BLKÖ:Thun-Hohenstein, Sigmund (1487–1569)
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Thun-Hohenstein, Sigmund (1537–1597) | ||
Band: 45 (1882), ab Seite: 34. (Quelle) | |||
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Anton Maria Potens aus dessen erster Ehe mit Helene von Tumbritz, studirte die Rechte an deutschen und italienischen Hochschulen und wird im Jahre 1531 als Sigismundus de Thono Juris utriusque Doctor et Eques erwähnt. Unter Kaiser Maximilian I. wurde er geheimer [35] Rath und Kämmerer. Kaiser Ferdinand I. ernannte ihn 1525 zum Obersthofmeister seiner Töchter, der Erzherzoginen Katharina und Eleonore. Dann wurde Sigmund Regierungsrath der oberösterreichischen Länder zu Innsbruck und kaiserlicher Gesandter bei der Republik Venedig. Am 29. August 1550 wohnte er an Seite des Cardinal-Bischofs von Trient Christoph Madruzzo dem peremtorischen Capitel in Salzburg bei, welches abgehalten wurde, um diesem Kirchenfürsten zum Besitze des Erzbisthums zu verhelfen, da der bereits zehn Jahre regierende Erzbischof Ernst[WS 1], Pfalzgraf bei Rhein und Herzog in Ober- und Niederbayern, trotz wiederholter Aufforderung des Papstes sich weigerte, in den geistlichen Stand zu treten. Das Capitel blieb resultatlos, denn Ernst erklärte: nach überstandener Cur – er sollte dem Steinschnitte sich unterziehen – die Priesterweihe empfangen zu wollen. Im Jahre 1552 ging Sigmund als Gesandter der Stände Tirols auf den Regensburger Reichstag. 1560 wurde er, der Erste seines Namens, mit dem Erbschenkamt des Bisthums Brixen belehnt. Eine hervorragende Stelle nahm er auf dem denkwürdigen Concil von Trient ein, da ihn Kaiser Ferdinand I. als Orator zu dieser Versammlung gesendet hatte, welcher 13 Cardinallegaten, 25 Gesandte von Souveränen, 3 Patriarchen, 33 Erzbischöfe, 233 Bischöfe, 15 Aebte, 12 Generale geistlicher Orden und 145 Doctoren und gelehrte Theologen beiwohnten. Am 8. Februar 1562 wurde Sigmund den versammelten Vätern in seiner Eigenschaft als Gesandter des deutschen Kaisers vorgestellt, am 6. December 1563 unterzeichnete er die Acte. Sigmund, ein gelehrter Mann, schrieb oder ließ eine Geschichte und Genealogie seines Hauses schreiben, unter dem Titel: „De nobili Thonnorum Genealogia“; sie umfaßt den Zeitraum von 1050 bis 1564 und befindet sich im Archiv des ersten böhmischen Majorates Klösterle. Diese Arbeit ist für die Geschichte des Hauses Thun von Werth. Sigmund hat auch die alte Familiengruft unter dem Hochaltare der Kirche zu Vigo im Fassathal Südtirols 1549 hergestellt. Er blieb unverheiratet, um sich ausschließlich den öffentlichen Interessen widmen zu können. Sein Wahlspruch lautete: Christus spes mea. Im Alter von 82 Jahren starb er auf seinem Schlosse Thun eines gräßlichen Todes. Am 31. März 1569, in der Nacht zwischen neun und zehn Uhr war ein Feuer, wie es scheint, in seinem eigenen Zimmer ausgebrochen, wobei er verbrannte. –
73. Sigmund (geb. 22. October 1487, gest. 31. März 1569), ein Sohn des