BLKÖ:Zuccala, Giovanni

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zubrzycki, Dionys
Band: 60 (1891), ab Seite: 295. (Quelle)
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Zuccala, Giovanni (Schriftsteller, geb. in Bergamo 19. December 1788, gest. zu Pavia [nicht wie Oettinger meldet, zu Bergamo] am 8. März 1836). In Rede Stehender, dessen Vater Carlo Ambrogio als Privatier in sehr günstigen Verhältnissen in Bergamo lebte, wurde zu Hause durch einen französischen Emigranten, den Grafen de Lepine, erzogen. Als er 1801 seinen Vater durch den Tod verlor, kam er nach Padua, wo er im Collegio dei nobili de S. Croce die Grammaticalclassen und philosophischen Studien beendete. 18 Jahre alt, kehrte er nach Bergamo zurück und widmete sich im dortigen Seminar mit großem Eifer dem Studium der Theologie, Physik, Metaphysik und Mathematik. 1809 veröffentlichte er sein erstes Werk: „Saggio sopra la vita e le opere dell’Abate Melchior Cesarotti, welches in wissenschaftlichen Kreisen freundliche Aufnahme fand. Nun wurde er Professor der lateinischen und italienischen Literatur in Padua, 1814 Präfect und Professor der Rhetorik im Collegio di Merate daselbst. Um diese Zeit schrieb er die Abhandlung „Sopra l’arte de comporre“, die in der gelehrten Welt mit großem Beifall aufgenommen wurde. 1818 kam er als Professor der Beredtsamkeit nach Mailand, wo er seine „Vita di Tasso“, sein am meisten geschätztes Werk herausgab. Mit Decret Seiner Majestät des Kaisers Franz I. vom 16. Mai 1819 wurde er ordentlicher Professor der Aesthetik und italienischen Literatur an der Universität in Pavia. Außer seinen bisher genannten Schriften sind noch zu erwähnen: „Sopra la solitudine“ und die „Principii estetici“ (1833), sein letztes gedrucktes Werk. Nach 17jähriger Lehrthätigkeit an der Universität in Pavia raffte ihn im besten Mannesalter von 48 Jahren der Tod dahin. Zuccala zählte zu den Zierden der Pavianer Hochschule; seine Vaterstadt Bergamo ehrte aber das Andenken des Gelehrten, indem die dortige gelehrte Gesellschaft „Ateneum“ seine von Marchesi’s Meisterhand gemeißelte Marmorbüste aufstellen ließ.

Regli (Francesco). Elogia del professore G. Zuccala (Milano 1838, 8°.). – Corradi (Alf.). Storia dell’Università di Pavia: „Biografia di Zuccala scritta dai Prof. Zoncada“. – Oesterreichischer Zuschauer von Ebersberg (Wien, 8°.) Jahrgang 1856, S. 390: „Aus unserer Zeit“. Von Max Schmidt.
Porträt. Dasselbe befindet sich als Titelbild bei oberwähnter Schrift von F. Regli.