BLKÖ:Teleki von Szék, Ladislaus Graf (1764–1821)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 43 (1881), ab Seite: 261. (Quelle)
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Teleki von Szék, Ladislaus Graf (Mitglied der ungarischen Septemviraltafel, geb. zu Szirák in Ungarn im Jahre 1764, gest. am 24. März 1821). Vom dritten (dem Alexander’schen) Hauptstamme. Der älteste Sohn des Grafen Joseph [S. 247] aus dessen Ehe mit Johanna Roth. Den ersten Unterricht erhielt er im Elternhause; im Alter von dreizehn Jahren kam er an das Collegium zu Maros-Vásárhely; in den Rechtswissenschaften unterwies ihn der Vater selbst, und als dieser nach Ungarn mußte, übernahm Daniel von Cornides, sein Secretär und früherer Reisebegleiter, den Unterricht des Jünglings, der nach trefflich abgelegter Advocatenprüfung mit seinem jüngeren Bruder Stephan die Göttinger Hochschule besuchte, auf welcher er die Vorträge eines Gatterer, Heyne, Meiners, Schlözer hörte. Von 1785 an reiste er in Deutschland, England, Frankreich und Holland und kehrte nach einem längeren Aufenthalte in Genf, Solothurn und Zürich 1788 in die Heimat zurück, wo er sich mit seiner Base, der Gräfin Marie Teleki (vom zweiten, dem Paul’schen Hauptstamme), vermälte, die aber bereits 1800, nach Anderen erst 1810 starb. Im Jahre 1789 trat er bei der Regierung in Siebenbürgen in den Staatsdienst und wurde bald Honorarsecretär. 1790 ging er als Deputirter des Marmaroser Comitates in den Landtag. 1792 ernannte ihn der König zum Tafelrichter, 1811 zum Administrator des Somogyer Comitates, 1819 zum Septemvir. Erzherzog Palatin Joseph aber übertrug ihm das Präsidium der Marczybányi-Stiftung. Der Graf war vielfach literarisch thätig, er schrieb in Prosa und in Versen, doch ist der größte Theil seiner Arbeiten Manuscript geblieben. Bekannt ist seine im Druck erschienene Schrift: „A magyar nyelv elé mozdításáról buzgó esdeklései“, d. i. Wünsche betreffs der Ausbildung der ungarischen Sprache (Pesth 1806, 8°., X und 296 S.), worin er seine Ansichten und Beobachtungen über [262] den Ursprung der ungarischen Sprache, über ihre Geschichte, ihren grammatikalischen und etymologischen Bau, den Grad ihrer damaligen Bildung, die Hindernisse der ungarischen Literatur und die Mittel, dieselbe zu befördern, in anregender Weise niedergelegt hat. Durch eine andere Schrift: „Ueber die Errichtung einer gelehrten Gesellschaft in Ungarn“ (Pesth 1810, 8°.), wurde er sozusagen der moralische Stifter der ungarischen Akademie, deren Gründung durch den Reichstag im Jahre 1825 er nicht mehr erlebte. Er vermälte sich zum zweiten Male, und zwar mit Johanna geborenen Freiin Mészáros, welche ihm mehrere Kinder, darunter den unglücklichen Ladislaus [S. 25][WS 1], gebar, während aus seiner ersten Ehe Graf Adam [S. 234, Nr. 2] und der berühmte Historiker Joseph [S. 249] stammen.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1846, Gustav Emich, 8°.). Bd. I, S. 581. – Literarische Berichte aus Ungarn über die Thätigkeit der ungarischen Akademie der Wissenschaften u. s. w. Herausgegeben von Paul Hunfalvy (Budapesth 1877, Druck des Franklin-Vereins, gr. 8°.) S. 59, im Artikel: „Die ungarische Akademie der Wissenschaften“. Von A. Greguss.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [S. 249].