Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Vizkelety, Franz
Band: 51 (1885), ab Seite: 99. (Quelle)
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Vizkelety, Béla (Historienmaler, geb. in Ungarn 1825, gest. zu Pesth am 22. Juli 1864). Ein Sohn des besoldeten Temescher Gerichtstafelbeisitzers Ignaz Vizkelety. Bei seinem ausgesprochenen Talent für die Kunst widmete er sich derselben und bildete sich in Wien zum Geschichtsmaler aus, in welcher Eigenschaft er dann in Pesth thätig war. Von seinen historischen Bildern sind bekannt: „Kiniszi’s Sieg [100] auf dem Brodfelde“; – „Das Siegesfest des Hauses Hunyady“; – „Máthyás der Gerechte“; – „Einzug Stephan Bátthory’s in Krakau“; – „Die Völker der h. ungarischen Krone“. Auch zeichnete er für verschiedene illustrirte Blätter, wie „Napkelet“, d. i. Der Osten, „Vasárnapi ujság“, d. i. Das Sonntagsblatt, und „Az ország tükre“, d. i. Der Reichsspiegel, aus welch letzterem wir des Gemäldes „Hroswitha“ und des die Unterschrift: „Emeső álma“ führenden Bildes, die beide gleich trefflich sind, gedenken. Der Künstler starb im schönsten Mannesalter von 39 Jahren, aus seiner Ehe mit einer geborenen Wojatsek keine Kinder hinterlassend. Er war Mitglied des Pesther ungarischen Vereines für bildende Künste, welchem er mehrere interessante Manuscripte über die alten Trachten testamentarisch vermachte. Seine Büchersammlung aber wurde für die Vereinsbibliothek angekauft. Noch haben wir von ihm eine ungarische Abhandlung zu verzeichnen, nämlich: „Skizzen zur Geschichte ungarischer Trachten“, welche in dem Werke: „Magyarország képekben“, d. i. Ungarn in Bildern, 1867, S. 247 und 298, von Illustrationen seiner Hand begleitet, erschienen ist.

Az ország tükre, d. i. Der Reichsspiegel (Pesth, 4°.) 1864, Nr. 27: „Biographie“.
Porträt. Unterschrift: „Vizkelety Béla | (Született 1825-ben, † 1864, jul. 22-én)“. Marastoni Jos. 1864 (lith.); auch im vorbenannten „Az ország tükre“.
Kertbeny in seinem Werke: „Ungarns Männer der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten“, welches er anonym 1862 in Prag bei Steinhauser (12°.) herausgegeben, gedenkt auf S. 132 eines Alexander Visskelety, den er um 1830 geboren sein läßt und als einen sehr gewandten Zeichner in allerlei Genren, im Modejournal, in Caricaturen, in Nationalscenen u. s. w., bezeichnet. Wir glauben kaum fehl zu gehen, wenn wir in diesem Alexander Visskelety unseren Béla erkennen, denn einen Alexander gibt es nach der Stammtafel in Iván Nagy’s „Magyar ország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal“, Bd. XII, S. 235 und 236 in der Familie Vizkelety nicht. –