Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 57 (1889), ab Seite: 137. (Quelle)
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Wissinger, Jacob (Philolog und Theolog, geb. zu Rohrbach in Oberösterreich am 3. Juli 1736, Todesjahr unbekannt). Nachdem er bei den Jesuiten zu Krumau in Böhmen die Humanitätsclassen beendet hatte, trat er am 27. October 1753 zu Brünn in ihren Orden, in welchem er, während er seine Studien fortsetzte und namentlich die schönen Wissenschaften und griechische Sprache mit besonderer Vorliebe pflegte, im Lehramte thätig war und Grammatik, Dicht- und Redekunst erst zu Telč in Mähren, dann zu Prag vortrug. 1764 erlangte er die Priesterweihe. Nach Aufhebung des Ordens im Jahre 1772 wurde er Präfect an der Theresianischen Ritterakademie in Wien, und dann begleitete er den Grafen Franz Auersberg auf dessen Reisen durch die k. k. Staaten. Von 1779 bis zu seinem Tode wirkte er in der Seelsorge, zunächst als Pfarrer zu Winterberg, dann als solcher zu Tisch in Böhmen. Im Druck erschienen von ihm: „Cicero’s eilfte philippische Rede in das Deutsche übersetzt“ (Prag 1773, 8°.); – „Cicero’s neunte philippische Rede in das Deutsche übersetzt“ (ebd. 1773, 8°.); – „Analyse in die analytischen Reden des Demosthenes“ (Prag 1773, 8°.); – „Predigt beim Antritt seines Hirtenamtes zu Winterberg“ (Prag 1779, 8°.); – „Predigt aus Gelegenheit einer zweiten Primiz bei den W. M. E. E. P. P. Capucinern zu Passau“ (Prag 1780, 8°.); – „Morgen- und Abendgebete für das Landvolk“ (ebd. 1781, 8°.); – „Predigt bei der feierlichen Einweihung der neuerbauten Kirche zu Kuschwarda“ (1782, 8°.). Ein großes Verdienst Wissinger’s besteht darin, daß er als Lehrer wesentlich mithalf, den von van Swieten entworfenen Studienplan zur Ausführung zu bringen.

(De Luca). Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch. Des ersten Bandes zweites Stück (Wien 1778, Trattner, gr. 8°.) S. 262.