BLKÖ:Zimmermann, Jakob

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 60 (1891), ab Seite: 118. (Quelle)
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Zimmermann, Jakob (Schulmann, geb. zu Waitzen in Ungarn am 8. Februar 1808, gest. im Juni 1878). Nachdem er die Mittelschulen in seiner Vaterstadt Waitzen besucht hatte, trat er 1824 in den Benedictinerorden und machte, gleichzeitig im Lehramte verwendet, zu Privigye die zwei Probejahre durch. Dann ward er von seinem Abt nach Tata, von dort nach Klausenburg geschickt, wo er die philosophischen Studien beendete und daraus den Doctorgrad erlangte. Zu Neutra und Szent-Györgyő hörte er die theologischen Studien und kam dann 1832 als königlicher Gymnasialprofessor nach Ofen, wo er drei Jahre Philologie, vier Jahre die Redekunst vortrug. Nun erfolgte seine Berufung an die theresianische Ritterakademie in Wien als Präfect und gleichzeitig als Professor der ungarischen Sprache und Literatur. Daselbst fand er Gelegenheit, sich mit mehreren einflußreichen Personen zu befreunden und das Wohlwollen des tüchtigen Schulmannes und nachmaligen Großwardeiner Domherrn Paul Kiss zu gewinnen. Um diese Zeit wurden für mehrere ungarische Lehrerbildungsinstitute Concurse ausgeschrieben. Er bewarb [119] sich und erhielt 1844 eine Professur an der Lehrerbildungsanstalt in Pesth. 1846 erbat er sich die Erlaubniß des Austrittes aus seinem Orden und trat dann zu den Weltgeistlichen des Großwardeiner Kirchensprengels über. Im nämlichen Jahre noch wurde er supplirender Professor der Aesthetik und Philologie an der Pesther Hochschule. Zimmermann war ein tüchtiger Pädagog und in verschiedenen wissenschaftlichen Gebieten als Schulmann schriftstellerisch thätig. Szinnyei[WS 1], Danielik und Ferenczy geben die von ihm herausgegebenen Schriften, die er in deutscher und ungarischer Sprache verfaßte, nach ihren Titeln. Wir nennen von den wichtigeren die deutschen: „Populäre Gesundheitslehre für Volks- und Sonntagsschulen“ (Pesth 1856; in 2. Aufl. mit etwas verändertem Titel 1872, 8°.), früher (1845) in ungarischer Sprache; – „Populäre Viehzucht für Volks- und Sonntagsschulen“ (ebd. 1856, 8°.); dann die ungarischen: „Daguerre képei elkészitése módjának leirása“, d. i. Anleitung zur Verfertigung von Daguerreotypebildern. Aus dem Deutschen, mit 6 Tafeln (Wien 1840); – „Ifjuságot képző ismeretek tára“, d. i. Archiv für die heranzubildende Jugend (ebd. 1843 u. f.); – „Magyar irodalom Nagy Mártonnal“, d. i. Ungarische Literaturgeschichte, nach Martin Nagy (ebenda 1843); – „Vallási szokások és szertartások magyarázata“, d. i. Erklärung der religiösen Gebräuche und Ceremonien (ebd. 1845); – „Magyarország oknyomozó története“, d. i. Ungarns nach Quellen erzählte Geschichte (ebd. 1846); „Népszerű barmászat nép és vasárnapi iskolák számára“, d. i. Populäre Thierarzeneilehre für Volks- und Sonntagsschulen (Pesth 1845). Dann gab er eine Reihe von Schul- und Lehrbüchern über deutsche und ungarische Sprache, Aufsatz- und Lesebücher, eine Erziehungskunde u. d. m. heraus, von denen mehrere vom Ministerium des Cultus und Unterrichts als Lehrbücher in den öffentlichen Schulen approbirt und viele Male aufgelegt wurden. Außerdem war er Mitarbeiter verschiedener schöngeistiger Zeitschriften, so der „Századunk“, „Haznos Mulatságok“, „Religio és nevelés“ u. a., worin er Abhandlungen über die gemischte Ehe und dann andere pädagogischen und populären Inhalts veröffentlichte.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik. (Pesth 1856, 8°.) Bd. I, S. 627; Bd. II, S. 420. – Bibliotheca hungarica historiae naturalis et matheseos. Magyarország természettudományi és mathematikai könyvészete 1472–1875. Készitették Szinnyei Jószef (Vater) és Dr. Szinnyei Jószef (Sohn) (Budapesth 1878, schm. 4°.) Sp. 861. – Toldy Ferencz. A magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Pesth 1854 u. f., Gustav Emich, gr. 8°.) S. 429.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Szinnyey, Vater und Sohn .