Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wussin, Daniel
Band: 59 (1890), ab Seite: 30. (Quelle)
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Wussin, Daniel[WS 1] (Techniker, geb. in Wien am 15. April 1753, gest. 1813). Ein Beamtensohn, besuchte er die Schulen in Kaschau und Prag und widmete sich 1770 dem Straßenbau, in dessen Geschichte er in Oesterreich eine hervorragende Stelle einnimmt. In Böhmen, Mähren und Schlesien führte er in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine ansehnliche Reihe der schönsten Staatsstraßen mit allen dazu gehörigen Wege- und Brückenbauten aus, entwarf die Pläne und sonstigen Zeichnungen dazu, vollendete aber auch noch andere Karten, so jene der Fürstenthümer Troppau, Jägerndorf, Teschen und Neisse, mit Geschick und Genauigkeit. Neben diesen Kenntnissen eines tüchtigen Ingenieurs besaß er auch gründliche in der Mineralogie, Naturlehre, Astronomie, half im Jahre 1786, während er einige Zeit bei dem Buchhändler Schrämbl in Wien in Verwendung stand, an der Ausarbeitung eines neuen Atlas, war im regen Verkehre mit den ausgezeichnetsten Mathematikern und Naturforschern seiner Zeit, so mit Dierich, Gerstner, Hell, Liesganig, Metzburg, Triesneker und Anderen, wirkte auch als Lehrer der Geometrie und Kalligraphie mit Erfolg, bestimmte 1798 den Mittagskreis von Brünn und ermittelte dessen Barometerstand und war der Erste, der im Fürstenthum Teschen das Studium der Mineralogie anregte, kurz er entwickelte, namentlich auf dem Felde der Naturwissenschaften, eine vielseitige und ersprießliche Thätigkeit, deren ausführliche Darstellung in den unten angegebenen Quellen sich findet. Im Februar 1803 wurde ihm die Leitung des Straßenbaues in Niederösterreich übertragen, aber schon um die Mitte April traf ihn ein lebensgefährlicher Schlaganfall, gegen den sich alle angewandten Mittel und Badecuren bis Mitte 1805 erfolglos erwiesen. Nachdem er im genannten Jahre auch in den heißen Quellen von Baimolz keine Heilung gefunden, gab er jede Hoffnung auf [31] seine Wiederherstellung auf, erlag aber erst mehrere Jahre später seinem Leiden.

d’Elvert (Christian Ritter von). Zur Culturgeschichte Mährens und Oesterreichisch-Schlesiens. 2. Th. [18. Band der Schriften der historisch-statistischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues u. s. w.] (Brünn 1868, A. Nitsch, Lex.-8°.) S. 152. – (d’Elvert’s) Notizenblatt (Brünn, 4°.) I. Jahrg, (1860). S. 54 im Artikel: „Die bisherige Pflege der Meteorologie in Mähren und Oesterreichisch-Schlesien“. – Scherschnik (Leop. Jos.). Nachrichten von Schriftstellern und Künstlern aus dem Teschener Fürstenthum (Teschen 1810, 8°.) S. 170–181. – Schriften der historischen Section der mährisch-schlesischen Gesellschaft des Ackerbaues. Von d’Elvert (Brünn, gr. 8°.) Bd. VIII, S. 103–106. – (Jurende’s) Mährischer Wanderer (Brünn, 4°.) Jahrg, 1813, S. 16, 133.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Daniel durchgestrichen und durch handschriftlich Josef ersetzt