BLKÖ:Wutky, Cajetan
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 59 (1890), ab Seite: 32. (Quelle) | |||
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[33] Thurn, später in die des Grafen Csaky damaligen Obersthofmeisters der Erzherzogin Maria Christine, Gemalin des Herzogs Albrecht von Sachsen-Teschen. Als Wutky’s ausgezeichnete Talente dem Herzoge bekannt wurden, nahm ihn derselbe in seine eigenen Dienste, und zwar als Waldhornist und zugleich als Thürhüter auf dem königlichen Schlosse zu Preßburg, welches damals der Herzog mit seiner Gemalin bewohnte. Während seines Aufenthaltes in Preßburg leistete aber Wutky eigentlich die Dienste eines Capellmeisters und dirigirte nicht nur die Concerte, welche der Herzog gab, sondern auch die großen Concerte des Fürsten Eszterházy. Er befreundete sich in dieser Zeit mit Joseph Haydn. Als Maria Christine 1781 als Statthalterin nach den Niederlanden ging, begleitete er das fürstliche Paar nach Brüssel, wo er bis 1792 blieb, in welchem Jahre er mit seiner Gebieterin nach Wien zurückkehrte. Hier diente er als Thürhüter fort, und wenige Jahre vor seinem Tode wurde er vom Herzog zum Kellermeister ernannt. Während seines langen Lebenslaufes hat er viel und vielerlei Instrumentalmusik componirt, wovon Einiges im Stich erschienen, ist. Es gab eine Zeit, in welcher man die Schüler auf der Violine beinahe ausschließlich Wutky’s Duette spielen ließ. Auch haben sich die Compositionen von wenigen Meistern so weit in alle Welt verbreitet als die seinigen. Die Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates in Wien besitzt von Cajetan Wutky folgende Musikwerke: „3 Sonaten für Violinsolo und Viola“; – „6 Duette für 2 Violinen“ Op. 4; – „3 Sonaten für Violosolo und Cello“; – „3 Duette für 2 Violinen“ Op. 5; die genannten Musikstücke sind sämmtlich von Wutky’s Hand geschrieben; – und „3 Duette für Violinen und Viola“ Op. 2, gestochen zu Amsterdam bei J. Schmitt. Außerdem sind noch „6 Duos für Bratsche und Violoncell“ im Stich erschienen.
Wutky, Cajetan (Tonsetzer und Componist, geb. in Stadt Tulln in Niederösterreich am 18. August 1735, gest. 27. April 1815). Von seinem Vater, der als Thurnermeister die Musik beim Gottesdienste, bei Hochzeitsfesten und Tanzen mit seinen Zöglingen und Gehilfen, den sogenannten Thurnergesellen zu besorgen hatte, erhielt er frühzeitig Musikunterricht und wurde gleichfalls Thurnergeselle. Er bildete sich vorzüglich auf dem Waldhorn aus und trat in die Dienste eines in der Nähe von Fiume begüterten Grafen von- Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1792, Breitkopf, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 832. – Derselbe. Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler u. s. w. (Leipzig 1814, Kühnel gr. 8°.) Bd. IV, S. 618.