailsheimer Hardt nennen die Karten das ganze Waldgebirge östlich von der Jagst von der südlichen Bezirksgrenze bis Marienkappel. Das Volk versteht unter der Hardt die Gegend um Alexandersreut.



  1. Die Graduirung der Oberamtskarte Crailsheim gründet sich gleich allen Oberamtskarten noch auf die ältere Ortsbestimmung der Tübinger Sternwarte, welche Prof. v. Bohnenberger im Jahre 1826 zu 26° 43′ 24″ östl. Länge und 48° 31′ 12,4″ nördl. Breite angegeben hat. Die Graduirung des topographischen Atlasses dagegen ruht auf der etwas neueren Bestimmung der Tübinger Sternwarte, welche 26° 42′ 51″ östl. Länge und 48° 31′ 12,4″ nördl. Breite ergab.

Errata

  1. a b c d S. 3 Z. 8 u. 21 l. Lixhof. Z. 16 Schell. Z. 1 v. u. Beeghof. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, Seite VI.
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