Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 285. (Quelle)
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Szuppan, Sigmund (Schulmann, geb. zu Körmöcs im Bárser Comitat am 18. Jänner 1814). In seiner Vaterstadt besuchte er seit 1822 das Gymnasium, bald unter weltlichen, bald unter geistlichen Professoren (Franziscanern und Jesuiten); dann ging er nach Waitzen, wo er in die 6. Grammaticalclasse eintrat, welche er, 1827 in das Seminar der Graner Diöcese aufgenommen, daselbst unter der Leitung der Benedictiner vollendete. Da weckte Theophil Balasz in ihm die Vorliebe für das Studium der Muttersprache, das er seit dieser Zeit neben seinem Berufsstudium mit großem Eifer betrieb. Um die philosophischen Wissenszweige zu hören, bezog er das erzbischöfliche Lyceum zu Tyrnau, wo er auch in den Jahren 1831–1834 die theologischen Disciplinen studirte und sich eifrigst auf homiletische Uebungen in seiner Muttersprache verlegte. Da ihm nach beendeten Studien zur Erlangung der Priesterweihe das vorgeschriebene canonische Alter fehlte, so widmete er sich inzwischen dem Privatunterrichte. Endlich in Gran zum Priester geweiht, trat er daselbst auch in die Seelsorge. Während dieser Zeit eifrig bestrebt, sich fortzubilden, promovirte er 1839 an der Pesther Hochschule zum Doctor der Philosophie. Im September 1840 zum Professor der Religion und ungarischen Literatur am erzbischöflichen Lyceum zu Tyrnau ernannt, wurde er gleichzeitig mit der Ausübung der homiletischen Vorträge für die Schuljugend betraut. Als anläßlich der neuen Studienorganisation im Jahre 1852 die Aufhebung des erzbischöflichen Lyceums erfolgte und an dessen Stelle ein achtclassiges Obergymnasium trat, wurde ihm nebst einer Professur auch das Directorat an demselben übertragen. In dieser Stellung arbeitete er zum Behufe des gründlicheren sprachlichen Vortrages das Werk: „Magyar nyelvtan a serdültebbek számára“, d. i. Ungarische Sprachlehre für Erwachsene (Nagyszombath 1848), aus. Als die königlich ungarische Statthalterei bei der ungarischen Akademie der Wissenschaften anfragte, welche Grammatik der vaterländischen Sprache zum Unterricht an den ungarischen Mittelschulen am zweckmäßigsten sei, entgegnete diese, daß keine der zur Beurtheilung vorgelegten Grammatiken diesem Zwecke vollkommen entspreche, die von Szuppan verfaßte jedoch demselben zunächst komme. Nachdem Szuppan längere Zeit im Lehramte gewirkt hatte, kehrte er zum seelsorgerlichen Berufe zurück, in welchem er bald zu höheren Ehren gelangte, er wurde Domherr zu Preßburg, dann zu Gran, Erzdechant von Neutra, ferner [286] Propst von St. Stephan de Castro in Gran, zuletzt Titularbischof von Novi. Ueberdies bekleidet der Prälat noch das Amt eines Synodal-Examinotors und ist päpstlicher[WS 1] Ehrenkämmerer.

Majer (István), Bibliographia Cleri Archi-Dioecesis Strigoniensis in Hungaria (Pest et Gran 1879, Horák, gr. 8°.) S. 39

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: pästlicher.