BLKÖ:Szeremley, Gabriel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 42 (1880), ab Seite: 140. (Quelle) | |||
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[141] Abhandlungen herausgegeben: „Az uj philosophia, szellemvilági fejletében“, d. i. Die neuere Philosophie in der Entwicklung der geistigen Welt (Pesth 1841); – „Geographiai kézikönyv“, d. i. Handbuch der Geographie (Sárospatak 1843); – „Politika“, d. i. Politik (ebd. 1844); – „Neveléstan“, d. i. Pädagogik (ebd. 1845); – „Jogbölcsészet“, d. i. Rechtsphilosophie (ebd. 1845), – und „Keresztyén Vállástudomány“, d. i. Christliche Religionswissenschaft. Als auf die Kundmachung Sr. kais. Hoheit des Erzherzogs Albrecht vom 11. Juli 1854, laut deren die Evangelischen in Ungarn das Versprechen erhielten, daß sie zum Zwecke einer definitiven Regelung ihrer kirchlichen Angelegenheit noch im Laufe genannten Jahres gehört werden sollten, von allen Seiten um eine einheitliche Kirchenverfassung gebeten wurde, berief das k. k. Cultus- und Unterrichtsministerium am 14. April 1855 eine Anzahl Vertrauensmänner, darunter durch Einsicht und Erfahrung ausgezeichnete Prediger und Schulmänner, für den 17. Mai 1855 zu einer vorläufigen Berathung in Wien; unter den Versammelten befand sich auch Szeremley, damals Professor an der k. k. evangelisch theologischen Facultät in Wien. Als dann am 24. März 1862 die evangelisch-theologische Facultät in Wien die Jahresfeier des ah. Patents vom 8. April 1861 beging, wurde er, zu jener Zeit Professor zu Sárospatak, in Würdigung seiner Verdienste um die Wissenschaft zum Doctor der Theologie honoris causa promovirt.
Szeremley, Gabriel (evangelischer Theolog, geb. zu Disznos-Horvát im Borsoder Comitate Ungarns am 4. December 1807, gest. zu Patak am 26. Februar 1867). Der Sproß einer ungarischen Adelsfamilie, welche ihre Stammregister bis ins fünfzehnte Jahrhundert zurückführt, wie dies aus einem „Extractus genealogiae Chazaridum de Szeremle“ zu entnehmen ist. Sein Vater Samuel, von fünf Brüdern der zweitgeborene, war reformirter Seelsorger zu Disznos-Horváth. In die Schule kam Gabriel zunächst in seinem Geburtsorte, sodann zu Lak, als sein Vater dahin versetzt wurde. Das Gymnasium, die philosophischen und theologischen Studien beendete er am reformirten Collegium zu Sárospatak, an welchem er bei seinem Eintritte ins Lehramt die Rhetorik, später aber mit der Supplentenstelle der griechischen Sprache zugleich das Amt des Archivars übernahm. Im Jahre 1835 begab er sich nach Wien, um an der evangelisch-theologischen Facultät daselbst Theologie zu hören; aber schon im zweiten Semester ging er nach Berlin, wo er theologische und philosophische Vorträge besuchte. In seine Heimat zurückgekehrt, trat er zu Felsönyárad im Borsoder Comitate eine Predigerstelle an und folgte von da in anderthalb Jahren einem Rufe zur Uebernahme eines theologischen Lehramtes an dem reformirten Lyceum in Szigeth. 1841 erhielt er in Patak eine Stelle als Lehrer der Politik, Staatenkunde und Pädagogik. 1847 wurde er Professor der Philosophie und blieb es, bis er mit ah. Entschließung vom 12. August 1851 auf die Lehrkanzel der Dogmatik H. C. an der k. k. evangelisch-theologischen Facultät in Wien berufen ward, in welchem Amte er bis 1. August 1856 wirkte. Mit ah. Entschließung vom 5. August d. J. seiner Stelle enthoben, trat er die ihm mittlerweile übertragene Professur der Dogmatik am reformirten Collegium zu Patak an, wo er bis an seinen im Alter von 60 Jahren erfolgten Tod verblieb. Neben seinem lehramtlichen Berufe auch schriftstellerisch thätig, hat er außer einigen in der ungarischen Zeitschrift „Atheneum“ veröffentlichten- Toldy (Ferencz), A magyar nemzeti irodalom története a legrégibb időktől a jelenkorig, rövid előadásban, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart (Pesth 1864 und 1865, Gustav Emich, gr. 8°.) S. 301 und 303. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.). Zweiter (den ersten ergänzender) Band, S. 317.