Beschreibung des Arnsteiner für die weibliche Schuljugend bestimmten Industrie-Gartens

Textdaten
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Autor: Anonym
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Titel: Beschreibung des Arnsteiner für die weibliche Schuljugend bestimmten Industrie-Gartens
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 5, S. 716-719
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1792
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: UB Bielefeld, Commons
Kurzbeschreibung:
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VIII.
Beschreibung des Arnsteiner für die weibliche Schuljugend bestimmten Industrie-Gartens.
Es ist hiezu ein öder Stadtgraben nächst am Thore unweit eines vorbeyfließenden Wassers verwendet worden. Er enthält in einem länglichten Viereck beynahe drey| Viertheil Morgen Felds, das in 4 Quartiere eingetheilet ist.

 Da der Graben vorhin bergan sich zog, so mußte man sich nach dieser Lage richten, und jedes Quartier mit einer von gelegten Rasenstücken gemachten Terrasse unterfangen, um das Erdreich setzwägig zu gewinnen.

 In der Mitte jeder Terrasse sind die Treppen von Rasentritten, zu beyden Seiten aber gleichartige Sitze angelegt, damit Aufseher und Kinder ausruhen können.

 Jedes Quartier hat der Länge nach einen 4 Schuh breiten Hauptweg, an den übrigen Seiten aber 2 Schuh breite Nebenwege, und nächst denselben an den äussersten Seiten des Gartens 21/2 Schuh breite Rabatten.

 Jedes daher entstehende länglichte Viereck ist in Beete eingetheilt, deren jedes 31/2 Schuh breit, und 15 Schuh lang ist, der ganze Garten mit Ausschluß der Rabatten, enthält 112 Beete.

 Haupt- und Neben-Gänge sind mit Thymian, Salbey, Lavendel, Schnittlauch, und Jacobs-Zwiebeln; die Rabatten aber mit spitz- und rundblätterigen Sauerampfer eingefaßt.

 Auf den Rabatten wird Salat, Petersilie, Körbel, Saturey, Borage, und Pfefferkraut| gebauet. Auch stehen in gewissen und abgemessenen Distanzen Stauden von Wermuth, Raute, und Krausemünze. Auf den Beeten selbst sind im verwichenen Sommer folgende Kräuter und Gemüse gebauet worden: Borey, Sellerie, Schalloten, Majoran, Zwiebeln, Winter-Rettig, Koriander, Kukumern, Schaafmaule, Kresse, Kopfsalat, rothe Rüben, Fasoli, Zucker-Erbsen, Zucker-Rüben, Cichorien- Skorzoneri- Pastinakwurzeln, blauer- grüner- und Kopfkohl, Kohlrüben, Wirsching, weiß Kraut, weißer Winter-Rangel.

 In der seitwärts des Gartens befindlichen Stadtmauer stehet ein Thurm, an dem ein 7 Butten haltender Wasserstein angebracht ist; in dem Thurm selbst aber wird das Gartengeschirr aufbewahrt.

 Da die ganze Anlage erst im Brachmonat dieses Jahrs zu Stand kam, der Boden auch roh und mager ist, so sind nicht alle Gewächse vollkommen geworden, doch aber aus dem heurigen Ertrage 26 fl. 15 kr. Rh. gelöset, und zur Stadt-Armencasse abgegeben worden, welcher Ertrag sich im künftigen Jahre wenigstens noch einmahl so hoch belaufen wird, besonders, da das Feld nun gedünget, und viele Beete mit Spinat, weißem Rangel,| und Salatgattungen vor Winter angelegt worden sind.

 Im künftigen Frühjahre kann sich Jedermann von der Wahrheit dieser Beschreibung im Garten selbst, der wegen seiner Stufenlage schön in das Aug fället, überzeugen.