Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Nagy, Ludwig
Band: 20 (1869), ab Seite: 63. (Quelle)
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Nagy, Martin (Schulmann und Benedictinermönch, geb. zu Muszlan im Komorner Comitate Ungarns 6. October 1804). Das Gymnasium besuchte er zu Gran, die Philosophie beendete er zu Raab und Erlau, und im Jahre 1824, damals 20 Jahre alt, trat er in den Benedictinerorden, in welchem er schon zwei Jahre später zu Kolocsa im Lehramte verwendet wurde. Nachdem er nun zu Neutra und Szent György die theologischen Studien beendet, kehrte er neuerdings zum Lehramte zurück und versah dasselbe an mehreren Anstalten des Ordens, zu Kolocsa, Szegedin [64] und Pesth. Im Jahre 1836 wurde er nach Wien in die Theresianische Ritter-Akademie versetzt, in welcher er durch vier Jahre in seinem Berufe thätig war, worauf er als Professor nach Pesth berufen wurde. Nach dreijähriger Thätigkeit daselbst kam er als Gymnasial- und Elementarschulen-Director an das Benedictiner-Gymnasium nach Tata, von dort nach drei Jahren als Kanzelredner und Professor der Religionswissenschaft und ungarischen Literatur nach Szegedin, wo er im Jahre 1849 Director des dortigen Gymnasiums und Lyceums wurde. Als 1850 auf 1851 die neue Gymnasial-Reform in’s Leben trat, wurde N. Vicedirector und bekleidete noch im Jahre 1856 diese Stelle. Ueber seine weitere Verwendung ist nichts bekannt. Als theologischer Schriftsteller war N. mehrfach thätig, und die von ihm durch den Druck veröffentlichten Schriften sind: „Az erény ösvénye“, d. i. Der Pfad der Tugend (Pesth 1838, 8°.); – „Ifjuságot képzö ismeretek tára“, d. i. Der die Jugend bildende Schatz von Kenntnissen, 4 Bände (Wien 1840–1842); – „Szavaló, tanitók és tanulók használatára“, d. i. Zum Gebrauche der die Declamation Lehrenden und Lernenden, 2 Bände (Pesth 1843); – „Szent mise áldozati énekek a tatai gymnaz. ifjuság használatára“, d. i. Lieder zum h. Meßopfer, zum Gebrauche der das Gymnasium von Tata besuchenden Jugend (Komorn 1845). Die Programme des Szegediner Obergymnasiums für die Jahre 1852, 1853 und 1854 enthalten aus seiner Feder die Annalen dieser Anstalt; außerdem finden sich auch sonst noch in Zeitschriften und Sammelwerken mannigfache Arbeiten und Gelegenheitsschriften von ihm vor.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjté Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) Theil I, S. 337.