Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wörndle, J. K.
Band: 57 (1889), ab Seite: 226. (Quelle)
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Wörnle, Wilhelm (Radirer, geb. in Wien 23. Jänner 1849). Dieser Künstler bildete sich in Wien und schuf schon eine stattliche Anzahl von Werken. In seiner ganzen Bedeutung und Bedeutenheit kam er aber zur Geltung auf der internationalen Ausstellung der graphischen Künste zu Wien 1883, in welcher er durch Originalblätter und Retouchirungen reich vertreten war. Wir nennen von seinen Radirungen: „Rom“, Achenbach pxt.; – „Honvéd“, Ed. Detaille pxt.; – „Fächerverkäuferin“, A. Zezzos pxt.; – „Maria Regina“, G. Max pxt.; – „Windmühle“, A. Holmberg pxt.; „Burgfräulein“, F. R. Kaulbach pxt.; – zwei Porträts, eines nach Fröschl, das andere nach Gussow; – zwei Radirungen nach Tiepolo und Moreto; – „Thu auf!“, Zügel pxt.; – „Skobeleff auf dem Schipka“, Wereschagin pxt.; – „Mazzorbo“, Originalradirung; – „Der Zahnarzt auf dem Lande“, Brouwer pxt. Im „Außerordentlichen Album der Wiener Gesellschaft für vervielfältigende Kunst“: „Die Windmühle“, A. Holmberg pxt. In Dr. Wilhelm Bode’s Abhandlung über Adrian Brouwer. „Die Düne“,. nach dem Original in der Liechtenstein-Galerie in Wien. In der Landes-Gemäldegalerie in Budapesth (vormals Eszterhazy-Galerie in Wien): „Scherenschleifer“, Goya pxt.; – „Landschaft“, van der Neer pxt.; – „Die Familie des Künstlers“, Cuyp pxt.; – „Die Zechbrüder“, Brouwer pxt.; – „Maria Verklärung“, Tiepolo pxt.; – „Der Dorfarzt“, Teniers pxt..; – „Hagar’s Verstossung“, Koningk pxt.; –. „Trinkenildes Bauernpaar“, Brueghel pxt.; – „Die h. Jungfrau erscheint dem h. Franciscus“ A Carducho pxt.; – „Der h. Joseph mit dem Jesukinde“, Murillo pxt.; – dann die Retouchirungen der Heliogravuren: „Das Stelldichein“ und „Die Belauschten“, beide nach Arthur Grottger von C. Haack; – „Die fünf Sinne“; – „Einzug Karls V. in Antwerpen“, beide nach Mackart, von C. Klič; – „Ein Bacchusfest“, nach Mackart, von Haack; – „Die h. Elisabeth“. nach Gab. Max, von C. Klič; – „Blühende Rosen“, nach Eug. von Blaas und „In Verlegenheit“, nach A. Dieffenbach, beide von C. Haack. Zu seinen jüngsten Blättern gehoren: „Das Schweisstuch der h. Veronica und „Jesus Christus“, beide nach Gabriel Max 1885 vollendet. Von dieser letzteren, gleich der ersteren bei Nic. Lehmann in Prag erschienenen Kupferstichradirung bestehen außer der allgemeinen Ausgabe, das Blatt 24 Mark, noch drei Ausgaben: mit Remarque auf Chinapapier à 200 Mark; – Künstlerdrucke à 100 Mark und Drucke vor der Schrift à 50 Mark. In alien diesen Arbeiten wetteiferte der Grabstichel mit dem Pinsel, und ist jedes ein Meisterwerk in seiner Art. Ob die Architecturzeichnung „Die Antica Scala in Venedig“, welche seinen Namen als Zeichner trägt und Blatt XLII der „Meisterwerke der Holzschneidekunst“ bildet, durch deren Herausgabe sich die Firma Weber in Leipzig in bleibendes Verdienst um die Xylographie erworben, von ihm herrührt, wissen wir nicht.

[227] Allgemeine Zeitung (München) 16. Juli 1885, Nr. 195, 2. Beilage. – Dieselbe, 17. Juli 1885, Nr. 196. – (Pecht’s) Kunst für Alle, 1885, 1. Heft. – Illustrirter Katalog der ersten internationalen Specialausstellung der graphischen Künste (Wien 1883; schm. 4°.) S. 185.