BLKÖ:Trauttmannsdorff, Christoph Hermann

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 68. (Quelle)
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7. Christoph Hermann (gest. zu Stift Tepl in Böhmen am 5. Februar 1789), ein Sohn des von der jüngeren Linie des böhmischen Zweiges stammenden Grafen Adolph Leopold aus dessen Ehe mit Marie Sophie von Widersperg. Ueber seinen Bildungsgang liegen kerne Nachrichten vor. Er scheint Capitular des Prämonstratenserstiftes Tepl in Böhmen gewesen zu sein. 1767 erfolgte seine Wahl zum Abte dieses Stiftes. In die Zeit seiner Regierung, welche 213/4 Jahre währte, fällt die Ernennung Dr. Joseph Nehr’s [Bd. XX, S. 136], des Gründers des Curortes Marienbad, zum Stiftsarzte. Klimesch in dem unten bezeichneten Werkchen gibt das Jahr 1770 als jenes der Ernennung Dr. Nehr’s an. Nun wurde dieser 1757 geboren, war also 1770 13 Jahre alt. Auch erlangte er erst 1778 die medicinische Doctorwürde; also ist die Angabe, daß seine Ernennung zum Stiftsarzte 1770 erfolgt sei. absolut falsch; wohl aber fand dieselbe 1779 statt. Unter Abt Christoph Hermann entstehen die Normalschule (1773) und die Hauptschule (1784) im Stifte. Die Aufhebung des Stiftes, mit welcher dasselbe bedroht war. unterblieb, doch scheinen die Conventualen mit ihrem Prälaten wenig zufrieden gewesen zu sein, da sie wiederholt, 1782, 1787 und noch in seinem Todesjahre 1789 wider ihn klagbar wurden. Als er starb, hinterließ er viele und mannigfache Schulden. Die Chronik, welche Klimesch über Christoph Hermanns Regierung führt, ist nicht eben zu erbaulich und in ihrem lapidaren Style mitunter unverständlich. Was soll zum Beispiel die Stelle: „Der junge Graf Sebastian von Trauttmannsdorf“ bedeuten? [Klimesch (Philipp P.). Stift Tepl. Uebersicht der merkwürdigsten in den Annalen des Prämonstratenserstiftes Tepl verzeichneten Ereignisse in und außer dem genannten Stift seit dessen Gründung (Prag 1859, 8°.) S. 46–48.] –