BLKÖ:Votoček, Heinrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Votrubek, Joseph
Band: 51 (1885), ab Seite: 305. (Quelle)
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Votoček, Heinrich (Bildhauer, geb. zu Forst nächst Hohenelbe am 8. December 1828). Das Untergymnasium besuchte er zu Reichenau und Gitschin. Schon damals zeigte er ein nicht gewöhnliches Talent zum Schnitzen, indem er ohne Anleitung, mit großem Geschick aus Holz niedliche Figuren formte. Auf den Rath des Gitschiner Gymnasialpräfecten Kudrna, der auf das ausgesprochene Talent des 14jährigen Knaben aufmerksam wurde, kam derselbe 1842 in die Werkstätte des Steinmetzmeisters Suchard in Novo Pac, in welchem Orte zu jener Zeit seine Eltern wohnten. Nachdem er drei Jahre daselbst gearbeitet hatte, ging er zur weiteren Ausbildung nach Dresden und verblieb daselbst bis gegen Ende 1848. Hierauf begab er sich nach Prag, wo er einige Zeit im Atelier des Bildhauers Joseph Max, dann bei einem anderen Meister arbeitete, immer aber nebenbei auch eigene Werke ausführte. Während des Belagerungszustandes 1852 wurde er der Verbreitung verbotener Schriften beinzichtigt und nach dem damals üblichen Verfahren sofort zu zwölf Wochen Haft auf dem Hradschin verurtheilt, nach überstandener Strafe aber unschuldig erklärt. Solche Blüten trieb der Belagerungszustand! Indessen arbeitete Votoček unverdrossen fort, und das erste größere Werk, welches er 1854/55 selbständig ausführte, und zwar im Auftrage des Kaisers Ferdinand für die Capelle auf Bustěhrad, war ein „Christus“ in Ueberlebensgröße. Nun erhielt er durch die Gnade dieses Monarchen auch andere Arbeiten, vornehmlich die Ausführung der Stuccaturen und die Restauration der Altäre zu Ploskovic und Tachlovic. Weitere Arbeiten seines Meißels sind: eine „Maria Magdalena“ für die Kirche in [306] Lobkowitz und ein „h. Johannes“, überlebensgroß, nach einem Modell von Wenzel Levy, für einen Altar in der Kirche der barmherzigen Schwestern zu Petrina bei Prag, eine „h. Maria“ in Lebensgröße für die Dominicaner in Leitmeritz, die Statuen des „h. Norbert“ und des „h. Johannes“, beide in Lebensgröße, für das Kloster Tepel, die Statue des „h. Wenzel“, ein gothischer Altar für die Gruft Dotzauer’s in Wolschan, zahlreiche Modelle für die Hüttenwerke des Grafen Waldstein in Stahlov und für die Benko’sche Fabrik in Smichov, die Statuen des „Ziska“, „Hus“, „Comenius“, „Prokop“. „Fügner“, „Kober“ und andere, dann ein Prachtalbum aus Holz für Palacký zu dessen 70. Geburtstage, ein solches für Zogelmann in Constanz und mehrere andere Arbeiten für verschiedene Prager Galanteriehandlungen.