BLKÖ:Thurn-Taxis, Maximilian Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 45 (1882), ab Seite: 90. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Maximilian Joseph von Thurn und Taxis in der Wikipedia
Maximilian Joseph von Thurn und Taxis in Wikidata
GND-Eintrag: 138597073, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Thurn-Taxis, Maximilian Joseph|45|90|}}

Thurn-Taxis, Maximilian Joseph (k. k. Generalmajor, geb 28. Mai 1769, gest. in Prag 15. Mai 1831). Ein Sohn des Fürsten Alexander Ferdinand aus dessen dritter Ehe mit Marie Henriette geborenen Prinzessin Fürstenberg-Stühlingen. Noch ein Kind, als er seine Eltern verlor, kam er mit seinen Geschwistern zu seinem Oheim und Vormund Fürsten Karl Egon von Fürstenberg [Bd. V, S. 21], damaligem Oberstburggrafen von Böhmen, nach Prag, wo er eine sorgfältige Erziehung genoß. Seine Universitätsstudien beendete er in Göttingen und brachte dann mehrere Jahre auf Reisen zu, auf welchen er Italien, Frankreich und England kennen lernte. Bald nach seiner Rückkehr vermälte er sich auf Wunsch seines älteren Bruders, des regierenden Fürsten Karl Anselm, obgleich er erst 22 Jahre zählte, am 6. Juni 1791 mit Marie Eleonore geborenen Prinzessin von Lobkowitz. Indessen bereits Oberstinhaber des kurpfalz-bayrischen Familienregiments Thurn und Taxis-Dragoner, rückte er in dieser Eigenschaft zum bayrischen Generalmajor auf, wurde aber von Kaiser Franz II. als zweiter Oberst im k. k. Dragoner-Regimente Fürst Lobkowitz angestellt, dessen Inhaber der Oheim seiner Gemalin, Feldmarschall Joseph Fürst Lobkowitz [Bd. XV, S. 347], war. In seiner neuen Stellung begab er sich sofort zur k. k. Armee, welche 1798 die Winterquartiere bei Padua bezogen hatte. Als dann im nächsten Frühjahre die Kriegsoperationen begannen, rückte er zum ersten Obersten und Commandanten seines Regiments vor. Wiederholt zeichnete er sich in diesem Feldzuge aus; in der dreitägigen Schlacht an der Trebia vom 17. bis 19. Juni 1799 wurde er verwundet, und in der Schlacht bei Marengo am 14. Juni 1800 erhielt er an der Spitze seines tapferen Regiments durch eine Kugel eine so schwere Contusion am Kopfe, daß er sich genöthigt sah, gänzlich aus dem Dienste zu scheiden. Er verließ denselben mit Generalmajorscharakter. Im Jahre 1803 aber trat er mit Beibehalt dieses Charakters als Capitain des Gardes in die Dienste des Kurfürsten von Salzburg Erzherzog Ferdinand, und als derselbe 1806 das Großherzogthum Würzburg übernahm, folgte er ihm nach diesem Lande, wo er so lange verweilte, bis der Erzherzog 1814 die Regierung seines früher schon innegehabten Großherzogthums Toscana wieder antrat. Hierauf ließ sich Fürst Maximilian Joseph mit seiner Familie in Prag nieder, wo er bis an seinen Tod, der ihn im Alter von 62 Jahren ereilte, verblieb. Von den sechs Söhnen seiner Ehe traten drei: August Max, Joseph und Karl Theodor, in bayrische, zwei: Friedrich Hannibal und Wilhelm, in kaiserlich österreichische Kriegsdienste und brachten es sämmtlich zur Generalswürde. Der älteste, Karl Anselm, der Chef des Hauses, hinterließ als Humanist in Prag ein bleibendes Andenken. Ueber [91] Sämmtliche sind die bald kürzeren, bald längeren Lebensskizzen nachzulesen.

Thürheim (Andreas Graf). Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien „Die Uhlanen“, 1863, Geitler, 8°.) Bd. Ill: S. 190, 193 und 217.