BLKÖ:Trauttmannsdorff, Christoph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 67. (Quelle)
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6. Christoph (gest. 16. November 1480), ein Sohn Udalrichs aus dessen Ehe mit Katharina von Altenburg, widmete sich dem geistlichen Stande und wurde zuletzt Bischof von Seckau. Sein Bruder Johann war Abt von Admont und ein zweiter Ulrich Propst von Pöllau. Nach Leardi wäre Christoph acht Jahre Bischof gewesen, nach Anderen nur von 1477 bis 1480. Letztere Angabe dürfte die richtige sein, denn sicher ist, daß im Jahre 1477, nach dem Tode Georgs von Ueberacker, Bischofs von Seckau, Erzbischof Bernhard aus dem Hause Rohr dem Salzburger Domherrn Christoph Trauttmannsdorff den erledigten Bischofssitz verlieh. Ob seiner Anhänglichkeit an den König Matthias von Ungarn und an Erzbischof Bernhard gerieth Christoph in schiefe Stellung zu Kaiser Friedrich IV. (III.), wodurch für ihn wie das Land Steiermark manches Ungemach entstand, welches für des Kirchenfürsten Person wohl der Schutz des Königs ausglich, keineswegs aber machte es sich dem Lande weniger fühlbar, indem namentlich die Städte Radkersburg und Fürstenfeld die Folgen dieses Haders hart empfanden. Wartinger in seiner kurzgefaßten Geschichte von Steiermark schildert S. 97 und 98 den Vorfall und dessen Folgen kurz und übersichtlich. Kaiser Friedrich aber wandte nun seinen Unmuth gegen Bischof Christoph, indem er dessen Güter und Einkünfte suspendirte. Dafür gelobte König Matthias durch ein eigenes, in Fröhlich’s „Diplomataria sacra ducatus Styriae“, Band I, Seite 357 abgedrucktes Diplom: „Christophen gegen des Kaisers Gewalt und Unrecht, und gegen meniglich die ihm Vnrecht, Beschwörung vndt Vnbillikheit thuen wollen oder gethan haben Hilff, Rath vndt Beystandt“; ferner, daß er des Bischofs „Geschlösser mit Namen Bischoffegk, [68] St. Georgen bei Wildon, Seccauberg und Niedergcyl“ einstweilen besetzen werde, „mit der Bescheidenheit, daß wir vndt die vnsern in die vorbestimmten Schlösser aus vndt einreitten sollen, vndt megen in vnsern Notdirfften, dem obberührten von Seccau vndt allen den seinen ohne Schaden vndt darinn vnsern Pfenig zöhren...“ und endlich daß er nach geschehener Ausgleichung mit Kaiser Friedrich gegen vierzehntägige vorausgehende Bekanntmachung genannte Schlösser an den Bischof von Seckau wieder übergeben werde. [Leardi (Peter). Die Reihe aller bisherigen Erzbischöfe zu Salzburg, wie auch der Bischöfe zu Gurk, Seckau,. Lavant und Leoben sammt einer kurzen Geschichte dieser Bisthümer vom Jahre 582 bis 1817 (Grätz 1818, Alois Tusch, 8°.) S. 109, Nr. 22. – Zauner (Judas Thaddäus)). Chronik von Salzburg (Salzburg 1797, Duyle, 8°.), III. Theil, S. 133–187 in der Geschichte des Erzbischofs Bernhard.] –