Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szily, Franz
Band: 42 (1880), ab Seite: 188. (Quelle)
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4. Johann Szily (geb. 1735, gest. am 23. Jänner 1799). Der Familie Szily von Felsö-Szopor, wie Andreas [S. 187, Nr. 1] und Franz [siehe oben, Nr. 3] angehörig. Er widmete sich dem geistlichen Berufe, wurde Domherr in Oedenburg und am 17. Februar 1777 Bischof von Steinamanger, als welcher er ein ganz entschiedenes Mitglied der streitenden Kirche war und energisch die katholischen Interessen in Ungarn schützte. So erwies er sich als einer der heftigsten Gegner der josephinischen Toleranz in Ungarn, und als bei der Gerichtstafel zu Güns im Jahre 1782 zwei akatholische Accessisten angestellt und nach der lutherischen Schwurformel in Eid genommen wurden, beschwerte er sich [189] im März genannten Jahres auf das entschiedenste darüber bei der ungarischen Hofkanzlei. Durch Staatsrath von Löhr [Bd. XV, S. 396] wurde die unverweilte Vorladung des Bischofs vor das Ofener Statthalterei-Gremium und eine gründliche Untersuchung seines Gebarens beantragt, und da auch die übrigen Staatsräthe beistimmten, so verurtheilte Kaiser Joseph II. den Bischof zu dieser Procedur. Unsere Quelle bemerkt aber hinsichtlich dieses Vorganges: „daß die Mitglieder des josephinischen Staatsrathes sich im Principe mehr zu der vom Bischofe Szily vertretenen Anschauung als zu des Kaisers schroffer Auffassung hinneigten“. Nach Josephs II. Tode 1792 erhielt Szily die geheime Rathswürde, die ihm wohl unter diesem Monarchen kaum zu Theil geworden wäre. Im Druck erschien von ihm: „Instructio Venerabilis Cleri Sabariensis, quam in primo ad episcopatum suum recens erectum aditu edidit; an. 1777 (Vindobonae, 4°., 137 S.); – „Szent Istvánfelső keresztyén Magyar király etc.“, d. i. St. Stephan der erste christliche König Ungarns (Wien 1798, Hummel, 8°.). Der Bischof, der die Interessen und die Wohlfahrt seiner Kirche mit allen ihm zu Gebote stehen, den Mitteln förderte, starb im Alter von 64 Jahren. [(Hormayr’s) Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien 4°.) XV. Jahrg. (1824), Nr. 152 und 153, S. 823, im Aufsatze: „Denkmale der Wohlthätigkeit des ungarischen Clerus“. Von Dr. L. Hohenegger. – Der österreichische Staatsrath (1760 bis 1848). Eine geschichtliche Studie, vorbereitet und begonnen von Dr. Karl Freiherrn von Hock... Fortgesetzt und vollendet von Dr. Hermann Ign. Bidermann (Wien 1879, Braumüller, gr. 8°.) S. 356.]