BLKÖ:Szent-Kereszti, Samuel (II.)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 93. (Quelle)
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3. Samuel (II.). Ein Baron Szent-Kereszti, dessen Taufname aber nicht bekannt ist, diente gleichfalls in der kaiserlichen Armee. Im Feldzuge 1788 gegen die Türken that er sich als Rittmeister im Szekler Huszaren-Regimente bei Fokschani (29. Mai) besonders hervor. Im Feldzuge 1793 rückte das Regiment aus Siebenbürgen an den Rhein, und einer seiner glorreichsten Tage war der 26. October, wo seine Oberstdivision bei dem Ueberfalle des vom Feinde stark besetzten Ortes Wanzenau mit großer Auszeichnung kämpfte. Drei Kanonen und 60 Pferde wurden erbeutet, sechs Officiere und 108 Unterofficiere und Gemeine gefangen genommen, 257 Leichen lagen auf der Wahlstatt. Unter den Helden des Tages erscheint Rittmeister Szent-Kereszti, der bei dieser Gelegenheit verwundet, in Gefangenschaft gerathen wäre, wenn der Wachtmeister Szalló seinen Escadrons-Commandanten nicht mitten aus den Feinden heraus in Sicherheit gebracht hätte. Szalló wurde dafür mit der goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichnet. Im Jahre 1795 machte sich Szent-Kereszti im Treffen bei Frankenthal am 14. November verdient, indem er nach dem Sturme der Infanterie auf Landesheim mit der zweiten Oberstescadron den Feind nachdrücklichst verfolgte. Im Feldzuge 1796 gehörte das Regiment zur Ober-Rhein-Armee und stand daselbst im Corps des Feldmarschall-Lieutenants Barons Mészáros. Unser Rittmeister war mit 100 seiner bestberittenen Leute dem Detachement des Majors Tewalle von Vesey-Huszaren beigegeben worden, welches die Ordre hatte, einen nächtlichen Ueberfall auf die feindliche Besatzung von Türkheim zu machen. Am 14. November [94] um Mitternacht setzte sich die Truppe in Bewegung und traf eine Stunde vor Tagesanbruch bei dem genannten Orte ein. Mit der Morgendämmerung erfolgte der Angriff von drei Seiten zugleich. Derselbe war siegreich, viele Feinde wurden niedergehauen, 30 gefangen genommen und 70 Pferde Beute gemacht. Weitere Nachrichten über diesen tapferen Reiterofficier fehlen. Aus Analogien der Stammtafel und anderen sprechenden Umständen vermuthen wir in diesem Officier den Grafen Samuel (II.), den ältesten Sohn des Obersten Samuel (I.) und Bruder des Huszaren-Generals Andreas. Der in Rede stehende Samuel (II.) wurde gleichfalls Oberst und starb als solcher 1819, aus seiner Ehe mit Susanna geborenen Freiin Nalaczy zwei vermälte Töchter: Barbara und Susanna hinterlassend, während sein jüngerer Bruder Georg den Stamm fortpflanzte, der heute in zwei von dessen Enkeln Stephan und Sigmund gebildeten Zweigen fortblüht. [Thürheim (Andreas Graf), Gedenkblätter aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichischen Armee (Teschen 1880, Prochaska, schm. 4°.) Bd. II, S. 234, unter dem Jahre 1788; S. 235, unter dem Jahre 1793; S. 236, unter dem Jahre 1795. – Derselbe, Die Reiter Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1862, Geitler, gr. 8°.) Bd. II: „Die Huszaren“, S. 286, 290, 298 und 302.]