Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tyrchowski, Wladislaw
Nächster>>>
Tyrrell, Agnes
Band: 48 (1883), ab Seite: 184. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
J. Tyroler in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tyroler, J.|48|184|}}

Tyroler, J. (Kupferstecher, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Ein sehr geschickter Kupfer- und Stahlstecher, arbeitete er in den Vierziger-Jahren in Pesth. Kein Künstler-Lexikon gibt von ihm Kunde, auch in den sehr reichhaltigen Verzeichnissen der Maler, Kupferstecher, Schriftsteller, welche sich zu Ende der „Geschichte Oesterreichs“ von Alexander Patuzzi (Wien bei Wenedikt, schm. 4°.) befinden, kommt sein Name nicht vor. Herausgeber dieses Lexikons besitzt von diesem Künstler, der sich durch einen zarten und doch kräftigen Stich auszeichnet, mehrere Blätter, Bildnisse und andere Darstellungen, welche eine feste, sichere Hand im Stiche und Geschmack in der Ausführung bekunden. Die Bildnisse sind: „Erzherzog Stephan“, mit dem Facsimile des Namenszuges István. Bezeichnet: Tyroler sc., gedruckt bei Tyroler, Beilage zum „Ungar“ 1847[WS 1]; – „Lola Montez“, bez.: Tyroler, Verlag des „Ungar“ 1847; – „Papst Pius II.“ (Aeneas Sylvius), bez.: Tyroler J. mecz. (gedruckt in Pesth bei Frey 1853); – „Michael Sziláyi“, bez.: Tyroler mecz. Pest (Pesth 1858, Frey), vorgenannte Blätter sämmtlich in 4°.; die anderen Blätter zeigen folgende Unterschriften: „Zwei „„Löwen““ in ihrer Behausung“, Beilage zum „Ungar“ 1846 (kl. Qu.-Fol.), zwei junge Leute machen Toilettevorbereitungen, der Eine sucht die Schäden seiner schlissigen Halsbinde zu verbergen, der andere schwärzt mit Tinte die Blässen seines alten Hutes; – „Maria“ (4°.), eine ungarische Frauengestalt, Bruststück; – „Sarolta“ (4°.), ein Landmädchen, gleichfalls Bruststück; – „Der Carneval in Rom“, Verlag des „Ungar“ 1847 (4°.); – „Park and Restaurationsgebäude im Steinbruch nächst der Eisenbahn“, Verlag des „Ungar“ 1847 (4°.); – Ein Blatt ohne Unterschrift, offenbar eine Caricatur auf Franz Liszt [Bd. XV, S. 247] zu Gunsten des Nationalökonomen Friedrich List, der sich das Leben nahm. Es zeigt den er erschossenen List auf dem Boden liegend, daneben die Zeichen des Mangels und der Armut, während neben ihm Franz Liszt Clavier spielt und über Beiden der Dämon Gold mit einer Hand Franz Liszt den vollen Beutel entgegenhält, mit der anderen leeren aber auf den todt da liegenden Friedrich List weist. Gleichfalls im Verlag des „Ungar“ 1847 (4°.). Das Blatt athmet boshafte Animosität gegen den Tonheros, der damals eben im Zenith seines Ruhmes stand und blos auf die Namensähnlichkeit hin in perfider Weise mit dem unglücklichen Nationalökonomen in Correlation gebracht wird, zu dem er sonst in gar keiner Beziehung steht. Sämmtliche Blätter sind in Pesth gestochen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 1747.