BLKÖ:Vizer, Stephan von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Vizer, Adam
Nächster>>>
Vizkelety, Béla
Band: 51 (1885), ab Seite: 99. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Stephan von Vizer in Wikidata
GND-Eintrag: 13035919X, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Vizer, Stephan von|51|99|}}

Vizer, Stephan von (Mathematiker und Kartograph, geb. in Ungarn, Geburtsjahr unbekannt, gest. 1856). Wohl ein Sohn des zu Pesth am 1. April 1816 im Alter von 63 Jahren verstorbenen gleichnamigen Stephan von Vizer. Er widmete sich mit besonderem Eifer dem Studium der Mathematik, der Physik und der Naturwissenschaften überhaupt, bildete sich zum praktischen Geometer aus und wirkte als ungarischer Ingenieur im Komorner Comitate. Die allgemeine Aufmerksamkeit der gelehrten Welt richtete sich auf ihn, als er eine astronomisch-geographische Karte der Veszprimer bischöflichen Diöcese veröffentlichte. Diese Karte, welche auch von der Société de Géographie zu Paris in anerkennender Weise gewürdigt wurde, erstreckt sich von der astronomischen Sternwarte auf dem Blocksberge bei Ofen bis zu den Grenzen Slavoniens und Croatiens und zeichnet sich durch große Genauigkeit der Aufnahme, sorgfältige Durchführung, schönen Stich und eine auch sonst geschmackvolle Ausstattung aus. Sie erschien auf Kosten des damaligen Primas von Ungarn und Erzbischofs von Gran, Joseph von Kopácsy, vormaligen Bischofs von Veszprim. Der bibliographische Titel dieser Karte lautet: „A veszprémi egyházmegyét ábrázoló a csillagászat és háromszögtan elvei mellet a stereographiai rendszere alapított astronomico-geographiai abrosza“ (Pesth 1842). Vizer beschäftigte sich auch mit einer physikalisch-geologisch-geognostischen Beschreibung der Karpathen in Ungarn, und die Abhandlung: „A Kárpátok“, d. i. Die Karpathen, welche im Jahrgange 1844 des „Tudománytár“, d. i. Wissenschaftliche Sammlung (S. 117, 154, 195, 259 und 364), erschien, dürfte wohl ein Fragment oder eine Probe dieser Arbeit gewesen sein. In L. A. Frankl’s „Sonntagsblättern“ (Wien, 8°.) II. Jahrgang (1843) wird auf S. 619 der Belobung eines ungarischen Mathematikers und Geographen durch die Société de Geographie zu Paris, Namens Stephan von Vizor, ziemlich ausführlich gedacht. Derselbe ist, richtig gestellt, der obige Stephan von Vizer.

Nemzetiképes naptár, d. i. Nationaler Bilderkalender (Pesth) II. Jahrg. (1857), S. 120.