BLKÖ:Zavoreo, Domenico von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 59 (1890), ab Seite: 214. (Quelle)
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Wohl der Familie des Obigen angehörig und ebenfalls denkwürdig ist der auch aus Sebenico in Dalmatien gebürtige Domenico Zavoreo, der in der zweiten Hälfte des 16. und zu Anbeginn des 17. Jahrhunderts lebte. Von Kaiser Rudolf II. erhielt er mit Diplom vom 13. Juli 1585 den Adel. Da er lange Zeit in Diensten Ungarns gestanden, erweckte dies den Verdacht der mißtrauischen Republik, und sie schickte ihn in Verbannung. In der gezwungenen Muße des Exils begann er die Geschichte seiner Heimat Dalmatien zu studiren, sonderte mit kritischem Blicke das Wahre vom Falschen und vollendete so die „Storia Dalmatia“ in zehn Büchern. Ein Engländer Namens Bonaventura Robert, welcher 1538 nach Sebenico kam, lernte Zavoreo kennen und befreundete sich mit ihm. Schließlich beredete er ihn, genanntes Geschichtswerk drucken zu lassen, und nahm dasselbe nach Venedig mit. Zavoreo, in der Besorgniß, daß der Engländer sich die Arbeit aneignen und unter seinem eigenen Namen veröffentlichen könnte, unterzog sich der neuerlichen Arbeit und vollendete sie zum zweiten Male mit manchen Umänderungen. Die Absicht aber, sie selbst herauszugeben, verwirklichte er nicht. Zavoreo hat seine ursprünglich in lateinischer Sprache verfaßte Geschichte, von welcher sich das Originalmanuscript unter dem Titel „Dominici Zavorei de rebus dalmaticis libri octo“ in der St. Marcus-Bibliothek in Venedig befindet, dem damaligen Bischof von Csanád Faustus Verantius, einem Neffen des berühmten Graner Erzbischofs Anton Verantius, gewidmet. Er beginnt sie mit dem Ursprung Dalmatiens und führt sie bis zum Jahre 1413 fort. 1714 übersetzte sie Alberto Papali aus Spalato ins Italienische, zog sie aber in fünf Bücher zusammen und gab sie unter dem Titel: „Istoria dalmatina di Domenico Zavoreo nobile di Sebenico“ (1603) im Druck heraus. Ein Manuscript der Geschichte Dalmatiens von Domenico Zavoreo befindet sich auch in der Bibliothek Garagnin Fanfogna zu Traù.