Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Zavrtal, Mathilde
Band: 59 (1890), ab Seite: 214. (Quelle)
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Zavrtal, Wenzel (Compositeur, geb. zu Polet in Böhmen am 5. November 1819, nach Anderen am 28. September 1821, nach Oettinger’s „Moniteur des Dates 31me livr.“ zu Kublow am 22. Jänner 1824). Zugleich mit Alois Taux, Dreyschok und Selmar Bagge fand er 1834 Aufnahme im Prager Conservatorium, und zwar unter der Schreibung Sawerthal. Er bildete sich in dieser berühmten Anstalt im Clarinettespiele aus und verließ dieselbe 1840 mit seinem Eintritt in das Theaterorchester der Stadt Laibach. Nun wechselte er, je nachdem er Engagement fand, seinen Wohnort und kam 1848 nach Barcelona in Spanien, in welcher Stadt er im genannten und folgenden Jahre als Professor am Conservatorium thätig war. Dann bereiste er Spanien, Südfrankreich und gelangte endlich nach [215] Triest, worauf er eine Capellmeisterstelle in einem k. k. Infanterie-Regimente erhielt, in welchem er mehrere Jahre blieb. Später soll er als Capellmeister in ein italienisches Regiment getreten und 1863 als solcher noch in Neapel gewesen sein. Seine näheren Lebensumstände sind uns nicht bekannt. Zavrtal ist nicht nur Virtuos auf seinem Instrumente, der Clarinette, sondern auch ein sehr fleißiger Componist, der viel für Militär-Musikcapellen geschrieben hat. Schon während seines Aufenthaltes in Prag waren ein paar čechische Lieder von ihm bei Robert Veit und ein Quartett, Text von V. J. Picek: „Čechoslovan“ in der Musikzeitschrift „Záboj“ im Druck erschienen. In Barcelona schrieb er auch mehrere Lieder und später in Italien eine Oper „Estrella“, Text von Piave. –