BLKÖ:Voith, Karl Freiherr
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 51 (1885), ab Seite: 238. (Quelle) | |||
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Loudon abgeführt. In der Schlacht bei Liegnitz am 15. August desselben Jahres kämpfte das Regiment, von seinem Obersten trefflich geführt, mit seiner schon öfter bewährten Bravour, und Letzterer trug neuerdings eine Wunde davon. Im Feldzuge 1762 that er sich in der Schlacht bei Freiberg am 15. October hervor. Die Preußen leisteten zu Maliegsch (?) in einer daselbst erstürmten Redoute, hartnäckigen Widerstand; da machte er mit seinem Regimente einen kühnen Angriff, drang in die Schanze und nahm drei Officiere mit dreißig Mann gefangen. Wenige Jahre später trat Oberst Voith seiner Wunden halber in den Ruhestand über.
Voith, Karl Freiherr (k. k. Oberst, geb. um 1713, Todesjahr unbekannt). Ueber die dienstliche Laufbahn dieses berühmten und tapferen Reiterofficiers wissen wir nur, daß er 1758 als Major im Uhlanen-Regimente Löwenstein-Werthheim Nr. 7 diente, dann 1759 Oberstlieutenant und noch im nämlichen Jahre Oberst und Regiments-Commandant wurde, in welcher Eigenschaft er 1765 in Pension trat. Seine Lorbern holte sich der Oberst im siebenjährigen Kriege. Trefflich führte er im Feldzuge 1759 das Regiment am 21. Mai bei der Unternehmung auf Liebau; ebenso wacker hielt er sich in der Schlacht bei Kunersdorf am 12. August, wo das Regiment mit seltener Bravour focht, aber auch starke Verluste erlitt und sein Commandant verwundet wurde. Im Feldzuge 1760 bewährte sich Oberst Voith am 23. Juni in der Schlacht bei Landshut, wo er an der Spitze des Regiments ein feindliches Quarré sprengte und eine Kanone mit zwei Fahnen eroberte. Im Quarré befand sich der feindliche General de la Motte-Fouqué. Schon war das Pferd desselben todt zusammengestürzt, er selbst verwundet zu Boden gefallen und in Gefahr, von den Dragonern zusammengehauen zu werden, als der Oberst herbeieilte und ihn rettete. Als Voith dem feindlichen, aus mehreren Wunden blutenden General das eigene Pferd anbot, sagte dieser, das Anerbieten ablehnend: „Ich würde das schöne Sattelzeug mit meinem Blute verderben“, worauf jener in hochsinniger Weise erwiderte: „Mein Sattelzeug wird unendlich gewinnen, wenn es von dem Blute eines Helden bespritzt wird“. Seinen Degen dem Obersten überreichend, bestieg Fouqué dessen Pferd und wurde als Kriegsgefangener zu General- Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1863, Geitler, gr. 8°.) Bd. III: „Die Uhlanen“. S. 144, 145, 146 und 148. – Streffleur. Oesterreichische militärische Zeitschrift (Wien, gr. 8°.) VI. Jahrg. (1865), [239] S. 274: „Oberst Voith und Gefangennahme des Generals de La Motte-Fouqué bei Landshut am 23. Juni 1760.