BLKÖ:Wendt, Johann Adam von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 54 (1886), ab Seite: 274. (Quelle)
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3. Johann Adam von Wendt (gest. 1716). Ein Sproß des alten Adelsgeschlechtes, welchem der Oberstlieutenant Oswald Freiherr von Wendt [siehe diesen S. 275, Nr. 7] angehört, diente er auch in der kaiserlichen Armee, war längere Zeit Commandant zu Constanz, zeichnete sich 1701 in der Schlacht bei Chiari aus und züchtigte 1705 die rebellischen Bauern in Bayern. Dieselben hatten sich, von Theresia Kunigunde geborenen Prinzessin Sobieski, zweiter Gemalin des Kurfürsten Maximilian von Bayern, nachdem dieser über Straßburg nach Brüssel geflohen, aufgereizt, im November 1705 in Massen erhoben, um die Oesterreicher, welche München besetzt hielten, aus dieser Stadt und überhaupt aus Bayern zu jagen. Ueber 20.000 standen sie in Wehr und Waffen am Inn und an der unteren Donau. und die Losung: „lieber bayrisch sterben, als österreichisch verderben“ stachelte die Gemüther auf, so daß täglich neue Schaaren zuwuchsen. Da kam es denn am 25. December zu dem berühmten unter dem Namen des „Sendlinger-Christtags“ noch heute im Gedächtniß lebenden poetisch und künstlerisch verherrlichten Treffen bei Sendling, in welchem die beiden österreichischen Generale Wendt und Kriechbaum die Bauern schlugen und zerstreuten. Wendt machte sich in der Folge, 1710, in Oberösterreich seßhaft, indem er von dem berühmten Genealogen Johann Georg Adam Freiherrn von Hoheneck das Gut Eggendorf käuflich erwarb, welches er dann, da er aus seiner Ehe mit Maria Josepha Antonia geborenen Gräfin Preysing keine Nachkommen hatte, an seinen Vetter aus Westphalen, Franz Egon von Wendt, kaiserlichen Hauptmann, vererbte. Mit dem kinderlosen Johann Adam von Wendt, der 1715 in den Grafenstand erhoben wurde, erlosch auch dieser gräfliche Zweig des Geschlechtes der Wendt. [Reilly (Franz Joh. Jos. von). Skizzirte Biographie der berühmtesten Feldherren Oesterreichs von Maximilian I. bis auf Franz II. (Wien 1813, kl. 4°.) S. 270.] –